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Die sogenannte Arena war gar nicht weit vom Landeplatz entfernt.
Tatsächlich war sie gestern direkt daran vorbeigelaufen, auf dem Weg zu Prometheus, der sich ja in den Räumlichkeiten der Player befunden hatte. Es war in dem Sinne auch gar keine Arena. Es gab keine Sitzplätze oder so.
Auch keine Zuschauerlogen.
Es war in Kiras Augen eigentlich so gesehen nur ein großer Vorhof und nur unwesentlich größer als normal. Die Spinnen waren dagegen ziemlich groß.
Es verdeutlichte ihr einmal mehr das auch die Wesen das Spiel gar nicht spielen wollten und es aber aufgezwungen bekamen. Ganz genauso wie die Menschen.
Waren sie deshalb also so wiederwillig und angriffslustig? Weil sie eigentlich genervt waren?
Kira blickte unwillkürlich zu der Kemplar-Königin hin die ihr gleichzeitig den Kopf zuwandte und einmal nickte.
Oh... okay!?
Sie musste unwillkürlich lächeln. Ihre Gedanken wurden also schon wieder gelesen.
Aber das war in Ordnung
Wenn ihre Spielweise war sowieso auf den ersten Blick gesehen, irrational und wenig logisch, nachvollziehbar. Also sollten Sie ruhig machen. Sie würden ja ohnehin verschiedene Spielsteine und verschiedene Spielzüge haben. Vielleicht sogar verschiedene Algorithmen...
Die Königin wandte sich ihr prompt wieder zu und neigte den Kopf zur Seite. Sie hob lediglich die Schultern.
Jedes Spiel ist anders. Es gibt keine Gemeinsamkeiten, außer die höchste Regel, so viel wie möglich Combos hintereinander abzuräumen und so möglichst viele Punkte in einem Zug zu erhalten, auf genau der selben Fläche. Aber der Algorithmus und die Abfolge der Spielelemente ist immer anders. Nie gleich.
Deshalb muss man sehr lange warten und das Spiel beobachten, bis man vielleicht den Algorithmus erkennt. Vielleicht auch nicht. Ich bin gespannt auf dieses Spiel. Ob es ähnlich ist wie auf unseren Kisst zu Hause, dachte sie noch ganz bewusst.
Die Königin der Kemplar aber zirpte nun lediglich laut und trat bei Seite.
Sie stand mit Prometheus kurz nur da... auf einmal packte er sie und zerrte sie hastig beiseite.
Denn über ihr ließen sich zwei wirklich riesige Spinnenexemplare an einem Spinnenfaden herab und bis zu Boden gleiten.
Ach du...
Die beiden Spinnen sahen auch nicht besonders freundlich aus. So wie die gestrigen Angreifer spinnen, die den Hügel hinab geschwärmt waren und ihre Vorderbeine bedrohlich gehoben hatten. Taten Sie das hier nun auch und zeigten aggressiv brüllend und fiepend ihre langen Reißzähne.
Kiras Herz klopfte und willkürlich schneller, Doch sie konzentrierte sich nach dem ersten Schreck nur noch auf die Player, Uniformen der beiden Spinnenmonster. Von den Farben her waren es die selben, die sie auch trugen, silbern und weiß, an jedem einzelnen Bein und auf dem extra dicken Kopf mit den acht Spinnenaugen trugen sie außerdem noch einen Helm mit vorgeklappten Visier. Die intergalaktische Player Uniform.
Wow.
Und gerade bekam auch sie nun von Itho einen Helm zugereicht, sowie auch Prometheus von einem anderen Aliuuthe-Wächter.
Es war nur Zeit zu spielen. Keine Floskeln mehr, keine Ablenkungen. Jetzt ging es ans Eingemachte.
Okay.
Eigentlich hatte Kira gedacht, dass die Königin selbst spielen würde, weil sie doch der Kopf von allem hier war. Aber so war es nicht. Es war tatsächlich ein echt großes Spinnenmännchen, das nun gegen sie antreten sollte.
Und er kam auch noch ganz nahe an sie heran.
Unwillkürlich hob sie ihre Hand.
„Ich wünsche dir ein gutes und faires Spiel, Kemplar!"
Das Männchen überragte sie und hob seine beiden vorderen Beine bedrohlich und mit ausgefahrenen Gebissspitzen an. So als wollte er sie nur töten und fressen.
In ihr wurde nun alles total ruhig und seltsam. Sie blickte nur zu dem Camper auf, wie auch der ebenso zu ihr hinab blickte, bevor er noch einmal laut klackerte und dann schließlich sprach:
„Ich wünsche dir die Niederlage, Terranerin!"
Oho...
Er sprach ihre Sprache? Oder war das dieser implantierte Chip im Nacken, der sich da gerade zugeschaltet hatte. Kira wusste es nicht, doch es war jetzt auch egal. Prometheus nickte ihr noch kurz ermutigend zu und wies dann nach links. da waren zwei Emporen. Zwei riesige Emporen, unter einem Baldachin.
