Zeitreisen und Zukunftsmusik
Staffel 4
Future Trunks-Arc
Kapitel 52:
Zeitreisen und Zukunftsmusik
Weitere acht Monate verstrichen wie im Fluge. Die Namekianer hatten bereits vor einem guten halben Jahr ihre Dragonballs dazu genutzt, ihren Heimatplaneten wiederherzustellen und dorthin aufzubrechen. Sie waren den Menschen und dem Volk der Saiyajin unendlich dankbar, für alles, was sie für sie geleistet hatten. Und so versprachen die Grünlinge, dass sie ihnen etwas schuldig seien; wenn sie irgendwann einmal ihre Hilfe bräuchten, dürften sie sich gerne melden. Vegeta sicherte ihnen zu, irgendwann sicherlich darauf zurückzukommen.
Die Zeit nach der Abreise der Namekianer nutzten die übrig gebliebenen Saiyajin wie immer für ihr Training. Auch wenn Freezer und Cooler besiegt waren, so war doch in ihnen allen ein neues Feuer geweckt worden, weil sie nun die Möglichkeit hatten mit einem waschechten Supersaiyajin zu trainieren. Nun würde es auch nicht mehr lange dauern, bis sie ihre gefallenen Artgenossen wieder zum Leben erwecken konnten.
Nur von zwei Saiyajin fehlte weiterhin jedes Lebenszeichen. Von Goku und von Raika.
Goku war immer noch nicht auf der Erde gelandet und auch von Raika hatte niemand etwas gehört. Vegeta hatte als letzter mit ihr gesprochen, aber dieser schwieg eisern, wollte von diesem Thema nichts hören.
Es war ein ruhiger, sonniger Frühlingstag in der westlichen Hauptstadt. Bulma war schon seit ein paar Stunden wach, saß auf dem großen Hauptbalkon der Capsule Corperation an einem kleinen Tisch und schlürfte gerade einen Kaffee, während sie die ersten warmen Sonnenstrahlen genoss.
Nachdenklich blickte sie in die Ferne. Raika hatte sich nun seit acht Monaten nicht mehr bei ihr oder sonst jemandem blicken lassen. Mittlerweile machte sich die Blauhaarige wahnsinnige Sorgen um ihre saiyanische Freundin. Selbst Vegeta konnte oder wollte ihr darüber keine Auskunft geben. Er sagte nur immer wieder, dass sie stark und alt genug sei, um selbst auf sich aufzupassen. Radditz und Broly hatten bereits versucht sie zu finden, hatten mehrfach den gesamten Planeten abgesucht, doch nirgends war eine Spur von ihr zu finden. Allerdings fehlte keines der Raumschiffe oder Kapseln; theoretisch musste sie also noch auf der Erde sein.
Eine freundliche Stimme riss die Erfinderin aus ihren Gedanken. „Guten Morgen“, begrüßte Broly die Blauhaarige und setzte sich zu ihr.
Sie nickte ihm stumm zu und nahm einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse. Bulma wirkte abwesend und besorgt.
„Alles okay?“, fragte er weiter, nachdem er ihren Gesichtsausdruck gemustert hatte.
Bulma und Broly hatten mittlerweile einen recht guten Draht zueinander. Durch lange, intensive Gespräche und viele gemeinsame Stunden war eine Freundschaft entstanden und der sanfte Hüne spürte es ganz deutlich, wenn mit seiner Freundin von der Erde etwas nicht stimmte. Der Krieger hatte bei dem Genie ordentlich Eindruck hinterlassen. Sein zumeist stilles Gemüt verbarg eine mitfühlende und durchweg gute Seele.
„Ich mache mir nun mal immer noch Sorgen um Raika... Warum kommt sie nicht zurück? Was ist nur zwischen ihr und Vegeta passiert? Sie ist jetzt schon so lange spurlos verschwunden“. Bulma stellte ihr Getränk ab und sah weiterhin stur zum Horizont. „Und wo Goku bleibt, verstehe ich auch nicht. Sollte er nicht schon längst wieder hier sein?“
„Mach dir nicht so viele Gedanken, Bulma“, versuchte der Größere sie aufzumuntern. „Vegeta hat Recht. Raika kann auf sich selbst aufpassen. Ihr wird schon nichts passiert sein... Irgendwann wird sie zurückkommen. Und Kakarott ebenso. Ganz sicher!“
Bulma seufzte langgezogen. Seine Aufmunterungsversuche halfen nicht wirklich. Es war seit Monaten immer dasselbe, was sie von ihm oder Radditz zu hören bekam. Aber was sollten sie auch anderes sagen? Es wusste niemand, was mit Goku und Raika passiert war und wann sie wieder auftauchen würden. Da musste sie sich mit leeren Phrasen helfen.
