Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Umwege

Ohne zu wissen, warum ich so fühlte, betrat ich mit leichter Angst das Gemach von Frau Galadriel. Die blonde Elbin stand mit dem Rücken zu mir gewandt und den Blick aus einem der Fenster gerichtet nahe einer Wand, kurz bevor sie sich zu mir umdrehte und mich anlächelte.
"Wovor hast du Angst?"
"Nun .. ich dachte, Ihr wolltet mit mir reden, weil ich das Gespräch belauscht habe. Obwohl das nicht mal so wirklich der Wahrheit entspricht .."
"Tarawiel .. Es gibt wichtigere Dinge, die ich mit dir besprechen muss, als deine Angewohnheit, ausversehen Gespräche zu belauschen"
Sie hatte also die Vorfälle von früher nicht vergessen. Nun, ich hatte schon immer ein Talent dazu, unangemeldet irgendwo herein zu platzen und Gesprächsfetzen aufzunehmen, die nicht für mich bestimmt waren.
"Und das wäre?", fragte ich sie letztlich, vollkommen verwirrt von ihrer Aussage. Sie lud mich auf einen kleinen Spaziergang ein, auf dem wir über Vergangenes, sowie auch über die Gegenwart sprachen. Sie meinte, es war keine gute Idee von mir, die Gemeinschaft zu verfolgen, in dem Gedanken daran, ihnen zu helfen, da ich mich aus der Angelegenheit lieber heraus halten sollte. Doch ich widersprach und meinte, dass ich es als meine letzte Aufgabe sehe, bevor ich Mittelerde verließe. Sie schüttelte nur seufzend den Kopf und ihr Blick ging wieder gerade aus, genau hin zu einer Art Wasserbecken. Ich wusste nicht genau, was es war, da ich es vorher noch nie gesehen hatte. Galadriel verwies mich darauf, hinein zu schauen.
"Wieso?", fragte ich sie verwirrt.
"Du wirst vielleicht etwas interessantes sehen.", meinte sie daraufhin und verleitete mich dazu, einen Blick in das Wasser zu werfen. Kurz sah ich nur mein Spiegelbild, welches in eine Reihe von Bildern verschwamm. Sie schienen einen Zusammenhang zu haben. Zwei Personen, eine davon schien ich zu sein, standen sich gegenüber. Ich streckte vorsichtig meine Hand aus, der Ring, der mir geschenkt wurde, war zu sehen, kurz darauf wurde dieser aber von der Hand der anderen Person verdeckt, wie allem Anschein nach ein Mann zu sein schien. Nach einem genaueren Blick erkannte ich das exakt gleichaussehende Gegenstück zu meinem Schmuck und wusste, dass der 'Fremde' mein alter Freund war. Interessiert beugte ich mich weiter herüber, das Bild verschwamm. Ich wusste nicht einmal, wer es war! So ein Mist.
"Zeig es nochmal!", bat ich Galadriel, doch sie schüttelte nur den Kopf und schob mich zurück.
"Das geht nicht", meinte sie.
"Dann sag mir wenigstens, ob es eintrifft!"
"Auch das kann ich dir nicht sagen, junge Elbin. Denn ob es passiert, entscheidest allein du. Du schreibst dein eigenes Schicksal, dieser Spiegel zeigt nur, was passieren könnte."
Und mit dieser Antwort musste ich mich wohl zufrieden geben. Betrübt blickte ich auf meine Hand, mein Verlangen, diesen Mann wieder zu treffen, war wieder erwacht und brannte in mir mehr denn je. Wenn ich nur noch wüsste, wie sein Name war, dann wäre alles einfacher .. doch immerhin war mir bekannt, wo er damals lebte. Und das könnte mir schon weiter helfen.
Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich von Galadriel, wünschte ihr eine gute Nacht und suchte mein Zimmer für die Nacht auf. Erledigt und erfreut darüber, auf einem richtigen Bett schlafen zu können, entschloss ich mich dazu, nur meine Rüstung abzulegen und sofort zu schlafen. Meine Lider wurden schwer, als ich meinen Kopf auf das Kissen bettete, und schnell fiel ich in einen leichten Schlaf.

