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02. Der Kaufmann

♪ Die Zauberflöte – Wolfgang Amadeus Mozart


Es wurde eine unruhige Nacht für mich.

Ständig wälzte ich mich auf dem Strohlager hin und her, der einzigen Möglichkeit in diesem Schuppen, mich wenig von der Kälte zu schützen. Hin wieder kitzelte einer der Strohhalme meine Nase und ich begann zu niesen.

Der Elf lag unweit meines Kopfes und schnarchte leise. Süß war er ja schon, der kleine Wicht. Ich hoffte, dass er mir zumindest ein wenig helfen konnte, was das Unterfangen Prinzessin anging.

Langsam dämmerte ich dem Morgengrauen entgegen und als das erste Tageslicht durch die Ritzen des Holzschuppens fiel, kroch ich aus dem Strohlager. Von Liam fehlte jegliche Spur und sofort breitete sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus. Was, wenn er mich hier alleine gelassen hatte und nicht wiederkam? Wie sollte ich in diesem komischen Wunderland überleben? Ich kannte mich hier null aus und malte mir die reinste Horrorszenarien aus. Doch bevor ich diese zu Ende spinnen konnte, vernahm ich ein kurzes Jauchzen.

Der Elf tauchte vor meinen Augen auf, in seiner Hand einen Korb mit winzigen Äpfeln. Sofort begann er zu kichern und ich fragte: „Was ist los?"

„Dein Haar ist voller Stroh, Harry."

Seufzend fuhr ich mit beiden Händen durch meine Lockenpracht und versuchte die Halme heraus zu friemeln. Weit und breit gab es keinen Spiegel, somit tat ich das blind.

„Besser?", fragte ich den Elf und Liam nickte.

„Möchtest du einen Apfel?" Er streckte seine zierliche Hand aus und mir entwich ein Schmunzeln.

„Gerne."

Der Apfel hatte ungefähr die Größe meines Daumennagels. Ein halber Bissen und er war weg. Liam biss genüsslich in seinen Apfel, kaute herzhaft und als er fertig war, wies er mit seinem Kopf in Richtung des Pianos: „Hast du heute schon eine Idee für ein Lied?"

Stumm schüttelte ich den Kopf. Meine Finger fühlten sich eisig an, da war es sowieso fast unmöglich zu musizieren. Fröstelnd rieb ich meine Hände aneinander, in der Hoffnung, dass diese sich erwärmten und nach einiger Zeit geschah dies auch.

„Okay, ich bin bereit", sprach ich, schritt zu dem alten Piano und setzte mich auf den wackeligen Stuhl.

„Guten Morgen, mein liebes Piano", begrüßte ich meinen alten Freund. „Sag mir, was möchten wir gemeinsam produzieren?"

Während ich in mich hineinhorchte, kletterte Liam auf das Musikinstrument, genau an jenen Platz, an welchen ich ihn zum ersten Mal bemerkt hatte. Langsam schloss ich meine Augen, legte die Hände auf die Tasten und begann eine Melodie zu spielen: Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart.

Binnen Sekunden versank ich in meiner eigenen Welt, vergaß wie so oft Zeit und Raum. Immer, wenn ich an einem Piano saß, tauchte ich ab in die Klänge, die mich wie große Wellen umgaben. Ein Meer, das mich mit sich zog und erst wieder freigab, wenn ich das Stück zu Ende gespielt hatte.

Der letzte Ton erklang und ich hob den Kopf, um in Liams Richtung zu blicken. Mein Erstaunen war groß, denn er war verschwunden. Stattdessen saß ein fremder Elf an seinem Platz.

Sein spitzbübisches Grinsen ließ mich hellwach werden und ich unterzog ihn einer Musterung. Wie Liam trug er eine rote Zipfelmütze mit weißer Bommel, rot-weiß-geringelte Strümpfe, aber anstatt mit einem roten Oberteil, war er mit einem grünen gekleidet, das durch einen braunen Gürtel zusammengehalten wurde. Passend dazu steckten seine kleinen Füße in braunen Stiefelchen.

„Guten Morgen Meister", begrüßte er mich und zwinkerte vergnügt mit seinen blauen Augen. „Ihr habt mich gerufen, was kann ich für Euch tun?"

Kurz räusperte ich mich: „Guten Morgen, kleiner Freund. Wie ist dein Name?"