„Leichter gesagt als getan… Es würde echt gerne wissen, warum Raika sich versteckt und mit niemandem reden will“, schnaufte die Blauhaarige. „Irgendetwas muss da ja vorgefallen sein“.
Bevor der Saiyajinkrieger antworten konnte, ging plötzlich ein Ruck durch dessen Körper. Broly sprang erschrocken auf und blickte mit ernster Miene zum Himmel. Schweißperlen traten auf seiner Stirn hervor.
„Verdammte Scheiße! Das gibt es doch nicht!“, murmelte er mehr zu sich selbst.
„Was ist los?!“, wollte die Erfinderin aufgeregt wissen und warf dem Größeren einen nervösen Blick zu. Sie kannte diesen Ausdruck in seinen Augen. Es war Gefahr im Verzug.
„Das ist Cooler! Er wird schon bald auf der Erde landen. Aber... Er ist nicht allein! Bei ihm ist noch eine weitere riesige Kraft! Das muss sein Vater sein!“, erklärte Broly aufgebracht. „Wie kann das sein? Ich dachte, Vegeta und Kakarott hätten Freezer und Cooler zu Kleinholz verarbeitet!“
Ohne weitere, wertvolle Sekunden zu verschwenden, lief der Krieger zurück ins Haus und informierte Radditz und Vegeta über seine Entdeckung. Diese hatten es bereits bemerkt und waren schon dabei sich ihre Kampfanzüge anzuziehen. Innerhalb weniger Augenblicke waren die drei Krieger fertig und brachen gemeinsam zu der Stelle auf, an der ihre Feinde voraussichtlich landen würden.
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Der Prinz der Saiyajin trug einen wahrhaft finsteren Ausdruck in seinem Gesicht. Grummelnde und knurrende Geräusche drangen durch seine Lippen; ansonsten war von ihm nichts zu hören. Er konnte einfach nicht begreifen, wie Cooler ihren Kampf und die Explosion Nameks überlebt haben könnte. Kakarott war am Ende des Tages wohl doch zu weich und zu schwach gewesen, um seinen Feind ein für alle Mal auszulöschen.
Also blieb es mal wieder an ihm selbst hängen. Zwar dürfte es für ihn kein größeres Problem werden, Cooler zu besiegen, aber da war immer noch diese zweite große Energie, die höchstwahrscheinlich zu dessen Vater King Cold gehörte. Und wie sollte er mit beiden zeitgleich fertig werden? Oder würde Broly es schaffen? Das würde definitiv ein schwerer und harter Kampf werden!
Radditz und Broly trauten sich erst gar nicht, nachzufragen, warum Cooler noch lebendig sein könnte. Zu groß war die Furcht, dass Vegeta dadurch die Beherrschung verlieren würde. Sie konnten sich schon denken, dass das plötzliche Auftauchen von Cooler und dessen Vater nicht gerade zur Steigerung Vegetas eh schon schlechter Laune beigetragen hatte.
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In einer kargen Ödnis setzten die Saiyajin zur Landung an und beobachteten das Raumschiff, welches durch die weiße Wolkendecke hindurch kam und sich langsam, aber sicher der Erdoberfläche näherte.
„Ich werde diese verdammten Echsen nacheinander in ihre Einzelteile zerpflücken!“, kündigte Vegeta an, während er eine Faust ballte und hinter einem Felsen in Deckung ging.
„Meinst du, du schaffst zwei von denen...? Deine Supersaiyajin-Power in allen Ehren, aber beim letzten Mal hattest du Kakarott als Unterstützung und der ist nun mal auch ein Supersaiyajin...“, merkte Radditz vorsichtig an.
Der Prinz drehte seinen Kopf schnaubend zu dem Jüngeren und funkelte ihn wutentbrannt an. „Wage es dich, diesen Namen noch einmal in meiner Nähe zu erwähnen!“, knurrte er Zähne fletschend. Vegeta hatte sich in den letzten Monaten sehr zurück gezogen und wirkte in sich gekehrt. Des Weiteren hatte sich seine sowieso schon große Abneigung gegenüber Kakarott in abgrundtiefen Hass entwickelt. Es war einfacher, ihm die Schuld an seiner Miesere zu geben, als sein eigenes Verhalten zu reflektieren und sich seiner Fehler bewusst zu werden.
„Schon gut! Ich mein‘ ja nur...“. Der Langhaarige hob beschwichtigend die Hände und wich einen Schritt zurück. Er wollte seinen besten Freund nicht noch unnötig provozieren. Die Laune des Prinzen hing schon am seidenen Faden und er wollte sicher nicht in erster Reihe stehen, wenn sein Geduldsfaden endgültig riss.
