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Sie hörte einen Monitor piepsen und runzelte unwillkürlich die Stirn.
Hm...
Hatten die Typen im Himmel etwa auch so Herzschlagmonitore oder was war das?
Die war doch tot, ... oder?
Doch dann begann sie sich unwillkürlich zu bewegen, und zu fühlen ... eine Decke auf ihrem Körper ... ein Kissen unter ihrem Kopf ...???
Sie blinzelte... hm... ein weißes Krankenzimmer? Aber halt mal...
Alles war weiß... so seltsam weiß... Colone-Zimmer-Weiß...
Und doch auch wieder nicht.
Helles Licht brannte an der Decke aber als sie den Kopf wandte bemerkte sie das es draußen fast dunkel war.
Schon wieder dunkel oder wurde es gerade eben hell, fragte sie sich seltsam unberührt und gereizt und wollte ihre Hand zu ihrem Gesicht heben, um sich selber zu berühren.
Sie musste sich vergewissern, dass sie wirklich noch nicht tot war.
Aber etwas hielt ihren rechten Arm fest... und ihre Finger umschlossen.
Verwirrt hob sie schließlich die Benommenheit abschüttelnd den Kopf und sah direkt in ... Prometheus schlafendes Gesicht...???
Sie blinzelte erneut hob die andere Hand und rubbelte sich die Augen, hielt inne, schaute noch mal hin...
Da war ein Schlauch an ihrer Hand befestigt ... der zu einem Tropf führte ... der gleich über dem Monitor hing ... und der Immer noch leise piepste.
Herzrhythmus. Eindeutig.
Auch Blutdruck und Sauerstoffsättigung ... und Gehirnwellen???
Wow...
Das war irgendwie ... schon wieder echt irre!
Sie hatte tatsächlich zwei Elektroden an der Stirn kleben. Aber sie hatte doch gedacht das sie nun vergiftet wurde... eingeschläfert... aus, vorbei... Ende!
Oder ...?!
War Prometheus etwa auch gestorben?
- Aber warum lag sie dann hier so am Tropf?
Konnte eine Seele denn überhaupt am Tropf liegen?
Nee, ... oder?
Ach das alles war ihr gerade echt zu hoch.
„He, Jakob?! Bist du echt oder sind wir beide tot? - Wach auf!", rüttelte sie an ihrer unter seiner Hand und seinem Gesicht vergrabenen Hand und Arm und schubste ihn dann auch mit der anderen so fest sie konnte gegen die Schulter.
Beinahe wäre er deshalb vom Bett und auch vom Stuhl gerutscht, weil er so erschrocken zusammenfuhr.
Kira griff unwillkürlich nach ihm und zerrte ihn an seinem Kragen zurück, doch er stand schon auf seinen Füßen und sah mit riesengroß aufgerissenen und auch echt stark geröteten Augen auf sie runter.
„Geht ... es dir gut?", würgte er leise hervor und begann sofort ihren Arm und ihr Gesicht zu betasten.
Mit zitternden Händen!
Woah...
Was lief denn nun wieder?
Aber jetzt, da er es sagte... fühlte sie sich doch ganz schön zerschlagen. Alles tat ihr irgendwie weh. Sogar der Kopf. Oh Mann
Unwillkürlich hob sie ihren Arm nun doch vor ihr Gesicht und richtete sich mühsam auf
Wow...
Ein paar fette runde rot-blau-schwarze Flecken zierten ihren Arm... und wenn sie mal so nachfühlte...
Sie hob hastig den Krankenhauskittel, um ihren Bauch zu betrachten. Auch dort hatte sie überall kreisrunde, tief-blaue Flecken.
Ach, du...
Auch am anderen Arm, und an den Schultern, und an den Oberschenkeln auch? Eigentlich ihre gesamte Front, bis auf Hände und Füße, die nicht, oder?
