Katharinas Zimmer
Katharina ging ein paar Schritte weiter in das Haus hinein. Sie konnte sich nicht vortellen, dass sie nun dort leben würde. »Seid ihr sicher, dass ihr nicht renovieren wollt?«, fragte Katharina hoffnungsvoll ihren Vater. Doch der schüttelte unglaubwürdig den Kopf. »Nein, bist du verrückt?«, sagte er. »Es ist doch noch alles in gutem Zustand. Außer die Fenster, aber wir bezahlen nicht mehr als für die Fenster, Katharina. Geh' hoch und packe deine Sachen in das Zimmer direkt links neben der Treppe.« Den Mund weit aufgerissen, ging Katharina erschrocken hoch. Keine Renovierung?! Das konnte doch gar nicht sein. Als sie oben im Zimmer angekommen war traute sie sich erstmal nicht hinein. Kurz darauf trat sie einen Schritt hinein. Die Wände waren zwar weiß und nicht dreckig, aber sie bekam genau das selbe Gefühl wie, als sie in das Haus geschritten ist. Erschrocken erblickte sie ein winziges Auge in der Wand eingeritzt. Schnell drehte sie sich um und schaute sich die anderen Wände an, doch sie wollte noch mal das Auge sehen, damit sie sich sicher war, dass es keine Einbildung war. Doch dort sah sie dieses Auge an der Wand. Aber es kam ihr merkwürdig vor. War dieses eingeschnitzte Auge nicht weiter links gewesen?
Katharina ging die Treppen runter. Als sie unten angekommen war, drückte ihr Vater Katharina direkt eine Umzugskiste in die Hand. »Hier«, sagte er einfach und Katharina schleppte sie hoch.
So ging das den ganzen Tag immer weiter; Katharina schleppte eine Kiste nach der anderen hoch und bemühte sich ihr Bett aufzubauen. Vergeblich. Sie schaffte es nicht und machte sich an diesem Abend auf einer Isomatte gemütlich. Ihre Eltern versprachen ihr, dass sie ihr Bett so bald wie möglich in das Zimmer aufbauten. Es war fast zwölf Uhr und der Wind wehte durch das zerbrochene Fenster in ihr Zimmer. Katharina fror, ihr war eiskalt von oben bis unten. Es kam ihr vor, dass sie auf dem Boden schlief, mit einem kalten Bettbezug; sie hatte nämlich ihre Decke nicht gefunden; und einer platten Isomatte. Katharina zitterte und bekam eine Gänsehaut. Vor Kälte, vielleicht auch vor Angst, denn dieses Haus war ihr nicht geheuer.
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