Dem dritten Saiyajin im Bunde fiel derweil noch etwas anderes auf. Er hatte seinen Blick schweifen lassen und fixierte nun eine Felsformation weiter rechts von ihnen. „Na, sieh mal einer an!“ Er grinste amüsiert. „Wenn das nicht die Erdlinge und der Namekianer sind. Unerschrocken wie eh und je versuchen sie ihren Planeten zu verteidigen“.
„Und wer muss am Ende wieder die Drecksarbeit erledigen? Wir!“ Vegeta rollte genervt die Augen, konnte sich jedoch ein überhebliches Schmunzeln nicht verkneifen.
„Zumindest denken sie mit und unterdrücken ihre Auren“, bemerkte Radditz und hob ebenfalls einen Mundwinkel, während er Kuririn, Tenshinhan, Yamchu und Piccolo musterte.
Die Erdlinge mussten die Ankunft von Cooler und King Cold ebenfalls gespürt haben. Es war fast unmöglich ihre monströsen Ki-Signaturen nicht zu bemerken… Aber ob sie sich der Gefahr bewusst waren? Ob sie überhaupt einschätzen konnten, wie übermächtig dieser Gegner war?
Bevor Radditz die Antworten auf seine Fragen erörtern konnte, kam das Raumschiff der Außerirdischen näher und erregte wieder seine Aufmerksamkeit. Es erzeugte ohrenbetäubenden Lärm, wirbelte Unmengen an Staub auf und landete schließlich nur wenige hundert Meter von ihnen entfernt, hinter einem Berg.
Die Kämpfer beschlossen erst einmal in Deckung zu bleiben und abzuwarten, bis sich die Feinde in Bewegung setzten. Es war klug, erst einmal die Lage aus größerer Distanz zu sondieren. Wer konnte schon ahnen, wie viele Schergen Cooler dabei hatte?
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Cooler schwebte erhobenen Hauptes aus seinem Raumschiff. Dicht hinter ihm erhob sich eine weitere Gestalt in die Lüfte. Dieses Wesen sah aus wie eine Mischung aus Freezer und Cooler, allerdings wie in ihrer zweiten Form. Das konnte nur King Cold, der Vater der Frost-Brüder sein. Der Riese trug nach oben gebogene Hörner auf dem Kopf und war in eine typische Rüstung und einen langen lilafarbenen Umhang gehüllt.
„Das ist also die Erde? Gar nicht mal so hässlich“, ließ der Größere von ihnen verlauten und sah sich ausgiebig um.
„Ja, Vater – das muss sie sein. Wir haben die Raumkapsel von Son Goku auf dem Weg hierher überholt“, stimmte Cooler ihm zu. Seine Stimme klang mechanisch und leicht verzerrt. Aber auch äußerlich hatte er sich stark verändert. Sein ganzer Körper war mit einer silbernen Schicht überzogen. Er hatte sich im Feuer des untergehenden Sterns so schwere Verbrennungen zugezogen, dass seine Haut nicht mehr zu retten gewesen war. Aber nicht nur seine Haut, sondern auch große Teile seiner Innereien hatten durch mechanische Teile ersetzt werden müssen. Es war wohl ein großes Glück, dass er die Explosion Nameks überhaupt irgendwie überlebt hatte.
„Also... Sollen wir auf diesen Son Goku warten?“, fragte King Cold.
„Nein“, antwortete sein Sohn fest entschlossen. „Wir werden uns vorher mit Vegeta und den Erdlingen amüsieren. Das wird uns die Zeit vertreiben und für diesen elenden Affen wird es ein schönes Wiederkehren, wenn er hier nur die Leichen seiner toten Freunde vorfindet“.
„Bist du dir sicher, dass der Prinz bereits hier ist?“, harkte der Ältere nach.
„Ganz sicher“, bestätigte der Tyrann nickend. Auf seinen Lippen zeichnete sich ein überlegenes Grinsen ab. Er freute sich schon seit Wochen auf seine Rache.
Mit einer einzigen Handbewegung befahl er seinem Gefolge aus dutzenden Schergen, die Gegend zu erkunden und Jagd auf die menschliche Erdbevölkerung zu machen. Bevor seine Gefolgsmänner jedoch in alle Richtungen ausschwärmen konnten, tauchte ein unbekannter Krieger auf und brachte sie mit wenigen Hieben seines Schwertes zu Fall.
Unbeeindruckt und lässig landete der Krieger direkt vor dem Raumschiff Coolers und fokussierte diesen mit stechendem Blick.
Perplex musterten die beiden Echsen den Unbekannten. Er sah aus wie ein Saiyajin. Der Körperbau, die schwarzen Haare und der charakteristische Affenschwanz waren ein untrügliches Zeichen. Allerdings hatten sie diesen hier noch nie zu Gesicht bekommen. Aber das musste nichts heißen. Schließlich konnten sie sich nicht jedes der vielen Gesichter merken.