„Was zum Teufel...?" stieß sie leise hervor und sah den nun heftig atmenden Prometheus - nein Jakob - nun ebenfalls mal riesengroß an.
Er nickte heftig.
„Du denkst gerade schon das richtige. Sie haben dich vorgestern Nacht verbrannt, dann gaben sie dir gleich, nachdem sie dich von dem noch über 200° heißen Scheiterhaufen heruntergeholt hatten eine Giftspritze, aber du hast selbst noch in der Leichenhalle weiter gelebt.
Also haben sie dich dort auf der Barre liegend Dutzendfach erschossen... ohne dich zu erschießen, Kira.
Ich meine ... man sieht es, du hast überall blaue Flecken, aber keine der vielen Kugeln ging in deine Haut rein.
Also haben sie schließlich den Aliuuthe gestattet dich wieder hierher zurück zur Colone zu bringen.
Offiziell haben Sie überall verkündet, dass du tot bist.
Und falls du Kopfschmerzen hast ... das war mein Vater. Er wollte die Berichte nicht glauben und kam hierher, sah dich hier noch lebend im Bett liegen und dein Herz auf dem Monitor schlagen.
Also hat er seine Leibwache seine Pistole abgenommen und auf deinen Kopf geschossen.
Aber auch diese Kugel ist ebenso wie die davor abgeprallt..."
Kira brauchte nun doch mal einen Moment, um diesen wahnsinnigen Bericht zu verdauen.
Die Arschlöcher von Iinocc hatten also wirklich versucht, sie auf fast jede Weise zu töten. Außer die Kopf ab Nummer...
„Auf die Idee, ein Messer zu benutzen und mir die Kehle durchzuschneiden, sind sie wohl nicht noch gekommen, hm?", fragte sie ihn also mal ganz ernsthaft ironisch.
Er krächzte nur irgendwas und seine Hand zuckte zu ihrem Hals hin, bevor er sie dann aber doch wieder zurück zog und zur Faust ballte.
„Doch ... das sind sie!", sagte er, dann lediglich noch ziemlich heiser klingend und Kira hatte ganz kurz mal das Bedürfnis wie eine wahnsinnige Psychopathin los zu lachen.
Doch sie hatte nur die Kraft für ein irres Grinsen und Glucksen, bevor sie sich wieder umständlich zurück ins Kissen sinken ließ.
„Das war alles die Kemplar Königin.
Dieses komische Wasser, was aus ihrem Hinterteil kam... aus dem Stachel ... das mich vom Spinnen-Netz abgelöst hat und dann von Kopf bis Fuß durchtränkt...", sinnierte sie leise vor sich hin.
Er nickte nur hart schluckend und schaute auf seine Uhr bevor er sich wieder zu ihr setzte... und hundemüde aussah.
Tja...
Sie rutscht unwillkürlich ein Stück beiseite und klapste mit ihrer rechten Hand leicht auf die Matratze.
„Leg dich besser hin, bevor du noch umfällst. Ich meine... nur wenn du nichts dagegen hast, neben einer No-Name zu liegen, natürlich. Eine unsterbliche No-Name, die nun feuerfest, kugelsicher, klingenfest und ich vermute mal gewürgt hat mich da auch noch der ein oder andere, mein Hals tut nämlich etwas weh, vermutete sie nun einfach mal baff und total verblüfft, aber auch schon wieder fast fertig mit den Nerven.
Jakob atme zweimal ein und wieder aus, bevor es schließlich ein zittrige Keuchen ausschließt, dass wir ein halbes Lachen krank und sich dann tatsächlich erst zu ihr aufs Bett setzte, und dann aber vollständig angezogen nehmen, sie auf die Matratze legte.
Kira betastete derweil ihren Hals und ihre Arme, ihre Brust die sich echt geprellt anfühlten und schüttelte nur immer wieder verwundert den Kopf.
