Pov.Basti:
‚Hi Veni, magst du vorbeikommen?', oder lieber: ‚Hey, hier ist Basti, hast du Lust vorbeizukommen?', vielleicht auch: ‚Hi, wollen wir uns heute sehen?'. Okay nein. Das klang weird. Am besten die erste Nachricht.

Ich hatte mich doch dazu entschieden das ein wenig Ablenkung durch Veni gut wäre. Immerhin konnte ich Kevin heute eh nicht besuchen und Rafael war meine geheime Quelle. Gestern hatten wir uns außerdem so gut verstanden, was sollte schon schief gehen. Er wird mich schon nicht bewusstlos würgen und dann in der Badewanne ertränken. Bestimmt nicht. Sicherlich nicht. Hoffe ich.

Ich sendete die Nachricht ab und bekam wenig später auch eine Antwort: ‚Hi Basti :D, klar gerne. Wann soll ich da sein?". Meine Hände begannen zu zittern. War das doch keine gute Idee? Hatte ich instinktiv gehofft er würde absagen? Oder war ich aufgeregt?

‚Wann immer du willst, sag einfach Bescheid.'. Meine Adresse sendete ich ihm direkt im Anschluss. Kein zurück mehr. ‚Ich freu mich, gib mir eine halbe Stunde.", schrieb er. Ja... ich freue mich auch. Denke ich. Ein Lächeln zierte mein Gesicht während ich mir vorstellte wie er lächelte. Sein typisches Lächeln, welches er auch auf dem Gesicht hatte als er blutverschmiert vor mir saß. Er war einfach so locker. Er sah Menschen sterben, es gab Menschen denen er nicht helfen konnte, aber es schien als ob es ihn nicht interessierte. Als ob er abgehärtet wäre. Das schon kennen würde. Ich glaube eigentlich war er eine ziemlich arme Seele. Er zeigte es nur nicht.

Jetzt hatte ich also eine halbe Stunde Zeit um mich mental darauf vorzubereiten. Wie sah ich eigentlich aus?

Ich versuchte mein Aussehen absehbar zu machen und räumte noch altes Geschirr aus dem Wohnzimmer. Mit einem feuchten Lappen fuhr ich einmal über die Arbeitsplatte in der Küche und über den kleinen Stubentisch. Meine Wohnung konnte sich schon mal sehen lassen.

Als ich fertig war machte ich mir noch eine Serie an, bis es an der Tür klingelte. Oh Gott. Ich sage ihm einfach ich hatte ihm die falsche Adresse geschickt. Einmal fuhr ich mir mit der Hand über die Augen und öffnete ihm die Tür.

„Hi.", sagte ich. Ein Lächeln konnte ich einfach nicht unterdrücken. Er sah anders aus. Eben nicht in weißem Kittel mit Stethoskop um den Hals, sondern ganz normal. Eine breite Jeans und einen Pullover. Es war ungewohnt ihn so zu sehen, aber er sah nicht schlecht aus. „Hi Basti.". Auch er hatte ein riesiges Lächeln auf dem Gesicht. Wieso wurde mir so verflucht heiß?

„Komm doch rein.". Ich trat ein Stück zur Seite und er trat neben mich in die Wohnung und streifte dich die Schuhe ab. „Wieso bist du denn so rot Basti?". Rot? ROT?! Das wüsste ich auch gerne! „Ich- war gerade heiß duschen. Muss daran liegen.". Das klang glaubwürdig oder? Glaubwürdig als: ‚Keine Ahnung, sag du's mir.'. Er stutze, behielt sein Lächeln auf. „Du musst doch nicht auch noch heiß duschen.". Was? Hieß das... das er mich? Also? Er fand mich heiß? Okay, das reichte. Was machte und dachte ich hier? Einfach ignorieren und wieder aus dem Gedächtnis verbannen. Er meinte es bestimmt nicht so wie ich es wahrnahm.

„Gut. Lass uns doch ins Wohnzimmer gehen. Was wollen wir zocken? Minecraft? Hey! Wir könne auch streamen!". Die komische Situation von eben war vergessen und ich war nur noch aufgeregt endlich mit ihm zu zocken. „Können wir.".

Ich schnappte einfach seine Hand und zog ihn hinter mir her in mein Aufnahmezimmer. Während ich mein Setup für zwei Personen aufbaute fragte ich: „Wie geht's Kevin?". Er schmunzelte. „Naja, eigentlich bin ich hier gerade nicht auf Arbeit und dürfte dir darüber auch im Normalfall keine Auskunft geben.". Was? Ich drehte mich zu ihm und zog die Augenbrauen nach oben. Doch er lachte nur. „Das war ein Scherz Basti! Gleichbleibend, ich habe mit dem Arzt gesprochen und wenn alles so bleibt können wir ihn Mittwoch aus dem Koma holen. Und du darfst jetzt auch mal seine Hand nehmen wenn du magst.". Ich strahlte. „Super!". Also war es doch eine gute Idee ihn einzuladen. Immerhin waren das gute Neuigkeiten. Was konnte also heute noch schiefgehen?

