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Vertrauen

Kapitel 66:

Vertrauen


„Raika?“ Goku sah seine Freundin mit verunsicherter Miene an, die gerade die Reste ihrer Nudelsuppe schlürfte.
Mittlerweile war das Paar zurück auf der Erde. Raika hatte ihren Freund gleich nach einem gemeinsamen Essen und einer viel zu kurzen Verabschiedung von ihren Freunden dazu gedrängt, Vegeta-Sai zu verlassen. Da Goku vor seiner Familie und ihren gemeinsamen Freunden keine Diskussion oder einen Streit riskieren wollte, hatte er sich mit ihr zurück zur Erde teleportiert. Jetzt jedoch fragte er sich, warum sie so plötzlich und dringend wieder zurück wollte. Er hatte sich schon so darauf gefreut, mal ein wenig Zeit mit seiner Familie zu verbringen und sei es nur für ein paar Tage. Aber sie konnten sich nicht einmal richtig verabschieden. Goku hatte nicht einmal die Rückkehr seiner Mutter abwarten dürfen. Wie lange hatte er sie und seine Schwester nicht mehr gesehen?
Irgendetwas hatte sich seit dem Kampf gegen das unbekannte Alien, welches sich von der Energie der Saiyajin ernährt hatte, verändert. Irgendetwas hatte Raika in Panik versetzt. Und jetzt, da sie allein waren, wollte er es endlich ansprechen. Das würde mit Sicherheit kein leichtes Gespräch werden. Für keinen von ihnen. Denn Goku hatte schon so eine ungute Vorahnung, worum es eigentlich ging…

Die Angesprochene stellte ihre Schüssel ab und schaute freundlich lächelnd in sein Gesicht. Sie wollte sich nichts anmerken lassen, obwohl ihr der Blick ihres Freundes verriet, dass ihn ihr Verhalten in den letzten Stunden beunruhigt hatte. „Was ist denn, Goku?“
„Warum…“, begann er zögerlich, sah auf seine Hände, die er ineinander verschränkt auf der Tischplatte abgelegt hatte. Wie fing er nur am besten an? Goku hob seinen Blick wieder zu seiner Freundin und musterte ihr Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Das war nicht das unbeschwerte Lächeln, was er von seiner Raika kannte… Was sie sich so mühselig erarbeitet hatte. „Warum wolltest du so schnell wieder zurück?“
„Warum denn nicht? Hier haben wir unsere Ruhe und mehr Zeit für uns“, erklärte sie und legte einen verführerischen Blick auf, der ihm sogleich den Schweiß auf die Stirn trieb.
Die Langhaarige beugte sich vor und ergriff eine seiner Hände, führte diese zu ihrem Mund und drückte einen sanften Kuss auf seinen Handrücken. Beinahe hätte er bei ihrem gekonnten Augenaufschlag vergessen, was er eigentlich sagen wollte. Es kostete ihn die größte Überwindung, sich von ihren Avancen nicht mitreißen zu lassen.
Vorsichtshalber zog er seine Hand zurück und blickte sie durchdringend an. „Raika, ich meine es ernst!“

Verwundert ließ sie von ihm ab und seufzte schließlich. „Was willst du denn da? Wir können uns doch auch hier auf die Ankunft der Cyborgs vorbereiten. Ich kann mit dir einfach besser trainieren, wenn wir ganz unter uns sind. Dann kann ich mich besser einfach konzentrieren“.
„…das hat man gemerkt…“, murmelte er schnaubend und wendete seinen verengten Blick von ihr ab. Warum wich sie dem Gespräch aus? Warum sagte sie ihm nicht endlich, was wirklich dahintersteckte? Es machte ihn wütend. Das alles musste doch irgendetwas bedeuten.
Raika stutzte aufgrund seiner Aussage und sah ihn leicht empört an. „Was willst du denn damit andeuten?“
Der Größere richtete sich auf seinem Stuhl wieder auf und drehte sein Gesicht in ihre Richtung. Wenn sie schon nicht ehrlich war, wollte er sie wenigstens mit seinen Ängsten konfrontieren. „Es ist schon merkwürdig, dass du ausgerechnet dann, wenn Vegetas Leben auf dem Spiel steht, eine neue, überwältigende Stufe erreichst, die selbst den Supersaiyajin komplett in den Schatten stellt. Oder sehe ich das falsch?“
„Du bist also doch wieder eifersüchtig…“. Ungläubig starrte sie ihr Gegenüber an und schüttelte ihren Kopf. „Dann ist es wohl besser, dass wir wieder hier sind, oder nicht?“
Wollte sie den Spieß jetzt umdrehen? War er jetzt schuld daran? Nein – ganz sicher nicht. Ohne seine Mimik zu verändern, forderte Goku: „Sag mir einfach, dass das nichts zu bedeuten hat! Sag mir, dass ich keinen Grund habe, eifersüchtig zu sein!“
Raika schluckte und suchte nach den richtigen Worten. Jetzt geriet sie in Erklärungsnot. Sie wusste nicht genau, was auf Vegeta-Sai passiert war. Wieso sie auf einmal von dieser Panik übermannt worden war und so schnell es ging den Planeten verlassen wollte. Es war schwer, etwas zu erklären, was sie selbst nicht verstand. Sie wusste, dass es etwas mit Vegeta zu tun hatte. Sie wusste, dass sie ihm aus dem Weg gehen wollte. Sie wusste, dass ihr das Thema furchtbar unangenehm war. Aber sie wusste auch, dass Gokus Eifersucht ihr eigentlich keine andere Wahl gelassen hatte. Es war einfach noch zu früh für ein Aufeinandertreffen mit Vegeta. Da waren zu viele unausgesprochene Gefühle. Zu viele Dinge, die sie ihm sagen wollte. Zu viel Wut. Zu viel Schmerz. Einfach zu viel.
Auch wenn vor dem Kampf gegen das Monster von ihrer psychischen Stabilität überzeugt gewesen war, so zweifelte sie jetzt wieder daran. Wie konnte sie dieses eine Treffen mit Vegeta nur so aus der Bahn werfen? Wie sollte das denn laufen, wenn sie wirklich mal ein paar Worte mit ihm wechselte? Wenn er sie ansah? Oder sogar berührte…?