"Tarawiel, du musst das Versprechen einhalten!", rief mir eine kindliche Stimme zu. Ich drehte mich zu meinem damaligen Freund und nickte, dann schweifte ich mit meinem Blick umher. Wir befanden uns in seinem Heimatreich, kurz vor dem Ausgang. Das war unser Abschied.
"Ich werde wiederkommen, sobald ich kann.", sagte ich zu ihm. Gerade, als er mir den Ring reichen wollte, blickte er mich traurig an.
"Wieso vergisst du mich dann aber?", fragte er, sein Gesicht wurde langsam in Dunkelheit gehüllt und er wuchs zu einer mir unbekannten Person heran. "Wieso?"
Ängstlich schluckte ich, hatte einen Kloß im Hals, der einfach nicht weggehen wollte. Der Mann vor mir drehte sich weg und ging in die Finsternis hinein. Ich wollte ihm folgen, nach ihm rufen, doch fiel mir sein Name nicht mehr ein. Kurz nachdem er verschwunden war, tauchte ein Auge vor mir auf. Es sah aus, als bestünde es aus Flammen, glühte hell in den Farben Rot, Orange und Gelb, die Pupille war schlitzförmig und die dunkelste Stelle. Eine eiskalte Stimme flüsterte mir zu.
"Kleine Elbin, bald wirst du nur mir dienen, deinem wahren Herrscher .."
Mein Atem ging stockend, ich fiel auf die Knie und hielt mir den Hals, der angefangen hatte, wie verrückt zu brennen.

Durch die Schmerzen wachte ich auf und schrie mir die Seele bereits aus dem Leibe, ohne es kontrollieren zu können. Ich rief nach Frau Galadriel, dass dabei aber andere meine Schreie überhören würden, konnte ich natürlich nicht verlangen. Krampfend hielt ich mir den Hals, bäumte mich auf vor Schmerz und atmete hektisch, da ich auch kaum Luft bekam. Der Fluch ... er quälte mich absichtlich. Dieser Mistkerl suchte mich nicht nur in meinem Traum heim, nein, er musste dann auch noch solche Tricks verwenden! Es war nicht das erste Mal, dass ich diese Schmerzen verspürte, doch diesmal schienen sie nicht weggehen zu wollen. Gefühlte zehn Minuten wandte ich mich hin und her, das Stechen und Brennen wollte einfach nicht aufhören. Bald hörte ich jedoch eine leise Stimme auf mich einreden, ich schaute mit aufgerissenen Augen in die von der blonden Elbin, die versuchte, mich beruhigen. Und ihre Worte schienen Wunder zu wirken, oder vielmehr, sie schien einen Zauber zu wirken, der den Einfluss der Kreatur schwächte und somit den Schmerz nahm. Ich beruhigte mich langsam, mein Brustkorb ging noch stark auf und ab, doch meine Atmung normalisierte sich wieder. Und langsam realisierte ich auch, dass sich ein Teil der Gemeinschaft hier versammelt hatte. Ich bemerkte die erschrockenen Blicke, die auf mich gerichtet waren. Einer erhob sofort die Stimme.
"Was hat diese Frau vor uns verheimlicht?", fragte Boromir und trat hervor. Er sah zu mir herunter und stellte seine Frage erneut, jedoch diesmal an mich gewandt. "Was hast du uns verheimlicht, Elbenweib?!"
Ich setzte mich auf und warf ihm einen eiskalten Blick zu, wie konnte er es nur wagen, mich so anzusprechen. Langsam, wenn auch noch geschwächt, erhob ich mich von meinem Schlafplatz, ging zu ihm hin und ballte bei diesem Weg meine Hand zu einer Faust, damit ich ihm mit voller Wucht ins Gesicht schlagen konnte.
"Zügle dein Mundwerk, ekelhafter Mensch. Wie du es wagst, mit mir zu sprechen, widert mich an.", zischte ich ihn an und war im Begriff, erneut zuzuschlagen, doch hielt mich Aragorn davon ab und bat mich darum, mich zu beruhigen und die Situation zu erklären. Schnaufend gab ich nach und entblößte die Zeichen an meinem Hals.
"Die Schwarze Sprache.", erklärte ich dazu. "In den Jahren, als ich in Mordor unterwegs war, belegte mich die Schwarze Hand von Sauron mit einem Fluch .. eines Tages würde ich Mordor dienen."
