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Palmsonntag - 5.1 - Auszeit

Don't forget  -  it's fiction!

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Der Sonntag beginnt wie alle anderen Tage, mit einer Trainingseinheit und einem gemütlichen Frühstück. Ich sitze wieder auf der Treppe und lausche, verkrümele mich diesmal aber rechtzeitig. Unglaublich schön finde ich, dass die Wichtel von gestern zum Teil heute einfach weiter machen. Ich frage darum auch beim Essen, welche Wichtelaktion jeder am meisten genossen hat. Die Antworten sind wunderbar: vom allgemeinen „das Zeit miteinander verbringen" und „wir haben so viel gelacht" über "wir haben fünf Legopackungen geschafft, wieder aufzubauen!" bis zum trockenen „ich fand es cool, dass ich trotz Dienst nicht die Toilette putzen musste" ist alles dabei. Ich halte nur mein Tablet hoch und zeige den Chatverlauf mit „Unbekannt", den ich irgendwann gestern in „PLING" umbenannt habe. Ein paar der guten Worte lese ich auch vor, verrate aber nicht, wer mich da beschenkt hat. Wer will, kann sich das ja selbst herleiten, denn die meisten Paarungen sind bekannt.
PLING:"Nach jeder dunklen Nacht folgt ein heller Tag."
Wie wahr, mein lieber Namjoon. Du bist heute auch wieder viel heller!

Ich schaue Jeongguk an und zeige ihm ein Fingerherz.
„Du hast dich echt ins Zeug gelegt gestern. Du hast Maja total verwöhnt. Siehst du, das wird schon mit dem „Merken!" Er wird ein bisschen rot und schaut schnell in seinen Schoß...
Uuups. Daran hatte ich noch nicht gedacht ...

Nach dem Frühstück schaut Namjoon mich einen Moment lang an, ich nicke, und dann verkündet er in zwei Sprachen unseren Entschluss von gestern Abend.
"Leute, ich habe ein Problem. Ich habe jetzt über vier Tage lang jedes zweite Gespräch übersetzt, fast jeden Streit geschlichtet und wirklich jedes Problem mit angehört. Ganz ehrlich – ich kann nicht mehr. Mir platzt der Kopf. Dazu die Diskussionen mit PD, die Kontakte zum Konsulat. Ich brauche eine Pause. Das ist zwar hier drinnen ziemlich schwierig, und ich werde mich auch nicht weigern, wenn es sein muss. Aber ich wäre euch ziemlich dankbar, wenn ihr heute mal mithilfe von Listen und Übersetzungsprogrammen alleine klarkämt. Und wenn es heute mal keine gravierenden Probleme zu wälzen gäbe. Ihr liegt mir alle zu sehr am Herzen, ich kann das nicht mehr verarbeiten. Gönnt mir bitte mal eine Auszeit vom Alles-Wissen-Müssen-Marathon."

Betretenes Schweigen. Jimin schaut Namjoon an und sagt ganz leise etwas.
"Entschuldige, dass ich dir solche Probleme mache. Ich wollte dich nicht belasten!"
Hobi an meiner rechten Seite schaltet sofort und flüstert mir eine Übersetzung zu.
"Jimin said sorry to him."
Die treue Seele!
Auch wenn es idiotisch ist, dass er das gleich auf sich bezieht.
„Jimin, nicht DU machst die Probleme. Sondern WIR haben gemeinsam auf Grund der Situation Probleme. Und da ist nichts, was wir bisher nicht lösen konnten. Ich brauche einfach nur mal eine Pause. Bitte fühle du dich nicht verantwortlich. Niemand macht uns zur Zeit so glücklich wie du!"
Erneutes Flüstern von Hobi.
"Jimin, you are not the problem. I just need a break. And we are very happy especially about you!"
Wusste ich, dass Hobi so schnell das Wesentliche erfassen und übersetzen kann? Wir haben uns echt zu sehr auf Namjoon fixiert ...

Außerdem fällt mir auf: Es stimmt. Im allgemeinen Krisenkarussell ist Jimins Ernährungsproblem in den Hintergrund getreten. Und das war gar nicht mal das Schlechteste, denn es läuft gut. Wir alle füllen täglich wieder seine Schüsselchen auf. Er isst bei den Mahlzeiten relativ wenig, dafür den ganzen Tag eigentlich ununterbrochen. Größere Mengen machen ihm kaum noch was aus. Er sieht frischer aus, ist wacher und agiler, schläft kaum noch tagsüber. Sichtbare Gewichtszunahme ist zwar was anderes, und ihm ist auch immer noch andauernd schlecht dabei, aber er isst nie alleine, und jeder von uns steht gerne mal eben auf, um mit ihm zusammen zu atmen. Dass jemand neben ihm steht, reicht ihm völlig. Sein Überlebenswille hat gesiegt. Und auch Tae kann langsam entspannen.