„Die rechte ist deine. Du bekommst gleich die Tafel gereicht, du spielst mit den kleinen Steinen auf der kleinen Tafel und ich sehe es in meinem Helm Display und mache die selben Züge an der großen Wand.
Melde es bei den Aliuuthe an, wenn du Durst hast. Dann darf ich übrigens auch trinken.
Zu essen ist uns nicht gestattet. Bis das Spiel vorbei ist. Also lass dir bitte nicht zu lange Zeit, okay?", erinnerte er sie noch einmal leise daran, und Keira nickte ihm nun doch leicht unbehaglich fühlen zu. Auf diese Weise zu spielen, war völlig anders, als mit dem Kisst. Hoffentlich würde sie das hinbekommen.
„Die Player begeben sich nun bitte auf ihre Plätze die Stellvertreter an die Stellwände.
Das Freundschaftsspiel zwischen Terra und Kampinoso beginnt jetzt. Der Intergalaktische Rat ist als Aufsichtsgremium zugeschaltet. Jeder Player spielt sein eigenes Game. Es ist nicht gestattet, den beiden Haupt-Playern zu helfen.
Es ist den Vertretern nicht gestattet, eigene Spielzüge einzubauen.
Bei dem Versuch zu betrügen, wird der betrügende Player wie auch sein Vertreter augenblicklich durch Stromschlag getötet.
Alle Beteiligten sind mit den Regeln einverstanden. Die Verträge dazu wurden unterzeichnet.
Beginnt das Spiel?!", sagte ein großer Aliuuthe-Mann der vorgetreten war und Kira Eigensicherung der Spinnenmann, der ihr alles schlechte gewünscht hatte, stiegen nun auf die Plattformen, auf denen sie die Stellwände wie auch den Innenhof sehr gut überblicken konnten.
Ein Aliuuthe, der ihr gefolgt war, reichte ihr, gleich, nachdem sie sich im Schneidersitz hingesetzt hatte eine kleine, ähnlich wie ein Setzkasten, mit einer Fläche von neuen großen Quadratflächen, welche je auch noch neun kleine Quadratflächen besaßen,
Neun Quadrate hintereinander oder übereinander ergaben eine Horizontale oder Vertikale Reihe.
Es war tatsächlich das selbe Spiel, wie auf dem Kisst.
Wow...
Aber wo waren nun die Steine? Hinter ihr ging irgendwie das Licht an, genauso wie hinter dem anderen Spinnenmonster, der es sich nun ebenfalls auf seiner Empore gemütlich gemacht hatte. Seine Tafel war tatsächlich um einiges größer, als es ihre aber im Prinzip haargenau dasselbe Spiel.
Nun beschleunigte sich ihr Herzschlag doch noch einmal. Es war schon eine große Umstellung, auf diese Weise zu spielen, fand sie, doch dann verdrängte sie den Gedanken gleich wieder und versuchte, sich einfach nur zu konzentrieren. Das hier war nichts anderes als ein Kisst...
Und das, was sie nun nur noch benötigte, waren die Spielelemente.
Da tat sich vor ihr der Boden auf und mehrere kleine Spielelemente, die aus Stein gefertigt schienen vielen aus einem Verteiler-System kommend in die Vertiefung hinein.
Sie waren dann allerdings doch nicht aus Stein, sondern magnetisch, denn sie richteten sich auf dieser kleinen Matte, die in der Vertiefung eine Fläche ergab, sofort auf eine bestimmte Weise aus, sodass man sie so wie im digitalen Spiel auch nur noch auf eben diese vorbestimmte Art in den Setzkasten einsetzen dürfte.
Okay.
Kira atmete noch einmal ganz tief durch und sah noch einmal zu Prometheus hin der an der Stellwand bereitstand und mit nun aufgezogenem Helm abwartend dastand.
Er hatte es ihr gestern erklärt, sie würden nun keinen Blickkontakt mehr haben dürfen. Denn genau dafür waren die Helme da.
Der Spinnenplayer neben ihr begann bereits zu setzen. Und auch Keira blickte nun auf den Setzkasten und dann auf die angeordneten Steine, bevor sie den ersten davon in die Fingern nahm, kurz betrachtete, und dann so einsetzte, wie sie es im digitalen Spiel machen würde.
Das Match hatte begonnen, und mit jedem einzelnen Stein, den sie Aufnahmen, kurz betrachtete, wie auch den Setzkasten, wurde sie wieder ruhiger. Es war das selbe Spiel. Es waren die selben Elemente und Muster. Ein paarmal noch blickte sie zu Prometheus auf, der immer dann, wenn sie ein Element einsetzte, mit seinen Händen auf die Stellwand klatschte. Dazu musste er auch oft die Leitern benutzen.
