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6 - Ein fast perfektes Schauspiel

„Ach Kindchen, dafür doch nicht", erwidert die ältere Frau bestimmt, kann sich aber auch ein kleines Lachen nun nicht ganz verkneifen. Mit geschickten Fingern füllt sie das Essen in eine große Schüssel um und stellt alles mit Geschirr und Besteck auf dem kleinen Holztisch ab. „Iss so viel, wie du kannst heute Abend. Den Rest lass stehen, auch das Geschirr, ich werde mich dann morgen darum kümmern. Wenn etwas ist, wenn du etwas brauchst oder etwas fehlt, dann komm zu mir. Meine Hütte ist gleich nebenan, nur einige Meter entfernt, die mit dem Blumenmuster auf der Tür."

Noch einmal eindringlich sieht die Frau zu Amelie, wobei ihr Blick nichts zu verraten scheint. Weder, woran sie denkt, noch, was sie in diesem Moment empfindet oder ahnt.
Wieder ist es diese komische Stille, welche sich über die Drei legt, bevor die Frau mit einem leichten Lächeln nach draußen in den anbrechenden Abend verschwunden ist.
„Das war seltsam..."

Sich davon nicht beirren lassen wollend widmet sie sich dann der großen Schüssel, welche auf dem Tisch vor sich hin dampft. „Wir sollten uns wirklich stärken. Da hat sie recht."
Kaum hat sich ihre Reiterin an den Tisch gesetzt und beginnt, ihre leere Schüssel mit einer dampfenden, aber auch köstlichen Suppe zu füllen, wirft Skayla den Korb mit den Fischen kurzerhand um. Bevor diese sich aber zu weit über den Boden verteilen können, schiebt sie ihr Futter mit dem Schwanz wieder einigermaßen zusammen und beginnt, wie ihre Reiterin, zu essen.
Dabei merkt Amelie, wie gut ihr das alles hier gerade tut. Was es für eine Wohltat für den Körper ist, das sie in einem warmen, geschützten Raum ein ordentliches Essen zu sich nehmen kann. Und vielleicht kann sie hier im Dorf ja auch mit ihren Heiler-Fähigkeiten aushelfen und die Dorfbewohner unterstützen. Das wäre ja für beide Seiten ein guter Gewinn.
Auch Skayla scheint sich sehr darüber zu freuen, einmal diese Mengen an Fisch nicht selbst jagen zu müssen, sondern vollständig auf dem Präsentierteller gereicht zu bekommen. Einmal entspannt futtern können ohne die körperliche Anstrengung dahinter. Und dann natürlich noch auf die eigene Reiterin aufpassen zu müssen, denn Menschen haben es oft nicht so mit ihrer Robustheit. Das hat Skayla auch schon zu Genüge erlebt.
Nach diesen erfolgreichen Mahlzeiten merken beide, wie gut das Essen tat, aber auch, wie die gesamte Anstrengung und Erschöpfung der letzten Tage jetzt zuschlägt. Während Skayla neugierig, aber auch skeptisch die Steinplatte mustert und beschnuppert, räumt Amelie die restlichen Sachen zur Küchenzeile. Wenn es sich ergibt, muss sie die Frau morgen unbedingt einmal nach dem Rezept fragen!

Lächelnd sieht Amelie zu Skayla, die sich innerhalb weniger Minuten auf der Steinplatte zusammengerollt und die Augen geschlossen hat. Ja, es wird Zeit für die Nacht und Zeit, sich ein paar Stunden Schlaf zu holen. Ein Gähnen unterdrückend löscht sie das letzte Licht und begibt sich zum Bett. Und tatsächlich ist es weicher, als sie es in Erinnerung hatte. Auch das Kissen und die Decke wirken nicht zu hart, sondern ermöglichen ein angenehmes liegen. Dabei scheint die Decke sie wie ein schützender Mantel zu umgeben und einzuhüllen. So, als wenn ihr dann niemand mehr etwas tun könnte.
Und ehe sie es sich versieht, beginnt sie in einen traumlosen Schlaf zu sinken.