Goku beobachtete ihren angestrengten Gesichtsausdruck und kam zu dem Schluss: „Dein Schweigen sagt alles…“.
Augenblicklich hob die Kleinere ihren Kopf und sah ihn hilfesuchend an. Sie wollte ihn auf keinen Fall in dem Glauben lassen, dass seine Eifersucht berechtigt war. Aber sie wollte ihn auch nicht anlügen. Irgendetwas musste sie sagen.
„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was das alles zu bedeuten hat…“, hauchte Raika schließlich. Vor Verzweiflung wurden ihre Augen glasig. Am liebsten hätte sie sofort losgeheult. Sie wusste, dass Goku sauer war. Und das nun mal nicht unbegründet. Raikas Herz zog sich schmerzhaft zusammen, in der Angst, ihn schon wieder zu verletzen.
Goku fuhr mit seinen Händen durch seine Haare und stieß ein verärgertes Knurren aus. Auch aus ihm sprach die Verzweiflung und eine Menge Frust. „Weißt du was? Ich habe mich tierisch darüber gefreut, unsere Freunde wieder zu sehen. Meine Familie! Unsere Artgenossen! Und du… Du hast doch anfangs auch überglücklich gewirkt, als du Broly und Radditz getroffen hast. Was hat sich verändert?!“
„Ich weiß es nicht“, wiederholte sie mit wieder gesenktem Kopf.
„Da triffst du EINMAL kurz auf Vegeta, der nebenbei bemerkt noch nicht einmal bei BEWUSSTSEIN war und schon ist alles wieder Scheiße, oder was?“
„Ich weiß es nicht…“.
„RAIKA! Erklär' mir das!“ Seine Stimme wurde ungehaltener, irgendwie wütend, wodurch die Angesprochene schreckhaft zusammenzuckte. Doch bevor sie antworten konnte, setzte Goku bedrohlich nach: „Und hör mir auf mit 'Ich weiß es nicht'! Das MUSS doch irgendeinen Grund haben!“
„Ich…“, begann Raika und spürte, wie sich immer mehr Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten.
Es würde nicht mehr lange dauern, bis diese aus ihr herausbrechen würden. Sein Unverständnis und sein Zorn waren nachvollziehbar, aber für sie in diesem Moment kaum auszuhalten. Sie hatte den gutmütigen, geduldigen und verständnisvollen Goku so weit gebracht, dass sogar er die Beherrschung verlor und sie anschrie…
„Wie soll das denn weiter gehen, Raika...? Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir irgendwann wieder zu unseren Artgenossen zurückkehren. Ich würde wirklich gerne bei meiner Familie sein. Weißt du, wie lange ich meine Mutter nicht mehr gesehen habe? Oder meine kleine Schwester? Verdammt, ich vermisse sie!“ Wieder entwich ihm ein frustriertes Knurren. Dann folgte ein resigniertes Kopfschütteln. „Ich dachte, du kannst irgendwann damit abschließen, sodass wir uns wieder auf einem Planeten mit Vegeta aufhalten können… Aber da habe ich mich wohl getäuscht…“. Enttäuscht stieß Goku einen tiefen Seufzer aus und lehnte sich abwartend mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl zurück. Es vergingen ein paar Sekunden, in denen der Größere mehrmals tief ein und ausatmete, um sich zu beruhigen, bis er nachsetzte: „Ich warte auf deine Antwort, Raika“.

Es war nicht mehr zu unterdrücken. Die Lippen der Langhaarigen begannen zu zittern. Die erste Träne trat an ihrem linken Auge. Kaum hatte diese erste Träne ihren Ursprung verlassen, bahnten sich auch die Nächsten einen Weg über ihre Wange. Ein dichter Strom bildete sich, benetzte ihr zu einer verzweifelten Grimasse verzogenes Gesicht. Die Flüssigkeit sammelte sich an ihrem Kinn und tropfte unaufhaltsam auf die hölzerne Tischplatte.
Zum Glück waren Bulmas Eltern auf einer Reise, sodass sie niemand so sehen konnte.
Niemand. Außer Goku…

Schluchzend hob Raika ihren Kopf und sah ihren Freund wieder mit diesem hilflosen Blick an. Ihre Augen waren so groß, angefüllt mit Tränen. Voller Schmerz und Angst.
Gokus Mimik taute ein wenig auf. Er wollte sie doch nicht zum Weinen bringen. Diese brüllende Eifersucht in ihm, hatte einfach nach einer Antwort verlangt. Er hatte so viel Arbeit und Zeit darin investiert, dass es Raika besser ging. Das konnte doch nicht alles vergebene Mühe gewesen sein…
Hin und hergerissen beugte sich der Größere wieder nach vorn, griff nach ihrer Hand und strich sanft mit seinem Daumen darüber. „Was ist los, Raika?“, fragte er nun in einem ruhigeren Tonfall und sah sie ermutigend an.
„Ich…“, setzte sie wieder an und versuchte sich schluchzend die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Natürlich ha-habe ich…mich gefreut, unsere…Freunde wieder zu sehen! Vor allem weil Broly bald…Vater wird. Er ist mein…mein bester Freund… Das hätte ich…so gerne…mit ihm gefeiert“.
„Aber?“, harkte Goku nach.
„Ich… Ich weiß nicht… Er… Es war einfach…“, stammelte Raika, verzweifelt die richtigen Worte suchend. Kurz schloss sie ihre Augen und atmete tief durch. „Ich glaube…dass mich dieses…erste Aufeinandertreffen mit Vegeta…einfach…aufgewühlt und verunsichert hat…“.
„Aber wieso? Du kannst doch nicht jedes Mal die Flucht ergreifen, wenn du ihn siehst. Sonst können wir nie wieder zurück zu unserem Heimatplaneten“.
„Ich weiß… Ich glaube, ich bin nur so panisch geworden, weil…weil es eben das erste Mal war…“, vermutete sie unsicher.

