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Kapitel Eins


Anfang Sommer meines sechzehnten Lebensjahrs kamen meine Eltern auf die grandiose Idee, dass ich mehr aus dem Haus gehen und mich "mehr am Leben beteiligen" sollte.

Ich lag also mal wieder unschuldig auf meinem Stammplatz, schaute fern.
»Ob ich hier drin auf der Couch verrek, oder auf der Wiese vor dem Haus macht doch keinen Unterschied«, sagte ich. Besorgt sah Mom mich an.

»Beatriz, die ziehst dich immer mehr zurück. Seit du nicht mehr zur Schule gehst, hast du dich kein einziges mit jemandem Verabredet oder jemanden eingeladen. Das ist nicht gut für dich.« Ich stellte den Fernseher auf stumm und setze mich auf.
»Mom. Ich hab dich, Dad und Caleb. Reicht das nicht?« Schnell wurde mir bewusst, dass ich viel genervter klang, als ich eigentlich wollte.
Eine Zeit lang sagte niemand was und die Stille wurde langsam peinlich. Verkrampft versuchte ich, Mom's Blick zu meiden und schaute stattdessen in alle Richtungen. Mit einem Knopfdruck schaltete ich den Sauerstoffkonzentrator neben dem Sofa an und setze die Maske auf. Anschließend legte ich mich wieder hin und deckte mich zu.

»Kann ich bitte fernsehn und sterben?«, fragte ich und schaltete den Ton wieder ein. Mom ging hinter der Couch vorbei und streichte kurz über meinen Kopf. Ein leiser Seufzer entwich ihr und ich verdrehte die Augen.

Aber so war Mom nunmal. Und man kann es ihr nicht verübeln. Schließlich bin ich ihre Vollzeitbeschäftigung. Vor zwei Jahren gab Mom ihren Job als Elektrikerin auf, um sich voll und ganz um mich zu kümmern. Manchmal nervte es, dass sie immer um mich herum war, gleichzeitig ist es jedoch beruhigend, zu wissen, dass jemand da ist.

Kurze Zeit später öffnete die Tür auf und mein Bruder kam mit einem lauten »Hay!« herein. Er warf seine Tasche in die Ecke und sprang zu mir auf die Couch.

»Hey, Triz! Na, wie sieht's aus?«, fragte er atemlos. Seine dunkelblonden Haare klebten an seiner Stirn.
Caleb hob die Decke und quetschte sich mit unter, es wurde ziemlich eng.
Auf seine Frage zuckte ich nur die Schultern. Ich erzählte ihm, was heute passiert war. Zwar hatte ich heute einen Scan, erkennen konnte ich aber sowieso nichts. Meine Mutter war aber erleichtert, also schien alles in Ordnung (bis auf die Tatsache, dass ich bald sterben würde).

»Und bei dir so?«, fragte ich.


»Ich bekomme vielleicht ein Stipendium für ein College in Colorado!«, rief er aufgeregt. Colorado war bekannt für seine guten Colleges und wenn man da einen Abschluss hat, stehen einem quasi alle Türen offen.
Ich freute mich für ihn, gleichzeitig machte es mich jedoch traurig, dass ich niemals aufs College gehen konnte. Das sagten sie mir schon damals.

»Kommt ihr bitte. Essen ist fertig!«, rief Dad. Caleb stand auf, schaltete den Sauerstoffkonzentrator ab und half, den Tisch zu decken. Um etwas Zeit zu schinden, fummelte ich ein wenig an der Maske herum, als ich sie abnahm.

Beim Essen unterhielten sich unsere Eltern über irgendwelche Finanzen oder so ähnlich. Es gab Nudeln mit Käsesoße. Eines der wenigen Dinge, die länger als eine halbe Stunde in meinem Magen blieben.
Ich blickte zwischen den Beiden hin und her, bevor ich mich mit Caleb im Anstarren duelierte. Knapp musste ich mich geschlagen gegeben, da ein Haar mir unglücklich ins Auge stach. Der Fernseher war noch an und und ich konnte hören, was die Nachrichtensprecherin sagte:

... Die Grippewelle in Europa. Allein in Mitteleuropa gibt es laut aktuellem Stand fast dreißig Tote. Und das in nichtmal zwei Wochen! Es ist wohl die größte Grippeepidemie seit 1945...