Die Sonne verschwindet vom Himmel und macht dem Mond Platz, welcher mit seinen unzähligen Gefährten, den Sternen, versucht die Dunkelheit der Nacht etwas zu vertreiben. Vereinzelt ziehen Wolken über den Himmel, anstauenden Regen mit sich schleppend, bis zu dem Zeitpunkt, wenn sie den Ballast wieder loswerden können.
Auch die wilden Drachen und Tiere da draußen im Wald, bis auf die Nachtaktiven legen sich zur Ruhe, um schon bald den nächsten Tag zu begrüßen. Es liegt an den Eulen, welche dank ihrer guten Sicht kein Problem damit haben, ihre Umgebung zu beobachten. Nicht nur, um potentielles Futter zu finden. Sondern auch, um zu sehen, wer es wagt sich nachts herumzutreiben, obwohl der Fall anders sein sollte.
So passiert es, das sie schnell einige Gestalten im Schatten der Nacht wahrnehmen. Viel zu groß, um ein potentielles Futter für sie zu sein. Und zu sehr sehen sie den Menschen ähnlich, die sowieso in diesen seltsamen Hütten leben, um eine Bedrohung für sie und die anderen draußen im Wald zu sein. Erst recht, weil diese sich nicht in den Wald begeben, sondern immer in der Nähe dieser Hütten bleiben.

Ein Knacken, nahe dem geschlossenen Fensterladen, lässt Amelie aufschrecken.
Angespannt lauscht sie in die Dunkelheit der Nacht hinein, hört ihren eigenen hektischen Atem, angetrieben vom plötzlichen Adrenalin, was durch ihren Körper schießt. Hört dann das leise Schnaufen der Klingenpeitschlingdame, welche am Bettende friedlich dazuliegen scheint.
Für einen Moment fragt sie sich, ob sie sich irrt. Wahrscheinlich war es nur irgendeine Einbildung. Vermutlich das Holz in dieser Hütte, was sich nur zu einem unpassenden Zeitpunkt verzogen hat. Oder ein nachtaktives Tier, welches sich in das Dorf verirrt hat und eigentlich nur den Weg zurück in den Wald sucht. Sich mit dem Gedanken versuchend anzufreunden schließt Amelie die Augen wieder, um zurück in den Schlaf zu finden.

Knack.
Da! Schon wieder!
Diesmal ist sie sich sicher definitiv richtig gehört zu haben!

Angestrengt versucht sie, ihren Atem ruhig zu halten, damit – was auch immer da draußen ist – keinen falschen Verdacht schöpft. Ein tiefes, schweres Atmen gesellt sich zu ihrem und zu dem von Skayla dazu. Zu dumpf, als das es von etwas in der Hütte kommen könnte. Aber doch laut genug, dass dieses Etwas sich definitiv in der Nähe vom geschlossenen Fensterladen befinden muss!
Es dauert nicht lange und zu diesem schweren Atmen scheint sich noch etwas mehr dazuzugesellen. Mehrere Wesen, die genauso schwerfällig zu atmen scheinen wie das Erste.
„Sie scheint tief und fest zu schlafen. Der Drache genauso. Es brennt keinerlei Licht in der Hütte und man hat nur die beiden ruhig schlafen gehört", ist plötzlich eine tiefe Stimme zu hören. Leise, aber vor dem Fensterladen deutlich genug.
„Gut... das ist sehr gut", ist von einer anderen Stimme zu hören, „Das heißt, sie schöpfen keinerlei Verdacht. Das ist sehr sehr gut für uns."
„Und was machen wir nun?", auch die dritte Stimme klingt tief, hat aber doch einen eigenartigen Unterton dabei, „Überrumpeln wir sie jetzt und sperren beide gut gefesselt ein?!"
Ein dumpfer Schlag durchbricht die Nacht, als die erste Stimme sich zu Wort meldet: „Du Idiot! Du hast auch gar nichts gelernt von den letzten Malen! Oder?"
Zustimmend antwortet die zweite Stimme: „Nein, wir bleiben beim Plan. Wir werden den beiden eine offene Dorfgemeinschaft vorspielen, dass sie keinerlei Gründe sehen, warum sie frühzeitig weiterfliegen sollten. Und dann..."
„... werden wir dank ihnen viel Gold verdienen!", ertönt wieder die dritte Stimme, gedämpfter in der Euphorie, aber noch immer mit Entschlossenheit.
„Genau", die erste Stimme wieder, „Ich werde die entsprechenden Leute dafür kontaktieren..."