In den letzten paar Tagen war mal wieder viel zu viel auf einmal passiert… Erst diese emotionale Diskussion mit Goku über einen potentiellen Nachwuchs, in der sie schon wieder unfreiwillig an den Prinzen denken musste und dann diese nervenaufreibende Situation mit Vegeta.
Der Größere verengte seinen Blick und stieß wieder ein verärgertes Knurren aus. Sein Gefühl hatte von Anfang an Recht behalten. Es steckte also wirklich Vegeta dahinter. Das hätte er sich ja denken können.
Raika kannte diesen Blick genau. In Sorge, ihn zu verletzen oder ihn sogar durch diese dumme Aktion zu verlieren, versuchte sie sofort einzulenken. „Goku! Schatz… Du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein! Ich liebe Vegeta nicht mehr. Ich liebe nur dich!“, versicherte sie ihm, obwohl sie dessen selbst nicht einmal so sicher war. Darüber hatte sie sich noch keine intensiveren Gedanken gemacht. Das wollte sie auch gar nicht. Viel zu große Angst hatte sie vor der Wahrheit, die ihr dann um die Ohren fliegen könnte.
„Warum bist du dann so durchgedreht? Warum diese neue Form? Warum wolltest du dich ganz allein in den Kampf stürzen?“
„Ich weiß es nicht, okay!?“, erwiderte sie lauter werdend. Ihr gesamter Körper zitterte und verspannte sich bei diesem Thema. Sie wollte nicht darüber nachdenken, aber Goku zwang sie dazu. Er hatte es verdient, eine ordentliche Antwort zu bekommen. „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was ich ab dem Moment der Transformation gefühlt habe. Ich weiß zwar, was ich getan habe, aber nicht was das alles in mir ausgelöst hat. Ich weiß nur, dass mein gesamter Körper geschmerzt hat. Wie bei einer Kaioken, nur etwa eintausendmal schlimmer…“.
„Und wenn du jetzt darüber nachdenkst?“
„Vegeta wird mir immer etwas bedeuten und es war einfach schrecklich, dass unser erstes Aufeinandertreffen nach der ganzen Zeit auf diese Weise ablaufen musste… Kannst du das nicht irgendwie verstehen? Ich habe ihn über drei Jahre nicht mehr gesehen und dann sehe ich da so hilflos, wehrlos und…bewusstlos. Er war kurz davor zu sterben! Natürlich bin ich da durchgedreht!“ Sie holte einmal tief Luft und fuhr fort: „Goku, bitte glaube mir. Hätte ich gewusst, was mich erwartet, hätte ich dich und Broly nicht außer Gefecht gesetzt. Aber ich wollte mir mal wieder selbst beweisen, dass ich zu etwas zu gebrauchen bin. Dass ich nicht nutzlos bin…“.
„Raika…“, hauchte ihr Gegenüber mitfühlend.
Der gutherzige Saiyajin atmete ein paar Mal tief durch. Wenn sie es so beschrieb, machte das natürlich Sinn. Goku versuchte sich vorzustellen, wie sie sich gefühlt haben muss. Hätte er Chichi in einer ähnlichen Situation wieder gefunden, wäre er wohl auch ziemlich wütend geworden. Auch, dass sie sich etwas beweisen wollte, konnte er ein Stück weit verstehen. Gerade weil er und Broly sie aus dem Gefecht heraushalten wollten. Er hatte ihren Wunsch, bei diesem Kampf eine wesentliche Rolle zu spielen, missachtet und sie bevormundet. Im Prinzip hatte er ihr gar keine andere Wahl gelassen. Er wusste doch, wie stolz seine Freundin war und wie sehr sie mit ihrem Selbstwertgefühl haderte.
Sich selbst verfluchend, verstand Goku, dass er ihr diese Chance hätte ermöglichen müssen. Er hätte mehr Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten setzen müssen. Dann hätte er ihr in dem Moment, als sie Vegeta gefunden hatte, helfen können. Er hätte ihr zur Seite stehen und sie auffangen können.
Gokus Wut flachte ab und wand sich in diesem Moment eher gegen sich selbst.

Nun, da sie ihren Redeschwall begonnen hatte, konnte Raika gar nicht mehr aufhören. Einfach alles sprudelte nun aus ihr heraus. „Vegeta und ich haben uns nie aussprechen können. Wir hatten nie die Gelegenheit, alles, was zwischen uns steht, aus dem Weg zu räumen. Wir haben uns im Streit getrennt und das einzige Gespräch, was wir danach hatten, hat auch unschön geendet… Ich glaube, ich… Ich habe wirklich große Angst, dass wir uns auf ewig hassen werden… Dass wir nicht mehr gemeinsam in einem Team kämpfen können… Dass immer wieder diese negativen Emotionen hochkochen, wenn wir uns begegnen. Deswegen bin ich so panisch geworden. Deswegen wollte ich so schnell weg“. Raika sah ihren Freund mit großen Augen an, wendete dann aber doch wieder ihren Blick ab. „Ich habe einfach Angst, dass sich nur wegen dieser ganzen Scheiße unser Freundeskreis entzweien wird…“.
Goku horchte auf und hob überrascht seine Augenbrauen, die bislang nachdenklich in sein Gesicht gezogen waren. „Das ist Blödsinn, Raika“.
„Ach ja? Und wie soll das funktionieren? Wie sollen wir in einem Jahr gemeinsam gegen die Cyborgs kämpfen, wenn ich ihm nicht einmal in die Augen sehen kann? Wie soll das funktionieren, wenn mich seine bloße Anwesenheit in Panik versetzt?“
„Aber du hast so große Fortschritte gemacht, Schatz. Bist du denn ernsthaft noch so wütend auf ihn? Hast du noch so große Angst vor ihm?“
„Nein… Nein, eigentlich nicht. Ich habe nur Angst davor, dass ich ihn wieder hasse, wenn wir uns wiedersehen, weil wir das nie mal wirklich klären konnten“.
„Das ist jetzt schon so lange her. Du musst mit ihm reden und ihm verzeihen, sonst wirst du nie völlig mit deinem Trauma abschließen können“.
„Ja“. Die Langhaarige atmete tief schnaufend durch. „Wenn das so einfach wäre…“.

