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Donnerstag - 2.1 - Training

Don't forget - it's fiction!

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Da ich das ungewohnt frühe Schlafengehen nicht gewohnt bin, wache ich auch ungewohnt früh auf. Allerdings kann ich gleich beim ersten Gang durchs Haus feststellen, dass unsere koreanischen Gäste noch viel früher aufgestanden sein müssen. Auch nach zwei Tagen in Europa ist der Jetlag noch deutlich zu spüren. Und so werde ich im Erdgeschoss von zwei Überraschungen erwartet. Erstens haben sie gleich früh kurzerhand das Wohnzimmer ausgeräumt, sich warm gemacht und ihre Tanzchoreos für die Show geübt. Jetzt sind sie grade dabei, alles wieder an seinen Platz zu räumen. Und zweitens stehen Jin und Jeongguk grade in der Küche und bereiten ein europäisch-asiatisch gemixtes Frühstück vor, während ein paar andere bereits den Tisch decken.
Hach, Luxus! Das dürft ihr gerne öfter machen!
Jeongguk schaut mich einen bangen Moment lang stumm an, dann lächeln wir beide. Ich bin froh, dass er so gut drüber weg gekommen ist, und schicke ihm gleich wieder ein Fingerherzchen. Nebenbei werden die Jimin-Schüsselchen wieder aufgefüllt und im Haus verteilt.

Jimin hat das Frischfutter für die Meerschweinchen geschnibbelt.
Witzig, dass er das Essen für uns Menschen nicht mal gelassen ansehen kann. Aber für die Meerschweinchen macht es ihm überhaupt nichts aus, das anzufassen und zu schnibbeln. Offenbar kann er in seinem Kopf völlig ausschalten, dass auch er das Gemüse essen könnte.
Als er das Futter hochbringen will zu Maja, bremse ich dann doch. Unsere geliebte Tochter ist nämlich definitiv keine Frühaufsteherin, wenn sie nicht muss. Und sie schläft nicht - sie fällt ins Koma und ist dann schwer wach zu kriegen. Ich steige also mit hoch, wecke bei der Gelegenheit meine Männer im zweiten Stock und klopfe mich dann vorsichtig in das Unterbewusste von Maja. Jimin hibbelt - er will zu den Schweinen. Als Maja dann nach gefühlten 367 Stunden mit verwuschelten Haaren und einem lauten Gähnen aus ihrem Zimmer ins Bad schleicht, ohne uns eines Blickes zu würdigen, staunt Jimin sie mit großen Augen an. Ich könnte mich kringeln.
Er sieht aus wie: Also - ich bin ja schon schwer wach zu kriegen. Aber sooo? Hat mal jemand einen Hammer? Die ist ja immer noch nicht wach!!!
Um ihr noch etwas Zeit zu verschaffen, hole ich die beiden Tierchen aus ihrem Käfig, den Maja über Nacht geschlossen hatte, und schiebe Jimin mitsamt dem Futter ins Nachbarzimmer zu seinem Bett. Dort macht er es sich gemütlich und freut sich, dass die Wutzen ihm schon aus der Hand fressen. Schließlich lockt der verführerische Duft aus der Küche alle an die Tafel.

Irgendwann mitten während der Vorbereitungen heulen wieder die Sirenen. Die Reaktion ist schon entspannter, und der Sprecher verkündet nur: alles wie gehabt.