Dabei scheinen diese Stimmen sich mit den letzten Sätzen immer mehr von dem Fenster zu entfernen. Bis eine erdrückende Stille die entstandene Leere wieder eingenommen hat und allein der kräftige Herzschlag ihres Herzens diese immer wieder durchbricht. So laut, dass die Angst in Amelie aufkommt, dass diese Männer es hören könnten.
Hören und realisieren, dass sie nicht, wie vermutet, geschlafen hat, sondern wach war und nun ihren Plan kennt. Sich dabei ziemlich sicher seiend, dass sie sich irgendwie bei deren Gespräch verraten hat, wartet sie angespannt darauf, das jederzeit die Tür geöffnet wird und besagte Männer reinkommen und sie fesseln.
Eine Minute vergeht ... dann fünf ... dann zwanzig. Und nichts geschieht. Sie scheinen es tatsächlich nicht bemerkt zu haben und denken noch immer, sie wüsste nichts von deren wahren Absichten.

Dabei sind es die Worte „viel Gold" und „den letzten Malen" die ihr trotzdem keine Ruhe lassen wollen. Entweder geht es denen beim Gold um Skayla, denn die schmerzhafte Erfahrung musste sie schon öfters machen, das gewisse Menschen jederzeit bereit wären für Drachen viel viel Geld zu zahlen. Oder ... sie kennen welche, die auch Menschen verkaufen würden. Und dass sie von „letzten Malen" sprachen, beweist ja auch, dass es schon andere Opfer hier gegeben haben muss, an denen sie gut verdient haben. Und der Gedanke ist keineswegs angenehmer als der davor.
Definitiv nicht.

Irgendwann in den nächsten Stunden gibt sie es auf noch einmal einzuschlafen. Zu sehr quält sie dieses Gespräch und die Informationen, die sie wiederum daraus gewonnen hat. Es gab schon andere vor ihnen, die diesen Männern hier zum Opfer wurden und im schlimmsten Fall mit ihrem Leben dafür bezahlten. Sowohl Mensch als auch Drache.
Und die Entschlossenheit, welche sie in deren Stimmen hörte, zeigt auch, dass sie sich diese Möglichkeit keineswegs entgehen lassen würden. Das diese Männer bereit wären alles dafür zu tun, damit dieser Fall niemals eintreten würde.
Von einem ekligen Bauchgefühl also wachgehalten, schlägt sie vorsichtig die Decke zurück. „Skayla ...?", leise, so leise, wie es ihr gerade möglich ist, flüstert sie den Namen ihres Seelendrachen in den Raum. Es dauert nicht lange und das leise Geräusch von bewegendem Metall ist zu hören, dann ein Gurren. Skayla ist wach!
„Ich glaub, wir müssen von hier verschwinden ..., es ist zu gefährlich, wenn wir noch länger hierbleiben", dabei versucht Amelie eine gewisse Festigkeit in ihrer Stimme zu haben. Und doch drängen sich mehrere aufkommende Tränen dazwischen, die ihr langsam über das Gesicht rollen. Sie wussten von Anfang an, dass sie hier in Gefahr sein werden. Erst recht aufgrund all ihrer Erfahrungen bei den letzten Malen. Und doch war da dieser kleine Funke Hoffnung, dass es diesmal anders sein könnte. Anders wäre!

Stattdessen muss sie jetzt – mitten in der Nacht – wieder einmal realisieren, das es auch diese Menschen keineswegs gut mit ihnen meinen.
Behutsam stupst die Klingenpeitschlingdame ihre Reiterin an der Schulter an, während diese aufsteht und kurz ihre Kleidung abtastet, dass sie auch ja nichts in diesem Dorf vergisst. Es ist das Beste für die beiden, wenn sie ohne ein Wort, ohne eine Nachricht, ein Zeichen oder auch nur eine Kleinigkeit, die man auf sie zurückführen kann, verschwinden. Und doch zerreißt es sie innerlich.
Sich einmal so gut es geht mit dem Ärmel übers Gesicht wischend schleichen die beiden sich zur Tür, was bei dem fehlenden Licht ein paar Anläufe braucht. Umso größer ist die Erleichterung, als Amelie endlich den Türgriff mit der Hand umschließt und diese kurzerhand öffnet.

Draußen im Dorf ist alles still.
Bis auf den Wind, der durch die Bäume rauscht und die Geräusche der nicht weit entfernten nachtaktiven Tiere. Und zu ihrem Glück haben sie hier im Dorf nachts mehrere Fackeln an den Wegesrändern angezündet, sodass man sich einigermaßen orientieren kann und nicht durchgehend gegen irgendwelche Häuser rennt. Doch ihr Ziel ist nur noch eines: So schnell wie möglich weg von dieser Insel.






Hey, danke dir fürs lesen :p
Ich hoffe, das Kapitel hat dir gefallen. Zeig es mir doch gerne mit einer Rückmeldung durch Votes und Kommis – Geisterleser kriege ich leider nicht wirklich mit 🥺😅

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