Für ein paar schnelle Herzschläge kehrte Stille in die Capsule Corporation ein, in denen Goku grübelnd zur Seite blickte. „Du…“. Der mutige Saiyajin wirkte verunsichert und rieb seine Handflächen gegeneinander, als sei er ziemlich angespannt. „Du hast wirklich keine Gefühle mehr für ihn…?“
„Nein! Ich will doch nur, dass es wieder so ist wie früher… Als wir noch Freunde waren…“.
„Und du meinst… Meinst du, dass wir wieder zu unserem Heimatplaneten zurückkehren können, wenn du das mit Vegeta klären konntest?“, fragte er weiter.
„Ich… Ich denke schon…“, antwortete sie, ohne zu wissen, worauf er hinaus wollte.
„Gut“. Goku lehnte sich auf seinem Stuhl nach hinten und grinste plötzlich entschlossen. „Dann liegt die Lösung für unser Problem doch klar auf der Hand!“
Verwundert blinzelte Raika ihren Freund an. Sie konnte sich nicht vorstellen, was sich dieser jetzt schon wieder ausgedacht haben könnte. „Was genau meinst du?“
„Du packst deine Sachen und in ein paar Tagen, wenn du dich dafür bereit fühlst, fliegst du allein nach Vegeta-Sai und redest in Ruhe mit Vegeta. Du wirst dich nur weiter entwickeln können, wenn du endlich damit abschließt und, wenn du ihm verzeihst“. Überzeugt von seiner Idee nickte er ihr aufmunternd zu. „Ein letztes klärendes Gespräch, bevor die Cyborgs auftauchen“.
Die Kleinere war verblüfft. Mit diesem Angebot hatte sie beim besten Willen nicht gerechnet. Der sonst so eifersüchtige Goku, schickte sie bereitwillig in die Höhle des Löwen?

Erst wusste sie nicht, was sie dazu sagen sollte. Raika war tatsächlich sprachlos. Aber… Aber irgendwie hatte er Recht. Der Kampf gegen die Cyborgs würde ihr aller Schicksal entscheiden. Sie musste diese Sache mit Vegeta aus der Welt schaffen. Und es wäre auch von Vorteil, wenn sie die letzten Monate zur Vorbereitung auf Vegeta-Sai verbringen würden, um mit dem gesamten Team einen Schlachtplan entwickeln zu können. Sie konnte und durfte Vegeta nicht länger aus dem Weg gehen. Es musste sein. Und es musste möglichst bald sein.
Doch auch, wenn ihr Verstand ihr gerade glasklar sagte, dass Goku Recht hatte, pochte ihr Herz schmerzhaft schnell und sie bekam schon Panik bei dem Gedanken daran, allein mit Vegeta über ihre traumatische Vergangenheit zu reden.
„Und was ist, wenn es schief geht? Was, wenn wir uns wieder streiten?“
„Dann gehst du einfach wieder. Am besten sprichst du vorher mit Broly oder Radditz, damit sie dir zur Seite stehen, falls es nicht gut läuft. Dann können sie dich auffangen, bevor du zu mir zurückkehrst. Aber dann hast du es wenigstens versucht“. Das Grinsen auf seinen Lippen verwandelte sich in ein verständnisvolles Lächeln. Er beugte sich wieder nach vorn und griff nach ihren Händen, drückte diese sanft. „Und auch Vegeta wird irgendwann merken, dass es keinen Sinn macht, sich mit dir zu streiten. Er weiß, wie wichtig es ist, dass wir alle an einem Strang ziehen, auch wenn er es vielleicht nicht zugeben will“.
Nachdenklich wendete Raika ihren Blick ab und presste ihre Lippen aneinander. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, sich wieder mit Vegeta zu streiten. Das wäre wohl das Schlimmste, was passieren könnte. Aber auch hier hatte Goku recht. Vegeta war schließlich nicht dumm und es war mittlerweile so viel Zeit vergangen. Er hatte bestimmt viel über die Vergangenheit nachgedacht und sein Verhalten reflektiert. Zumindest hoffte sie das.

Goku beugte sich nun quer über den Tisch und strich liebevoll über Raikas Wange, damit sie ihn wieder ansah. „Ich traue Vegeta vielleicht nicht, aber ich vertraue dir, Raika“. Seine Eifersucht krampfhaft unterdrückend, sprach nun eher das schlechte Gewissen aus ihm, ihr beim Kampf gegen das Glibbermonster nicht mehr zugetraut zu haben. „Ich weiß, dass du nichts tun würdest, was mich verletzt. Ich weiß, dass du deine Grenzen kennst und rechtzeitig gehst, bevor es brenzlig wird“. Wieder schenkte er ihr ein mitfühlendes und aufbauendes Lächeln. „Ich liebe dich und ich möchte, dass es dir besser geht. Du hast in den letzten Jahren so große Fortschritte gemacht… Wenn dieses Gespräch deiner Genesung hilft, oder sie vielleicht sogar abschließt, bin ich gerne bereit, dich zu ihm zu schicken“.

Erneut traten Tränen in ihre Augen, aber diesmal, weil sie so gerührt von seinen Worten war. Auch ihre Lippen wurden nun von einem sanften Lächeln umspielt. Sie verstärkte den Griff um seine Hände. „Ich danke dir von ganzem Herzen, Goku! … Aber meinst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?“
„Natürlich! Du wirst schon sehen. Danach wird es dir garantiert besser gehen!“ Goku ließ seine Hand an ihren Nacken gleiten und zog sie zu einem innigen Kuss heran. Anschließend sah er ihr tief in die Augen. „Ich bin immer froh, wenn ich dir helfen kann. Und so ganz uneigennützig ist das Ganze ja nicht. Schließlich will ich bald auch wieder bei meiner Familie sein. Ich möchte nur, dass auch du dich auf Vegeta-Sai wieder wohlfühlen kannst“.
„Okay“. Raika stimmte ihm endlich zu. Wahrscheinlich hatte er Recht, also schob sie ihre Bedenken erst einmal zur Seite und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. „Du weißt gar nicht, wie glücklich du mich machst“.
Er grinste. „Wahrscheinlich nur halb so glücklich, wie du mich“.
„Und was machst du in der Zeit, wenn ich nicht da bin?“
„Es wird für mich bestimmt nicht einfach, hier zu hocken und darauf zu warten, dass du zurück kommst… Aber ich werde mir die Zeit schon irgendwie sinnvoll vertreiben. Ich kann währenddessen ja ein paar Tage Einzeltraining einschieben“.

Das Pärchen lächelte sich verliebt an.
Raika war mehr als erleichtert. Goku war wirklich der verständnisvollste Saiyajin in diesem Universum. Sie hatte so ein Glück, mit ihm zusammen sein zu dürfen. Es gab kein Hindernis, was sie nicht gemeinsam überwinden konnten. Es gab nichts, worüber sie nicht sprechen konnten. Mit ihm an ihrer Seite konnte einfach nichts schief gehen.