„Lass uns nicht mehr über meine Arbeit sprechen und den Tag genießen. Ich bin froh das ich frei habe und keine piependen Maschinen hören muss und sie auch noch davon abhalten muss zu piepen.". „In Ordnung.", sagte ich und schmunzelte. Er kümmerte sich für mich um Kevin, sozusagen. Also konnte ich ihm auch den Gefallen tuen und nicht jede zweite Minute nach ihm zu fragen.

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„Hey, hey, hey Chat! Ich habe heute jemanden bei mir...", „Hallo!", Venis Lächeln war wirklich ein Segen. „Und wir werden heute Minecraft zusammen durchspielen! Einfach Vanilla. Der gute Venicraft hier neben mir hat nämlich schon eine Weile kein Minecraft mehr gespielt. Eine Schande eigentlich.". Ich blickte ihn gespielt böse an und er verdrehte die Augen.

Nur irgendwie interessierte sich der Chat nicht für Veni und genauso wenig für mich oder unser Gameplay. Der Chat war voll von: ‚Wo ist Kevin' ‚Was macht Kevin?', ‚Wie geht's Kevin?', oder: ‚Seid ihr noch zusammen?'. Auch Veni bemerkt die Nachrichten und sah immer mal wieder zu mir hinüber.

„Man Chat, zwischen mir und Kevin ist alles in Ordnung und er wird sich sicherlich bald bei euch melden.", sagte ich ein für alle mal. Das Thema sollte für heute gegessen sein. Veni hatte es sich gewünscht und ich verstehe auch wieso.

‚Total random dieser Veni.', ‚Wer ist das eigentlich?', ‚Zock lieber wieder mit Kevin!'.

Ich biss mir auch die Zunge. Wieso waren die auf einmal so? Was hatten sie gegen ihn. Ich sah rüber zu Veni. Er sah wirklich unglücklich aus und fühlte sich wahrscheinlich sehr unwohl. „So Leute, ihr hab's geschafft. Das war's jetzt mit dem Stream. Es geht hier nicht um Kevin, sondern um Veni und mich und wer damit nicht klar kommt, kann den Stream verlassen. Leider habt ihrs so weit getrieben das wir beide auch keine Lust mehr haben. Bis zum nächsten Stream.".

Ich lies mich im Stuhl zurückfallen und sah Veni mitleidig an. „Tut mir leid Veni.". „Schon gut, du hättest dafür nicht den Stream ausmachen müssen.". Ich seufzte. „Ich hab mich ja selbst nicht mehr wohlgefühlt.". Ich lächelte ihn vorsichtig an.

Minecraft mit ihm zu spielen hatte trotzdem Spaß gemacht. Dafür das er eine ganze Weile nicht spielen könnte, hatte er wirklich viel drauf. Mit ihm konnte ich bestimmt gut mal eine Hardcore Challenge zocken.

„Nagut, dann mach ich mal Heim.", sagte Veni. Schon? Er war doch gefühlt gerade erst angekommen. „Oh schon? Lass uns doch vielleicht noch einen Film schauen?". Seine Mundwinkel zuckten nach oben. Als hätte er gehofft ich würde dergleichen sagen. „Gerne.".

Wir richteten uns die Couch ein. Ich bewarf Veni mit einer Decke und einem Kissen und wir sitz-legten uns dann gemütlich hin. Als ich zu Veni sah um mit ihm über die Filmauswahl zu sprechen sah ich das dieser die Augen schon geschlossen hatte. „Rafi?". Er zuckte. „Ja?". Er brauchte wirklich mehr frei.

„Mach irgendwas an. Schau, das sieht interessant aus.". Er zeigte auf einen neuen Horrorfilm und ich klickte ihn an.

Als ich in den ersten 10 Minuten zu Veni hinüber sah, schlummerte dieser seelenruhig vor sich hin. Er stützte seinen Kopf mit der Hand und hatte den Mund leicht geöffnet. Zugegebenermaßen ein wenig niedlich. Nicht?

Während des Films erschreckte ich mich ein paar mal wenn es laut wurde oder ein Jumpscare kam. Veni schlief einfach weiter. Schlaf den er wahrscheinlich wirklich brauchte. Bei dem Film lief mittlerweile der Abspann und ich überlegte was ich jetzt mit dem schlafendem Jungen auf meiner Couch machen sollte.

Ihn einfach dort liegen lassen? Morgen wäre er wahrscheinlich mehr als verwirrt. Wenn ich ihn jedoch wecken würde müsste er um 20:00 abends noch nachhause. „Veni?". Okay, klappte nicht. Das hieß er blieb wohl hier. Bei mir.

Ich machte all das Licht im Wohnzimmer aus, legte die Decke noch über ihn, schnappte meine eigene und verschwand in mein Schlafzimmer. Kurz hatte ich überlegt ihn durch die flauschigen Haare zu streicheln, es jedoch gelassen.

Es war nur noch sanfter Regen.
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Naaaa, die Uploads kommen ja wie Basti wenn er Veni sieht! (Hä?) Kevin mein ich. Und so. Haha. Bewertet —>

-1338 Wörter (ohne Nachwort)

-geschrieben: 19.11.2024
-veröffentlicht: 19.11.2024