Kapitel 5
Mein Handy vibrierte und durchbrach diese unangenehme Spannung zwischen uns beiden. Ich blickte drauf und sah, dass Alec mir geschrieben hatte.
Wir haben etwas.
Ich seufzte. "Du musst wieder hoch, nicht wahr?" Fragte er mich. Schon wieder konnteman einen traurigen Unterton hören. "Kommst du mit?" Fragte ich vorsichtig und blickte zu ihm. Ich war selbst überrascht von meinen Worten. Und er war es auch.
"Bist du dir sicher?" Zweifelnd sah er mich an. Sofort fühlte ich mich schlecht, ihn das gefragt zu haben. Natürlich wollte er da nicht hoch. Die alle sahen ihn doch als Verräter. Man war ich dumm. Wieso tat ich das eigentlich nicht?
"Nein, so meinte ich das nicht!" Verwirrt sah ich ihn an. Entschuldigend sah er mich an. "Ich kann quasi sehen, was in deinem Kopf vor sich geht. Es ist mir egal, was die anderen von mir denken. Aber ich weiß, dass es dir nicht egal ist, was sie von dir denken. Ich will nicht, dass du dich dann schlecht fühlst, wenn du mich mitnimmst." Da mir das zu viel wurde, stand ich auf und lief zur Tür. Jake verstummte aprubt. Ich öffnete die Tür und sah zu ihm. "Kommst du nun?" Fragte ich ihn leicht amüsiert. Verdutzt sah er mich an, stand dann allerdings sehr schnell auf und und kam zu mir.
Also gingen wir gemeinsam hoch. Mir war es relativ egal, was die anderen darüber denken mögen. Aber Jake konnte uns nunmal helfen. Alec erwartete und oder eher gesagt mich schon oben. Prüfend sah er erst mich an und dann Jake. Jake sah wieder aus, wie immer. Er sah ernst nach vorne und von Unsicherheit war nichts zu sehen. "Alec." Nickte Jake ihm zu. Alec nickte zurück. "Jake."
Ich verdrehte die Augen und blickte zu Alec. "Und?" Fragte ich ihn auffordernd. "Wir haben eine weitere Nachricht bekommen. Drinnen steht ein Ort und eine Zeit. Und dass wir 500.000€ mitbringen sollen."
Verwundet runzelte ich meine Stirn. "Nur so wenig?" Fragte ich mehr zu mir selbst. "Und haben wir einen Namen?" Fragte ich jetzt wieder Alec. "Jason kümmert sich gerade drum." Ich nickte. Gerade als wir in den Raum eintraten, hörten wir ein lautes "Heureka!" Also hatte Jason jemanden für uns. Die Blicke, die nun auf uns dreien lagen, ignorierten wir gekonnt.
"Jason, wen hast du für uns?" Fragte ich sofort als ich ihn sah. Triumphierend blickte er zu mir, als seine Augen mit einem Mal auf Jake lagen, verzog er kurz das Gesicht und wollte wahrscheinlich schon nachfragen, als er Alecs Blick zu spüren bekam. Er schluckte einmal und sah wieder zu mir.
"Äh ja. Die Nachricht kam von einem gewissen Thomas Dove." "Sollte mir der Name irgendwas sagen?" Fragte ich nach, als er nicht weiter sprach. "Das ist der kleine Bruder von Luis." Sagte Jake. Überrascht blickte ich zu ihm. Er zuckte mit den Schultern.
"Naja, dann müssen wir uns immerhin keine Gedanken über das Motiv machen." Sagte Jason. Da hatte er Recht. "Wo soll denn der Handel stattfinden?" Fragte ich nach.
"In einer Stunde am alten Hafen." Ich nickte. "Gut. Das Geld wird kein Problem sein. Jedoch werden wir ein paar Jungs vor schicken. Ich habe keine Lust in eine Falle zu laufen." Die Aufgabe übertrug ich Alec. Der nickte und ging schon einmal vor.
Dann folgten Jake und ich. Draußen standen dann plötzlich Sam, Julian und Max. Sie redeten gerade mit Alec, der sie wohl gerade informierte. Doch als Jake und ich raus traten, richteten sich ihre Blicke auf Jake. Jake erwiderte ihre Blicke. Sie schienen eine Art stummes Gespräch zu führen. Bis Sam sich mit einem Mal wütend umdrehte und die Halle verließ. Ich musste nicht lange überlegen und folgte ihm. Alec sagte ich noch kurz, dass er auf Jake aufpassen sollte. Er nahm dies widerstandslos hin.
Draußen angekommen, war es schon relativ dunkel geworden, dennoch konnte ich Sam sofort sehen. Er lehnte sich gerade an sein Auto und hielt sich eine Hand San die Stirn. Ich lief langsam auf ihn zu und stellte mich neben ihn.
"Sam?" Fragte ich zögernd. Er sah mich an. Ich konnteerkennen, dass er wütend war, aber auch besorgt. " Ich weiß, du bist nicht gerade begeistert, dass Jake jetzt wieder da ist. Er hat uns verraten und schlimme Dinge getan. Unverzeihliche Dinge. Aber Alec hat Recht. Er kann mir helfen."
"Und wie?" Fragte er leicht zweifelnd.
"Ich weiß es noch nicht." Gab ich zu.
"Ja, ich bin nicht begeistert über Jake. Er hat dir schlimmes angetan und uns alle verraten. Ich weiß nicht, ob ich damit klar kommen werde." Gestand er seufzend.
"Du hast noch die Situation im Krankenhaus vor Augen, oder?" Fragte ich murmelnd. "Natürlich. Als ob ich das vergessen könnte."
"Ich kann es auch nicht vergessen. Nichts von allem. Und dennoch....dennoch habe ich es irgendwie geschafft darüber hinweg zu kommen. Ich bin mir nicht ganz sicher wie. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich das wissen möchte. Aber ich hab es geschafft und irgendwie bin ich froh drüber. Ich habe genug Schlimmes durchgemacht um zu wissen, auf wen ich mich verlassen kann. Und was mir wichtig ist. Ich möchte nach vorne schauen können. Und das mit euch und auch mit Jake. Verstehst du?"
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