3. Kapitel
ACHTUNG! Dieses Kapitel enthält Szenen, die nicht für Minderjährige geeignet sind!
"Was hast du eigentlich gestern noch gemacht, Terry?" Terry blickte in Sylvias fragendes Gesicht und hätte beinahe breit gegrinst. Die Nacht mit Chris war gerade mal 14 Stunden her, das hatte er ausgerechnet, und es kam ihm fast vor wie ein seltsam wunderbarer Traum. Ein Traum, wie er ihn niemals hätte haben sollen.Wollte sie wirklich wissen was er gestern Nacht noch getan hatte? Natürlich, aber die Wahrheit würde sie umhauen. Aber so richtig, dachte Terry und goss sich noch Tee ein. Sie standen an seiner Küchenzeile, tranken Tee und unterhielten sich (aus irgendeinem Grund sehr trocken) über die Ereignisse von gestern Abend. Terry war überrascht gewesen als Sylvia ihm erzählt hatte, Collin hätte sich kein Stück gewundert als sie um ungefähr halb elf Uhr abends nach Hause gekommen war. Stimmte das wirklich? Er kniff kaum merklich die Augen zusammen. Oder erzählte sie es ihm nur? Gaukelte es ihm vor. Damit sie wieder mit ihm ins Bett konnte, ohne dass sie sich die Mühe machen musste, ihm wichtige Dinge zu erzählen... Bei diesen Gedanken zuckten Terry innerlich zusammen. Warum dachte er plötzlich sowas von ihr? Warum war er plötzlich so misstrauisch? War es Chris der ihm diese Gedanken gab? Oder seine eigene Verzweiflung. Einerseits liebte er Sylvia, andererseits war die Nacht mit Chris liebevoll und wunderschön gewesen, etwas, was er sich wieder wünschte. Da der Tag mit seiner Liebhaberin bis jetzt langweilig verlaufen war, war diese wunderschöne Nacht etwas, was er sich vielleicht sogar heute noch erneut erfüllen konnte, wenn die Faktoren stimmten und sein süßer Chris Henderson wieder in der Bar abhing. Terry verdrängte die Überzahl an Gedanken (vorerst) und bemühte sich um einen lockeren Ton. "Ach, ich war in irgend so einer Bar und hab da n' paar Freunde getroffen." Lüge! Lüge!, schrie sein Verstand. Du hast nicht ein paar Freunde getroffen sondern fast mit einem Killer rum gemacht! Oh ja, oh ja, antwortete Terry diesmal seinem Verstand anstatt Sylvia Wentworth. Diese bekam nichts von dem nervösen Zittern seiner Hände mit, sondern nickte lächelnd. "Das ist schön. Ich hoffe du hattest trotzdem noch einen schönen Abend, obwohl ich gehen musste, aber du weißt ja, alles wegen Collin..." Oh ja, dachte Terry, ich hatte noch einen sehr schönen Abend... Da hatte er es gerade geschafft diese Gedanken zu verdrängen, da kam Sylvia und fachte sie wieder an. Toll. "Natürlich, ich hatte einen schönen Abend. Hab mit den Kumpels geredet, n' bisschen Bier gehabt, aber kein Abend ist so schön wie einer mit dir." Fast jedenfalls, schlug sein Verstand dazwischen. "Awww. Aber versprich mir demnächst, nicht unartig zu sein..." Sie beugte sich vor und küsste ihren Liebhaber zart. Zu zart, wie dieser fand. Jetzt regte sich ganz hinten in seinem Gehirn wieder dieser schwule Gedanke, dass Chris aber besser küsste. Obwohl er ein Mörder war und Sylvia eine verheiratete Frau (Yay, überhaupt nicht verwerflich dann mit ihr ins Bett zu gehen!, meldete sich wieder dieser Batzen seltsamer Gedanken in Terrys Kopf), konnte er besser küssen. Keine Ahnung wieso. Vielleicht einfach Zufall? Chris würde doch bestimmt nicht mit seinen Opfern knutschen während er sie im Würgegriff hatte. Dass er mit diesen nicht besonders zart umging, hatte ja Denise Conelly bewiesen. Die Schrammen und blauen Flecken waren kaum zu übersehen, und trotzdem ging sie immer noch regelmäßig alleine nach Hause, auch wenn es schon dämmerte. Dummes Weib. Kein Wunder dass Chris sie angegriffen hatte... Schnell verbannte Terry diesen morbid-düsteren Gedanken aus seinem Kopf und blickte Sylvia in ihre grünen Augen. Ihre tiefen, grünen Augen, welche blau sein sollten. Ihre langen blonden Haare, welche kürzer und rot sein sollten. Ihre schöne, weibliche Figur, die jetzt kantig und männlich sein sollte. Ihr eigenes, persönliches Gesicht, von welchem er sich jetzt wünschte, es wäre das von Chris Henderson.