Der Unbekannte trug seinen Schweif locker schwingend hinter seinem Rücken. Sein pechschwarzes Haar, war an den Seiten kurz rasiert. Oben auf dem Kopf war es länger und fiel zu den Seiten herunter. Einzelne Strähnen fielen in sein Gesicht. Eine weiße Brustpanzerung, wie Vegeta sie üblicherweise trug, zierte seinen Oberkörper. Allerdings war an dieser Panzerung oben links das Logo der Capsule Corporation zu sehen. Seine Beine waren in eine weite Gi-Hose gekleidet, die einen dunkelgrünen Farbton aufwies. Seine Handgelenke waren mit ebenfalls dunkelgrünen Schweißbändern bedeckt. Auf dem Rücken trug er eine Schwertscheide, in die er sein Langschwert gerade einführte. Das Gesicht des Kriegers wirkte sehr markant und männlich, doch er schien noch recht jung zu sein. Auffällig waren besonders seine azurblauen Augen und sein stechender, vor Entschlossenheit lodernder Blick.
„Oh – ein weiterer Saiyajin, der es mit mir aufnehmen will?“, lachte Cooler und stemmte seine Hände in die Hüften. Abfällig ließ er seinen Blick über seine gefallenen Lakaien wandern. „Mit dieser lahmen Vorstellung beeindruckst du mich nicht“.
„Ach nein?“, erwiderte der junge Krieger leicht grinsend. „Und wir wäre es damit?“
Er winkelte seine Arme an und ließ sein Ki aus sich herausbrechen. Mit einem Mal wurden seine Haare golden, stellten sich teilweise auf und sein Körper wurde von einer ebenso goldenen Aura umhüllt.
Erschrocken wich Cooler zurück. King Cold begutachtete das Schauspiel skeptisch, merkte aber an der Reaktion seines Sohnes, dass es jetzt wohl ernst werden würde.
„Ist das…?“
„Ja, Vater…“. Cooler schluckte auffällig. „Das ist ein Supersaiyajin!“
Der Unbekannte begab sich in Kampfstellung und forderte: „Lasst es uns hinter uns bringen! Aber ich warne euch: Ich bin nicht so nachsichtig wie Son Goku. Ich werde kein einziges Atom von euch Dreckssäcken übriglassen!“
Der Tyrann schnaubte überheblich. Seine anfängliche Furcht schob er zur Seite. Dieser Bengel würde ihm sicher nicht so große Probleme bereiten können, wie Son Goku es getan hatte.
„Hier wird nur einer pulverisiert und das bist du!“, entgegnete Cooler ihm und richtete seine Handfläche nach vorne. Er kanalisierte einen Energiestrahl und lenkte diesen auf den Saiyajin. Der junge Krieger wich gekonnt aus, bewegte sich direkt vor den Angreifer und trat den in Silber gehüllten Cooler zielgenau gegen sein Genick, sodass dieser quer durch die Landschaft flog. Bevor der Ältere der Frost-Brüder gegen einen Felsen geschleudert wurde, stellte sich ihm der Supersaiyajin in den Weg und nahm ihn mit einem leuchtenden Ki-Ball in Empfang, der den Feind sofort in Rauch aufgehen ließ.
Doch statt sich auf seinem Sieg auszuruhen, widmete er sich ohne Verzögerung seinem nächsten Gegner. „Nun zu dir!“, zischte der Krieger zornig und wendete sich noch in der Luft schwebend dem Vater Coolers zu.
Dieser wich panisch ein paar Schritte zurück. „Bitte hab Gnade! Ich verspreche diesen Planeten zu verlassen und niemals wieder einen Fuß auf die Erde zu setzen!“
Auch sein Betteln um Gnade nützte ihm nichts. „Wer’s glaubt… Ich habe doch gesagt, ich bin nicht so naiv und nachsichtig, wie Son Goku“. Der Unbekannte zückte unbeeindruckt seine Waffe, stürmte auf seinen zweiten Gegner zu und zerteile diesen mit einem einfachen Hieb in zwei Hälften.
Anschließend warf er auch diesem echsenähnlichen Wesen einen Ki-Angriff entgegen, der ihn mitsamt seines Raumschiffes pulverisierte. Innerhalb weniger Sekunden waren Cooler und King Cold von nur einem einzigen jungen Krieger zur Strecke gebracht worden. Gegner für die Goku und Vegeta viele Stunden gebraucht hatten und nur mit Mühe und Not entkommen waren. Es war unglaublich.
