4. Kapitel
Schwaches, bläuliches Licht, welches von hinten durch die Gardine fiel, weckte Terry. Ein Blick auf die Uhr. Es war kurz nach fünf Uhr, aber wo war er? Benebelt setzte er sich auf und spürte dabei seinen Arm an Chris' nackter Schulter vorbeistreifen. Auf einmal war Terry hellwach und erinnerte sich an die Nacht. "Oh ja...", flüsterte er und drehte sich nach seinem heutigen Partner um. Chris Henderson schlief ungerührt weiter und Terence spürte eine Erleichterung, dass er ihn mit seinem schnellen Aufsetzen nicht geweckt hatte. Sollte er ruhig noch ein bisschen schlafen. Im Schlaf sah er ja sogar noch süßer und unschuldiger aus. Kaum zu glauben, wie er sein konnte, kalt, pervers und brutal gnadenlos. Aus irgendeinem Grund hatte Terry plötzlich vor Augen, wie Chris aufsprang, sich auf ihn stürzte und anfing, ihn zu würgen. Seinen Hals zusammendrückte, bis ihm die Nase lief, nach Luft rang, verzweifelt versuchte, sich freizukämpfen und dabei in ein kühles Paar blauer Augen blickte, während die Welt um ihn herum verschwamm. Geschockt verbannte er dieses grauenhafte Szenario aus seinem Kopf und fragte sich anschließend, ob Chris wirklich so etwas mit ihm tun würde. Gewiss, er war ein Mörder, aber würde die Tatsache, dass er jemanden liebte, ihn abhalten zu morden? Anscheinend tat es das die ganze Zeit, aber der Gedanke, Chris könnte seine Liebe verlieren und ihn töten, machte Terry gleichzeitig Angst und traurig. Doch warum dachte er darüber nach? Chris' Opfer waren ausnahmslos junge Frauen, welche er vorher in einer Bar beobachtet hatte. Also, weshalb machte Terry sich deswegen Sorgen? Wahrscheinlich lag es daran, dass es Wochenende war (der Grund weshalb er gestern der heißen Übernachtung mit Chris zugestimmt hatte) und er eigentlich heute mit Sylvia verabredet war. Als ihm dies einfiel, seufzte Terry und warf einen Blick auf die Zimmertür. Hier musste es doch eine Dusche geben. Sylvia war immer sehr pünktlich und sie hatten sich zwei Tage vorher heute um genau sieben Uhr morgens verabredet, da Collin auch Samstagmorgens arbeitete und sie so seine Anwesenheit ausnutzen konnten. Daraus ergab sich, dass Terry in spätestens zwei Stunden frisch geduscht und angezogen zu Hause sein musste. So leise und vorsichtig wie möglich befreite er sich von der Bettdecke, dessen seidiger, dunkelblauer Stoff im zarten Licht des Morgens hell glänzte, und schlich nackt zur Tür, wobei er auf dem Weg dorthin seine Kleidung vom Boden aufsammelte. Schnell schlüpfte er in die Unterhose und gerade als er die Hose hochzog, bewegte sich Chris und murmelte etwas Unverständliches. Terry erstarrte kurz, da merkte er, wie Chris wach wurde und noch einmal verschlafen sein Gesicht ins Kissen drückte. "Terry?" Lang gezogen und gedämpft tönte seine Stimme durchs Zimmer. Still stehen nützte jetzt eh nichts mehr. Er unterdrückte ein erneutes Seufzen. "Chris?" Er hob den Kopf aus der Mulde, die roten Haare hingen in zerzausten Strähnen auf der Stirn. Eingekuschelt in das Kissen wanderte sein Blick zu Terry. Blaue Augen, welche glasig und erschöpft wirkten, (wahrscheinlich noch vom Schlafen, vermutete Terry) und der Körper, welcher mit jeder Bewegung dunkle Wirbel auf die Bettdecke malte, verführten ihn beinahe dazu, wieder ins Bett zu kommen. "Komm wieder ins Bett", murmelte Chris genauso verschlafen wie vorher, rückte sich auf die eine Seite vom Bett und legte seinen Arm lang gestreckt über die andere. "Chris..." Sollte Terry ihm von