"Sie hat uns alle in Gefahr gebracht! Das gesamte Unternehmen!", rief Boromir sofort.
"Schweig still, Boromir!", herrschte Aragorn ihn an und blickte wieder zu mir. "Weiß er damit auch, wo du bist?"
"Nein.", antwortete ich sofort. "Er kann mich zwar sehen, jedoch nicht meinen Standort ausfindig machen. Jedoch ist es wahrlich nur eine Frage der Zeit, bis ich überlaufe. Deswegen will ich nach dieser Mission Mittelerde verlassen"
"Es ist nicht gut, wenn sie weiter mit uns reist", warf Legolas kühl ein und ich schluckte schwer. Mir war klar, dass ich gefährlich war, doch wollte ich diese Leute dennoch mit allem unterstützen, was ich hatte. Doch gab ich nach und stimmte dem Elben zu, verschränkte meine Arme und nahm es so hin, wie es war. Damit endete wohl meine Chance, mit ihnen zu gehen und endlich etwas Gutes für Mittelerde zu tun.
"Na gut .. ich werde mich von euch fernhalten", sagte ich zum Erstaunen der anderen, doch setzte ich mir ein anderes Ziel in den Kopf. Ich werde denjenigen finden, der mir damals den Ring geschenkt hatte. Und damit konnte ich wohl auch gleich am nächsten Tag beginnen, wie es aussah .. und vielleicht würde ich die Gruppe ja auf meinem Weg nochmal antreffen. Auch wenn ich das eher bezweifelte.
"Wie du meinst", gab Aragorn leise hinzu, "dann trennen sich unsere Wege ab morgen wieder."
"Zum Glück geht sie nicht weiter mit uns", murrte Boromir und hielt sich die Stelle, wo ich ihn getroffen hatte. Dass ich so aggressiv reagierte, war eigentlich nicht meine Art und erschreckte mich selbst, doch dieser Mann hatte es nicht anders verdient. Zum ersten Mal konnte ich sagen, ich bereute den Gewaltakt nicht. Ganz und gar nicht.
Die Männer verließen mein Zimmer, nur Galadriel war noch bei mir. Sie bemerkte meinen enttäuschten Gesichtsausdruck, als ich mich wieder auf mein Bett setzte. Eine Hand legte sie mir auf meine Schulter und lächelte mich warm an. Ich wusste, dass sie mich aufmuntern wollte, doch so recht funktionierte das gerade nicht.
"Verzeiht meinen Ausbruch vorhin gegenüber diesem Taugenichts ..", entschuldigte ich mich bei ihr.
"In diesem Moment warst du einfach nicht ganz bei Sinnen, mein Kind. Auch wenn ich sagen muss, dass ein solch harter Schlag nicht unbedingt von Nöten war, um ihn in seine Schranken zu weisen .."
"Ich glaube, der versteht nichts anderes als die Sprache der Kraft"
"Nun, wenn du meinst", gab sie daraufhin mit einem leichten Schmunzeln zurück, "Ich werde dich dann mal in Ruhe schlafen lassen. Falls dich wieder etwas wecken sollte, sag jemandem draußen Bescheid"
Mit diesen Worten verließ sie mein Gemach und ich hatte wieder meine 'Ruhe'. Eigentlich war das momentan das aller Letzte, was ich wollte, doch ließ es sich nicht verhindern, da die anderen ja auch wieder schlafen wollten und womöglich auch noch verängstigt vor mir waren. Oder angewidert, je nachdem, wie sie diesen Fluch einschätzten.
Ich legte mich hin und starrte noch einige Minuten an die Decke. Dabei bemerkte ich, wie die Dunkelheit nach und nach abnahm und der Tag anscheinend wieder hineinbrach, also entschloss ich mich dazu, noch mal für einige Zeit zu schlafen, damit ich mich wenigstens noch etwas ausruhte, bevor ich mich auf den Weg machte.

Gemeinsam mit den anderen wurde ich, nach einem Frühstück, von Galadriel persönlich verabschiedet. Sie gab jeden von uns etwas Nützliches mit auf dem Weg, wenn auch ich sagen musste, dass ich bei meinem vorerst etwas verwirrt war, bevor ich das Handwerk erkannte.