Der Supersaiyajin verwandelte sich entspannt zurück und ließ sein Schwert wieder in der Scheide verschwinden. Seine entschlossene Miene verschwand und er warf einen freundlichen Blick zu den übrigen Kriegern, die seiner Vorführung fassungslos gefolgt und sich vorsichtig genähert hatten. „Ich werde jetzt Son Goku in Empfang nehmen. Kommt ihr mit?“
Die Gesichtszüge aller Anwesenden entglitten in diesem Moment völlig.
„Was hat der gesagt?!“, fragte Radditz verwundert. „Wer zur Hölle ist das und was ist hier gerade passiert?“
„Um das herauszufinden, müssen wir ihm wohl oder übel folgen“, kombinierte Vegeta. Ohne weiter darüber nachzudenken, erhob er sich in die Lüfte und folgte dem Unbekannten, der vorausgeflogen war.
Der Langhaarige zögerte einen Moment, woraufhin ihn Broly ermutigend ansah und mit den Schultern zuckte. „Wir sollten ihm vertrauen. Dieser Junge hat gerade unsere Feinde innerhalb eines Wimpernschlages zu Hackfleisch verarbeitet. Außerdem ist er ein Saiyajin, wo auch immer er herkommen mag“.
„So ganz wohl ist mir bei der Sache ja nicht...“, meinte Radditz weiterhin verunsichert. Doch die einmalige Chance, herauszufinden, wer dieser Junge war und woher er wusste, dass Kakarott bald ankommen würde, wollte er sich nicht nehmen lassen. Und somit folgte er gemeinsam mit Broly dem unbekannten Krieger.
Auch die Erdlinge und Piccolo flogen ihnen mit gebührendem Abstand hinterher.
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Ein paar hundert Meter weiter setzte der mysteriöse Halbstarke zur Landung an, kramte eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche, nahm eine Kapsel heraus und warf diese zu Boden. Ganz getreu der typischen Hoi-Poi-Kapseln, war eine kleine Rauchwolke zu sehen. Nachdem diese abgezogen war, zeigte sich ein kleiner Kühlschrank.
Der Unbekannte öffnete diesen, holte eine Getränkedose heraus und zeigte sie den anderen Kämpfern. „Wer etwas trinken möchte, kann sich gerne bedienen. Goku kommt in etwa drei Stunden hier an“.
»Er muss Bulma kennen, oder schon länger hier auf der Erde sein, sonst hätte er keine dieser Kapseln bei sich. Außerdem trägt er eine Rüstung mit dem Logo der Capsule Corperation... Aber warum ist er weder mir noch den anderen vorher aufgefallen? So eine Kampfkraft bleibt doch nicht unbemerkt…«, überlegte Vegeta, der seinen Blick weiterhin kritisch verengt hielt und den Fremden misstrauisch musterte.
Es war ihm ein Rätsel woher dieser Saiyajin auf einmal gekommen war. Besonders weil er auch ein Supersaiyajin war. Wieso hatte er ihnen nicht auf Namek geholfen? Wie hatte er die Zerstörung von Vegeta-Sai überlebt? Wo hatte er sich die ganze Zeit herumgetrieben? Und diese blauen Augen… Gab es etwa doch noch mehr Buntaugen? Vegeta dachte immer, dass Raika die Einzige sei, die von den Buntaugen noch übriggeblieben war. Dabei hatte sein Vater ihm doch erzählt, dass sich dieses eh schon seltene Gen eigentlich nur bei Weibchen weitervererbte… Ein männlicher Saiyajin mit bunten Augen war eine außerordentlich seltene Mutation. So selten, dass es dazu keinerlei Aufzeichnung gab. Das alles ergab einfach keinen Sinn.
Nacheinander bedienten sich die Saiyajin an dem Kühlschrank und öffneten ihre Getränke. Nur Vegeta blieb mit verschränkten Armen auf Abstand und beobachtete die merkwürdige Situation genau.
„Woher kennst du meinem Bruder?“, fragte Radditz nach einer Weile, ließ den Unbekannten nicht aus den Augen.
„Ich kenne ihn gar nicht persönlich. Ich habe lediglich viel von ihm gehört“, antwortete der Jüngere und nippte ebenfalls an seiner Limonade.
„Woher weißt du dann, wann er hier auftauchen wird?“ Broly hob fragend eine Augenbraue.
Der Angesprochene blockte die Frage entschieden ab. „Das darf ich nicht verraten“.
„Was soll der Schwachsinn? Wer bist du? Wo kommst du auf einmal her?“, fragte der Prinz der Saiyajin streng.
„Auch das ist ein Geheimnis“.
