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Einflüsse auf Tolkien // Teil 1: Tolkien und der erste Weltkrieg

Suilad, mellyn nîn! 

Ich probier heute mal ein komplett neues Konzept aus, seid gespannt xd Ich hab mich vor ein, zwei Monaten intensiver mit Tolkien und den Einflüssen auf sein Werk beschäftigt, im Zuge einer Präsentation für die Schule. Von daher dachte ich mir, warum nicht doppelt von meiner Recherche profitieren und auch für euch etwas dazu schreiben. Ich hatte für meine Präsentation vier von den vielen verschiedenen Elementen, die Tolkien beeinflusst haben, rausgepickt, demnach werden hier – voraussichtlich – noch drei weitere Kapitel folgen, jedes für ein Einflussgebiet.

Und anfangen wird das Ganzen mit Tolkien im ersten Weltkrieg. (An der Stelle, der Text enthält eine Kurzzusammenfassung von 'Der Fall von Gondolin', demnach leichte Spoiler für die Geschichte.)

Tolkien wurde 1892 am 3. Januar geboren und war demnach als der erste Weltkrieg 1914 ausbrach 22 Jahre alt. Zu der Zeit studierte er ‚English language and literature' in Oxford. Sein Studium war auch der Grund, aus dem Tolkien der Armee nicht direkt beitrat: er wollte zuerst seinen Abschluss machen. Seine Mutter und sein Vater waren beide noch während seiner Kindheit gestorben, Tolkien war also Waise und hatte demnach keine finanziellen Stützen, sondern musste sich auf ein Stipendium verlassen – und darauf, dass er für ein potentielles nach dem Krieg einen Job finden würde. Um einen Job in der akademischen Branche zu finden, brauchte er wiederum seinen Abschluss.

Trotzdem, sobald er mit dem Studium fertig war, trat er der Armee bei, im Juli 1915. Das bedeutete aber noch lange nicht, dass er direkt zur Front in Frankreich zum Kämpfen geschickt wurde, nein, erstmal verbrachte er Monate mit dem Soldaten-Training. Neben dem generellen Training, wurde er zum Fernmeldeoffizier ausgebildet – das ist jemand, der für die Kommunikation zwischen den verschiedenen Bataillonen an der Front zuständig ist und so zum Beispiel morsen können muss. Parallel zu seinem Training schrieb er zu dieser Zeit viele Gedichte und begann an einem Lexikon für eine erfundene Sprache zu schreiben – nämlich Quenya (damals noch ‚Qenya'), die später eine der Elbensprachen von Mittelerde werden würde.

Im Juni 1916 wurde Tolkien schließlich nach Frankreich, in den Krieg, geschickt, sich der Tatsache äußerst bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit nach England und zu seiner Frau zurückzukehren extrem gering war. Im Juli desselben Jahres erreichte Tolkien die Schützengraben an der Somme.

In seiner Zeit dort bekam er allerdings das Grabenfieber – eine Krankheit, von der vermutet wurde, dass Läuse in deutschen Schützengräben sie verbreiteten. Grabenfieber konnte tödlich sein, führte aber in der Regel „lediglich" zu Fieber und chronischer Erschöpfung, ein bisschen grippeähnlich (warum erinnert mich das an Corona??). Bei Tolkien bedeutete das, dass er "schon" Oktober 1916 zurück nach England geschickt wurde (das heißt er verbrachte etwa vier Monate an der Front), um dort gesund gepflegt zu werden. Bis zum Ende des Krieges 1918 kam nie zurück an die Front, da ihn das Fieber für eine längere Zeit schwächte und immer wieder einholte.

Aber während er sich erholte, hatte er wieder Zeit an seiner Mythologie zu arbeiten und er begann die Geschichte über die geheime Elbenstadt Gondolin, die einigen von euch wahrscheinlich ein Begriff ist. Für diejenigen, die sich nicht so gut mit dem ersten Zeitalter von Mittelerde auskennen: Gondolin war eine in den Bergen versteckte, geheime Elbenstadt. ‚Der Fall von Gondolin' beschreibt wie diese Stadt verraten und schließlich von Morgoths Truppen (Melkor/Morgoth = der dunkle Herrscher vor Sauron, der im ersten Zeitalter die Länder terrorisierte; in der ersten Version der Geschichte heißt der noch Melko) überrannt wird. Nur wenige können aus der Stadt fliehen, darunter der Vater von Elrond, ein gewisser Earendil und dessen Eltern Idril und Tuor.

Gondolin ist das erste Mal, dass der endlose Kampf Gut vs. Böse in Tolkiens Mythologie auftaucht. Tolkien sagt in einem Interview, dass dieser Krieg eine tatsächliche bewusste Reaktion auf den Krieg gewesen sei. Und es ergibt auch Sinn, dass eine Geschichte, die so unmittelbar nach seiner Zeit an der Front geschrieben wurde, stark von dieser Erfahrung geprägt ist, denke ich. Weiter sagte Tolkien in dem Interview, dass er nicht an einen Krieg um alle Kriege zu beenden glaube – und auch in Mittelerde kehrt das Böse immer zurück, selbst nach dem Ringkrieg (es gibt da den Anfang einer neuen Geschichte, die im vierten Zeitalter spielt, die Tolkien aber nie weiter geschrieben hat, weil sie so düster war xd).

