P. o. V. Taddl:
Es war dunkel, kalt, nass. Ich ging mit übergezogener Kapuze über das grau-schwarze Pflaster der düsteren Straße.
Wolken hatten sich vor den Mond und die Sterne geschoben, sodass das diffuse Licht der Straßenlaternen das Einzige war, welches mir den minimalen Blick auf mein tristes Umfeld ermöglichte.
Ich stellte mich unter die am wenigsten verdreckte Lampe und zog den Brief aus meiner Tasche. Öffnete ihn. Zog das mit kleinen, schwarzen Buchstaben übersäte Blatt heraus, um es endlich zu lesen.
Meine Augen wanderten über die Zeilen und wurden immer größer.
{Hey T.
Dies sind meine letzten Worte an dich; ich hoffe für dich, du hast dich an meine Anweisungen gehalten und den Brief zur angewiesenen Zeit am angewiesenen Ort geöffnet. Wenn du ihn schon zuhause aufgerissen hast, ist es sowieso zu spät.
Ja, zu spät. Zu spät, um mich zu retten. Zu spät, um mir mit deinen leeren Worten ein schlechtes Gewissen zu machen.
Ich liebe dich, und das weißt du auch. Ich Idiot liebe dich. Und du mich auch.
Und das beides ist ein großer Fehler, denn ich gehöre hier nicht hin. Du bist doch schlau, also vergiss mich. Ich war dir mit meinen Problemen immer nur ein Klotz am Bein. Habe mit meinem nervtötendem Rumgejammer deine Zeit gestohlen. Deine kostbare Lebenszeit deines ach so geliebten Lebens, die du genau so gut anders hättest verbringen können.
Ich Idiot habe wirklich auf deine Worte hören, ihnen Glauben schenken wollen. Aber es ging nicht, es geht nicht und es wäre niemals gegangen.
Du wusstest genau um meinen Zustand. Hast immer das "Gute" in mir gesehen. Hast mir zugeredet, ich solle bleiben.
Und dafür will ich dir danken. Du hast deine verdammte Zeit in so eine Missgeburt wie mich gesteckt. Wolltest, dass ich bleibe. Und ich komme mir so selbstsüchtig vor, wenn ich wirklich einen Moment habe, in dem ich deine Worte glaub; glaube, dass du mich brauchst. Aber niemand braucht mich. Du wirst sehen, ohne mich bist du besser dran.
Und wenn es doch wahr ist, was du gesagt hast, dann komme ich wieder, denn "Engel können fliegen".
In ewiger Liebe, J~
Ich nahm gar nicht wahr, wie die heißen Tränen über meine Wangen liefen, denn nun begann ich zu rennen. Ich wusste nur zu genau, wohin ich musste und ich betete zu Gott. Ja, ich betete.
Mit jeder Sekunde näherte ich mich einem Ziel, doch die Zeit verging zu schnell. Es konnte schon lange zu spät sein....
Ich bog auf die Brückenstraße ein, rutschte fast auf den regennassen Pflastersteinen aus. Rannte zur Mitte der Brücke, zur Bank, auf der wir immer gesessen hatten.
Ich sah sie von weitem. Sie stand auf dem Brückengeländer, die Arme weit ausgebreitet.
In ihren schwarzen Kleidern verschwamm sie beinahe mit der Finsternis, welche sie umgab. Ich öffnte meinen Mund, wollte schreien.
In diesem Moment stürzte sie sich hinunter. Der Schrei steckte in meiner Kehle fest, ich stolperte die letzten Schritte zur Bank und sackte dort weinend zusammen.
"Bitte, lass sie ein wahrer Engel sein."
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Ich kann des mit den dummen Widmungen immer noch nicht, deswegen hier an dieser Stelle:
@JakeTheBoi das ist für dich :3
luv to ya!
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