Es war kein langer Tag mehr gewesen mit Sylvia, wie Terry erwartet hatte. Um halb vier hatte sie behauptet, sie hätte Kopfschmerzen und müsse dringend nach Hause. Natürlich. In dem Moment wo sie das verkündet hatte, schrien ihre Augen förmlich vor Langeweile. Terry hatte nichts gesagt, sondern sich nur von seinem "Schatz" verabschiedet und zu ihrem Wagen gebracht. War ja klar, sie hatte kein bisschen Schmerzen, nur Langeweile von seinen Bemühungen, ihr einen schönen Tag zu bereiten. Er fühlte sich jetzt erst richtig ausgenutzt. Ein kalt zurückhaltender Kuss und ein knappes "Tschüss", schon war sie verschwunden. Er hatte ihr einen schönen Tag machen wollen, hatte eine VHS eingelegt, ihr massenhaft Tee und Champagner angeboten, sie geküsst so gut er konnte und einfach schöne Dinge gemacht. Und jetzt? Sie hatte ihn ausgenutzt, denn das Beste war ihr mittlerweile anscheinend nicht mehr gut genug. Genug! Terry schnaubte wütend und trat mit einem Fuß in den Kieselstaub der kleinen Baustelle vor seinem Haus. Weißlicher Staub wirbelte in einer kleinen Wolke auf und brachte ihn zum Niesen. Er stand einen Moment da, zückte ein Taschentuch, rieb es sich über die Nase und starrte auf die Straße. Nervig, aber immerhin hatte das Niesen seinen Kopf wieder klar gemacht. Wenn Sylvia ihn heute nicht wollte, dann vielleicht jemand anderes... Es war bereits wieder Dämmerung geworden und bestimmt war Chris wieder im Fells Point Saloon anwesend. Vielleicht wartete er sogar auf ihn. Ein schöner Gedanke, bei dem Terry zitterte. Chris neben ihm, bei ihm. Oh ja. Das brauchte er jetzt.
Zwanzig Minuten später betrat Terry aufmerksam den Fells Point Saloon. Draußen hatte er Chris' rostigen Pickup wieder unter dem kleinen Baum stehen sehen, so wie letztes Mal. Ein Gewohnheitsmensch, dachte er und hätte beinahe wieder die Aufmerksamkeit der Kellnerin auf sich gezogen. Beinahe, da sie sich auf ein Rufen ganz am Ende der Bar hin umgedreht und von ihm abgelenkt worden war. Er seufzte erleichtert und bewegte sich, an einer Statue und Marine- Deko vorbei, flink aus ihrem Radius. Keine Lust auf Störungen, wenn er Chris gefunden hatte. Eine Bewegung ganz hinten. War er das? Terrys Herz begann bei dieser Hoffnung wie wild zu schlagen. Er nahm die Person weit vor sich genauer in Augenschein. Aber nein. Es war ein fetter Mann mit rotblonden Haaren und Sommersprossen, der verdrießlich an seinem Bier nippte. Bis jetzt einer der wenigen Rothaarigen hier in der Stadt, immerhin konnte dieser Typ die Bullen von Chris ablenken, wenn es zu einer Jagd nach ihm kam. Bei dem Gedanken, dass dieser Fettsack anstelle von Chris geschnappt wurde, schniefte Terry zufrieden. "Hoffentlich", murmelte er leise mit einem verächtlichen Blick auf den Mann. Dieser starrte immer noch dümmlich vor sich hin und ließ Terry daran denken, wie hübsch sein Chris doch war. Trug er heute eigentlich seine Weste? Hatte ihm die Nacht gestern genauso viel Spaß gemacht? Hatte er Lust auf eine weitere Nacht? So viele Fragen schwirrten Terry im Kopf herum und er hoffte, Chris würde sie gleich beantworten. Und dann... Blitzen. Herzklopfen. Da war er! Terry stand plötzlich wie versteinert da und musterte die Person, die aussah wie sein Henderson. Ja! Er war es! Mit wildem Verlangen, zitternden Händen stieß Terry einen kleinen Mann mit braunen Haaren und betonten Wangenknochen zur Seite, welcher sich ihm plötzlich in den Weg gestellt hatte. Dieser war von dem Stoß so überrascht, dass er vergaß, mit Empörung zu reagieren und beinahe