Chapter 1
Ich streckte freudig meinen Kopf und meine Arme aus dem Fenster des Autos. Meine kurzen, braunen Haare wirbelten wild durcheinander. Nur noch 10 Minuten und dann würden wir endlich ankommen. Warme Sonnenstrahlen fielen auf mein Gesicht und ich schloss freudig meine Augen. So glücklich war ich seit Jahren nicht mehr gewesen. Meine Gotte war einfach die Beste, ich hätte mir keine Bessere wünschen können. Sie erfüllte meinen grössten Wunsch und schenkte mir zu meinem 16ten Geburtstag, eine Reise nach Schweden, nur mit ihr. Endlich war ich mal meine nerfigen Geschwister und meine meckernden Eltern los. ( eigentlich waren sie ganz o.k, aber jeder braucht mal Abstand;) )
Ihr silberner VW Golf hielt vor einem typischen roten Haus und wir stiegen endlich aus. Ich streckte mich und öffnete dann den Kofferraum, in den wir unsere fetten Koffer gestopft hatten. Wie immer hatte ich viel zu viel eingepackt, aber das war ja nicht weiter tragisch. Wir schleppten sie ins Haus und ich packte zuerst alles aus und versogte es in einen grossen Schrank, im Zimmer in dem ich für die nächsten 3 Wochen schlafen werde. Das Zimmer war schlicht, aber doch gemütlich und hübsch eingerichtet mit Holzmöbel aus IKEA und einem Parkett. Ein grosses Fenster beleuchtete das Zimmer und in einer Ecke stand ein kleines, zurechtgemachtes, rotes Sofa. Das Bett war im Vergleich riesig. Ich liebte es jetzt schon. Müde lies ich mich darauf fallen und schlief kurz darauf ein.
Erst am späten Nachmittag wachte ich wieder auf. Sehr lange hatte ich aber nicht geschlafen. Ich zog mir eine bequeme Schlaberhose an und hüpfte dann vergnügt nach unten zu der kleinen Küche im ersten Stock. Katharina (die Gotte) stand schon vor dem Herd und kochte leckere Nudeln. Es duftete richtig gut nach frischer Tomatensauce und Pesto. Meine absolute Lieblingsmahlzeit! Nudeln mit Tomatensauce und Pesto. Klingt vieleicht ein bisschen komisch, aber das müsst ihr euch wirklich mal reinziehen.;) Ich nahm mir einen Teller davon und ass ihn gemütlich am Esstisch mit ihr aus. Für den Abend hatte sie eine Überraschung für mich und ich konnte schon fast nicht mehr abwarten, endlich zu erfahren was es sein wird.
Nach dem Abwasch verschwand sie für einen kurzen Moment in ihrem Zimmer, kam aber dan gleich wieder mit einem Packet, das mit einer roten Schleife zugepackt war.
>>Deine Überraschung Liebes. Das brauchst du für heute Abend. Ich hoffe es gefällt dir
Gespannt nahm ich es ihr aus den Händen und öffnete zuerst die Schleife. Dan nahm ich vorsichtig den Deckel weg und blickte auf einen schwarzen Stoff. Zuerst war ich ein wenig verwirrt, doch dann erkannte ich was es sein sollte und ein quietschen entwich meinem Mund. Ich hielt das Kleid vor mich hin und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es war einfach zu schön und sogar in meiner Grösse.
Nachdem Gotti ( so nannte ich meine Gotte) das Make up nochmals überprüfte, begaben wir uns zu ihrem Auto. Es war mittlerweile 6 Uhr Abends und es war trotzdem noch hell draussen. Ich liebte diese Jahreszeit. Wir fuhren bis zu einem kleinen Lokal, aus dem Musik und helle, in allen Farben, leuchtenden Lichtstrahle strömten. Wir begaben uns rein und ich musste mich zuerst an die Lautstärke der lauten Bässe gewöhnen. Es war jedoch nicht ganz so voll wie ich es mir eigentlich gedacht hatte. Wir quetschten uns durch bis wir an der Bar waren. Der Club war nicht sehr gross aber doch cool gemacht mit der Deko usw. Ich bestellte mir eine Cola und sie nahm sich einen kleinen Drink. Sie trank eigentlich nie viel Alk, daher konnte ich ihr vertrauen, dass sie nachher noch Autofahren konnte. Nachdem wir ausgetrunken hatten begaben wir uns auf die Tanzfläche. Ich wippte leicht mit der Musik mit, tanzte aber nicht richtig, da ich mich sonst zum Affen gemacht hätte. Ich war eine grottenschlechte Tänzerin. Nach einer Weile verlor ich meine Gotte leicht aus den Augen.