„Was diese gefährlichen außerirdischen sich doch alles einfallen lassen, nur um dieses Rückspiel mit mir zu bekommen... Das stresst mich total!", murmelte sie schließlich und sah aus den Augenwinkel heraus wie Jakob nickte.
Doch er schwiegt nun still und starrte lediglich mit immer noch stark geröteten Augen nach oben an die Decke.
„Sie haben dich dabei zusehen lassen, oder? Dein Vater?", fragte sie ihn schließlich leise, und er nickte erneut.
„Hades und Foxx...?" Erkundigte sie sich vorsichtig.
Er nickte wieder.
„Wir waren alle zu diesem „Fest der Verbrennung" eingeladen. Und als Welt Player konnten wir da leider nicht absagen.
Verdammt noch mal... ich krieg das nicht mehr aus dem Kopf.
Wie du geschrien hast ... so schrill und qualvoll. Es muss unglaublich heiß gewesen sein ... und doch bist du nicht ... verbrannt", krächzte er schließlich heiser, und Kira schüttelte nur mehr verwundert den Kopf, bevor sie sich wieder halb aufstützend hinsetzte.
„Ich habe nicht geschrien, was redest du denn da? Und egal, wie heißt das Feuer auch gebrannt hat, ich hab rein gar nichts davon gespürt", erklärte sie ihm ernsthaft und er sah sie nur wieder total ... irre, geschafft, gestresst, fertig mit der Welt und ... ja, einfach nur und ... an, bevor er dann seine beiden Arme über seine Augen schob und dann ganz seltsam zuckte...
Ach du lieber Gott im Himmel...
Weinte er gerade?
Sie wusste kurz nicht was sie nun machen sollte, sie wollte ihn schon irgendwie trösten. Denn er war ebenso fertig wie sie sich fühlte ... doch sie traute sich einfach nicht, ihn anzufassen.
Er war ihr gerade schließlich echt nahe...
Und lag auch noch neben ihr im Bett.
Ihr Magen kribbelte seltsam.
Das ... war wohl eine völlig verrückte Idee von ihr gewesen.
Mal wieder.
So wie immer.
Ha ha.
Witzig.
- Nicht!
Ihr Magen kribbelte weil der umschwärmte Prometheus nun wieder neben ihr lag. Obwohl sie schon längst tot sein müsste.
Schließlich also legte sie sich nun mit einem sehr Flauen Gefühl im Magen und in der Kehle zurück in ihr Kissen.
„Ich hatte so eine Scheiß Angst vor den Schmerzen, wenn sie mich langsam verbrennen würden. Sie haben das Feuer unter mir angemacht, und ich stand auf der Plattform und sah da unter mir das glühen und die Flammen, die immer höher brannten und näher kamen.
Ich hab ... die ganze Zeit über nur gedacht, ich bin wohl irgendwie zu geschockt, um die Hitze wahrzunehmen.
Ja...
Ich hab echt gedacht, als die Flammen dann an meinen Stiefeln geleckt haben, dass ich irgendwie schon neben mir stehe oder so. Aber dann hab ich richtig hingesehen, an mir runter. Und da war so ein grün glühender Film über mir. Sowohl auf der Kleidung, als auch auf meiner Haut. Ich hab mir Sorgen um meine Finger gemacht, weil ... die waren ja vollkommen ungeschützt. Auch um meine Haare und meinen Kopf... als dann die Flammen höher geschlagen haben...", berichtete sie ihm leise und schüttelte schließlich den Kopf.
„Ich weiß auch nicht mit was für einer Substanz die mich übergossen haben. Und wie lange das nun wirkt. Ob das ein bleibender Schutz ist, oder ob er irgendwann bei der nächsten Dusche abgewaschen wird..."
