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Kapitel 9

Ich bereite mich innerlich auf den Aufprall vor, doch der kommt viel später als gedacht. Genauer gesagt, tauche ich in den Spiegel und lande auf meinem Zimmerboden.

Besser gesagt mache ich einen Rückwärtspurzelbaum, den ich eigentlich noch nie konnte, und bleibe dann liegen. Bis ich dann realisiere, dass es tatsächlich mein Zimmer ist, muss erst die schwarze Wand vor meinen Augen verschwinden.

Und dann sehe ich hoch zu meiner Zimmerdecke, die voller Leuchtsterne ist. Unverwechselbar ist dies mein Zimmer, dort ist der eine Stern, der einen Zacken ab hat.

Ich rapple mich auf. Erleichterung durchflutet meine Adern, denn ich bin wieder zurück zu Hause. Ich bin wieder da.

Ich drehe mich im Kreis, sauge jedes kleine Detail von meinem Zimmer auf und bleibe vor dem Spiegel wieder stehen. Aber ... ich bin nicht zu sehen.

Wie bitte?

Da, wo mein Spiegelbild stehen sollte, ich nur Leere. Leere und der Hintergrund meines Zimmers.

Instinktiv schreie ich auf. Was – was passiert hier?

Zuerst höre ich Poltern, Schritte im Flur und schon im nächsten Moment platzt mein Vater hinein. Er schaut mich an, als ob er Geister sehen würde, und vor Freude, ihn zu sehen, falle ich ihm in die Arme. «Relly? Was ist los? Weshalb hast du geschrien?»

Ich löse mich wieder von ihm und mustere kurz sein bärtiges Gesicht. «Eine Spinne», sage ich strahlend und für einen Moment werden meine Gedanken an mein fehlendes Spiegelbild vertrieben. Doch dann denke ich eben wieder daran.

«Es ist halb fünf, Schatz», sagt er gähnend und reibt sich über die Augen, «du hast mich geweckt. Du musst doch erst in einer Stunde aufstehen, oder?»

Ich schaue aus dem Fenster. Tatsächlich, es ist noch dunkel. Aber bedeutet das, dass ich die ganze Nacht fort war? Denn höchstwahrscheinlich habe ich am Abend meine abenteuerliche Reise gemacht ...

Fast frage ich meinen Vater, ob er mich nicht vermisst hat. Aber dann erinnere ich mich daran, dass er meine Absenz wahrscheinlich gar nie bemerkt hat.

«Ja ja, konnte nicht mehr schlafen», erkläre ich. «Du sag mal, was ist eigentlich gestern Abend passiert?»

Mein Vater runzelt die Stirn und ich erkenne Sorge in seinen Augen. «Gestern Abend sind die öffentlichen Verkehrsmittel durch den Schneefall ausgefallen und auch dein Zug hatte reichlich Verspätung. Du wirst erst spät in der Nacht nach Hause kommen, hast du mir noch geschrieben, weisst du nicht mehr? Hast du etwa getrunken oder wieso kannst du dich nicht mehr erinnern?»

Zugverspätungen. Ich war spät zu Hause. Das muss ein wichtiges Puzzleteil sein.

«Ich habe nicht getrunken, keine Sorge», beruhige ich ihn und auf einmal muss ich gähnen. «Ich leg mich dann noch mal hin, bevor ich losmuss.»

«Mach das», sagt mein Vater, aber er klingt nicht ganz überzeugt. Trotzdem geht er aus meinem Zimmer und ich lasse mich auf mein Bett plumpsen.

Meine Augen werden tatsächlich schwer. Kein Wunder, ich habe ja auch die halbe Nacht damit verbracht, in einer anderen Welt zu sein. Irgendwie scheint es mir, als ob mein Leben vorher gar nicht existiert hat – oder eben doch all meine Erinnerungen gelöscht wurden. Aber das kann nicht sein.

Vielleicht hänge ich mich zu sehr an diese Welt. Ich meine, bis vor eben ein paar Stunden wusste ich nicht einmal, dass sie existiert ... und nun suche ich fieberhaft nach logischen Erklärungen.

Es kann sein, dass ich bis jetzt immer gedacht habe, dass ich mich in nichts verwickeln lasse. Möglicherweise ist es aber genau jetzt Zeit, dies zu ändern.

Aber bis es so weit ist, muss ich auch an das andere denken. Uni, Arbeit, der heutige Tag, der schon in einer Stunde beginnt.

Stöhnend falle ich nach hinten auf meine Matratze und grüble so lange nach, bis ich in den Schlaf drifte.

- - -

Wenn ich so sehe, was für Schnee sich hier am Bahnhof angesammelt hat, dann glaube ich sofort, dass die Züge gestern Störungen hatten.

Ich stapfe zu meinem Perron hoch und stecke die Hände in meine Manteltasche. Wenn ich Glück habe, wird der Zug heute pünktlich abfahren und ankommen.

Viele der Leute, die ich jeden Morgen sehe, stehen schon da und warten auf den Zug. Nur der andere Typ ist noch nicht da. Seit gestern überlege ich, wie es sein kann, dass ich ihn dort gesehen habe. Hat er auch einen magischen Spiegel? Weshalb hat er mich beobachtet?

«Hi.» Eine tiefe Stimme reisst mich aus den Gedanken. Ich löse meinen Blick von dem Schnee neben den Schienen und schaue nach links. Denn dort steht der Typ, so als ob er wissen könnte, dass ich eben noch über ihn gedacht habe. Doch die grosse Frage ist: warum redet er mit mir?

«Hey», grüsse ich ihn zurück und starre in die eisblauen Augen. Er scharrt mit den Füssen und fast peinlich berührt sagt er: «Ich habe mich gefragt, ob du nach unserem gestrigen Zusammenstoss etwas auf dem Boden gefunden hast, das dir nicht gehört?»

Verständnislos starre ich ihn an. «Was ist passiert?»

Seine Augenbrauen zucken kurz. «Na ja, du weisst doch, ich bin gestern ausgerutscht und habe dich aus Versehen mitgerissen ... und na ja, dabei ist wahrscheinlich meine Kette gerissen und der Anhänger, ein kleiner Schlüssel, runtergefallen. Hast du ihn per Zufall aufgehoben?»

Ich werde rot, wenn ich mir vorstelle, dass dies passiert ist. Und ich kann mich nicht einmal daran erinnern.

Dann wird mir warm und kalt zugleich, da ich glaube, eben ein weiteres Puzzleteil entdeckt zu haben.

Eine Durchsage wird gemacht, die verkündet, dass der Zug ausfällt. Leise flüstere ich: «Es ist verrückt, aber mir ist etwas Unglaubliches passiert, und ich glaube, du könntest etwas damit zu tun haben.»

Anzahl Wörter: 901

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