Alle verstehen sofort, was Namjoon meint, wenn er sagt:"Gönnt mir eine Pause." Darum bieten sofort Hobi und Yoongi an, dass sie auch als „Sprachcomputer" zur Verfügung stehen.

Und dann rücke ich mit meiner Idee raus, die ich schon öfter mal benutzt habe, um Zufriedenheit zu verbreiten. Der Wichteltag war so erfolgreich, dass ich sicher bin: das hier wird auch funktionieren. Ich greife hinter mich ins Regal und hole 11 kleine Tütchen, die ich am frühen Morgen noch schnell fertig gemacht habe. Sie sind gefüllt mit je 20 trockenen weißen Bohnen. Dazu schnappe ich mir die Deepl-Übersetzung, die ich vorbereitet und ausgedruckt habe.
„Ich möchte euch eine Geschichte erzählen. Habt ihr Lust?" Nach allgemeinem freudigem Nicken lege ich einfach los.

"Die weißen Bohnen

In Süditalien lebte einst ein sehr alter Mann. Er genoss sein Leben, und niemand hatte ihn je in schlechter Stimmung erlebt. Jeder kannte ihn, und jeder mochte ihn. Eines Tages fragte ihn ein kleines Mädchen, wie alt er denn sei. Er setzte sich neben sie auf den Rand des Dorfbrunnens und antwortete.
'Ich bin 97 Jahre alt, und ich habe schon sehr viel gesehen und erlebt.'
Das Mädchen staunte, denn so eine große Zahl an Jahren konnte es sich gar nicht vorstellen.
'Und warum hast du immer gute Laune?'

Da erzählte ihr der alte Mann aus seinem Leben.
'Weißt du, ich verlasse niemals mein Haus, ohne mir zuvor eine Hand voll Bohnen einzustecken. Ja, es stimmt, ich nehme mir immer eine Hand voll Bohnen mit. Ich nehme sie mit, um all die schönen Momente meines Tages einzufangen. So kann ich sie noch lange genießen. Für jede schöne Kleinigkeit, die ich tagsüber erlebe, lasse ich eine Bohne von der linken in die rechte Jackentasche wandern..'

'Was sind das für Kleinigkeiten?', fragte ihn das Mädchen, das aufmerksam zugehört hatte.
'Nun. Zum Beispiel so ein fröhlicher Plausch, wie ich ihn jetzt mit dir führe. Das Lachen meiner Frau, ein köstliches Essen, ein schattiger Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weines am Abend. Der Ruf eines Vogels oder der Duft der reifen Feigen an diesem Baum dort. Alles, was meine Sinne und mein Herz erfreut. Manchmal sind es gleich zwei oder drei Bohnen. Abends sitze ich dann zu Hause und zähle die Bohnen aus der rechten Tasche. Ich genieße diese Minuten. So erlebe ich noch einmal, wie viel Schönes Gott mir an diesem Tage geschenkt hat. Und immer wieder staune ich darüber, werde dankbar und freue mich. Selbst an einem Abend, an dem ich nur eine Bohne zähle, ist der Tag gelungen. Dann hat es sich zu leben gelohnt.'
Dann schenkte der alte Mann dem Mädchen ein paar seiner Bohnen. Und als er die Freude in ihrem Gesicht sah, steckte er gleich noch eine Bohne in seine rechte Jackentasche."

Als ich angefangen habe zu erzählen, haben sich alle gespannt zurückgelehnt, und meine Familie hat wissend gelächelt. Sie kennen das schon. Damit habe ich mal in einem Familienurlaub einen verregneten Tag aufgehellt. Ich lasse mir beim Vorlesen Zeit, schaue immer wieder in die Gesichter der Jungs und genieße die ruhige Atmosphäre. Es ist Palmsonntag, und mir schießt plötzlich ein Gedanke durch den Kopf.
Das ist fast ein bisschen wie Gottesdienst, wie wir hier so beieinander sitzen.
Namjoon kann sich immer wieder das Grinsen nicht verkneifen, denn Yoongi und Hobi übersetzen gemeinsam. Und kommen nicht immer zum selben Ergebnis. Aber kein einziges Mal schauen sie ihn hilfesuchend an. Das ist eine Frage der Ehre! An den Gesichtern der anderen erkenne ich jedenfalls, dass die beiden durchaus sehr gut die Stimmung und Intention der Bohnengeschichte rüberbringen können.
PLING: „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. - Wilhelm Busch".