kopfüber in eine junge Tischgruppe gefallen wäre, welche auf diese Szenerie hin laut grölte. "Gib ihm doch direkt nen' Arschtritt!", lachte ein junger Mann mit gebräunter Haut und blonden Haaren Terry zu. Die Kellnerin hingegen warf ihm einen Blick mit einer Mischung aus Warnung und Unsicherheit darin zu und kam herüber um zu helfen. Dieser achtete nicht auf die unbekannten Menschen, von welchen er an einem seine Entschlossenheit zu Chris zu kommen bewiesen hatte. Etwas brutal, aber... was soll's? Jetzt war Terence Lambert alles egal, denn jetzt hatte er seinen süßen Chris Henderson endlich genauer betrachtet. Er trug diesmal ein kariertes Hemd von seltsam heller, gräulich-beiger Farbe mit dunkelblauen Kragenspitzen. Die Ärmel hochgekrempelt, dazu Jeans und braune Schuhe. Und... Oh Yeah, dachte Terry als er sah, wie weit Chris sein Hemd aufgeknöpft hatte. Tat er das extra? Um Terry anzutörnen? Um sexy rüber zu kommen? Oder einfach so? Er wusste es nicht. Chris jedoch schien die Menschengruppen beinahe mit den Augen abzusuchen, auch wenn er seinen üblichen Gesichtsausdruck zeigte, welchen Terry mittlerweile überhaupt nicht mehr als störend empfand, da er wusste, wie Chris sein konnte. Zärtlich. Also hatte er auf ihn gewartet. Und er küsst gut, dachte Terry noch einmal zum Abschluss. Fast hatte er sein Ziel erreicht, als Chris sich bei den Schritten ruckartig umdrehte, starrte und ihm schließlich mit einem freudigen Glitzern in den Augen zunickte. Terence grinste und lief zügig die letzten Meter. Chris starrte ihn immer noch an, drehte sich um, eine Bierflasche in der Hand, wie üblich. "Terry...!", begann er überrascht und verstummte dann. Stille. Nur das leise Klirren der Biergläser, Plappern, gedämpfte Musik. Er blickte kurz auf den Boden und lehnte dann seinen rothaarigen Kopf an einen der Durchgänge, so, dass er sich fast schon an das Holz kuschelte. So süß. Keine Worte. "Terry. Wa- Warum bist du hier?" "Ich hab dich gesucht", sagte dieser leise. Ja, bloß keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Keine Sinnlichkeit in seinen Worten, wir waren hier ja schließlich nicht in einer schlechten Soap. "Wirklich? Das... unsere Nacht... hat... sie dir gefallen? Gestern? Sind wir jetzt... Freunde?" Für einen Mörder lag viel Unsicherheit in seinen Worten, nicht aber in seinem Gesicht. Terry musste grinsen, da er auf diese Frage kaum eine Antwort wusste. "Nun... Oh ja. Ja, sie hat mir gefallen. Und zwar sehr." War sein Gegenüber jetzt erleichtert? Zum ersten Mal heute grinste Chris leicht. "War ich gut?" Oh ja, dachte Terry, du warst sogar besser als meine kleine Sylvia. "Ja", kam stattdessen die geflüsterte Antwort. "Ja?", wiederholte Chris, als bräuchte er eine Bestätigung. "Sicher! Ich kenne keinen anderen der so gut küsst wie du!" Auf dieses Geständnis hin wurde Chris rot und senkte den Kopf, schien zu überlegen. "He..." Terry kam ein paar Schritte näher und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Das braucht dir... nicht peinlich zu sein..." Endlich traf er seinen blauen Blick. "Ist es auch nicht. Aber was sind wir denn jetzt? Freunde?" Terry blinzelte. "Besondere Freunde", stellte er schließlich fest. "Besondere Freunde? Sind wir jetzt schwul oder waren wir einfach zu besoffen?" Gerade wollte Terry über diese Frage lachen, da bemerkte er die Ernsthaftigkeit in Chris' Worten. "Nein, wir waren einfach besoffen..." Jetzt sah Chris ihn wieder mit diesem schläfrig-perversen Gesichtsausdruck an, den er schon einmal gehabt hatte, vor