„Nein!", unterbrach Jakob ihre Gedanken prompt und schüttelte ebenfalls den Kopf. „Das scheint nun wohl ein permanenter Schutz zu sein. Sie haben dir auf dem Scheiterhaufen, als die Fammen dich verschlungen hatten und das Party Schiff in den Weltraum hinaufflog den Sauerstoff in deiner Maske abgestellt, aber du bist nicht erstickt. Und sie haben dich hier, als sie dich weder erschießen noch erstechen, noch erwürgen konnten, rüber in die Badewanne geschleift und ganze 5 Minuten unter Wasser gehalten, aber du bist nicht ertrunken, Kira.
Mein Vater war wütend, und ich hab die ganze Zeit über gebrüllt, dass sie dich in Ruhe lassen sollen. Du hast doch sowieso schon so viel mitgemacht und gelitten..."
Er schluckte gleich drei mal hart hintereinander, bevor er seinen Arm wieder von seinem Gesicht nahm und seinen Kopf zu ihr hin umdrehte.
„Was immer diese Substanz auch ist ...
Ich bin den Kempar ehrlich dankbar dafür.
Und warum du von den Aliens so eine außergewöhnliche Gabe erhalten hast, dazu hat mir Itho gestern etwas erklärt als der Rat ihn schließlich zu dir zurückgesandt hat.
Er meinte es war auffällig, dass du nach deinem Haushohen Sieg gar kein Geschenk als Gewinn erhalten hast, so wie diese Rasse es aber normalerweise immer nach einem Spiel tut.
Die Prämie fällt um so höher aus, wenn du mit Abstand gewinnst. Und die Punktezahl generiert den Wert der Gabe.
Schließlich bezahlst du mitverdienen Leben wenn du verlierst.
Er meinte, dass du wohl sehr offen und ehrlich mit der Königin gesprochen und ihr auch berichtet hast, was dir nun auf der Erde bevorsteht.
Sie muss gedacht haben, dass dieses Geschenk wohl das sinnvollste ist, was sie dir nun machen kann. Denn jeden Wertgegenstand, oder gar Seltene Metalle hättest du ja gar nicht mehr verkaufen und das Vermögen genießen können. Zudem, so wie du es schon sagtest, die Kemplar bestehen auf diesem Rückspiel. Sie sagten meinem Vater, dass sie wissen, dass du noch lebst. Und wenn er sich nur noch weiter weigert, würden Sie ihre Soldaten schicken.
Der Rat hat nach Auswertung der Bilddatei und deiner offenen Zustimmung zum Spiel, falls du noch länger lebst, entschieden dem Antrag auch entgegen dem Willen unserer Regierung statt zu geben. Denn zum ersten Mal überhaupt wollen die Kemplar eine andere Welt besuchen. Und sie wollen dich tatsächlich als ihre Botschafterin einsetzen. Denn du hast wertvolle Anleitungen zum Spiel völlig Kostenfrei und offen erteilt.
Sodass dein Gegner die höchste Punktzahl aller Zeiten erspielen konnte. Solche Werte hat zuvor noch kein anderer Kemplar-Player erreicht. Das ist ihnen nun doch einiges wert.
Im übrigen haben auch viele andere Welten deinen Tipp gehört und übernommen und nennen deine Art zu spielen nun die Angel-Strategie.
Es sind tausendfache Einladungen und Aufforderungen zum Spiel mit dir an der Colone eingegangen.
Die Galaxien wollen von dir lernen wie du den Algorithmus erspürst. Weitere Übergriffe und Mordversuche an dir werden nun nicht mehr gestattet. Du hast deine Strafe zur Gänze ertragen. Die Regierung hatte jede Chance dich zu töten, obwohl das Urteil zuvor bereits vollstreckt wurde. Aber du bist nicht gestorben.
Und damit ... bist du nun frei, Kira...
Nun ja ... zumindest frei genug, um nun auch ganz offiziell und unter dem Schutz des intergalaktischen Rates, die beste Playerin dieser Welt zu sein, ein Superstar ... und noch dazu die amtierende Megapott-Gewinnerin im Multiverse."
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So...
Und was haltet ihr nun davon?
LG
Bea
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