>>Kathi? Gotti??
Ich machte ein paar Schritte zurück, um vielleicht ein bisschen weiter sehen zu können, als ich gegen etwas, besser gesagt gegen Jemanden stiess. Schlagartig drehte ich mich zu der Person um und sah in das schönste Gesicht das ich jemals gesehen hatte. Völlig verdattert stand ich einfach nur dort und betrachtete seine dunkelbraunen Augen. Er war auch sehr überrascht und stotterte ein >> Oh entschuldigung, hab dich nicht gesehen<< Verwundert antwortete ich ihm: >>Kein Problem<< Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe, ich wusste einfach nicht was ich zu ihm sagen könnte. Als ich verlegen auf den Boden blickte ergriff er das Wort und brach endlich die peinliche Stille. Schon fast schreiend bat er mich mit ihm auf die kleine Terasse hinaus zu kommen, da wir uns fast nicht verstanden, wegen der lauten Musik. Ich folgte ihm bis zu einer kleinen grünnen Terasse. Nun konnte ich auch seine Stimme besser einordnen. Sie klang sehr männlich und tief, obwohl er noch ziemlich jung ausschaute mit seinen kurzen Barbie-blonden Haaren, die ihm ein wenig über die Stirn hingen. Er trug eine schwarze elegante Hose und ein schwarzes T-Shirt. Darüber hatte er ein rot schwarzes Karrohemd gestreift. Er sah sehr gut gebaut aus, aber nicht zu übertrieben. Meiner Meinung nach hatte er aber eindeutig zu viel Gel in seinen Haaren. Nachdem ich ihn von oben bis unten gemustert hatte, merkte ich das er dasselbe auch bei mir getan hatte, da wurde ich knallrot, weil ich genau wusste, dass ich nicht wie eine Taylor Swift oder Keira Knightley aussah. Nein, ich hatte eindeutig mehr auf den Rippen, obwohl das Kleid viele Stellen gut vertuschte. Er fuhr sich schnell durch seine Haare bis er wieder etwas zu mir sagte.
>> Hmm, schön dich kennen zu lernen. Ich bin Chad und wohne hier in der Nähe.<< Chad, der Name passte nur zu gut zu ihm. Verträumt antwortete ich ihm >> Hi, es freut mich auch, ich bin Lawinja. Warum sprichst du Deutsch, ich dachte ich müsste hier Englisch sprechen.<< Ich lächelte ihn an. >> Die anderen hier sprechen auch kein Deutsch, aber ich bin zur Hälfte Deutscher. Er lachte mich schon fast aus. Was bildete der sich den ein. >> Das wusste ich nicht entschuldige. Wie alt bist du eigentlich?<< Jetzt lachte er mich eindeutig aus und ich fühlte mich wirklich verarscht. >> Rate mal?<< Gelassen und mit ein wenig mehr selbstvertrauen antwortete ich: >> So um die 40.<< Dabei probierte ich ihn so kritisch wie möglich anzublicken. Seine Kinnlade wäre beinahe herunter gefallen, so empört schaute er mich an. Das sah so lustig aus, dass ich in ein schalendes Gelächter viel. >> OMG! Du hast das mir echt abgekauft? Ich mach doch nur Spass du siehst nicht älter als 20 aus.>> Zwischen den Sätzen musste ich immer wieder so fest lachen, dass ich mich sehr fangen musste, um wieder normal zu atmen und zu stehen. Jetzt lächelte er auch wieder.
>> Achso, dankesehr, ich bin 17. >>Ich 16<<
>>Ach da bist du Liebes, du hast mir einen riesen Schreck eingejagt. Komm wir müssen langsam nach Hause, sonst trinke ich vieleicht noch zu viel<< Mein Gotti stand neben mir. Ich hoffte nur das sie das peinliche Gespräch nicht mitangehört hatte. Ich zuckte mit meinen Schultern und verabschiedete mich von ihm.
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