ihrer Nacht. "Aber ich will dich immer noch." Immer noch? Er kam einen Schritt näher. Näher. "Ich dich auch", reagierte Terry und wieder wurde der Wunsch nach einer weiteren Nacht mit Chris angefacht. Dieser fasste seinen weißen Hemdkragen und zog ihn langsam heran. Herangezogen, fuhr er mit den Fingern durch die glatt zurückgekämmten roten Haare, welche fast schon ihren Träger symbolisierten. Mit einem Blick in Chris' Augen wusste er, dass auch er sich jetzt nach einem Kuss sehnte. Und dann lösten sie sich. Diesmal jedoch, weil ein paar Leute angefangen hatten sie anzugaffen, darunter auch der kleine Mann, welcher von Terry weggestoßen worden war und sie jetzt mit seinen blauen Augen und zu großer, grauer Jacke anglotzte. Spacko, dachte Terry. Es war es nicht wert, wegen dem aufzuhören und so warfen sie ihm böse Blicke zu während sie sich weiter umklammert hielten. Der Mann glotze noch ungefähr zwei Minuten und wandte sich schließlich wieder seinem Bier zu. Der musste betrunken sein. "Was war denn mit dem los?", riss Chris wieder Terrys Aufmerksamkeit auf sich. "Gute Frage. Wahrscheinlich besoffen der Kerl." "War das nicht der den du weggeschubst hast?" Erschrocken drehte Terry seinem Partner den Kopf zu. Er hatte es also doch mitbekommen! Würde er ihn jetzt weniger mögen? Aber... Chris war ja genauso brutal. Sogar noch brutaler... "Ja, der hat's nicht anders gewollt." Zu seiner Erleichterung lächelte Chris und... "Das tust du für mich?" Keine Anklage in seinem Ton. Terry zögerte. Chris Henderson beugte sich vor, leise, wie unter vier Augen, mit einem düsteren Ausdruck in den Augen, kalt, obwohl er wieder seinen üblichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte: "Hat sich gut angefühlt, oder? Die Wut an so einer Person raus zu lassen?" Diese Frage schockierte Terry leicht. Er wusste, dass er ein Mörder war, aber dies war ihm bis jetzt immer so surreal, so unrealistisch vorgekommen, etwas, das vielleicht so war, aber die Vorstellung, dass sein süßer Chris vor ihm tatsächlich Frauen gezielt und mit eigenen Händen getötet hatte, war einfach zu unwirklich. Wie etwas, was in einer Parallelwelt geschehen war. Diese düstere Frage war wie ein Beweis, dass Chris Henderson getötet hatte, und es auch noch genoss. Terry zuckte leicht mit den Schultern und schaute Chris absichtlich unsicher an. Auf dieses Thema wollte er nicht kommen, egal wie sehr er Chris Henderson nun liebte (konnte man das lieben nennen?). Oder eben deswegen? Schnell wechselte er in einem plötzlich betont erotischen Ton das Thema, um von allem Anderen abzulenken. Ganz lässig. "Du bist doch wieder mit dem Pickup da, oder?" "Ja." "Und hier ist doch das Hotel, oder?" "Das stimmt..." "Also?" Terry hob eine Augenbraue und lächelte verführerisch. "Muss ich uns erst wieder betrunken machen?" Chris öffnete kurz den Mund und schloss ihn dann wieder. Dieser Blick. Oh ja. Jetzt hatte er seine Absicht verstanden. "Oh. Das Hotel." "Oh ja... du weißt was ich meine." Jetzt hatte er ihn ganz ohne Alkohol an den Haken gekriegt. Ja! Chris zeigte sich begeistert. Begeistert und richtig angetörnt. "Ich will dich immer noch. Wir. Beide. Im Hotel. Jetzt. Ja?" "Oh ja", hauchte Terry. "Dann..." Mit einer schnellen Bewegung ließ Chris auch schon die Schlüssel vor seinem Gesicht pendeln. "... ich fahre. Mein Wagen, dein Vergnügen. Ich bezahle..." Seine Finger strichen über seine Brust, trotz Hemd. "... und dann kannst du sehen was du für mich tun kannst."Dem fühlte Terry sich gewachsen. Auch ohne Alkohol.
Diesmal war es ein bisschen anders. Ein bisschen. Und ein bisschen besser. Außer der Tatsache, dass sie diesmal wieder küssend gegen die Wände prallten, nur nicht so heftig wie vorher. Sie waren ja diesmal nicht betrunken, dafür aber noch leidenschaftlicher, obwohl der Alkohol normalerweise die Lust mehr anfachte als ein holpriges Gespräch in einer Bar. Dessen war Terry sich sicher, solange, bis er Chris' nasse Zunge in seinem Mund spürte, Hände die seinen Hintern entlang fuhren. Obwohl sie noch nicht einmal im Zimmer angekommen waren. Ein letzter Kuss und sie hielten lachend und schwer atmend an der Tür, die Arme um die Hüften geschlungen. Terry grinste, während Chris immer noch lachend den Zimmerschlüssel aus der Westentasche zog. Ja, er hatte seine Weste doch dabei gehabt, im Pickup, was Terry schade fand. Er sah in Weste so süß aus. Tür aufgeschlossen, Körper aufs Bett geworfen. "Denk an die Tür!", keuchte Terry und schob seinen Partner von sich. "Tür?" "Ja!", lachte er, "willst du etwa dass uns welche zugucken?" "Nein!" Er sprang auf, hüpfte schlendernd hinüber und knallte die Tür so laut zu, dass Terry fast auf eine Beschwerde ihrer Nachbarn wartete. Chris lachte locker. "He, Ups!" Terry machte sich ebenfalls nichts daraus und fing an sich auszuziehen. "He!" Der Rotschopf riss beim Klingen der Gürtelschnalle seinen Blick vom Türspion los. Er sprang stolpernd aufs Bett und nagelte Terry spielerisch mit den Händen fest. "Das wollte ich machen!" "Was? Mich ausziehen?" Er zog sich die Hose ganz herunter und sah ihn schelmisch an. "Zu spät!" "Na gut." Mit diesen Worten wand Chris sich aus seiner Weste, warf sie unachtsam neben das Bett und knöpfte in Windeseile sein kariertes Hemd auf. Wow, so schnell konnte nicht mal Sylvia sich ausziehen. "Gut", säuselte Terry und setzte sich auf, sodass seine nackten Beine Chris' Jeans streiften. "Aber jetzt darf ich dir die Hose ausziehen und du mir dafür das Hemd." Ja, dieses verdammte weiße Hemd stand seiner Lust im Weg und musste beseitigt werden. "Gerne." Zusammen zogen sie sich aus, wobei Terry merkte, wie zart Chris seine Finger über das Hemd gleiten ließ um es auszuziehen, fast so, als würde er fürchten, er könnte Terry verletzten. Warum? Er war doch brutal und pervers, oder nicht? Aber jetzt etwas dazu zu sagen, würde ihre ganze Stimmung verderben. Also machte er sich lieber an den Reißverschluss von Chris Hendersons Jeans, welcher ihm wie ein Tor zu einer anderen Welt erschien, ein im Anbetracht der Umstände ein nicht mal ganz so dummer Gedanke. Tor zu einer anderen Welt?, dachte Terry, wie lustig! Als er den metallenen, kalten Reißverschluss geöffnet hatte, kniete sich sein Partner wie automatisch hin, damit Terry die Hose herunterziehen konnte. Schnell ausgezogen, klatschten Terrys Hemd und Chris' Hose fast gleichzeitig neben das Bett, metallischen Klirren der Knöpfe und Gürtel tönten dabei durchs Zimmer, fast wie eine Art Ansage dass es jetzt richtig losging. Oh ja. Beide trugen kein Unterhemd, was die ganze Sache sogar noch einfacher machte, am Ende störten nur noch die Unterhosen. Die von Chris mit einer gewaltigen Beule. Sag bloß er hatte jetzt schon einen stehen! Sie hatten sich ja kaum angefasst. Dagegen bin ich ein Schlappschwanz, dachte Terry während er Chris stumm und zugegeben etwas mühsam die Unterhose auszog. Im wahrsten Sinne des Wortes, fügte er mit einem Blick auf steifen Penis hinzu. Plötzlich straffte dieser die Schultern und warf Terry lachend aufs Kissen. "Hey, starr nicht so!", rief er und zog ihm anschließend als eine Art Entschuldigung die Unterhose aus. Terry sagte nichts, legte nur das Kinn auf seine Brust und grinste wieder. "Heute bringen wir es aber zu Ende?", fragte er hoffnungsvoll. "Oh ja, auf jeden Fall", bestätigte Chris und legte sich auf ihn. "Wer liegt oben?" Oben? Gute Frage... "Du kannst gerne nach oben!", fügte Chris schnell hinzu. "Mir macht das nichts." Jetzt war sich Terry etwas unsicher, weil er Chris bei so etwas natürlich wehtun konnte, doch dann dachte er daran, dass er ein Mörder war. Ihm konnte man doch nicht so einfach wehtun, oder? Nein!, rief sein Verstand brutal dazwischen, konnte man nicht! Na gut. Er nickte und streichelte mit der Hand sinnlich über Chris' Eichel, welche sich zart und feucht anfühlte. "Okay, ich liege oben. Und bin auch vorsichtig..." "Brauchst du nicht. So empfindlich bin ich nicht. Auch nicht... von hinten." Ja? Wie schön! Hoffentlich stimmte das auch. Gerade wollten sie Positionen wechseln, da hielt Chris ihn doch noch einmal auf. "Warte... sei doch etwas langsam. Ich hab das noch nie gemacht." Verständnisvolles Gesicht aktiviert. "Ich auch nicht, Süßer, ich auch nicht." Noch ein Kuss auf den Mund und dann wechselten sie endlich. Chris kniete mit dem Rücken zu ihm, Terry stieg über ihn. So kann ich zwar seine schönen blauen Augen nicht sehen, aber immerhin kann ich ihn überall anfassen, besänftigte er sich selbst und machte sich bereit, während er über den weißen Hintern streichelte. Chris entspannte sich. Jetzt ging es los.
Als Chris sich auf das Laken stütze fragte er sich, ob sich seine Opfer auch so gefühlt hatten, so wie er jetzt, das Mädchen, seine Engelsruine zum Beispiel. So wie er jetzt, nur mit mehr Schmerz, mehr Angst, mehr Wissen, sein Objekt zu sein, das Objekt an dem er seine Lust und Wut rauslassen konnte. Er hatte kein Mitleid mit ihr, aber... Egal! Scheiß drauf! Sie waren genauso wenig was wert wie seine Mutter, die Person die er hasste und liebte, die, die ihn verrückt machte. Der einzige Funken Trost den er jedoch spürte war der, als Terrys warmer Körper ihn einhüllte und dessen Hände an seinen nackten Leisten hinab wanderten, seinen harten Penis umfassten und langsam wichsten, während er sich darauf vorbereitete, in ihn einzudringen. Er versuchte sich zu entspannen. Dann drang er ein. Fuck! Er war viel zu eng für den Schwanz und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seinem Enddarm aus, bei dem Chris sich instinktiv anspannte, etwas, was bei dem langsamen Vor- und Zurückbewegen nur Schmerzen brachte und er scharf die Luft einsog. Terry hörte auf sich zu bewegen und streckte sich zu ihm hinunter, besorgt, die Arme um Chris' Bauch geschlungen. "Tut mir leid, war ich zu fest?" Er zwang sich, nicht die Zähne zusammen zu beißen und schüttelte den Kopf. "Ich kann auch sanfter." Jetzt musste Chris es sich eingestehen und nickte, versuchte auch, sich nicht an zu spannen. Wenn man alles richtig macht, ist es sehr erregend, erinnerte er sich und ließ Terry trotz der Schmerzen machen. Schließlich hatte er ja zugestimmt. Während Terry es minutenlang genoss, wallte in Chris noch immer ein unangenehmes Gefühl und er wollte seinem Partner gerade signalisieren, dass er genug hatte, als dieser den Rhythmus änderte und ihn dort unten mitbestimmen ließ. Oh ja. Jetzt bewegte er sich endlich richtig mit, gab den Rhythmus vor. Jetzt war es besser, jetzt war tatsächlich ein bisschen Erregung tief dort drin, das, was vorher purer Schmerz gewesen war, wich langsam Genuss, obwohl der Schmerz noch da war, gewann der Genuss die Oberhand und endlich entspannte sich Chris, stöhnte, drückte erregt seinen Rücken gegen Terry während dieser sich ihm fügte und anfing, seinen Hals zu küssen, seine Eichel zwischen die Finger zu nehmen. Verschwitzte Haut, die aneinander schmolz. Das Gefühl von Haut, eingesperrt in seinem Kopf. Das seltsame Gefühl, eben diese Situation geil zu finden und zu merken, dass er gleich kommen würde. Ja, er hatte es wirklich geschafft es zu lieben, wenn ihn jemand von hinten nahm. So jemand wie Terry Lambert. Das Gefühl von Macht durchströmte Chris als er die Bewegungen kontrollierte, Terry von ihm gesteuert wurde und er spürte, wie sein harter Penis zuckte und beide, fast gleichzeitig, in einer warmen Welle sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres Körpers kamen.
Es war vorbei. Und war so schön gewesen. Jetzt war es vorbei und sie lagen schweißgebadet und mit zerzausten Haaren, noch immer keuchend in der feuchten, zerknitterten Mulde der Bettwäsche, blickten sich an und lachten. "Wie fandest du's?", hauchte Terry und sein brauner Blick fuhr an Chris' nacktem Körper herunter. "Total geil!", japste dieser und kuschelte sich an seinen Gegenüber. "Wirklich?", hallte dessen Stimme durch den gedämpften Herzschlag und veranlasste Chris dazu, sich wieder richtig hinzulegen. "Ja, war es. Besser als ich es mir gewünscht hatte." "Geht mit genau so..." Fast schon schnurrend. Rote Haare strichen wie weiche Pinselspitzen über die behaarte Brust. "Das ist schön." Sein warmer feuchter Atem auf seiner Haut. Hände, die zwischen Schenkel wanderten. Ja, es war noch nicht vorbei. Zumindest für diese Nacht. Alles Gesagte war genug. Jetzt zählte nur noch ihr Beieinander. "Auch nach dieser neuen Nacht... bleiben wir Freunde?" Diese Frage, obwohl er hier nach wieder zu Sylvia musste. Aber jetzt würde er sie beantworten. Jetzt bedeutete Chris ihm etwas. Und zwar richtig. Die heiße Nacht hatte trotz allem beide nebelig müde gemacht. Ein letztes Gefühl seiner Hand an der bleichen Haut, eine letzte Antwort heute. "Ja, wir bleiben Freunde. Auf jeden Fall." "Oh ja. Schön." Die letzten Worte dieser sanften Stimme die Terry hörte, bevor er glücklich mit Chris' Umarmung, ihm dicht neben sich in den Schlaf glitt.
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