~

Nur wenige Tage später hatte Raika eine kleine Tasche gepackt und bereitete im Garten der Capsule Corperation ihre Raumkapsel für den Start vor. Sie hatte nicht lange gebraucht, um sich für diese Mission vorzubereiten. Sie wollte es ein für alle Mal hinter sich bringen. Das war sie nicht nur sich selbst, sondern auch Goku schuldig. Immerhin wollte sie ihn nicht länger als notwendig von seiner Familie trennen.
Für den Flug nach Vegeta-Sai würde sie zum Glück nur drei Tage brauchen. Der neue, abermals verbesserte Antrieb von Doktor Briefs machte das möglich. Goku hatte zwar angeboten, dass er sie mittels momentaner Teleportation hinbringen konnte, aber sie bestand darauf, mit der Kapsel zu fliegen, um sich allein und in Ruhe auf ihr Gespräch mit Vegeta vorbereiten zu können.

Die Langhaarige war jetzt schon tierisch nervös, obwohl sie gerade einmal die Koordinaten von Vegeta-Sai in dem Bordcomputer einprogrammierte. Sie hatte immer noch Angst, dass das Gespräch mit dem Prinzen wieder in einer absoluten Katastrophe enden würde. Goku hatte ihr in den vergangenen Tagen einen Teil ihrer Sorge nehmen und ihr Selbstbewusstsein stärken können, aber gänzlich abschütteln ließ sich ihre Furcht nicht.
Zur Sicherheit hatte sich Raika einen Schlachtplan zurechtgelegt. Sie wollte mit Vegeta reden und ihm verzeihen. Würde er sich wie ein arrogantes Arschloch verhalten, würde sie ihm sofort den Rücken kehren und je nach Gefühlslage, erst mit Radditz sprechen oder aber gleich zurückfliegen.

Goku trat von hinten an seine Freundin heran und legte seine Hand auf ihre Schulter. „Na, bist du bereit?“
Raika drehte sich zu ihm um und nickte ihm entgegen. „Ja, nur etwas aufgeregt“.
„Keine Sorge. Das legt sich schon von selbst, sobald du mit ihm redest“, ermutigte er sie lächelnd.
Wieder erntete er ein Nicken, gefolgt von einem tiefen Durchatmen.
Der Größere sah ihr durchdringend in die Augen und ging noch mal alle wichtigen Punkte mit ihr durch. „Was tust du, wenn Vegeta nicht mit sich reden lässt?“
„Dann komme ich sofort wieder zur Erde“.
„Und wenn du zu aufgebracht bist, um direkt im Anschluss aufzubrechen?“
„Dann werde ich mit Radditz sprechen“, antwortete sie weiter und lächelte wieder sanft.
Goku kümmerte sich so liebevoll um sie. Er hatte schon gestern seinen Bruder informiert, sodass dieser sich bereit hielt, falls Raika ein offenes Ohr brauchte. Ihren besten Freund, Broly, wollte sie momentan wirklich nicht stören, da dieser gerade mit Bulma im siebten Himmel schwebte und ein bisschen Ruhe und Zweisamkeit verdient hatte, bevor er Vater werden würde. Vegeta wusste natürlich noch nichts davon, dass seine Ex-Verlobte mit ihm reden wollte. Somit war nur Radditz in das Vorhaben eingeweiht worden.

Zufrieden mit ihren Antworten zog Goku die Kleinere in seine Arme und drückte sie fest an sich. „Pass gut auf dich auf, mein Schatz“.
„Du auch. Und viel Spaß bei deinem Training“. Raika löste die Umarmung und küsste ihren Freund ein letztes Mal innig.
Für seinen Geschmack viel zu schnell brach die Langhaarige den Kuss ab und wendete sich ihrer Kapsel zu. Sie war einfach viel zu nervös und wollte dieses Hindernis möglichst schnell hinter sich bringen.
„Wir sehen uns in spätestens sieben Tagen“, versicherte sie ihm noch, während sie in die Raumkapsel einstieg. „Ich liebe dich!“
„Ich liebe dich auch“, erwiderte der Größere und warf ihr einen Luftkuss zu, den sie leicht grinsend auffing. Anschließend verschloss er von außen ihre Kapsel.
Die Langhaarige drückte auf den Startknopf und winkte ein letztes Mal durch die verdunkelte Scheibe hindurch.
Im nächsten Moment startete der Antrieb des Einsitzers und unter lautem Krach hob dieser von der Erdoberfläche ab. Ihren geliebten Goku ließ Raika schweren Herzens auf der Erde zurück.

~

Kaum hatte die Saiyajinkriegerin die Atmosphäre der Erde hinter sich gelassen, widmete sie sich ihren rasenden Gedanken. In drei Tagen würde sie auf Vegeta treffen und endlich das längst überfällige, klärendes Gespräch mit ihm führen. Wenn es nach ihr ginge, würde sie ihm einfach sagen, dass sie ihm verziehen habe und sofort wieder gehen. Sie war nicht mehr sauer auf ihn. Das hatte sie schon bemerkt, als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte. Aber da hatte sie Panik bekommen und sich schnellstens aus dem Staub gemacht. Sie dürfte es sich also nicht zu einfach machen und müsste ergründen, woher genau dieser Fluchtinstinkt gekommen war… Außerdem war sie es ihm schuldig, dass sie sich seine Seite der Geschichte anhörte. Sie kannte Vegeta jetzt schon so viele Jahre und wusste, dass er Gründe gehabt hatte, die zu seinem Verhalten und schlussendlich zu ihren traumatischen Erlebnissen geführt hatten. Vegeta war damals auch nur ein Opfer der Manipulation seines Vaters gewesen. Er hatte vermutlich kaum eine andere Wahl gehabt. Dennoch wollte auch sie ihm noch mal in aller Deutlichkeit sagen, was sein Verhalten bei ihr ausgelöst hatte. Sie hatte sich nicht ohne Grund von ihm getrennt und die Verlobung aufgelöst. Nicht ohne Grund war sie jetzt wieder mit Goku zusammen, der ihr in vielerlei Hinsicht mehr bieten konnte.

Raika seufzte. Sie hoffte, Vegeta würde friedlich und verständnisvoll auf sie reagieren. Aber das hing ganz eng mit seiner Laune zusammen und die konnte sie leider nicht vorhersehen. Eigentlich hatte er keinen Grund, einen Streit anzufangen, aber bei dem wechselhaften Prinzen wusste man ja nie.
»Ach, das wird schon klappen«, ermutigte sie sich selbst und lächelte leicht.
Das Einzige, was Vegeta wirklich stören würde, wäre wohl die Tatsache, dass Raika sich hatte von Goku markieren lassen. Die Saiyajin verzog das Gesicht. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Das würde für ihn sicherlich nicht einfach werden. Aber…damit müsse der stolze Monarch jetzt einfach klar kommen. Goku war immerhin auch damit klar gekommen, wenn auch nur für kurze Zeit.
Vegeta wusste, dass sie auf Goku und ihn geprägt war. Vegeta wusste, dass Goku auch auf sie geprägt war. Die Umstände waren klar. Also müsste der Prinz eigentlich damit rechnen, dass sie diesen Schritt auch mit Goku gegangen war… Hoffentlich würde es ihn nicht zu sehr verletzen.

Das Einzige, was ihr bislang nicht in den Sinn gekommen war, war die Möglichkeit, dass ihr Aufeinandertreffen zu gut ablaufen würde. Das schien so abwegig, dass sie sich bislang keine Gedanken diesbezüglich gemacht hatte. Aber was würde sie tun, wenn Vegeta sich einsichtig und reumütig zeigen würde? Ließe sie sich dann wieder von seiner Art einnehmen? Würde sie Gefahr laufen, dass ihre Gefühle für den Prinzen wieder aufflammen würden?
Raika lief es eiskalt den Rücken herunter, als ihr diese Möglichkeit in den Kopf schoss. Sie schluckte und spürte, wie sich ihr Puls schlagartig erhöhte. Ein Schmerz, der sich beinahe so anfühlte, wie genau der Schmerz, den sie bei ihrer Transformation bei der Rettung Vegetas gespürt hatte, breitete sich von ihrem Herzen durch ihren gesamten Körper aus. Nur in abgeschwächter Form.
War es das, was sie hatte durchdrehen lassen?
Sie hatte sich bislang jeden Gedanken in diese Richtung verboten. Das durfte einfach nicht wahr sein. Sie war mit Goku zusammen und dieser vertraute ihr so sehr, dass er sie in die Höhle des Löwen geschickt hatte. Sie durfte sein Vertrauen auf keinen Fall leichtfertig aufs Spiel setzen.

Raika musste stark bleiben und durfte sich auf gar keinen Fall von Vegetas Scharm einwickeln lassen. Allein wenn sie an sein einmaliges Grinsen dachte. Seine Ausstrahlung. Seinen royalen Anmut. Seine Stärke. Seinen raubtierhaften Blick, wenn er etwas sah, was ihm gefiel…
Kurz schloss die Langhaarige ihre Augen, genoss die Vorstellung, der sie sich schon viel zu lange nicht hingegeben hatte. Doch schon im nächsten Moment riss sie ihre Augen wieder auf, schüttelte angestrengt ihren Kopf, um all diese Gedanken wieder zu vertreiben.
Das durfte sie nicht zulassen! Sie durfte auf keinen Fall zulassen, dass er sich wieder einen Weg in ihr Herz kämpfte. Das durfte sie Goku nicht antun.

Lächelnd schloss sie wieder ihre Augen und dachte an ihren Freund, der auf der Erde sicherlich schon sehnsüchtig auf sie wartete.
Zum Glück war Goku so ein einfühlsamer und verständnisvoller Saiyajin. Vegeta hätte niemals zugelassen, dass sie auf so eine Mission ginge. Die Kriegerin war froh darüber, dass sie an Gokus Seite war und sich keine Gedanken mehr darüber machen musste, wie Vegeta ihr Handeln beurteilen würde. Goku tat ihr gut. Sie hatte mit ihm so große Fortschritte gemacht. Das wäre mit Vegeta niemals möglich gewesen. Doch jetzt war es wichtig, dass sie sich dem Prinzen stellte, um endlich mit all dem abschließen zu können. Eine letzte Prüfung ihrer emotionalen Stabilität, um dann ein für alle Mal Ruhe zu bekommen…
So war zumindest der Plan.

Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war es ohnehin wahrscheinlicher, dass Vegeta und sie sich wieder stritten, sich anschrien und das Gespräch völlig eskalieren würde. Vegeta wäre niemals auch nur annähernd so verständnisvoll wie Goku.

Goku hatte ihr im Vorfeld jegliche Sorgen genommen und ihr uneingeschränktes Vertrauen entgegengebracht. Das durfte sie auf keinen Fall aufs Spiel setzen.

~

Nach drei langen Tagen landete Raika mit ihrer Kapsel am Raumhafen von Vegeta-Sai. Schon seit mehreren Stunden hielt sie ihre Aura unterdrückt; der Prinz sollte ihr Ki nicht schon vor ihrer Ankunft aufspüren können. Irgendwie hatte sie die Befürchtung, dass er die Flucht ergreifen könnte. Das würde zwar eigentlich überhaupt nicht zu ihm passen, aber sein Verhalten war, wenn es um sie ging, immer etwas sonderbar. Ihr und einem Gespräch mit ihr aus dem Weg zu gehen, war ihm zuzutrauen.
Jetzt, da Raika gelandet war und die Energiesignatur Vegetas ganz deutlich im Palast lokalisieren konnte, schlug ihr Herz wieder bis zum Hals. Krampfhaft versuchte sie sich mit verschiedenen Atemtechniken zu beruhigen, doch in ihrem Kopf spielten sich tausende Szenarien ab, wie der Prinz sie anschrie, ausrastete oder sich einfach stur stellte und von ihren Worten nichts wissen wollte. Es half alles nichts. Ihre Kehle war schon nach wenigen Minuten des intensiven Atmens völlig ausgetrocknet. Das Schlucken fiel ihr schwer und je näher sie seiner Aura kam, umso weniger konnte sie ihre Übelkeit unterdrücken.
Trotz all ihrer Bemühungen und all ihrer Vorbereitung war sie so nervös wie noch nie. Von diesem Gespräch hing einfach alles ab. Ihre Zukunft, die ihrer Beziehung zu Goku und im Endeffekt sogar die Zukunft aller. Denn wenn das Gespräch nicht nach Plan verlief und sie sich weiterhin nicht auf Vegeta-Sai würde aufhalten können, dann würde auch der Kampf gegen die Cyborgs nicht koordiniert ablaufen. Alles – einfach alles – hing von dem Ausgang dieses Gespräches ab.