Tja. Das Spiel war hier um einiges anstrengender für den Vertreter. Ein Glück nur, dass sie das mit ihren kurzen Beinen und Armen nicht machen musste.
Sie konnte sich ganz und gar auf das Spiel einlassen, so wie immer. Also spielte sie nun... und spielte... mit langen Denkpausen, um Prometheus zu schonen, während der Kemplar nun in seiner affenartigen Geschwindigkeit bereits die ersten Dreier-Combos abräumte.
Kira aber achtet nicht darauf. Und sie machte auch erst mal keine Combos, sondern verfolgte einzig nur das Ziel, den Algorithmus auszuforschen, nachdem dieses Spiel hier funktionierte. Also spielte sie seicht, eine Zweierkombination, viele einzelne Züge.
Sie achtete darauf nicht das Ganze Brett zu füllen und vertraute auf ihr Gefühl. Zwei mal blickte sie auf und bat um Wasser. Auch Prometheus durfte dann trinken. Er sah schon reichlich erhitzt aus, doch Kira beschloss nicht darauf zu achten und ließ sich auch gar nicht aus der Ruhe bringen, als ihr Gegner eine Sechser-Combo abschloss und triumphierend zischte.
Gleich darauf bot sich die selbe Möglichkeit für Sie, doch sie zögerte, die Steine nun so zu setzen. Denn ihr Gefühl sagte ihr, dass die nächsten Spielsteine ihr sogar eine Siebener oder Achter Combo gewähren konnten, wenn sie richtig lag.
Inzwischen hatte sich auch einige Punkte auf ihrem Feld angehäuft. Sie hatte tatsächlich viel mehr Tausch Coins als ihr Gegner, weil sie mehr Abschlüsse gemacht hatte, also beschloss sie es zu riskieren. Und füllte mit dem letzten Stein das bisher noch leere Feld, statt den Abschluss zu machen.
Wieder erklang zwischen und nun sogar auch Trillern. Doch die Aliuuthe sorgten umgehen für Ruhe.
Sie blickte kurz auf und sah Prometheus, der kurz auch zu ihr hingesehen hatte. Den Zug hatte er nicht verstanden. Nun gut, sie wartete auf die neuen Steine, und es waren nicht genau die, die sie hatte haben wollen. Einen davon konnte sie für die Combos gebrauchen.
Also setzte sie die Coins ein, um zu tauschen, und die Steine, vielen in den Schacht hinein, und neue Steine kamen aus dem Verteiler heraus heraus. Keira lächelte und willkürlich. Volltreffer!
Sie füllte die Hand mer kleiner werdenden Lücken, schaffte mit dem ersten Element eine Vierer Combo, dann mit dem zweiten eine zweier Combo und dann mit dem letzten Stein, der nun letztlich die ganze Fläche abräumte, noch einmal eine zweier Combo. Also eine Achter Combo im selben Zug!
Wow...
Unwillkürlich grinste sie vor sichh hin und beendete ihr Match, indem sie den Setzkasten auf den Boden legte und den Helm abnahm.
Um sie herum erklang erneut dieses zischen und nun auch trillern und Zirpen. Prometheus aber jubelte und lachte und reckte die Faust in den Himmel.
Sie hatte gerade die zwei höchste Punktzahl aller Zeiten erreicht. Nur ihre eigene Marke, vom letzten Spiel, das sie im MegaPott gespielt hatte, hatte sie heute nicht geschlagen.
Auch egal. Sie stand auf und kam fast schon entrückt fühlend von der Empore herunter, und ging Prometheus entgegen. Der kam bereits auf sie zu gerannt und zog sie dann auch tatsächlich stürmisch in seine Arme, bevor er sie hochhob und einmal herum wirbelte, derweil er laut losjubelte. Auch die Alien Männer um sie herum klatschen nun anerkennend lächelnd und nickend in die Hände, die Königin nickte ihr anerkennend zu
Sie hatte das Spiel gegen den besten Kemplar tatsächlich gewonnen.
Ja schon irgendwie Schön, oder?
Aber freuen konnte sie sich tatsächlich nicht über diesen Sieg.
Denn ... sie fragte sich nun doch nur noch eines, das, was ihr schon die ganze Nacht über immer wieder im Kopf herum gegangen war:
Wie konnte sie nun, nach der Pflicht auf eine möglichst schnelle und schmerzlose, Art ihr Leben beenden, um damit der auf sie wartenden Scheußlichkeit auf der Erde zu entgehen?
Also dem Scheiterhaufen ... dem Exempel... diesem ganz und gar abscheulich gedachten Tod?
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Na, was meint ihr dazu?
Was wird jetzt passieren?
Gerade noch rechtzeitig fertig geworden. Ich hab den ganzen Tag daran geschrieben.
Ich hoffe, es gefällt euch.
LG
Bea
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