Ich bitte um die geleerten Plastikflaschen vom Vortag und tausche sie aus gegen die üblichen zwei Flaschen pro Person und Tag. Morgenroutine: Flaschen mit Namen beschriften, damit jeder einfach aus der Flasche trinken kann und wir keine Gläser spülen müssen. Beim Essen dreht sich das Gespräch dann genau darum. Wasser. Wie selbstverständlich es für uns ist, 6-8 Liter Wasser pro Toilettengang zu verbrauchen. Zähne zu putzen und Gemüse zu waschen bei fließendem Wasserhahn. Autos zu waschen. Im Sommer bei Hitze täglich hektoliterweise Wasser in unseren Garten laufen zu lassen. Waschmaschinen halbvoll anzustellen. Die Jungs erinnern sich an die riesigen Wasserspiele und Fontänen vor den Hotels in Las Vegas. Uns allen fallen immer mehr Beispiele ein, wo wir völlig gedankenlos Wasser verschwenden. Dreimal am Tag duschen? Kleidung nach nur einmal tragen in die Wäsche schmeißen? Die Liste könnte endlos sein. Klar will niemand müffelnd und mit stinkigen Klamotten durch die Gegend laufen, aber zwischen solcher Verwahrlosung und dem herrschenden gesellschaftlichen Konsens liegt doch eine ganze Menge dazwischen.

Da wir alle Naturfilme und grade die ganzen Doku-Serien von BBC Earth auf Netflix sehr lieben, beschließen wir, nach dem Frühstück eine Wasser-Glotz-Runde einzulegen. Und wer einmal den Film „Home - die Erde von oben" gesehen hat, kann nie wieder wegschauen, wenn die Natur unseres Planeten gequält wird und wir uns Stück für Stück unsere eigene Lebensgrundlage zerstören. Wir haben den Film auf Englisch mit Untertiteln und hoffen, dass der gut gesprochene Text mit den gewaltigen Aufnahmen so aussagekräftig ist, dass die Jungs alles Wesentliche verstehen. Und so gibt es mal wieder Menschenkuddelmuddel auf unserem Sofa, als sich auf unserer großen Leinwand unser blauer Planet aus dem Dunkel des Universums schält. Da die Jungs sowas noch nie gesehen haben und bisher auch nie Zeit dafür hatten, verfolgen sie gebannt und begleitet von vielen Ah's und Oh's die gefilmte Entstehungsgeschichte unserer Erde und des Lebens auf ihr. Nur selten muss Namjoon übersetzen. Die Macht der Bilder spricht für sich. Die Konzentration und die Betroffenheit im Raum kann man förmlich mit Händen greifen. Die nebeneinander gestellten Bilder vom Zauber und von der Zerstörung unseres einzigartigen Planeten lassen wirklich niemand kalt.

Gebannt folgen wir alle dem Film. Als das Bild sich ändert von den aberwitzigen Hochhäusern Dubais zu den ruhigen Flossenschlägen eines Wals im endlosen Ozean, hält es Hoseok nicht mehr auf seinem Platz. Er muss seine Gefühle in Bewegung umsetzen, steht auf und beginnt, sich mit den Wellen zu bewegen. Ab dem Moment wird unsere Familie Zeuge von einem einmaligen kreativen Prozess: Mit den gewaltigen Bildern dieses Films beginnen die Jungs, das Wasser dieser Erde zu tanzen!

Wie von selbst entsteht mit ihren Körpern das Leben auf dieser Erde neu. Sie bilden eine große „Kugel", aus der das Wasser hervor fließt, werden zum Fluss, bewegen sich wie ein Ozean. Stürme toben über dem Wasser, sie lassen es regnen und wieder die Sonne scheinen. Wir sehen Korallen wachsen und Fische schwimmen. Jimin „schwimmt" durch dieses Meer und lässt mit einem seiner berühmten Bodyflips einen Delphin elegant aus dem Wasser springen. Wir erleben die Reise des Wassers um unsere Erde. Völlig atemlos lassen sie sich nach einer kleinen Ewigkeit wieder auf das Sofa plumpsen. Uns fehlen die Worte.

Markus hat jahrelang in seiner Freizeit Bodenakrobatik gemacht. Nachdem die Jungs wieder zu Atem gekommen sind, zeigt er ihnen, wie sie mit Balance und einem eigentlich einfachen Aufbau tatsächlich eine große Kugel darstellen können. In deren Mitte steht Jin und wird zum ersten Fluss, der aus und auf dieser „Erdkugel" fließt.