„Bullshit! Außer uns Dreien, Kakarott und Raika gibt es derzeit keine weiteren Saiyajin mehr. Ansonsten hätten wir dich und deine Supersaiyajin-Power beim Kampf gegen Freezer und Cooler gebrauchen können. Wie konntest du der Explosion unseres Heimatplaneten entkommen? Oder warst du gar nicht auf Vegeta-Sai? Bist du ein Deserteur?“, fauchte Vegeta gereizt. „Erkläre dich gefälligst! Immerhin bin ich auch dein Prinz!“
„Bleib mal locker, Vegeta“, versuchte Broly ihn zu beruhigen. „Er hat uns immerhin Cooler und seinen Anhang vom Hals geschafft, also lass ihn doch, wenn er nicht reden möchte“.
„Du bist ein verfluchter Holzkopf, Broly!“, zischte der Thronfolger weiterhin mies gelaunt und wendete sich schließlich schnaubend ab. Die Arme vor der Brust verschränkt, ließ er sich auf einem kleinen Felsen nieder. Die ganze Sache kam ihm mehr als eigenartig vor. Er traute dem Braten nicht.
Schief lächelnd ging Broly zu dem Unbekannten und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, woraufhin dieser sein Haupt senkte, um seine aufkeimende Röte zu verstecken. „Mach dir nichts draus. Vegeta mag es nicht, wenn er eine Situation nicht einschätzen kann. Kannst du uns denn irgendetwas über dich verraten?“
„Hmh...“. Der Junge überlegte einen Moment lang. „Ich bin 16“.
„Und mehr kannst du uns nicht sagen? Das ist ja nicht gerade aussagekräftig“.
„Tut mir leid. Es wird sich alles klären, sobald Son Goku hier ist“, versicherte ihm der Unbekannte nickend.
Wenig zufrieden wendete sich auch Broly von ihm ab. Die Krieger setzten sie sich auf verschiedene Felsen und warteten schweigend darauf, dass Kakarott zurückkehrte.
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Genau drei Stunden später piepste der Kommunikator am Handgelenk des jungen Kriegers, woraufhin er sich aufrichtete und seine Arme nach hinten streckte. „Goku wird jeden Augenblick hier landen“.
„Ach ja?“, fragte Radditz weiterhin skeptisch. „Wenn das wirklich so wäre, müsste ich ihn dann nicht spü-?“ Er stoppte mitten im Satz und wendete seinen Blick erstaunt nach oben. Er fühlte, wie sich die Energie von Goku in hoher Geschwindigkeit auf ihn zu bewegte. „Heilige Scheiße! Er kommt ja wirklich!“
„Sag ich doch“. Der Ungekannte legte ein schelmisches Grinsen auf und beobachtete die sich nähernde Raumkapsel, wie sie etwas entfernt von ihnen aufschlug und einen Krater im Boden hinterließ.
Alle Anwesenden eilten zum Landungsort und stellten sich an den Rand des Kraters. Keiner von ihnen konnte glauben, dass das gerade wirklich passierte. Woher wusste dieser Junge, wann Goku auftauchte? Wer zum Teufel war er? All das sollte sich mit der Ankunft von Goku endlich klären.
Tatsächlich öffnete sich in diesem Moment die Raumkapsel und Kakarott stieg heraus. Er war zwar in ziemlich ungewöhnliche und extravagante Klamotten gekleidet, aber er wirkte heiter und gesund. Zum einen hatte seine Kleidung Bestandteile, die wie die einer Rüstung wirkten, jedoch waren auch eine aufgeplusterte, weiße Halskrause, weite Ärmel und ebenso weite Hosenbeine Teil des Outfits.
Der Angekommene sah sich irritiert um. „Huch? Habt ihr mich etwa erwartet?“, fragte er verwundert, nachdem er seinen Blick zum Rand des Kraters erhoben und dort all seine Freunde erblickt hatte. Als er seinen großen Bruder erblicke, strahlte er überglücklich und schwebte langsam aus dem Krater heraus, auf seine Freunde zu. „Wie schön, dass du wieder unter den Lebenden weilst, Radditz!“
„Finde ich auch“. Der Größere schmunzelte leicht. Er hatte von Vegeta erfahren, dass Goku ihn gerächt hatte und durch seinen Tod zum Supersaiyajin geworden war. Auf den Schwertkämpfer zeigend erklärte Radditz: „Dieser Kerl hat uns gesagt, dass du hier auftauchen wirst. Kennst du ihn?“
Goku landete gerade bei seinen Kameraden, da fiel sein Blick auf den Fremden und er musterte diesen ausgiebig. „Nein, keine Ahnung… Den…habe ich noch nie gesehen“.
„Hä? Aber er… Er wusste ganz genau, wann du hier auftauchen wirst. Wie konnte er das wissen?“ Broly verschränkte die Arme vor seiner Brust und blickte skeptisch zu dem Unbekannten, dann wieder zu Goku.
„Ach, jetzt auf einmal wirst du misstrauisch?“, fauchte Vegeta ihm genervt entgegen. „Ich habe doch von vorneherein gesagt, dass wir ihm nicht trauen können!“
Kakarott versuchte das Thema zu übergehen und fuhr an seinen Rivalen gerichtet fort: „Hast du Cooler schon allein platt gemacht?“
„So gerne ich das auch bejahen würde… Nein, habe ich nicht“, schnaubte der Prinz und deutete mit seinem Daumen auf den fremden Saiyajin. „Das war auch der Bengel hier“.
„Genau“, stimmte Radditz ihm zu. „Er ist nämlich auch ein Supersaiyajin!“
„Ach, wirklich?“ Goku schien das Problem nicht ganz zu verstehen. „Das ist doch super! Verstärkung können wir schließlich immer gebrauchen“. Seine Gedanken waren nicht bei der Sache. Er sah sich noch einmal intensiv in den Reihen um. „Wo ist eigentlich Raika?“
Vegeta zuckte bei der Erwähnung ihres Namens unmerklich zusammen und knurrte leise, ohne auf die Frage zu antworten.
Stattdessen erklärte der beste Freund von Raika: „Sie ist schon seit einiger Zeit spurlos verschwunden. Theoretisch müsste sie noch hier auf der Erde sein, aber so genau weiß das niemand“.
„Wieso weiß das denn niemand?“ Sofort wanderte Gokus Blick wieder zu Vegeta. „Wie kann es sein, dass du nicht weißt, wo sie ist?“
„Ich weiß es eben nicht, okay?!“, maulte der Prinz. Er war überhaupt nicht in der Stimmung, Fragen wie diese zu beantworten. Die Fresse von Kakarott zu sehen, reichte ihm schon. Dann noch dieser merkwürdige Fremde und die Fragen zu Raikas Verbleib. Da war es doch verständlich, dass er die Geduld verlor. „Sie will offensichtlich ihre Ruhe haben und mit niemandem von uns reden!“
„Was ist denn nur vorgefallen?“, fragte sich Goku. Er konnte Vegetas Reaktion überhaupt nicht nachvollziehen. Es musste ihm doch genauso wichtig sein, dass es Raika gut ging. Hatte er etwa nicht nach ihr gesucht? Oder setzte Raika gerade wirklich alles daran, nicht gefunden zu werden?
„Ich unterbreche euer Wiedersehen ja wirklich ungern, aber...“, begann der Unbekannte, der so langsam unruhig wurde. „Ich würde gerne kurz mit Vegeta und Son Goku unter sechs Augen sprechen“.
Die Angesprochenen sahen sich kurz fragend an, jedoch folgten sie dem Fremden. Ihre Neugier war dann doch größer als jede Skepsis. Goku hätte sich zwar lieber erst der Suche nach Raika gewidmet, aber wenn der Kämpfer, der gerade Cooler und King Cold erledigt hatte, mit ihnen reden wollte, dann waren sie ihm wenigstens das schuldig.
Der unbekannte Saiyajin flog ein Stück voraus und landete mit ausreichendem Abstand, sodass die anderen sie nicht mehr hören konnten.
„So, hier müsste es gehen“, murmelte der Jüngste mehr zu sich selbst.
Goku kam leichtfüßig auf dem Boden an und bedankte sich sogleich: „Erst einmal vielen Dank, dass du Cooler und seine Leute erledigt hast“.
„Schon gut. Du wärst einfach zu spät gekommen“, erwiderte der Blauäugige.
„Tze. Ich hätte diese Idioten auch alleine erledigen können…“, knurrte Vegeta angespannt und wechselte prompt das Thema: „Jetzt komm zum Punkt, Junge! Warum bist du hier? Und wer zur Hölle bist du?“
Der Unbekannte schmunzelte kampfeslustig und schlug vor: „Ich verrate es euch, wenn ihr mir eure Kraft demonstriert. Könnt ihr euch jederzeit in einen Supersaiyajin verwandeln?“
„Na sicher“, murrte der Prinz grummelnd, während Goku freundlich lächelnd nickte.
Im nächsten Moment transformierten sich beide Krieger in ihre goldene Form, woraufhin der Schwertkämpfer erfreut lächelte. Auch dieser wurde nur Sekunden später in eine goldene Aura gehüllt. Er zückte sein Schwert und begab sich in Kampfstellung.
„Greift mich ruhig zusammen an. Ich will sehen, wie stark ihr seid“, sprach er gelassen.
„Du bist ganz schön selbstsicher für einen Halbstarken. Wir kämpfen allein!“, stellte der Saiyajinprinz klar.
Ohne weitere Zeit zu verlieren, sprang Vegeta gereizt auf den Jüngeren zu, doch bevor er dem anderen Saiyajin einen Schlag verpassen konnte, kam dessen Schwert schon auf ihn zu, welches er im letzten Moment abblocken konnte. Ein kurzer Schlagabtausch entstand, in dem sich die beiden Krieger nichts schenken.