"Wo habt Ihr das her?", fragte ich sie mit gebrochener Stimme und den Tränen nahe. Sie hatte mir ein Amulett meines Vaters gegeben, wohl eines der letzten Erbstücke, die ich finden könnte. Ich strich vorsichtig über das Muster und blickte zu der Elbin vor mir, die mich sanft anlächelte.
"Nun, er hat es einst hier liegen gelassen .. Da ich ihn seither nicht mehr gesehen hatte, denke ich, dass es dir von Nutzen sein kann. Sehr gut sogar." Sie wandte sich wieder den anderen zu und wünschte ihnen noch viel Glück auf ihrer Reise. Auch ich drehte mich zu ihnen und verbeugte mich.
"Auf dass ihr es schaffen werdet, Mordor zu erreichen und den Ring zu zerstören, Frodo.", gab ich noch hinzu.
"Danke. Dir aber auch eine gute Reise."
Ich lächelte leicht, dann blickte ich zu Legolas, den ich etwas schief ansah.
"Nun, die Sache werde ich jetzt doch nicht erklären können .. aber vielleicht sehen wir uns eines Tages durch Zufall noch einmal. Auch wenn ich das eher .. na ja. Bezweifle"
"Es ist schade, eine gute Kämpferin ziehen lassen zu müssen", mischte sich Aragorn ein, der mich mitleidig ansah. Doch ich grinste nur und klopfte auf seine Schulter.
"Ihr habt ein Team aus fähigen Leuten. Auch wenn ich es bei diesem Boromir bezweifle .."
"Ich habe auch Ohren", keifte dieser mich sofort an und ich zischte nur zurück. Wie ich ihn einfach nicht ausstehen konnte! Da benahm ich mich auch auf einmal wie ein unreifes Kind. Kopfschüttelnd begann ich dann, diesen Mann zu ignorieren und verabschiedete mich von dem Rest der Gefährten, Gimli und den Hobbits, bei denen ich Merry recht gern gewonnen hatte. Doch nun hieß es, dass sich unsere Wege trennen .. und das konnte man nicht verhindern. Während sie in Booten den Anduin entlang reisten, wurde mir ein Pferd zugeteilt und mein Weg führte mich gen Osten, zum Düsterwald. Celeborn gab mir mit den besten Wünschen noch etwas Proviant mit und verabschiedete sich dann ebenfalls so persönlich von mir. Schweren Herzens saß ich auf mein Pferd auf und ritt davon.

Weit war der Wald nicht entfernt, dennoch begegnete ich auf meinem Weg dorthin einer Meute von Orks mit Warge, die anscheinend gerade dabei waren, ein Lager für die Rast aufzuschlagen. Ich brachte mein Pferd erst einmal zum Stehen, was leider dauerte, da es mir nicht so gehorchen wollte wie meine gute Mahela, doch konnte ich es letztendlich festbinden und mich an die Orks anschleichen. Ich vernahm erneut Gesprächsfetzen, entschied mich aber dazu, diese zu ignorieren und mich um die Warge zu kümmern. Furchterregende Wesen, doch taten sie mir irgendwie leid. Dadurch, dass ich damals bereits mit Caragor auskam, hatte ich keinerlei Angst mehr vor solchen Abscheulichkeiten, mehr empfand ich Mitleid für sie und dafür, was ihnen angetan wurde. Und sie vertrauten mir im Gegenzug dazu - Das ist auch der Grund, warum mir Talion beibringen konnte, wie ich einen Caragor zähme. Ich konnte nicht seine Fähigkeiten übernehmen, jedoch vertraute er mir den kontrollierten Caragor damals an und meinte, ich sollte mit ihm zurechtkommen. Mit der Zeit entdeckte ich, als ich in der Klemme war, dass sich diese Wesen mir näherten, ohne mich angreifen zu wollen. Das kam zwar selten vor, doch bei denen, wo es zutraf, entstand für eine gewisse Zeit eine Bindung, die mir erlaubte, dass ich es kontrollieren konnte. Es klang unwahr und seltsam, aber ich vermutete, dass es an meiner Waffe lag, an der noch etwas der Geruch von ihresgleichen hing. Sogar heute noch konnten diese Wesen den Geruch wahrnehmen, so auch hier die Warge, die erst zurück schreckten. Ich betrachtete das Schloss des Käfigs, in dem sie eingeschlossen waren und begann, mit einer Nadel darin herum zu stochern, in der Hoffnung, es irgendwie öffnen zu können. Doch dies half leider nichts. Irgendeiner dieser Orks musste den Schlüssel zu diesem Käfig haben.