Noch bevor sie ihre wüsten Gedanken sortieren konnte, hatten ihre Füße sie zielgenau zum Schlafgemach des Prinzen geführt. Etwas erschrocken stellte sie fest, dass sie gar keine Zeit mehr hatte, sich zu beruhigen.
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ein letztes Mal atmete sie tief durch, während ihre Fingerknöchel von ganz allein den Weg zum Holz seiner Eingangstür fanden und dagegen klopften.
Ein genervtes Stöhnen erklang und bat sie unfreundlich herein. Sofort umspielte ein flüchtiges Lächeln ihre Lippen und sie spürte, wie ihr Herz einen kleinen Freudensprung machte. Wie lange hatte sie sein launisches Grummeln nicht mehr vernommen? Es war so typisch Vegeta…
»Wenn er wüsste, wer hier vor der Tür steht, hätte er vermutlich nicht so einen mürrischen Ton an den Tag gelegt«, dachte sie noch und drückte zeitgleich die Klinke mit ihrer Hand herunter.
Langsam trat sie durch die Tür. Ohne ein Wort zu sagen, schob sie das Holz hinter sich wieder ins Schloss. Ihr gesamter Körper zitterte vor Aufregung, während sie langsam ihren Kopf hob und nach vorne wendete.

Und dann sah sie ihn.
Raikas Herz schien seine Funktion einen Moment lang komplett einzustellen.

Vegeta lag inmitten seines Bettes, hatte die Beine aufgestellt und starrte zur Zimmerdecke hinauf. Durch das Eintreten der Person, richtete er sich langsam auf.
„Was willst du, Kakaro-?“
Der Prinz hielt die Luft an, als er Raika im Eingangsbereich seines Zimmers entdeckt hatte. Er hatte jemand anderen erwartet. Seine Geruchssinn hatte ihm ganz klar vermittelt, dass sein Rivale in der Nähe war. Doch dort in seinem Zimmer stand Raika. Die Frau seiner Träume. Die Frau, die ihm vor so vielen Jahren sein Herz gestohlen hatte.
Mit ihrem Anblick hatte er wahrlich nicht gerechnet.

„Raika? Was machst du denn hier?“, fragte er offenkundig überrascht. Er hatte versucht, möglichst desinteressiert zu wirken, was ihm zu seinem Ärgernis nicht sonderlich gut gelungen war.
Warum war sie zu ihm gekommen? Sogar allein… Hatte Kakarott Mist gebaut? Suchte sie Trost? Oder ging es um etwas völlig anderes?
Sein Herz schlug so schnell und laut, dass er befürchtete, sie könne es hören, wenn sie nur ein kleines Stückchen näher käme. 

„Hey, Vegeta…“, begrüßte sie ihn schüchtern und kam langsam näher. Jeder Schritt kostete sie Überwindung. Je näher sie kam, umso mehr Wirkung entfaltete er auf sie. Seine Aura, der Ausdruck in seinen Augen, sein Duft… Schon jetzt wollte sie am liebsten wieder die Flucht ergreifen. Aber sie hatte eine Mission und die würde sie durchziehen, egal wie schwer es ihr fallen würde. „Ich würde gerne mit dir reden“.
Sie versuchte den Älteren gar nicht eingehender zu mustern; seine bloße Anwesenheit brachte sie beinahe aus der Fassung. Immer noch spürte sie ihr Herz rasen. Ihr wurde so heiß, dass sie anfing zu schwitzen und das machte sie noch nervöser, wenn das überhaupt möglich war.
»Ob es wirklich eine gute Idee war, hier her zu kommen?«, zweifelte sie plötzlich und stoppte mitten im Raum. In ihr tummelten sich wieder so viele intensive Emotionen. Raikas Fluchtinstinkt wurde fast übermächtig. Am liebsten hätte sie sich sofort umgedreht und wäre einfach davon gerannt…
Nein, verdammt! Sie durfte jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Nicht schon wieder! Da musste sie jetzt durch, egal, wie unangenehm und schwer es werden würde. Das war sie nicht nur sich selbst, sondern auch Goku und allen anderen schuldig!

Der Prinz setzte sich derweil auf seinem Bett in einen Schneidersitz und betrachtete sie genauer. Sie machte nicht den Eindruck, als sei sie froh, hier zu sein. Vegeta registrierte ihre Anspannung sofort. Aber das war nicht das, was für ihn in diesem Moment im Vordergrund stand.
Dieser penetrante Geruch seines Widersachers, der an ihr klebte… Das konnte nur eines bedeuten!
„Du bist also wieder mit Kakarott zusammen…“, schlussfolgerte Vegeta und schnaubte abfällig. „Bist du nur hier, um mir das unter die Nase zu reiben?“
Noch während er es aussprach bereute er seine abfällige Ausdrucksweise. Das war ganz sicher nicht der Grund, aus dem sie hier war. So etwas niederträchtiges würde sie niemals tun.
Nachdenklich ließ er seinen Blick über sie schweifen, biss sich von Innen in seine Unterlippe. »Warum wirkt sie so verunsichert? Warum ist sie hier? Warum hat sie sich von diesem Clown markieren lassen? Und warum… Warum zur Hölle verletzt mich das nach so vielen Jahren immer noch so sehr?«
Ein leises, unterdrücktes Knurren kam über seine Lippen, welches ihm selbst galt, dennoch blieb es von Raika nicht unbemerkt, woraufhin sie sich sofort rechtfertigen und ihm den Wind aus den Segeln nehmen wollte.
Vorsichtig und langsam setzte sie sich wieder in Bewegung und näherte sich ihm. „Nein, Vegeta. Deswegen bin ich nicht hier. Goku hat mich nur markiert, weil er deinen Geruch an mir nicht mehr ertragen konnte. Eine andere Möglichkeit gab es nicht… Außerdem wollte ich nicht jeden Tag daran erinnert werden, dass…nun ja…dass ich eigentlich…dir gehöre…“, gab Raika kleinlaut zu. Zum Schluss war ihre Stimme immer leiser geworden; den Blick hatte sie gen Boden gesenkt.

„Das interessiert mich nicht mehr. Was willst du hier?“ Eingeschnappt wendete der Prinz seinen Blick von ihr ab.
Natürlich interessierte es ihn. Es machte ihn wahnsinnig!
Ihre Worte rissen sein Herz abermals in tausend kleine Fetzen. Es verletzte ihn zu tiefst, dass sie sich von seinem Kontrahenten hatte markieren lassen und, dass damit sein Geruch für immer von Gokus überdeckt worden würde. Aber der stolze Thronerbe wollte sich selbstverständlich nicht die Blöße geben, ihr das zu gestehen. Für Kakarott musste es ebenso unerträglich gewesen sein, dass sie nach dem Prinzen gerochen hatte. Das war für ihn zumindest ein kleiner Trost.
Vegeta spürte sein Herz immer lauter und schneller schlagen. Die Eifersucht in ihm begann zu wüten und ließ ihn seinen ganzen Körper verkrampfen.