Vegetas Kampfgeist fing gerade erst an, richtig Fahrt aufzunehmen, da ging der Unbekannte auf Abstand und nickte dem Prinzen zu. „Danke, das reicht schon“. Dann sah er zu Goku, der schon ungeduldig auf seinen Einsatz wartete.
Auch dieser stürmte dem Neuling motiviert entgegen und verstrickte ihn in einen intensiven Faustkampf, der ebenfalls schon nach wenigen Augenblicken endete. Lächelnd gingen die Kämpfer auseinander und verwandelten sich schließlich zurück.
„Es ist wahr. Ihr seid wirklich so stark, wie ich es vermutet habe“, gab er zufrieden zu und ließ sein Schwert in der Scheide auf seinem Rücken verschwinden. „Mein Schwert ging durch Coolers Vater hindurch, als sei er aus Butter“.
„Dabei warst du aber sicherlich wütender und hast ernsthafter gekämpft“, schätzte Goku schmunzelnd. „Das mit uns war ja gerade nur ein Freundschaftskampf“.
„Schluss mit dem Gesülze!“, fauchte Vegeta, der seine Arme vor seinem Oberkörper verschränkt hielt und ungeduldig mit seinen Fingern gegen seinen Oberarm trommelte. „Jetzt erzähl schon! Ich habe schließlich nicht den ganzen Tag Zeit!“
Der Angesprochene nickte einverstanden. Der Prinz war offensichtlich nicht in der Stimmung, auf weitere Informationen noch lange warten zu müssen. „Gut…“. Der junge Kämpfer holte noch einmal tief Luft. „Was ich euch jetzt erzähle, ist absolut geheim. Ihr dürft niemandem davon erzählen! Ansonsten ändert ihr den Lauf der Geschichte und das würde gravierende Folgen haben“.
„Lauf der Geschichte?“, wiederholte Kakarott irritiert und warf einen verwunderten Blick zu seinem Rivalen, der jedoch nur zustimmend brummte.
Der unbekannte Junge fuhr fort: „Für euch mag es vielleicht verrückt klingen, aber ich komme aus der Zukunft. Ich bin circa 20 Jahre in die Vergangenheit gereist“.
„Was?!“, frage Goku erstaunt und riss seine Augen weit auf. Auch der Prinz hob perplex eine Augenbraue.
Unbeirrt erzählte der Jüngere weiter: „Mein Name ist Trunks und in meinen Adern fließt Saiyajinblut. Einer von denen da drüben ist mein Vater… Sein Name ist Broly“.
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Goku: Broly wird Vater?! O_O
Meike: Gut erkannt, Goku. Tja, wer hätte damit gerechnet?
Vegeta: Ich... Ist ja nicht so, als hättest du das Pairing nicht schon mehrfach angedeutet...
Meike: Der aufmerksame Leser hat es garantiert schon kommen sehen, da magst du Recht haben. Aber jetzt haben wir die Gewissheit. (:
Vegeta: Viel schlimmer finde ich allerdings, dass wir immer noch nicht wissen, weswegen er hier ist und was er uns so wichtiges sagen will. Ich schätze mal nicht, dass Trunks in unsere Zeit gekommen ist, um uns mitzuteilen, dass er...existiert...
Meike: Auch da magst du Recht haben, aber das erfahren wir erst im nächsten Kapitel. *g*
Goku: Erfahren wir dann auch, was mit Raika ist...?
Meike: Jep. (: Im nächsten Kapitel werden einige offene Fragen geklärt. Soviel kann ich schon mal verraten. Gibt's sonst noch was anzumerken?
Goku: Von meiner Seite aus nicht.
Vegeta: Von mir sowieso nicht. Ich bin froh, wenn ich mich aus dem Staub machen kann...
Meike: ... Ja dann. Bis zum nächsten Mal, meine Lieben! Ich hoffe, es hat euch gefallen. Heute mit einem recht kurzen Abspann, aber ich bin einfach zu platt von der Arbeit. Irgendwie ist momentan alles anstrengend und ermüdend. *seufzt*
Vegeta: Oh man *stöhnt* Ihr Menschen seid so verweichlicht.
Meike: Mobb' mich nicht, Vegetaaa! T_T
Vegeta: Versuch' doch dich zu wehren. *grinst*
Meike: ... Das kriegst du alles wieder, das schwöre ich dir. -.-
Vegeta: Ich ahne Schreckliches...
Meike: Wart's ab! Bis nächsten Samstag! *winkt und Vegeta rausschiebt*
Vegeta: Hey! *grummelt* *sich dagegen stemmt*
Goku: *legt eine Hand auf Meikes Schulter* Ciao! *winkt und teleportiert sich mit Meike und Vegeta nach draußen*
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