"Das war nicht das letzte Mal!"
Es war 5 Uhr morgens als ich an diesem Morgen aufwachte. Untypisch für mich eigentlich, da ich normalerweise nie vor 9 Uhr aufstand, doch ich war topfit als ich das Fenster öffnete um die kühle Morgenluft in mein Zimmer zu lassen.
Draußen tauchte ein dichter Nebel die Welt in ein trostloses grau, doch genau das liebte ich. Den Nebel. Man konnte nicht weiter als 10 Meter sehen, also waren alle Bäume, die in weiter Ferne lagen von einer hellgrauen Farbe verdeckt. Ich atmete die Luft tief in meine Lungen ein, bevor ich mir die Gegend, in der ich seit Ewigkeiten lebte erneut genau an. Draußen vor dem Haus beleuchteten Laternen den Gehweg dieser befahrenen Seitenstraße, in der nur selten Autos fuhren. Es war hier immer still. Die Hauptstraße lag in etwas Entfernung, weswegen es hier meist Totenstill war. Zumindest Nachts und am frühen Morgen. Doch etwas beunruhigte mich. Diese dunkle Gestalt, die genau unter der Straßenlaterne stand und ich doch nur die Umrisse erkannte und sonst nichts. Ich beobachtete sie kurz, bis sie sich auf einmal in Luft auflöste! Ich schaute mich weiter verwirrt um. Nun allerdings suchte ich diese Gestalt, die allerdings nirgendwo zu sehen war. Trotz diesem Nachteil liebte ich einfach den Nebel, er machte die Welt einfach geheimnisvoller und düsterer. Mit ein wenig Fantasie könnte man damit wirklich gute Fantasy-Geschichten über Vampire und Werwölfe schreiben. Als ich nun wieder zur Uhr sah war es schon 20 vor 6 Uhr.
Ich spürte einen Atem an meinem Ohr! „Ich bin müde..." sagte eine Stimme. Ich drehte mich Blitzschnell um, doch hinter mir war keiner. „Hast du Angst?", fragte die gleiche Stimme nun an meinem anderen Ohr. Ich drehte mich wieder um, doch auch hier stand keiner. Wurde ich tatsächlich schon paranoid?
Jemand kicherte belustigt und diese Stimme war männlich. Eine männliche Stimme, dessen Besitzer ich auch 18 Jahre schätzte. Doch woher kam sie?
„Es sieht wirklich süß aus, wenn du Nervös bist und dir die Angst im Gesicht geschrieben steht?", sagte diese Stimme erneut, doch sie kam aus einer dunklen Ecke meines Zimmer.
„Wer ist da?", fragte ich nervös. Er hatte Recht, ich war nervös und hatte Angst, weswegen meine Stimme auch ein wenig zitterte.
„Es ist schon viel zu Spät......", brummte die Stimme, „...vielleicht sollte ich meinen Plan auf morgen verschieben? .....Obwohl..... Das wäre viel zu Schade............ Du könntest mit mir kommen und dann kann ich endlich schlafen...." Langsam bekam ich größere Angst und auch machte sich Panik in meinem Körper bemerkbar. „Wer bist du und was willst du von mir?", fragte ich nun ziemlich selbstbewusst. „Oh, ein wenig Mut scheinst du ja doch zu besitzen....", sagte die Stimme belustigt. „Nun komm schon. Hab doch ein wenig Vertrauen!", die Stimme befand sich schon wieder an meinem Ohr, doch dieses Mal traute ich mich nicht mich umzudrehen, denn dieses Mal stand er da noch, da war ich mir sicher. „Warum sollte ich dir vertrauen?", fragte ich unsicher.
„Weil du keine andere Wahl hast.", sagte er ruhig und wie vermutet kam die Stimme wieder von hinten. „Ich wiederhole mich nicht nochmal! Wer du bist ist unwichtig! Viel Wichtiger ist, was du von mir willst! Ich glaube nicht, dass du nur so zum Spaß hergekommen bist.", sagte ich nun wieder voller Selbstbewusstsein strotzend. „Da hast du Recht." seine Stimme näherte sich meinem Ohr während er sprach, „Was ich will.....ist dein süß duftendes Blut." Vor Schock sprang ich so weit wie möglich von der Stimme weg in die andere Ecke meines Zimmers, wo ich mich umdrehte. Zu meinem Überraschen stand da kein schwarzhaariger Typ mit rot glühenden Augen, sondern das Gegenteil. Ein blonder Junge und Ozeanblauen Augen, die müde drein schauten.
„Shu....", murmelte er. „Wie bitte?" „Mein Name ist Shu...", wiederholte er.
Plötzlich stand er vor mir und drückte mich auf das Bett. Er drückte meine Arme in die Matratze und positionierte sein Bein zwischen meine, damit ich wehrlos war. Ich hatte verdammt viel Angst.
„Diese Angst steht dir so gut.", sagte er, bevor sein Gesicht meine Halsbeuge ansteuerte. Ich schluckte schwer, als er seine Zunge über meine Haut bewegte. Keinen Moment später fanden auch seine Fangzähne den Weg zu meinem Hals und ein sehr starker, stechender Schmerz durchfuhr meinen Hals. Schon nach wenigen Sekunden konnte ich Schlucke von Shu vernehmen und die machten mich nervös. Wenn er zu viel trank würde ich sterben, das war klar. Genau deswegen hatte ich große Angst, da dieser Vampir mein Leben in der Hand hielt und es, wenn er wollte, wegwerfen konnte, wie eine langweilig gewordene Puppe. Ich wusste nicht wie lange schon trank, doch grade als mir Schwindelig wurde, hörte ich eine Tür. Shu ließ daraufhin sofort von mir ab, verschloss die Wunde, indem er mit der Zunge drüber fuhr und verschwand mit den Worten: „Das war nicht das letzte Mal!"
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