Als ich fertig bin, leuchten alle Gesichter. Tae, der an meiner linken Seite sitzt, deutet auf die Tütchen mit Bohnen.
"Is this for us?"
Seine Stimme klingt fast sehnsüchtig.
„Ja, die sind für euch. Gib die Tütchen einfach weiter."
Sofort greift er nach der ersten Tüte und gibt sie dann mit einem Lächeln und Blickkontakt an Jimin weiter, der sie ohne zu zögern an Simon neben sich reicht, der das fortsetzt, bis die Tüte bei Hoseok zu meiner Rechten angekommen ist. Tae hat derweil die nächsten Tüten losgeschickt, und alle wandern so lange, bis jeder eine hat. Außer mir. 

Jetzt bin ich gespannt, was Tae machen wird! Diesem Moment wohnt ein Zauber inne, den wir wahrscheinlich alle niemals vergessen werden. Ich bin so froh, dass wir bei aller Belastung schon so viele solche Glücksmomente miteinander erleben durften.
Tae stutzt. Nimmt die letzte Tüte, die offensichtlich für mich ist. Schaut mich an und überlegt. Und dann grinst er – und reicht diese Tüte an Jimin weiter. Der ist verblüfft – schaltet und reicht seine erste Tüte an Simon weiter. Schon beim Vierten ist der Groschen endgültig gefallen, und alle geben feierlich und fröhlich zugleich ihre erste Tüte an den Nachbarn weiter, bis schließlich Hobi mir seine erste Tüte überreicht. Ich kann nur strahlen und nehme dankbar dieses Tütchen aus seiner Hand an. Dann öffne ich es, kippe mir die Bohnen in die Hand und stecke sie in meine linke Hosentasche. Aber eine hole ich gleich wieder raus und stecke sie in die rechte Tasche.
"Die ist einfach dafür, dass ihr hier seid. Ihr seid ein ganz großes Geschenk für mich und für uns!"
Boah, das klingt langsam kitschig, aber wir fühlen uns nicht kitschig. Wir fühlen uns genau richtig.
Und an Namjoon schicke ich schnell einen Wichtelspruch.
PLING:"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird selbst glücklich. André Gide"

„Ihr müsst übrigens niemand erzählen, wenn oder warum ihr eine Bohne rüberschiebt. Das bleibt ganz euch überlassen. Nehmt einfach bewusst wahr, was euch gut tut. Alles andere kommt von allein."
Und es kommt. Sie sehen auf die Bohnen in ihren Händen und überlegen. Nach und nach will doch jeder erzählen, wofür die erste Bohne steht. Und bei manchem wandert nicht nur eine Bohne in die rechte Tasche. Ihnen allen ist schon eine ganze Menge eingefallen, wofür es sich zu danken lohnt.
PLING:"Mit Mut fangen die schönsten Geschichten an."
Ich antworte.
PLING:"Manchmal muss ein Mensch so viel weinen, damit in seinem Herzen wieder Platz für ein Lächeln ist."

Mal wieder ist es unser großes Herz Jimin, der uns zum Lachen bringt und uns tief berührt. Auch er überlegt. Dann grinst er, schaut einmal im Kreis und legt zügig 10 Bohnen von der linken auf die rechte Seite.
Alles Klar!
Dann noch 2.
Ob die für die Meerwutzen sind?
Dann wird er zwar langsamer, aber innerhalb kurzer Zeit hat er doch alle zwanzig Bohnen auf die rechte Seite gelegt und steckt sie nun grinsend in seine rechte Hoodietasche. Anschießend schiebt er sich noch ein Stückchen Käse in den Mund und kaut sehr zufrieden drauf rum.
„Und jetzt?"
Ich habe Lust, ihn ein bischen zu provozieren.
„Jetzt musst du da hingehen, wo du die anderen Bohnen hast, und mir noch zwanzig bringen."
Jimin antwortet mir vergnügt und schiebt schlagfertig noch etwas hinterher.
"Ich kann dir aber nicht versprechen, dass die dann für heute reichen. Vielleicht komme ich vor dem Mittagessen nochmal zu dir."
Ich kann nicht anders. Ich stehe auf und muss ihn knuddeln, während alle andern schier am Boden liegen vor Lachen.
„You're just wonderful, Jimin!"
Ich schmeiße mich innerlich weg, hole die ganze Packung mit weißen Bohnen aus dem Keller und stelle sie schwungvoll vor ihm auf den Tisch.

Jimin macht große Augen.
„You're welcome!"
Ich muss grinsen. Die anderen hatten sich grade wieder beruhigt, da geht das Gelächter von vorne los.
Ätsch! Du hast es so gewollt, kannst du haben!

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Ich kenne diese Bohnengeschichte als Märchen, das durch das Internet geistert. Ich habe sie nur ein wenig umgeschrieben. Einen Autor/eine Autorin konnte ich nirgends finden. Jedenfalls ist die Grundidee nicht auf meinem Mist gewachsen. Möge sich niemand beklaut fühlen ...

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7.11.2018     -    20.4.2019    -    28.10.2019
26.3.2020

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