Sylvia erzählen? Die, die Chris von seinem Mord an Denise Conelly abgehalten hatte, die, die nun die Polizei auf ihn hetzte, die, die ihnen immer wieder die Hoffnung auf einen ganzen Tag zusammen stahl. Er zog den Reißverschluss der Hose hoch. "... ich muss los. Tut mir leid. Ich muss in spätestens einer halben Stunde wieder zu Hause sein." Sein Süßer drehte ihm wieder das Gesicht zu und die blauen Augen blitzten verständnislos auf, mit einer Spur Verwirrtheit und, wenn Terry sich nicht täuschte, sogar einer leichten Spur Wut und Enttäuschung. "Wa... Musst du zur Arbeit?" Aber die leise, sanfte Stimme des Mörders blieb gleich. "Nein, ich kriege Besuch." Terry hielt den Atem an. Würde Chris ihm jetzt vielleicht so etwas wie Untreue vorwerfen? War er traurig? "Besuch?" Er war noch immer so müde wie vorher, aber Terry hörte kaum Interesse in seinen Worten. "Ja, ich muss rechtzeitig da sein." Terry würde ihm nicht von Sylvia erzählen. Auf keinen Fall. Mit einem Ächzen stemmte Chris sich hoch. "Ich werd' dich fahren." Lächelnd blickte Terry von seinen Fingern an seinem Hemd auf und hörte daraufhin, wie sein süßer Chris Henderson mit einem Rascheln unter der Bettdecke hervorschlüpfte und sein kariertes Hemd von dem hellen Holzboden aufhob. "Ich hab' dir doch meine Nummer gegeben, oder?" Terry hielt inne und sah Chris glücklich an. "Ja, hast du." Oh ja. Das hatte er.
Als sie nach mehr als zwanzig Minuten vor Terrys Haus parkten, wurde ihm das Herz schwer. Chris sah noch blasser aus als alle Male davor und etwas wie Traurigkeit zeigte sich in seinem Gesicht. Terry wollte nicht nach oben zu Sylvia, die ihn ausnutzte und die er langweilte. Er wollte weiter bei Chris bleiben. Der musste aber ebenfalls schnell nach Hause, in erster Linie um Ärger mit seiner Mutter zu vermeiden, die ihm einen riesigen Krach bereitete, wenn er zu spät nach Hause kam. Trotz der Tatsache, dass Chris Henderson ein kalter Serienmörder war, tat er Terry leid, wenn er bei seinen Erzählungen zwischen ihnen in der Bar die schlechte Beziehung zu seiner Mutter andeutete, ebenso wie dass er seinen Vater nicht kannte. Terrys Vater war alt bei einem Reitunfall gestorben, als dieser erst ein Jugendlicher war, und wurde noch immer von ihm vermisst, obwohl dieses Ereignis bereits Jahre zurücklag. Chris hatte nur seine Mutter, die ihm fast täglich das Leben zur Hölle machte. Irgendetwas in Terry schrie, dass er Chris nicht alleine lassen wollte. Nein, er wollte nicht. Er wollte am liebsten die letzte schöne Nacht wiederholen. Aber das konnte er nicht. Obwohl... "Hast du heute Abend nochmal Zeit?", fragte Terry hoffnungsvoll. Vielleicht konnten sie sich ja diese Nacht wieder treffen. Das würde auch Collin besänftigen, wenn er diesen Abend nicht wieder heimlich mit Sylvia verbrachte. "Ich weiß nicht...", antwortete Chris zögernd. Er sah Terry nicht an, sein Blick war nach unten gerichtet. Gerade als sich Enttäuschung in Terry breit zu machen drohte, hob er den Kopf und ein goldener Schimmer fuhr über seine roten Haare, die er heute morgen nicht so ordentlich kämmen konnte wie sonst. Er hatte seine Enttäuschung bemerkt. "Ich guck' mal..." Er guckt mal? "Ich... glaube, ich kann... heute Abend doch..." Nervös zupfte Terry an seiner Krawatte. Er wollte nicht den ganzen restlichen Tag mit Sylvia verbringen. Chris sollte sagen, dass sie sich heute noch einmal treffen konnten! Bitte! "Ja... ich ruf dich an. Okay?" Stimmt. Wir haben ja Nummern ausgetauscht.