In einem Brief an seinen Sohn Christopher schrieb Tolkien, dass der Krieg in seinem Fall Morgoth und die Geschichte der Gnomen (so hießen zu der Zeit noch die Noldor-Elben) verursachte. Hier also nochmal die Betonung, wie der Krieg die Mythologie beeinflusst hat, und Morgoth, der noch einmal als direktes Ergebnis des Kriegs dargestellt wird.

John Garth, der Autor des Buches ‚Tolkien and the Great War' geht so weit, dass er vorschlägt, dass Morgoth Tolkiens Antwort auf die Frage sein könnte, wie in einer Welt mit einem perfekten Gott so viel Leid und Schrecken existieren könnte. Diese Frage war durch den Krieg natürlich umso akuter. In Tolkiens Mythologie ist sie so gelöst, dass das Böse durch Morgoth/Melkor schon bei der Schöpfung in die Welt miteingeflochten wurde.

Fand ich einen sehr interessanten Gedanken, besonders wenn man bedenkt, dass Tolkien gläubiger Katholik war und seine Religion auch die in Mittelerde beeinflusst hat (mit Eru Illuvatar als einen Gott hat man z.B. auch hier eine monotheistische Religion).

In Bezug auf ‚Der Herr der Ringe', obwohl es lange nach dem ersten Weltkrieg geschrieben wurde, ist es auch interessant mal einen Blick auf die Darstellung von Krieg und Schlachten zu werfen. Im Unterschied zu Nordischer Mythologie, die, wie man weiß, noch ein Einfluss auf Tolkien gewesen ist (mehr dazu in einem anderen Kapitel...), gibt es in ‚Der Herr der Ringe' nicht so ein verherrlichendes Bild vom Krieg. In Nordischen Mythen ist das Ziel eines Mannes ehrenvoll im Kampf zu sterben, um in Walhalla an Odins Tisch zu landen, Met zu trinken und auf die letzte Schlacht am Weltuntergang – Ragnarök – zu warten. In ‚Der Herr der Ringe' gibt es Charaktere wie Faramir („Krieg muss sein, solange wir unser Leben verteidigen gegen einen Zerstörer, der uns sonst alle verschlingen würde; aber das blanke Schwert liebe ich nicht um seiner Schärfe willen, den Pfeil nicht um seiner Schnelligkeit willen, den Krieger nicht um seines Ruhmes willen. Ich liebe nur das was sie verteidigen: die Stadt der Menschen von Númenor.") oder Éowyn, deren character arc (gibt es da eigentlich ein ordentliches deutsches Wort für? Ich find Charakterentwicklung ist nochmal was anderes und Charakterbogen klingt doof.) es ist zu checken, dass Krieg – und Tod im Kampf – nichts Erstrebenswertes ist.

Und dann ist da noch Sauron, der am Ende nicht durch Waffenstärke, sondern durch Frodos und Sams (noch jemand, der beim Genitiv von Sam an das Sams von Paul Maar denkt?) Mühen im Kleinen, durch die Zerstörung des Rings. Nicht, dass die Schlachten nichts gebracht hätten oder unnötig oder so was waren, aber der Ring und dessen Zerstören setzt den Fokus nochmal auf etwas anderes als Schlachten.

Natürlich muss das alles nicht in Zusammenhang mit dem ersten Weltkrieg stehen, aber es ergibt, wie ich denke, Sinn, dass jemand, der selbst Soldat war, Krieg so darstellen würde. Oder, in Tolkiens Worten aus dem Vorwort der zweiten Ausgabe von ‚Der Herr der Ringe': „One has indeed personally to come under the shadow of war to feel fully its oppression" und ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Verständnis von Krieg auch dessen Darstellung in ‚Der Herr der Ringe' beeinflusst hat.

Ich hoffe, ihr fandet den Input interessant! Es ist natürlich eine verkürzte Darstellung und wen Tolkien im ersten Weltkrieg mehr interessiert, dem kann ich das Buch "Tolkien and the Great War - the threshold of middle-earth" oder auf Deutsch "Tolkien und der erste Weltkrieg - das Tor zu Mittelerde" von John Garth wärmstens empfehlen - das ist es auch, woraus ich die meisten Infos für diesen Text hatte. Es ist echt interessant und gut geschrieben und man bekommt noch einmal einen tieferen Einblick in Tolkiens Leben und in die Anfänge des Legendariums.

Ansonsten, einen schönen Tag euch, kommentiert gerne, was ihr so dazu denkt, und bis zum nächsten Mal!


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