„Louis und wie ist Euer Name?"

„Harry."

Geschickt kletterte Louis, dessen Hintern eindeutig dicker war als Liams, von dem Musikinstrument hinunter. Sicher kannte er Liam und ich beschloss, ihn nach dem kleinen Elf zu fragen.

„Sag mal, kennst du Liam?"

„Liam? Wer soll das sein?"

Das Herz rutschte mir fast in die Hose. „Ein Elf, wie du."

Nachdenklich kratzte sich Louis an der Nase. „Also hier gibt es Hunderte von uns. Wie hat er denn ausgesehen?"

Als ich Liam beschrieb, unterbrach Louis mich mit einer unwirschen Handbewegung. „Mit den Rotjacken hat meine Sippe nichts am Hut. Deswegen kenne ich da keinen von."

Erstaunt hob ich die Augenbrauen: „Seid ihr verfeindet oder sowas?"

„Nein, nicht direkt. Die sind uns nur zu einfältig."

Flink kletterte Louis von dem verzauberten Piano und hockte sich auf einen Strohhaufen. „Also Meister Harry, was liegt an?"

Mir war noch immer nicht klar, weshalb er mich 'Meister' nannte. Ich war doch nur ein-. Ich brachte den Gedankengang nicht zu Ende, sondern staunte verwundert auf meine Kleidung. Keine Stofffetzen mehr an den Füßen, keinen zerlöcherten braunen Umhang, sondern ordentliches Schuhwerk, warme Kleidung, sowie ein neuer Umhang. Ich sah fast so aus wie der reiche Kaufmann, der mir gestern das Stück Brot zuwarf.

„Was ist mit mir passiert? Weshalb bin ich kein Bettler mehr?"

Daraufhin zuckte Louis mit den Schultern. „Warst du denn einer? Dann sei doch froh, dass sich das geändert hat."

„Das bin ich auch."

Mir war nicht mehr so kalt und ich fühlte mich sichtlich wohl in diesen Klamotten. Liams Bemerkung, dass Kaufleute, die interessante Ware anboten, eventuell die Chance haben würden, in das Schloss zu gelangen, tauchte in meinem Gedächtnis auf. Vielleicht sollte ich das versuchen.

„Sag mal, Louis, könntest du mich zum Schloss bringen?", richtete ich meine Frage an den Elf, der noch immer im Stroh saß.

„Natürlich, aber welche Waren hast du zum Anbieten?"

Laut seufzte ich: „Keine, das ist das große Problem."

Louis legte den Kopf schief, rieb sich das Kinn, als würde er überlegen. Dann zeigte er plötzlich auf das Piano: „Du könntest das Instrument anbieten."

Stirnrunzelnd saß ich da. „Ernsthaft? Und wie schaffen wir das Teil den Berg hoch? Ich habe keinen Karren oder sonstiges Gefährt."

Laut lachte der Elf auf. „Ich bin ein Elf, ich besitze Zauberkräfte, schon vergessen?"

Darüber hatte ich gar nicht nachgedacht, umso erfreute reagierte ich darauf: „Dann mal los."

Ich hatte keine Ahnung mit welchem Zauber Louis das Piano den Berg hochschaffen wollte, geschweige denn, ob er mich nicht anlog. Denn wir machten uns ohne jegliches Gepäck auf den Weg. Zuvor aßen wir jedoch eine Mahlzeit, die auf dem Markt, der gerade in der Stadtmitte stattfand, angeboten wurde. Seltsamerweise besaß ich einen Beutel mit Geld, der an meinem Gürtel hing. Vermutlich gehörte dies zu meinem Outfit als Kaufmann.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, drängte der Elf zum Aufbruch. „Wir haben ein gutes Stück vor uns. Es sieht näher aus als es ist."

Steil ging es bergauf, durch tiefen Schnee, der bei jedem Schritt unter meinen Stiefeln knirschte. Louis sprang von Schneehaufen zu Schneehaufen, jauchzte dabei und kugelte sich hin und wieder durch die weiße Pracht. Es war eine Freude, ihm zuzuschauen und ich schmunzelte mehrmals.

Kurz bevor wir das Schloss erreichten, sprach er: „Warte kurz."