"Ist gut", antwortete Terry, erleichtert, dass Chris das anstatt Nein gesagt hatte. "Dann bis später", schnurrte Terry fast. "Tschüss." Sie gaben sich zum Abschied einen Kuss und Terry bemerkte, wie seltsam warm sich Chris' Lippen anfühlten. Das letzte Mal war es nicht so gewesen. Ist alles gut mit ihm? Am liebsten hätte Terry ihn alles gefragt, doch in diesem Moment fiel schon die Beifahrertür des Pickups zu und Terry hörte, wie sich der Wagen knatternd entfernte. Jetzt stand er nur da. Vor seiner Tür. Die Erinnerung an die letzte Nacht flog ihm noch immer durch den Kopf, während er dem Pickup sehnsüchtig nachblickte, der hinter einer Hecke am Ende der Straße verschwand. Seufzend zog Terry den klimpernden Schlüssel aus der Hosentasche und betrat das Haus. Er dachte an Sylvia. Chris war ihm nun wichtiger als sie, beschloss er, obwohl dieser eigentlich keine Liebe verdient hatte. Hatte er doch! Während er noch in diesen Gedanken versunken die Treppe hinaufschlurfte, schlug der Zeiger seiner Armbanduhr tickend auf sechs. Scheiße! Jetzt musste er sich beeilen.
"Warst du nochmal bei der Polizei?" Wie so oft klang Sylvias Stimme hochnäsig, wenn sie die Sache mit dem Überfall und der Polizei erwähnte. Sie saßen auf seiner Couch, Sylvia mit einer Zigarette zwischen den Fingern, Terry selbst mit einem kalten Glas Champagner in der Hand (mit dem er verzweifelt versuchte, sich betrunken zu machen) und beinahe hätte er auf diese ständig auftretende, nervtötende Frage verärgert gezischt. Halt den Mund! Von der Polizei wollte Terry nichts hören, erst recht nicht nach dieser schönen Nacht mit Chris, nach der er so traurig und krank ausgesehen hatte, dass Terry am liebsten ihn anstatt Sylvia bei sich gehabt hätte. Dieses Gefühl hielt sich noch, nur verscheuchen wollte Terry sie nicht. Er wollte sich keinen Ärger mit ihr einhandeln, erst recht nicht mit seinem Boss, der ganz nebenbei ihr Mann war. "Nein, war ich nicht", schnaufte er. "Und zwar weil ich noch warten wollte, ob noch jemand anderes einen dieser Überfälle gesehen hat." Sylvia machte den Mund auf und schien widersprechen zu wollen, doch dann lenkte sie plötzlich auf ein etwas anderes Thema, was er auch nicht sonderlich super fand. "Was ist mit der Frau, die auf dem Platz hier überfallen wurde? Hast du nochmal mit ihr geredet?" Der fragende Raubkatzen-Blick durchbohrte Terry förmlich, er räusperte sich und suchte nach einer Ausrede. "Nein, hab' ich nicht. Ich wollte, aber sie schien nicht mit mir sprechen zu wollen", antwortete er schließlich, und obwohl Sylvia auch zu dieser einen Antwort nichts sagte, schrien ihre Augen das Misstrauen zu ihm nahezu heraus. "Nun ja, da kann man auch nichts machen." Es war klar, dass Sylvia schon vor Minuten das Interesse an ihrem erneuten gemeinsamen Tag verloren hatte und Terry erging es nicht anders. Auch wenn sie in seinen Augen nach wie vor hübsch und verlockend war, war Chris ihm jetzt plötzlich wichtiger. Schließlich war er ja jetzt jemand, der seine Anwesenheit auch wirklich genoss und gern hatte. Ob er heute Abend Zeit hat? Hoffentlich wurde er Sylvia jetzt genauso einfach los wie sonst. Und wenn nicht, würde er es beschleunigen. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm zwar, dass es für ein Treffen mit Chris noch zu früh war, doch konnte er ohne Mühe die Zeit bis dahin nutzen. Er würde sich schick machen und sie würden ausgehen. Oder so etwas ähnliches. "Terry? Begleitest du mich noch zum Haywood Square?", riss ihn Sylvias plötzliche Bitte aus seinen Plänen. Terry riss den Kopf herum und starrte sie beinahe dümmlich an. Will sie jetzt etwa schon wieder Schuhe kaufen gehen? "Ich wollte mir ein neues Paar Schuhe holen", erklärte Sylvia beiläufig. Theorie bestätigt. Im Bezug auf den Haywood Square fiel ihm plötzlich ein, dass Chris nicht weit entfernt arbeitete. Jackpot! Wenn Sylvia ihn dann bat, sie dort herauszulassen, konnte er nach Chris Henderson Ausschau halten. Das schnelle und motivierte Aufspringen Terrys überraschte Sylvia sichtlich. "Gut, dann lass uns gehen." Noch immer sehr verwirrt wirkend erhob sich Sylvia von der Couch und folgte ihm trotz allem elegant zur Tür. Als er ihr schließlich die Wagentür aufhielt, schossen ihm wieder seine Gedanken über Chris durch den Kopf. Bitte sag einfach, dass ich dich dort rauslassen soll!
Blonde Haare spiegelten sich in der bunt ausgestellten Schaufensterscheibe, als Terry mit seiner Liebhaberin an dem völlig überteuerten Schuhgeschäft am Haywood Square hielt. "Vielen Dank, Terry!", flötete Sylvia und blickte immer wieder zu einem Paar roter Stöckelschuhe hinüber, die sie offensichtlich direkt beim Halten ins Visier genommen hatte. "Hab' ich doch gern gemacht." Lächelnd und gleichzeitig auch nicht weniger voller scheinheiliger Freude entdeckte Terry aus den Augenwinkeln die großen, rostigen Gerüste der PATAPSCO SHIPYARD, Baltimores Werft, wo Chris arbeitete. Ein letzter Abschiedskuss und ein leises Klappern zeigte Terry an, dass sie sich auf den Weg ins Geschäft gemacht hatte. Plötzlich durchströmte ihn wilde Freude und er sah sich hastig um, fühlte eine seltsame Entschlossenheit. Hier muss doch irgendwo ein Parkhaus sein!
Schatten krochen wie Spinnen die Wände hoch, als Terry Lambert das verwahrloste Treppenhaus des Parkhauses hochstieg. Bald würde er wieder bei Chris sein und die ganzen Lügen über Sylvia für einen wunderschönen, kurzen Moment vergessen können. Er zog an einer der schweren Türen und fand sich vor einem zerkratzten Aufzug wieder, den er am liebsten gemieden hätte, wenn er es nicht so eilig gehabt hätte. Knöpfe in der richtigen Reihenfolge gedrückt, und schon setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Kleine gelbe Kreise leuchteten auf, er blieb mit einem Ruck stehen und die Tür öffnete sich knatternd. Ach fuck! Er war zu weit gefahren. Ließ ein frustriertes Schnauben hören und drehte sich zum Treppenhaus um. Doch gerade als Terry die Richtung einschlagen konnte, näherten sich Schritte und eine seltsam bekannte Stimme ertönte. "Hallo!" Denise Conelly? Was macht sie denn hier? "Oh, guten Tag!" Beim Umdrehen erfasste er das freundliche, runde Gesicht mit den blauen Augen, umgeben von welligen, dunkelbrauen Haaren. "Hab ich Sie doch gleich erkannt!" Was du nicht sagst!, dachte Terry wütend. Er hatte wirklich mit allem gerechnet, selbst mit Collins Auftauchen, aber nicht mit Denise Conelly. Wenn er Chris hier traf, würde es alles verderben. Bitte, bitte... "Wie kommt es, dass ich Sie hier treffe?" Die Frau in der weißen Bluse ließ ein belustigtes Lachen hören. "Ich wohne hier. Bin gerade auf dem Weg nach Hause." "Achso." In ihren Augen lag ein Ausdruck, welchen Terry nicht deuten konnte, weshalb er schnell die Unterhaltung auf den Überfall lenkte, um sie nicht misstrauisch zu machen. "Wie geht es Ihnen jetzt eigentlich?" Denise strich sich wie als Antwort eine Haarsträhne von der Stirn und fuhr dabei über den blauen Fleck und die aufgeschürfte Wunde, die in ihrem Gesicht leuchteten, seit sein Chris sie beim Überfall auf den Bürgersteig geworfen hatte. Liebe ich ihn wirklich? Auch, wenn er soetwas getan hat? Und noch schlimmere Dinge... "Oh, mir geht es gut, danke. Ich laufe jetzt tagsüber..." Sie öffnete die Tür zur nächsten Treppe und Terry blieb aus irgendeinem Grund wie automatisch neben ihr im Türrahmen stehen. Verfolgte mit den Augen kurz den schmutzigen Lichtstrahl, der Streifen auf seinen Pullover malte. "Früher bin ich ja nachts gelaufen, das mach' ich jetzt nicht mehr", fuhr Conelly fort und kramte ihre Wohnungsschlüssel heraus. "Kann ich nicht, solange sie den Kerl nicht haben." "Die glauben, dass es in beiden Fällen derselbe war", antwortete Terry ihr plötzlich. "Mhm. Glauben Sie, sie werden ihn schnappen?" Fast unmerklich zuckte Terry mit einer Augenbraue. Ich glaube es, aber ich hoffe es nicht. Auf einmal wirkte Denise Conelly seltsam abgelenkt. Streckte sich, versuchte die Person zu erkennen, dessen Bewegungen sich plötzlich hinter dem Glas der Tür zeigten. Und dann wich sie mit großen, furchtsamen Augen zurück und prallte gegen die Wand. Sie schien völlig alarmiert. "Miss Conelly...?", fing Terry verwirrt an und trat zu ihr. Was zum Teufel ist mit ihr? Zunächst konnte er sich ihr Verhalten nicht erklären. Doch beim Näherkommen erkannte Terry voller verzweifelter Frustration, wer ihnen gerade über den Weg gelaufen war. Chris! Tatsächlich, da stand er. Mit den roten Haaren, dem blassen Gesicht, dem karierten Hemd und der grauen Weste. So stand er da, in die Tür gelehnt, und hatte einen Ausdruck ins Gesicht geschrieben, den Terry nicht deuten konnte. Denise' Blick huschte zwischen den beiden Männern hin und her, die mittlerweile so viel verband, dass keiner etwas sagen konnte. "T-Terry", stotterte Denise und krallte sich in seinen Ärmel, ging langsam ein paar Schritte zur Seite. Chris reagierte kaum. Er war noch blasser als sonst, Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, seine glasigen Augen richteten sich Terrys. Dieser hatte eigentlich erwartet, dass er seine Aufmerksamkeit auf Denise richten würde. Aber nein. Henderson kam näher, steuerte auf Terry zu. Der ließ die verwirrte Denise im Schatten stehen und kam ihm entgegen, hatte gleichzeitig das Bedürfnis, ihn in die Arme zu nehmen. "Chris... wa- was..." Weiter konnte er nicht sprechen, zu sehr tat ihm das kränkliche Aussehen seines Liebhabers im Herzen weh. "T-Te..." Der Rothaarige tat noch einen Schritt auf ihn zu, verdrehte die Augen und brach zusammen. Oh nein, Shi-! Terry konnte nicht rechtzeitig ausweichen, sodass Chris' ganzes Gewicht ihn von den Füßen riss und sie beide umwarf. "Terry!" Durch die Schmerzen, als seine Knochen abwechselnd mit einem dumpfen Knall auf den steinernen Treppenstufen aufkamen, und dem erdrückenden Gewicht von Chris' schlaffem Körper, der halb auf ihm mit die Stufen hinunterglitt, hörte er die Stimme von Denise Conelly, bis ihr Fall unsanft mit einem lauten, quietschenden Knallen einer von Terrys Kopf aufgeschlagenen Tür gebremst wurde. Lambert war von dem finalen Aufschlag so benommen, dass es ein paar Sekunden dauerte, bis er die Augen öffnete und seine wund gescheuerten Arme bewegte, um sich etwas Freiraum zu verschaffen. Dabei strich seine Hand an nass verklebten, roten Haaren vorbei und stieß an den heißen, verschwitzten Kopf von Chris Henderson, der leblos auf seiner Hüfte ruhte. Was ist mit ihm?! Plötzlich in Panik verfallen, packte Terry ihn an den Schultern und schüttelte ihn stärker, als er eigentlich wollte. Henderson leistete kaum Widerstand, er war wie eine Puppe, die jemand achtlos hingeworfen hatte. Oben leuchtete das Gesicht von Denise aus dem Schatten und Angst stieg in Terry auf. "Chris...!"
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