Nachdem sie noch einmal die verschiedenen Stationen des Wassers durchgespielt haben, machen sie sich daran, auch die weitere Entwicklung des Lebens darzustellen. Namjoon ist die erste Pflanze, die an Land wächst und schließlich zum großen Baum wird. Großes Gelächter gibt es, als Tae plötzlich wie ein Äffchen an diesem Baum hochklettert und pantomimisch eine Banane verspeist.
Ach ja - Hawaii.
Das mit der Balance muss Namjoon noch üben, Tae ist ja auch nicht ganz klein, aber die Wirkung ist genial. Hobi wird zu einem schillernden Vogel, allein durch die Eleganz seiner Bewegungen. Und schließlich kommt Yoongi als Mensch hinter dem Baum hervor, während Tae sich unauffällig wieder in Wasser verwandelt.

Dieser Mensch fängt an, Früchte zu ernten, den Boden zu bebauen, fällt schließlich den Baum, um sich erst ein Haus und dann eine Maschine zu bauen. Der Vogel verliert sein Zuhause ohne den Baum. Und wird Teil der Maschine. Yoongi gibt mit Beatboxing die Geräusche dieser Maschine vor, Hobi setzt diese Geräusche grandios in Bewegung um und baut Namjoon mit ein. Wasser - in Form von Jeonguk - wird durch diese Maschine geschleust und am Ende dreckig ausgespuckt - er platscht zu Boden und bleibt vorerst einfach liegen. Der Mensch hat Hunger, aber der Baum ist fort. Der Mensch hat Durst, aber inzwischen ist das Wasser so verseucht, dass er davon krank wird. Am Ende wird der Mensch von seiner eigenen Maschine verschluckt, wird eingebaut in die monotonen Bewegungen, verliert seine Kreativität, seine Freiheit. Die Maschine geht kaputt und steht still. Derweil fängt die Natur an, sich zu wehren. Immer wilder schlagen die Wogen, bis schließlich ein Tsunami das Land überflutet und die Maschine verschlingt. Jeonguk, Namjoon und Yoongi mischen sich wieder als Wellen unter das Wasser. Nur Hoseok steht am Ende als gebrochener Maschinenrest in den Wellen. Die Menschheit hat sich selbst ausgelöscht. Das Meer wird wieder ruhig. Der Spuk ist vorbei.

Es war zum Greifen nah, berauschend und wunderschön. Und dabei war das nur der allererste zaghafte Versuch. Aus dem Impuls, den Eindrücken der gewaltigen Naturaufnahmen und dem Bedürfnis nach Verarbeitung heraus haben die sieben Bangtan Boys das alles improvisiert! Durchschnaufen. Stille. Und schließlich Hobis Stimme, mit einem Aufseufzen.
"Hätten wir das doch nur gefilmt. Das hätte ich zu gern gesehen."
Markus grinst. Denn er hat nach dem ersten Versuch und schon vor der Akrobatik-Einheit unsere Action-Cam angemacht. Er zeigt nur auf das Regal, und schon stürzt sich Guk darauf und strahlt.

„Nicht jetzt, Jungs."
Ich mache einen Vorschlag.
„Lasst diesen besonderen Moment erstmal ruhen. Ich finde, wir sollten das heute Abend nochmal ansehen. Nehmt euch jetzt einfach Zeit, um das zu verdauen."
Wie auf Kommando verkrümeln sich alle und suchen sich eine stille Beschäftigung. Als ich nach einer Weile durchs Haus gehe, finde ich Jimin und Yoongi schlafend, Namjoon, Maja und Markus in jeweils ihren Betten lesend, Simon und Jin daddelnd und den Rest mit wachsender Begeisterung an den Lego-Kisten. So kann es erstmal eine Weile bleiben.

Denke ich. Doch dann entdecke ich, dass die Badewanne nahezu leer ist.
Womit sollen wir jetzt die Toiletten spülen???

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25.10.2018    -    18.3.2019    -    28.10.2019
11.1.2020    -    24.3.2020

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