Geschockt schauten meine Eltern einander an. Die Luft um uns herum war quasi zum Stehen gekommen.
»Wie furchtbar«, sagte Mom. Dad nickte.
Jetzt wurde ich wütend. Ich wurde immer wegen Kleinigkeiten wütend. Meine Ärztin sagte, das liegt an der Krankheit. Ich sage, das liegt am Universum.
»Also ich finde es unfair«, sagte ich. Mom hörte auf zu essen und legte ihre Gabel neben den Teller und faltete ihre Hände. Sie ist eine der wenigen Menschen, wo es mir extrem schwerfällt, herauszufinden, was sie gerade dachte.
Ihr Ausdruck leer und dennoch interessiert. Ihre Mundwinkel waren einem leichten Lächeln angehoben.

»Was meinst du, Liebling?«, fragte Mom mit ihrer Engelsgleichen Stimme, die nie gutes verhieß.
Ich spielte mit dem Löffel zwischen den Fingern und würde nervös.

Ich sagte: »Naja, weil... Wenn jemand da jetzt an der Grippe stirbt, sagt man nur, dass es schlimm ist. Wenn jemand an Krebs stirbt, was genauso eine Krankheit ist, sagt man demjenigen nach, dass er bis zum Schluss gekämpft hat. Was eigentlich total absurd ist!«
Ich wagte es nicht, ihr in die Augen zu schauen und fing plötzlich aus heiterem Himmel an zu lachen. Mom fiel mit ein und nahm meine Hand.

»Hast ja recht Süße. Da können wir froh sein, dass du kein Krebs hast«, antwortete sie.
Caleb grinste sein albernes Das-ist-meine-Schwester-Grinsen und ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen. (Was ich nach dem Essen dann auch getan habe. Aber ich durfte das. Weil ich sterben würde.)

Den restlichen Tag verbrachte ich dösend auf der Couch. Der Fernseher war das Hintergrundgeräusch, welches mich langsam in einen Halbschlaf versetzte.

Gegen acht Uhr abends haben sich Caleb und meine Eltern auch auf der Couch eingefunden. Ich lag angelehnt an Mom, die mich mit einem Arm umfasste. Das saß auf dem alten, braunen Sessel, der mich immer ein wenig an Opa und seinen Bauernhof erinnerte.
Ab und zu reichte mir mein Bruder hinter Couch die Pop Corn Schüssel und ich nahm mir eine Hand voll raus. Unauffällig schob ich die Maske nach oben, ließ eins nach dem anderen verschwinden.
Natürlich merkte meine Mutter es trotzdem und schaute mich mahnend an.

Wie sahen uns irgendso eine Quizshow an, wo der Kandidat gerade Antwort B für richig hilt. Dad schrie die ganze Zeit:
»A! Antwort A! Wie blöd kann man denn bitte sein?«
Am Ende lagen beide falsch, denn Antwort C war richtig.

Es war einer der Abenden, die schier endlos zu sein scheinten, bis man von der Müdigkeit übermannt wird.

In der nächsten Werbepause sagte ich, ich wäre müde und wolle ins Bett. Mom schaltete den Sauerstoffkonzentrator ab und wickelte den Schlauch auf.

Ich stieg die Treppe nach unten zu unseren Zimmern. Um zu meinem Zimmer zu kommen, musste ich ein Stück durch Caleb's Reich gehen. Als wir kleiner waren bin ich oft zu ihm rüber und hab bei ihm geschlafen. Egal ob ich Angst hatte oder einfach nur zu meinem Bruder wollte.
In der Luft seines Raum's lag immer dieser leichte Geruch von seinem Deo, den ich so mochte.
Unsere Zimmer trennte eine Schiebetür, also konnte ich mein Zimmer nicht abschließen.

Ich warf meine Klamotten in einen rosa Wäschekorb und zog das Baseball-Shirt an, was eigentlich meinem Bruder gehörte. Auf der Middleschool spielte er Baseball für sein Leben gern, doch seit der Highschool spielt er kaum noch.

Auf dem Nachtkästchen neben dem Bett steht ein BiPAP, den ich anschmiss und die Maske aufsetzte, die mein halbes Gesicht verdeckte.
Ich warf noch einen kurzen Blick auf mein Handy, in der Hoffnung, jemand erkundigt sich nach mir. Natürlich hatte ich keine neuen Nachrichten, also legte ich es neben dem BiPAP aufs Kästchen.

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