Raika hatte in der Zwischenzeit seinen Schlafplatz erreicht und setzte sich auf die Bettkante, krallte sich haltsuchend im Laken fest, ohne ihn dabei anzusehen.
Und endlich rückte sie mit der Sprache raus: „Ich will mit dir über damals reden“.
Der Blaublütige rollte genervt seufzend seine Augen. Musste er sich jetzt schon wieder diese Vorwürfe anhören? Er versuchte ruhig zu bleiben. Mit diesem Thema wollte er sich absolut nicht mehr auseinandersetzen. Verdammt nochmal – er wusste doch, dass er Scheiße gebaut hatte!
Aber wenn Raika den langen Weg auf sich genommen hatte, um mit ihm darüber zu sprechen…dann… Unwillkürlich dachte er an ihr letztes Gespräch zurück, welches nicht gerade gut geendet hatte. Vielleicht würde er es schaffen, sich diesmal besser zu beherrschen. Raika war es wert, dass er es wenigstens versuchte. Wenn sie dadurch wieder ein Teil seines Lebens sein würde… Wenn sie dadurch wenigstens wieder in seiner Nähe sein würde… Dann war es das wert.

Mit zwei Fingern über seine rechte Schläfe, versuchte sich zu beruhigen, doch seine Eifersucht, seine brodelnden Gefühle und die Tatsache, dass sie nach so vielen Jahren bei ihm war…auf seinem Bett saß, ließen es nicht zu. „Was willst du denn noch hören? Es tut mir leid, okay? Ich kann doch auch nichts mehr daran ändern!“, blaffte er schnippisch und sah sie dabei an.
Nur für einen flüchtigen Moment trafen sich ihre Blicke, doch dieser reichte aus, damit die Jüngere seine wahren Emotionen erkennen konnte.
Vegeta war nicht sauer auf sie. Der Prinz war gebrochen und verspürte Reue aufgrund seines Verhaltens. Er würde es am liebsten ungeschehen machen, doch das konnte er nicht. Schweren Herzens hatte er akzeptieren müssen, dass die Liebe seines Lebens für immer fort war. Und nun war sie auch noch mit seinem Rivalen zusammen. In seinen Augen lag so viel Sehnsucht und Schmerz.

Raika spürte sein Herz über ihre Distanz hinweg laut und schnell pulsieren. Das erste Mal seit vielen, vielen Jahren empfand sie Verständnis für seine Situation, für seine Gefühle und im Endeffekt auch für seine Taten.
„Darum geht es nicht, Vegeta“, sprach sie sanft und sah ihn mitfühlend an. Beinahe war sie versucht, seine Hand zu ergreifen. Ihre Finger zuckten aufgeregt. Sie konnte sich gerade noch so beherrschen.
Und obwohl sie genau das fühlte, was sie sagen wollte, kostete sie der nächste Satz große Überwindung. Vorher musste sie erneut tief einatmen. Vor Anspannung und um nicht Gefahr zu laufen, ihn doch noch zu berühren, ballte sie ihre Fäuste.
„I-ich bin hier… Ich bin hier, um dir zu verzeihen“.

______________________

Meike: Bam - Bam - Baaaaam!!
Vegeta: Ich bin wieder im Spiel! *grinst siegessicher*
Goku: Oh nein! Ich glaube, das war ein schwerer Fehler!
Vegeta: Und ob es das wahr! Tja, Kakarott - Dummheit und Naivität werden nun mal bestraft!
Meike: Ach Leute. Diskutiert doch nicht wieder über ungelegte Eier.
Goku: Was für Eier...? o.ô
Meike: ...
Vegeta: Du siehst, was ich hier ständig erleiden muss, oder? -.-
Meike: Ich weiß, Vegeta. Ich weiß... *seufzt*
Goku: *guckt verwirrt*
Meike: Goku, ich meine, dass ihr über Dinge diskutiert, die noch überhaupt nicht geschehen sind. Wir wissen doch noch gar nicht, was zwischen Vegeta und Raika passieren wird...
Goku: Oh okay... Ja dann hoffen wir mal das Beste...
Vegeta: Und ob wir das wissen. Ich lasse nichts anbrennen!
Meike: Du meinst, so wie beim letzten Mal, als du diesen Spruch gebracht hast...? o.o
Vegeta: *grummel* Gut... Ich lasse nichts zweimal anbrennen...
Meike: Spuck nicht so große Töne, Vegeta. Vielleicht verläuft dieses Gespräch auch ganz harmlos. Vielleicht verbockst du es wieder. Vielleicht passiert etwas ganz anderes. ^_^
Vegeta: ... Ich hasse dich!
Meike: Ich weiß. :)
Vegeta: Und das freut dich, weil...?
Meike: Ach, einfach so. Das ist eine der wenigen persönlichen Freuden in meinem Leben. :D
Vegeta: Du spinnst doch vollkommen...
Meike: Das kann gut sein *grinst* Sind damit alle Fragen geklärt? *guckt zu Goku*
Goku: *nickt* Jep. Ich will nur nicht bis zum nächsten Kapitel warten, bis ich erfahre, was Vegeta mit meiner Freundin anstellt... *seufzt*
Meike: Tja, da geht es uns wohl allen gleich, Goku. Auch die Leser müssen bis zum nächsten Mal warten. ^^ Tut mir sehr leid.
Vegeta: Tut es nicht...
Meike: *grinst verlegen* Ja... Du hast Recht. Den Cliffhanger habe ich ja schon mit Absicht hier gesetzt. Hehe >:) Wie dem auch sei... *hust* Was meint ihr, liebe Leser? Was erwartet uns im nächsten Kapitel? Ein friedliches Gespräch? Ein Streit? Ein Lemon? Ein Kampf? Alles? Oder etwas komplett anderes? Ich erwarte eure Vermutungen und Spekulationen! :D Tschüss - eine schöne Restwoche und gesund bleiben, Freunde!
Vegeta: Ciao!
Goku: Bis zum nächsten Mal! *winkt fröhlich lächelnd* ^_^

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