Ich hielt den Atem an, schaute zu dem imposanten Gebäude, das mich enorm interessierte. Die vier Türme besaßen goldene Dächer und jedes Dach war mit einer Fahne bestückt. Alle Fahnen zeigten unterschiedliche Wappen und ich fragte mich, was diese wohl bedeuteten. „Und was nun?", erkundigte ich mich bei Louis.

„Du gehst jetzt dort hinein, nimmst mich vorher unter deinen Umhang und erklärst den Wachen, was du möchtest."

„Aber das Piano ist nicht da", gab ich zu bedenken.

„Lass mich nur machen", lautete Louis' Antwort.

Zögernd setzte ich einen Fuß vor den anderen, bis ich das große Tor erreichte.

Die Wachen, die davor postierten, sahen grimmig aus. Sie verzogen keine Miene und standen stocksteif da. Erst als ich einen weiteren Schritt auf das Tor zuging, verstellten die beiden mir den Weg.

„Halt! Was begehrt Ihr hier?"

Jetzt musste ich etwas sagen, am besten etwas Intelligentes.

„Ich bin Harry Styles, von Beruf Kaufmann und möchte meine Waren der Prinzessin anbieten."

Der dickere der Beiden begann zu sprechen: „Und welche Waren sind das? Ich sehe absolut nichts."

„Bist du blind?", herrschte sein Kollege ihn an. „Hinter ihm steht ein Karren mit einem Piano."

Bitte was? Ich drehte mich um, blinzelte mehrmals und sah tatsächlich das Piano auf einem Holzkarren stehen. Da hatte Louis nochmal Glück gehabt.

„Es ist ein besonderes Piano", erklärte ich mit fester Stimme.

„Nun denn, das soll der Hofmeister entscheiden."

Tatsächlich ließen sich mich durch. Oder sollte ich besser sagen, uns? Louis klammerte sich an meinen Gürtel und blieb auf diese Art und Weise unter dem Umhang verborgen.

Wer immer dieser Hofmeister war, ich hoffte, dass das Piano Gnade in seinen Augen fand und ich die Prinzessin sehen durfte. Warum war ich nur so versessen auf sie? Auf einen Menschen, den ich nicht einmal kannte?

Zeit darüber nachzudenken bekam ich nicht, denn ein großer dünner Mann kam uns entgegen, als wir den Innenhof durchquerten.

„Guten Tag, mein Herr. Ich bin der Hofmeister. Was wünscht Ihr hier?"

Artig sagte ich meinen Spruch mit dem Kaufmann und dem Piano auf.

„Oh, ein Piano, das wird der Prinzessin gefallen."

Er klatschte in die Hände und plötzlich eilten zwei Diener herbei. „Es steht draußen, vermute ich, oder?"

„So ist es."

Der Karren wurde in den Hof geschoben und der Hofmeister schickte einen der Diener, um die Prinzessin zu holen. Gespannt wartete ich auf ihre Ankunft und als die Tür sich öffnete und sie nach draußen trat, stockte mein Atem.

Sie war wunderschön. Langes, wallendes blondes Haar, das wie Seide über ihre Schultern fiel und knapp über den Hüften endete. Kristallklare, blaue Augen, die mich aufmerksam musterten. Eine schlanke Gestalt und ein freundliches Lächeln.

„Seid mir gegrüßt, Kaufmann. Ich hörte, Ihr habt etwas Besonders anzubieten."

Ich fühlte mich direkt verzaubert durch ihre Gegenwart. „Ja, ein Piano."

Neugierig blickte sie auf das Musikinstrument, ging einmal um den Karren und sagte: „Was möchtet Ihr dafür haben?"

In diesem Moment wurde mir bewusst, in was für eine Scheiße Louis mich hier hineingeritten hatte.

Ich konnte das Piano nicht verkaufen, denn wenn ich es veräußerte, konnte ich nie wieder zurück in meine Welt kehren.

___________

Hallo meine Lieben, hiermit beglücke ich euch mit einem neuen Kapitel meiner Weihnachtsgeschichte.

Typisch Louis, oder? Bringt den armen Harry in Schwierigkeiten.

Was denkt ihr, wird nun passieren?

War es schwer, sich Louis als Elf vorzustellen?

Ich wünsche euch einen schönen dritten Advent und schicke euch einen Haufen Plätzchen.

LG, Ambi xxx

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