Anstatt aufzugeben, entschloss ich mich dazu, diese widerlichen Monster etwas aufzumischen. Ich beobachtete sie genau, um herauszufinden, wer den Schlüssel hatte, damit ich ihn mir auch nur wenig später bereits klauen konnte. Ich ermordete den Träger durch einen Stich in den Kopf, dann eilte ich zu den Warge und öffnete ihren Käfig. Sie überrannten die Orks und ich nutzte das Überraschungsmoment, um mir einen nach dem anderen vor zu knöpfen. Mit meinem rechten Arm verwendete ich natürlich meine selbst erstellte Waffe, in der linken Hand führte ich den Dolch, den ich einst geschenkt bekommen hatte. Somit erledigte ich diese Meute an Orks mithilfe der Warge, die dann entgegen der Richtung, in die ich wollte, davon liefen.
Ich ging zu meinem Pferd und entschloss mich dazu, noch einmal kurz zu dem Fluss zu reiten, um mich zu säubern. Lange würde es nicht mehr dauern, dass ich in Düsterwald ankommen würde. Doch wollte ich nicht gerade mit Blut befleckt dort erscheinen, das würde nicht gerade einen guten Eindruck von mir machen. Seufzend betrachtete ich das Spiegelbild, das mir das Wasser zeigte. Ich strich mir meine schwarzen Haare zurück und musterte meinen Hals, der zum Glück seit dem Vorfall in der Nacht nicht mehr angefangen hatte, zu schmerzen.

Nach der Rast ging es für mich weiter in die Richtung des Waldes. Ich kam immer näher, das spürte ich allein an der Aura, die mich umfing. Etwas stimmte nicht, es hatte sich etwas verändert. Noch konnte ich nicht sagen, was es war .. doch es war unheimlich. Auch das Pferd weigerte sich nach und nach, einen Schritt vor den anderen zu tun und warf mich letztendlich sogar ab. Ich landete auf meinem Rücken und schnaufte genervt, schaffte es nur knapp, die Tasche mit dem Proviant vom Sattel zu lösen, bevor das Tier davon rannte.
"Was zur ..", gab ich verwundert von mir und richtete mich schnellstmöglich auf, um dann nun zu Fuß weiter zu gehen. Die Tasche trug ich über der linken Schulter, damit ich meinen Kampf-Arm frei hatte, falls mir etwas begegnen sollte. Schon bald setzte ich den ersten Schritt in den Wald und merkte, was hier nicht stimmte. Alles wie leer, beim genauen Umblicken entdeckte ich vereinzelt Spinnennetze. Angewidert sträubte ich mich und legte die Ohren behutsam an, jetzt musste ich wohl sehr aufpassen. Ein falscher Schritt und ich wäre womöglich deren nächste Mahlzeit, auch wenn ich bisher keines der Tiere gesehen hatte. Doch hatte ich das Gefühl, dass sich dies sehr bald ändern sollte.
Wie lang ich durch diesen Wald lief, war mir nach einer Weile nicht mehr bekannt. Den Weg hatte ich aus den Augen verloren und alles sah so anders aus als damals, sodass ich mich kaum noch zurecht fand und nichts mehr von dem erkennen konnte, was früher einmal war. Was ich jedoch erkannte, waren die Spinnennetze, die sich immer weiter vermehrten und auch immer größer wurden. Als ich einmal nicht aufpasste, geriet ich auch direkt in eines hinein, konnte mich aber schnell wieder befreien und mich von diesem Fleckchen dort entfernen, bevor ich damit begann, die Fäden von mir zu lösen. Die schlechte Idee dabei war, stehen zu bleiben und meine Sachen abzulegen.
Ein Ast knackte. In der Nähe raschelte es und ich fühlte mich sofort beobachtet. Elben konnten es nicht sein, sie bewegten sich lautlos und ich würde sie nicht bemerken. Was also konnte es sein? Ich machte meine Waffe einsatzbereit und blickte umher. Schwer schluckend sah ich zu den Sträuchern, aus denen heraus mich mehrere Augenpaare anstarrten. Ich starrte zurück und kaum war auch nur ein kurzer Moment vergangen, sprang mich aus diesem heraus eine riesige Spinne an und war im Begriff, mich zu betäuben. Ich rammte meine Waffe in ihren Unterkörper, als ich unter ihr hindurch rutschte, jedoch direkt in die nächste rein. Schnell rollte ich mich zur Seite und befand mich kurz vor einem Spinnennetz. 
So ein Mist!, dachte ich mir in Panik, richtete mich aber schnellstmöglich auf und blickte meinen Feinden entgegen. Meine Tasche zertrampelten sie und machten die Nahrung darin somit ungenießbar, rissen ihre Mäuler auf und waren schon gierig auf die Nahrung, die vor ihnen stand. Ich wartete kurz ab, sodass sie noch etwas näher kamen, bevor ich der, die ich vorher schon verletzt hatte, ein Ende bereitete, indem ich ihr meine Klingen in den Rachen rammte. Der anderen entwich ich nur knapp und rutschte auf dem Boden auf. Gegen einen Baum knallend hielt ich letztlich an und konnte mich wieder aufrichten. Eigentlich dachte ich, ich hätte nur noch eines der riesigen Monster vor mir .. doch da kamen noch mehr aus ihren Verstecken gekrochen und gierten schon nach der Beute. Ich saß eindeutig in der Falle.
Ich drückte mich gegen den Baum, so konnte mich wenigstens keine am Rücken erwischen und ich konnte mich noch etwas wehren. Schon setzten die Riesenspinnen auch schon zum Angriff an, eine konnte ich noch erschlagen, bevor ich sah, dass die anderen auch schon zu Boden gingen. Ich konnte nicht mal nachsehen, wer sie erlegt hatte, da standen auch schon einige Elbenwachen vor mir, die mich an den Armen packten und mich hoch zogen, da ich auf den Boden gesunken war. Sie zogen mich so eine Weile mit sich, bis sie mir dann die Hände auf dem Rücken festbanden und mir anwiesen, mich ruhig zu verhalten und ihnen zu folgen. Seit wann gingen sie denn so mit anderen um? Eher widerwillig, wie ich mitgeführt wurde, ging ich hinterher und betrachtete die Gestalten vor mir. Elegant und leise bewegten sie sich durch das Geäst hindurch, sie sagten keinen Ton zueinander oder zu mir. Ihre Ohren schienen darauf trainiert zu sein, auch das leiseste oder entfernteste Geräusch zu hören. Somit hatten sie wohl mitbekommen, dass ich in Gefahr war .. und bei ihnen war ich es wahrscheinlich immer noch.

Sie brachten mich in ein mir nur zu gut bekanntes Reich. Hier hatte ich einen Teil meiner 'Kindheit' verbracht. Frei und unbeholfen, die Wachen trauten sich nicht einmal, mich anzufassen. Und nun? Nun wurde ich in eine Zelle gesteckt und wie eine Wilde behandelt, obwohl man erkennen konnte, dass ich eine Elbe war. Was war nur geschehen in der Zeit, die ich nicht hier war?
"Hey du!", rief ich einer Wache zu, die neben der Zelle stand. "Was soll das hier werden? Ich habe nichts verbrochen!"
Er antwortete nicht. Schnaufend zog ich mich in den hinteren Teil des kleinen Raumes zurück, in dem ich eingesperrt war und starrte an die Decke. Okay, da war nichts Besonderes zu sehen, aber immerhin konnte ich ein paar Flecken zählen. Manchmal sah ich nach draußen und beobachtete, wie manchmal Wachen vorbei gingen. Erneut versuchte ich, ein Gespräch mit dem Wachposten bei mir anzufangen, doch erneut kam keine Antwort von diesem Elben. So ein verdammter Sturkopf.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen zwei Elben hinein und zogen mich auf die Beine. Sie führten mich einige Wege entlang.
"Und was ist jetzt los?", fragte ich sie.
"Der König will dich sehen.", sagte einer von ihnen. Der König ..?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro