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2005 | Die Katze Natsume

Summend ging Ash den Weg entlang, nicht ahnend, welches Unglück ihm in wenigen Schritten passieren würde.

Mit einem lauten Krachen flog er geradewegs in eine Pfütze, nachdem er filmreif über ein auf dem Boden liegendes Etwas gestolpert war. Wie ein begossener Pudel richtete er sich langsam wieder auf und wischte sich den Schlamm aus seinem Gesicht. Murrend stand er auf, nur um ein Buch auf dem Boden liegend zu sehen. Verwundert blickte er es an und schaute sich um. Hatte irgendjemand es hier verloren? Oder weggeschmissen? Es sah schon sehr alt und abgenutzt aus. Der Ledereinband hatte viele Kratzer und es war von einer Schnur umwickelt, doch auch diese sah aus, als würde sie jeden Moment zu Staub zerfallen. Ashs Blick huschte nochmals durch die Gegend, bevor er beschloss, das Buch mitzunehmen.

Zu Hause angekommen ging Ash duschen, denn die Pfütze bestand definitiv nicht nur aus Wasser, sowie das Zeug stank.

Noch mit nassen Haaren und ohne Oberteil nahm er wieder das Buch in die Hand und schlug es irgendwo auf. Auf der Seite befanden sich merkwürdige Zeichen und etwas, das verdächtig nach einer Satansbeschwörung aussah. Verwundert fuhr Ash die Zeichen mit seinen Finger nach und fragte sich, was er nun wieder gefunden hatte. Eigentlich wollte Ash weiter blättern oder den Blick abwenden, oder vielleicht auch nur blinzeln, allerdings fesselte ihn etwas an dem Pentagramm. Etwas, was man nicht beschreiben konnte. Etwas Magisches vielleicht. Hypnotisiert starrte er auf die Seite und erst, als seine Augen schon trocken und am Tränen waren, konnte er sich dazu überwinden, zu blinzeln.

Im nächsten Augenblick fiel er.

Schreiend blickte er durch eine dünne Wolkendecke in den Horizont und den Boden. Die Landschaft war von Feldern, Bergen, Wald und Wasser geschmückt, aber Ash hatte gerade andere Probleme, denn er war kurz davor, in einen großen See zu krachen. Ihm fiel auf, dass er immer noch das Buch in der Hand hielt. Mir Kraft warf er es von sich weg.

Dann kam das Wasser. Schon zum zweiten Mal an diesem Tag wurde er ungewollt nass.

»Es hat geklappt! Es hat geklappt!«

Erfreut erklang eine helle Frauenstimme und dann lautes, mehrstimmiges Klatschen. Um den See herum standen viele in Umhänge eingehüllte Personen. Eine lag bewusstlos mit einer dicken Platzwunde am Boden. Neben ihm das Buch.

Nach Luft schnappend tauchte Ash zurück an die Wasseroberfläche. Verwirrt blickte er durch die Gegend, nicht wissend, wo er sich befand und wie er überhaupt hierher gekommen war.

Doch bevor er auch nur über das Wetter nachdenken konnte, rief die Frauenstimme: »Huhu!! Willst du an Land kommen? Das Wasser ist doch bestimmt kalt!!«

Sie trug als einzige keinen Umhang, sondern einen weiten Mantel, ein einfaches Shirt und einen knielangen Rock. Sie erinnerte ein bisschen an eine Zauberin. Oder an eine nette, junge Hexe.

Immer noch verwirrt schwamm Ash ans Ufer und nahm dankend die Hand von einem anderen Mann an.

»Aaaaaalsooooooo, ... Bist du Ash?«, fragend bückte sich das Mädchen zu ihm runter, da Ash sich noch nicht die Mühe gemacht hatte aufzustehen und auf dem Boden saß.

»Das bin ich... Und wer bist du? Und woher kennst du meinen Namen? Wo bin ich hier überhaupt? Und wie bin ich hierher gekommen? Und ähm... Hat jemand was zum Anziehen für mich? Mir ist arschkalt.«

Stumm reichte der Mann, der Ash auch aus dem Wasser geholfen hatte, seinen Mantel. Ash zog ihn an und spürte immer noch die Körperwärme, die ihm anhaftete. Warm, aber trotzdem irgendwie ekelhaft.

Dann übernahm wieder das Mädchen das Wort: »Also ich bin Aurora. Alle nennen mich aber nur Rori, weil Aurora zu lang ist. Und wir haben dich gerade heraufbeschworen! Du bist doch Ash aus der Prophezeiung, oder nicht? Wir sind hier übrigens am Felssee. Du hast echt Glück, dass du ins Wasser und nicht auf den Felsen da gefallen bist.«

Verständnislos starrte Ash Rori an. Noch verwirrter als vorher fasste er seine Situation zusammen: »Ich habe dieses Buch auf der Straße gefunden, und darin war irgendeine Beschwörung, die mich hierhin gebracht hat, weil ich in irgendeiner Prophezeiung bin. Hab ich das richtig verstanden?«

Rori nickte.

»Soll ich dir von der Prophezeiung erzählen?«

»Ja, bitte.«

»Hmmmm... Wo fange ich den überhaupt an? Nun ja, also vor sechzig Jahren, bei der Geburt meiner Mutter, war da diese Magiersekte, und die meinten, in sechzig Jahren, also ungefähr heute, würde der heilige Katze Natsume ihr linkes Auge verlieren, und wenn niemand ihm es zurückbringt, würde sie wüten und ganz Terra zerstören. Allerdings könne nur einer dieses Auge finden und es der Katze zurückbringen. Und das soll ein Junge sein, der aus einer anderen Welt kommt und mit Tieren kommunizieren kann. Ach so und dieser Junge soll auch Ash heißen. So wie du! Na ja, auf jeden Fall haben wir es alle nicht geglaubt und so, aber vor fünf Jahren hat Natsume dann doch sein Auge verloren, und alle haben halt versucht, das Auge zu finden, aber niemand hat es geschafft. Und die Zeit wird gerade knapp, weil Natsume schon so ein paar Wälder zerstört hat, also wurden die 100 besten Magier zusammen gerufen, um dich zu beschwören, damit du uns alle retten kannst!«

»...und die bist die stärkste von allen?«

»Ganz genau!«

»Und wieso kannst du dann nicht dieses Auge finden?«

»Weil ich nicht mit Tieren kommunizieren kann.«

»Ich aber auch nicht. In der Welt, aus der ich komme, gibt es noch nicht mal Magier, geschweige denn Magie. Und auch keinen heilige Katze namens Natsume. Wie hat er eigentlich einfach so sein linkes Auge verloren? Kann mir das noch mal jemand erklären bitte? Und Terra ist das Land hier?«

»Der heiligen Katze Natsume ist eine Steinstatue von einer Katze tief in den Nachwäldern. Seine Augen sind Obsidiane. Und jetzt hat halt jemand den linken Obsidian gestohlen. Und ja. Terra ist das Land hier. Aber die wichtigere Frage: Was meinst du damit, du kannst nicht mit Tieren kommunizieren? Oder in eurer Welt gibt es keine Magie?«

»In meiner Welt gibt es halt keine Magie. Ich kann vielleicht gut mit Tieren umgehen, aber immer noch nicht mit ihnen reden.«

»Das ist schlecht... Aber Moment mal! Wenn es in deiner Welt auch keine Magie gibt, dann kann es doch auch sein, du aber trotzdem gut mit Tieren umgehen kannst, kannst du vielleicht in dieser Welt mit ihnen reden! Verstehst du, was ich meine?«

Ash nickte, auch wenn er nicht an Roris Idee glaubte. Aufgeregt über ihre eigene Idee bat Rori ihn, zu versuchen, mit den Fischen aus dem See zu sprechen.

Seufzend drehte Ash sich so, dass er dem Wasser zugewandt saß.

Langsam fing er an zu sprechen: »Hallo Fische aus dem See. Mit dem großen Felsen in der Mitte... Ähm... Ich soll gucken, ob ihr mich versteht und ich vielleicht sogar mit euch sprechen kann... Joa... Also wenn ihr mich hört, antwortet doch bitte mal... Wäre echt nett ...«

Rori kicherte neben ihm. Er warf ihr einen bösen Blick zu, aber bevor er etwas sagen konnte, tauchte ein Fisch aus dem Wasser auf, genau vor Ashs Beinen. Er blubberte etwas vor sich, doch Ash schien es verstehen zu können.

»Und?« Rori zog es unnötig in die Länge. »Verstehst du, was er sagt?«

Erstaunt nickte der Angesprochene.

»Wirklich? Für mich ist es nur blubbern!« Rori fing an, wie ein kleines Kind auf und ab zu hüpfen.

Überfordert antwortete Ash: »Ehmm... Also er sagt halt, dass er mich verstehen kann und so... Sein Name ist Bob.«

»Wie cool ist das denn bitte?! Du kannst wirklich mit Tieren sprechen! Und sie mit dir! Du bist also doch der Typ aus der Prophezeiung, der uns alle vor Natsume retten wird! Das ist so aufregend!«

Rori fing an, nicht nur auf und ab, sondern auch durch die Gegend zu hüpfen.

Aus dem Nichts meldete sich der Mann von vorhin zu Wort: »Rori, denkst du nicht, ihr solltet euch langsam auf den Weg machen? Immerhin ist nicht mehr viel Zeit, und die Suche nach dem Stein wird bestimmt schwer, wenn man bedenkt, wie viele zuvor daran gescheitert sind ...«

»Oh, du hast recht! Komm Ash, wir gehen jetzt die Welt retten!«

Voller Tatendrang zog Rori ihn hoch und in eine Richtung. Niemand wusste, wohin sie gehen wollte, und Ash hatte das Gefühl, sie wusste es selbst nicht. Allerdings kannte er sich in Terra nicht aus und er musste auch erst mental mit seiner Situation klarkommen, bevor er etwas anderes machen konnte.

»Rori... Weißt du eigentlich, wo wir hinmüssen?«

Ash stellte die Frage nun schon zum zehnten Mal, allerdings sehr berechtigt. Rori führte die beiden seit drei Tagen durch den Wald, und es sah nicht so aus, als würden sie bald an ihrem Ziel ankommen.

»Jahaaa... Wir müssten bald da sein!«

»Wo müssen wir denn überhaupt hin?«

Darauf antwortete sie nicht mehr, sondern lief einfach weiter. Genau so ein Gespräch wurde auch schon seit drei Tagen geführt. Nachts machte Rori es sich auf einem Baum bequem, und Ash unter einem Baum. Das Buch hatte er mitgenommen und abends blätterte er es durch, voller Begeisterung für all die Dinge, die darin standen. Zu seiner eigenen Überraschung gefiel ihm diese Art von Reisen sogar ein bisschen. Mit Dreck oder der wilden Natur hatte er nie ein Problem gehabt, und er mochte die Waldluft und den klaren Sternenhimmel.

Tagsüber machten sie manchmal eine Pause und Rori zauberte ein halbes Festmahl aus ihrem kleinen Beutel. Sie erklärte Ash, dass es sich um einen Platzvergrößerungszauber handelte, und er gab sich mit dieser Antwort vorerst zufrieden.

Nach weiteren Stunden endlosen Laufens beschlossen die beiden, eine Pause zu machen. Rori holte wieder ihren Beutel hervor um Essen und Wasser raus zunehmen. Außerdem griff sie auch nach einer Karte, welche sie auf dem Boden ausbreitete.

»Ist das Terra?«, neugierig beugte sich Ash über sie. Auf der Karte sah man zwei große Inseln, die beide von vielen Flüssen durchzogen wurden. Während die linke Insel von unterschiedlichen Wäldern geschmückt war, befand sich auf der rechten viel Gebirge.

Die Angesprochene nickte und erklärte: »Guck, das ist der Felssee, an dem wir dich beschworen haben. Dort sind die Nachtwälder in denen Natsume Schlummert. Da vermutet man auch sein linkes Auge. Mein Plan war es, über den Flussweg dorthin zu kommen, aber eigentlich hätten wir schon gestern an irgendeinem Fluss landen sollen ...«

»Also haben wir uns verlaufen«, stellte Ash fest.

Stumm nickte Rori.

»Hast du denn dann eine ungefähre Ahnung, wo wir jetzt sind und wie wir zu diesen Nachtwäldern kommen?«

Doch bevor Rori antworten konnte, lief eine Katze auf die Lichtung. Ihr Fell war weiß mit einem Stich hellblau und seine Augen tiefschwarz.

»Ich weiß, wo ihr seid, und wir ihr zu eurem Ziel kommt!«, rief die Katze mit einer piepsigen Stimme.

»Die Katze kann sprechen...?!«, stotterte Ash als einzige Reaktion.

»Kann sie nicht, Dummkopf. Ich habe nur ein Piepen gehört. Du kannst die Tiere halt nur verstehen«, korrigiert Rori.

»Oh, stimmt... Das hatte ich ganz vergessen.«

»Wollt ihr denn jetzt meine Hilfe oder nicht? Wenn ja, müsst ihr mir aber etwas zu Essen geben! Ich bin übrigens Soseki. Und wer seid ihr?«, meldete sich die Katze wieder zu Wort.

»Wenn du uns helfen würdest, wäre das sehr nett, Soseki. Ich bin Ash, und das ist Aurora, aber alle nennen sie nur Rori.«

Besagtes Mädchen stand einfach da. Sie konnte die Katzen nicht verstehen und konnte deswegen nur an Hand von Ashs Antworten erschließen, um was es ging. Allerdings wollte sie auch gar nicht wissen, was die Katze sagte, denn sie wusste, wie gefährlich er war.

»Ash, pass auf. Das ist eine dämonische Katze. Die sind gefährlich«, erläuterte sie.

Der Katze verteidigte sich aber sofort, auch wenn nur Ash es verstand.

»Stimmt gar nicht! Ich bin nicht gefährlich... Okay, vielleicht ein bisschen, aber ich würde euch nichts antun! Nur weil meine Geschwister Menschen fressen, heißt das nicht, dass ich sowas auch machen würde! Generell Fleisch ist voll ekelhaft. Ich bin Vegetarier! Auch wenn das als Fleischfresser vielleicht nicht so gut klappt ...«

»Bitte was?! Es gibt Katzen, die Menschen fressen?!«, entsetzt hallte Ashs Stimme durch den Wald. Langsam deutete Soseki ein Nicken an.

»Wusstest du das etwas nicht?« Energisch schüttelte Ash den Kopf.

»Siehst du? Diese Dinger sind gefährlich«, sagt Rori, mit einem überprüfenden Blick auf die Killerkatze.

Es herrschte ein paar Momente Stille, in denen Soseki sich an den Vorräten von Rori zu schaffen machte, bevor Ash wieder etwas sagte.

»Aber guck mal... Soseki sagt, er kann uns helfen und er ist vegetarisch. Also isst er uns schon nicht.«

Nachdenklich blickte Rori besagte Katzen an. Mit einem Seufzen ergab sie sich.

»Na gut, wir nehmen ihn mit. Eigentlich ist er ja auch süß und wenn er uns helfen kann... Also komm her Soseki.«

Freudig hoppelte er auf Rori zu, und schließlich in ihre Arme.

»Du hast es gehört, Soseki! Und jetzt zeig uns den Weg zu den Nachwäldern. Nein, warte. Erst essen wir was und dann gehen wir«, meinte Ash.

Ash hüpfte wieder auf den Boden und machte sich an Tofu zu schaffen, ehe er fragte: »Was wollt ihr denn in den Nachtwäldern? Nicht dass ich euch nicht hinbringen würde. Aber ich dachte, wegen Natsume sind die gesperrt worden. Oder wisst ihr das auch nicht?«

Rori warf einen fragenden Blick zu Ash, doch dieser ignorierte ihn und antwortete stattdessen Soseki: »Wir wollen das linke Auge von dieser Katze suchen und es ihr zurückbringen... Wegen dieser Absperrung fällt uns schon irgendwas ein.«

Verstehen nickte Soseki und fraß weiter sein Tofu. Auch Ash und Rori nahmen sich etwas zu essen, und da es schon spät war, die Sonne stand bereits tief am Horizont, beschlossen die drei am nächsten Morgen weiter zu reisen.

Rori machte es sich wieder auf einem Baum bequem und Soseki kuschelte sich zu ihr. Auch wenn die beiden nicht vernünftig kommunizieren konnten, mochte Rori die kleine Katze. Ash erinnerte sich daran, wie sie in ihrem Kennenlerngespräch meinte, Katzen seien ihre Lieblingstiere. Vielleicht war sie deswegen auch so schnell von Ash überzeugt worden. Dieser setzte sich wieder an den Fuß eines Baums und holte das Buch aus dem Beutel. Wie an den letzten Abenden blätterte es durch und fand wieder neue Seiten, welche ihre eigene Geschichte erzählten. Es schien, als hätte es schon oft den Besitzer gewechselt und einiges erlebt.

Am nächsten Morgen wurde das Trio von der strahlenden Sonne geweckt. Nach einem kurzen Frühstück machten sich die drei wieder auf den Weg zu den Nachtwäldern. Soseki führte sie genau in die Richtung, aus der Ash und Rori ursprünglich gekommen waren. Erst, als sich nach wenigen Stunden der lichtete und den Blick auf den Felssee freigab, realisierten Ash und Rori, dass sie drei ganze Tage lang blind durch den Wald geirrt waren.

»Siehst du das, Rori?«, fragte Ash mit einem Hauch von Vorwurf in seiner Stimme.

»Ja... Es tut mir leid! Ich hätte vielleicht vorher nachfragen sollen, wo wir lang müssen«, entschuldigte sich das Mädchen.

Sie wanderten noch für die nächsten paar Tage durch den Wald, bis sie an einem kleinen Hafen ankamen. Dahinter erstreckte sich Wasser. Viel Wasser. Rori und Soseki erklärten, dass sich dahinter die Klinge-Insel von Terra befand und dass sie dort in den Pilzwäldern ankommen würden. Von dort aus müssen sie in ein paar Tagen in den Nachtwäldern sein.

Nach einer Schifffahrt, welche sich anfühlte wie eine Ewigkeit, sah das Trio endlich wieder Land. Für Rori und Soseki schien der Anblick, der sich ihnen bot, normal zu sein, doch Ash fühlte sich wie im Traum.

»Leute seht ihr das?! Da sind Pilze! Viele Pilze! Und die sind so groß wie Bäume! Oh mein Gott, ist das ein Steinpilz?! Okay, als Nächstes essen wir Pilzsuppe!«, aufgeregt zeigt er in die Ferne.

»Magst du Pilze, Ash?«

»Und wie! Du etwa nicht Soseki?«

Langsam schüttelte er seinen Kopf.

»Waaaaaas???« Gespielt schockiert hielt Ash eine Hand an seinen Mund und tat so, als würde er ohnmächtig werden.

Nachdem sie am Hafen angekommen und durch die Stadt gewandert waren, standen Rori und Soseki nun verloren zwischen riesigen Pilzen. Ash währenddessen untersuchte fasziniert einen großen Hutpilz.

»Aaaaaash... Sollen wir nicht langsam mal weiter? Du guckst dir schon seit Stunden Pilze an...«, gelangweilt blickte Rori durch die Gegend.

Murrend stand Ash dann auf.

»Das waren keine Stunden... Nur eine halbe! Aber naaa guuut... Dann gehen wir halt weiter... Wohin müssen wir überhaupt?«

Und schon lief Soseki voran. Die kleine Katze wollte wirklich schnell von den ganzen Pilzen wegkommen.

Gegen Mittag fand Ash wieder einen Pilz, den er unter die Lupe nehmen wollte, und Rori meinte, es sei die perfekte Gelegenheit, um Mittag zu essen. Also aßen sie und Soseki, während Ash Pilze anschaute, anfasste, abschnitt, aufschnitt, in seine Tasche warf und irgendwas in sein Büchlein kritzelte. Er hatte in dem Buch einige leere Seiten gefunden und beschlossen, dort Infos über die Pilze hinzuschreiben.

Auch am Abend, als er eigentlich schlafen sollte, faszinierten ihn diese riesigen Pilze zu sehr, um zu schlafen.

Am nächsten Morgen war er mehr Zombie als Mensch. Er schlief als Erstes ein, wachte erst auf, als Soseki ihn biss und war dann wieder voller Energie, um Pilze zu studieren. So gingen die Tage immer weiter, bis sie die Pilzwälder verließen. Zum Glück war Ash an diesem Tag kein Zombie mehr, sonst hätte er sich vermutlich geweigert. Dafür war er am nächsten Tag umso deprimierter.

»Wieso habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?«

»Haben wir. Du hast es nur nicht mitbekommen.«

»...«

»Gehen wir nochmals in die Pilzwälder zurück?«

»Wir drehen jetzt bestimmt nicht um, nur damit du noch mehr Pilze in deine Tasche stopfen kannst.«

»Auf dem Rückweg?«

»Vielleicht.«

Soseki mochte wirklich keine Pilze und Rori wollte nicht umkehren, also musste Ash ohne Pilze auskommen.

Dann fiel ihm etwas ein.

»Wir sind doch jetzt in den Nachtwäldern oder?«

»Ja, wieso?«

»Sollten wir dann nicht nach diesem Obsidian und der Statue von Natsume suchen?«

Plötzlich blieben alle stehen.

Nach kurzem Schweigen fragte Soseki die Fragen aller Fragen: »Habt ihr beide euch eigentlich Gedanken darüber gemacht, wie ihr den Obsidian findet und ihn zu seinem Platz bringt? Und wie findet ihr diesen Platz?«

Ash reagierte nicht. Dann ergriff Rori das Wort: »OK, wir sind jetzt in den Nachtwäldern. Was jetzt? Wollen wir einfach durch den Wald und hoffen, irgendwann diesen Stein zu finden und danach die Statue zu suchen? Oder sollen wir erst nach der Statue suchen, und hoffen, dass der Obsidian sich irgendwo in der Nähe befindet?«

»Weißt du, wie groß der Wald ist? Wie sollen wir in dieser Fläche einen Stein finden? Aber wir wissen auch nicht, ob der Stein überhaupt in der Nähe der Statue ist. Hinterher sind wir zwar an der Statue und der Stein ist am anderen Ende des Waldes«, meinte Ash.

»Aber der Stein könnte ja genauso gut auf der anderen Insel sein«, Soseki machte eine kurze Pause, damit Ash Rori sagen konnte, was die Katze sagte, »und wir müssen jetzt noch mal zurückfahren.«

»Wir sollten einfach erst zu der Statue gehen und hoffen, dass sich der Stein da auch befindet«, ergänzte Ash noch, als er das gesagt von Soseki überbrachte .

»Und wie kommen wir dahin?«, verwirrt neigte das Mädchen ihren Kopf.

Ash erklärte: »Soseki hat doch mal gesagt die Nachtwälder seien abgesperrt worden. Aber da wir uns ja gerade in den Nachtwäldern befinden, ist nicht der ganz Wald abgesperrt, sondern nur ein Teil davon. Und ich nehme an, die haben nur den Teil abgesperrt, in denen sich Natsumes Statue befindet. Also wenn wir den abgesperrten Teil finden, haben wir praktisch auch die Statue gefunden.«

Anerkennend nickten Rori und Soseki.

»Schlau...«

Mit neuer Energie marschierte das Trio weiter durch den Wald, bis sie irgendwann in einem kleinen Dorf ankamen.

»Das sieht nicht nach einer Absperrung oder dergleichen aus ...«

Während die drei verwirrt in der Gegend herumstanden und überlegten, wo sie hier gelandet waren, ertönte eine freundliche Stimme von hinten.

»Kann ich euch irgendwie helfen?«

Sofort drehten die drei sich um und erblickten einen recht breit und groß gebauten Mann. Er sah nicht so aus, wie die Stimme klang. Rori antwortete trotzdem.

»Wir suchen die Statue von der Katze Natsume! Und ihr linkes Auge den Obsidian! Aber wir haben uns verlaufen und wissen nicht wirklich, wo wir sind... Denken Sie, sie können uns den Weg oder eine Richtung zeigen?«

Der Mann hob eine Braue.

»Ihr wisst, dass das gefährlich ist und der Bereich nicht umsonst abgesperrt ist? Was wollt ihr überhaupt dort? Seid ihr etwa auch Möchtegernabenteurer?«

Soseki merkte, dass der Mann ihnen nicht wirklich helfen wollte, und stupste Ashs Bein an. Dieser verstand, was Soseki wollte und sagte: »Also wir wollten eigentlich nur wissen, in welche Richtung die Statue liegt, damit wir sie vermeiden können...«

Allerdings verstand Rori nicht, wieso er das sagte.

»Hä? Seit wann das denn? Ich dachte, wir suchen jetzt diesen Obsidian, bringen ihn zur Statue und retten die Welt?«

Soseki und Ash klatschen sich innerlich auf die Stirn. Der Mann hob nun auch die andere Braue.

»Was denn jetzt?«

»Wir retten die Welt!«

»Tut mir leid, aber das kann ich leider nicht zulassen.«

»Was?«

Dann ging alles ganz schnell. Der Mann ließ seine Faust auf Rori zu rasen und seinen Fuß auf Ash. Beide konnten noch knapp ausweichen, während Soseki auf den Angreifer sprang und ihn biss.

»Wieso sollten sie uns aufhalten wollen!? Wollen Sie denn etwa, dass die Welt untergeht?!«, schrie Rori, bevor sie wieder einem Tritt auswich.

»Genau deswegen haben wir doch überhaupt den Stein gestohlen, Kleine!«, schrie der Mann zurück, bevor er Soseki von seinem Bein abriss und wegwarf.

Sie ging das noch eine Weile weiter. Ash und Rori wichen dem Mann aus, während Soseki ihn immer wieder biss. Doch irgendwann hatte keiner von ihnen mehr Energie und Ash fiel auf, dass er immer noch dieses dicke Buch in seiner Tasche trug. Er beschloss, es als Waffe zu benutzen und als er es mit voller Kraft auf den Mann schleuderte, traf ihn ein Stein am Kopf.

Das Letzte, was er mitbekam, bevor er ohnmächtig wurde, war, wie Rori und Soseki seinen Namen schrien und der Mann hämisch lachte.

Keuchend fuhr Ash hoch. Nachdem er leichtes Schwindelgefühl überstand, bemerkte er, dass er in einem Bett lag, in einer vertrauten Umgebung und mit dem Buch in seinem Schoß. Als er sich genauer umguckte, sah er, dass er sich in seinem Zimmer befand. Nicht in Terra. Sondern in seinem Zimmer.

Verwirrt rieb er seine Augen, um sicherzustellen, dass er nicht halluzinierte, doch der Raum veränderte sich nicht. Dann nahm er das Buch, das immer noch auf seinem Schoß lag, in die Hand und blätterte es wieder durch. Zu seiner Überraschung fand er den Beschwörungszauber, der ihn nach Terra gebracht hatte und die Notizen über Pilze.

Plötzlich nahm er eine Bewegung aus seinem Augenwinkel war und bei genauerem Hinsehen bemerkte er eine Katze. Sie sah sehr nach Soseki aus.

»Soseki?«

Die Katze blickte auf.

»Weißt du, was passiert ist? Und wo Rori ist?«

Soseki machte ein fragendes Miau. Daraufhin nahm Ash an, dass seine Fähigkeit, mit Tieren zu kommunizieren, verschwunden war. Er verstand immer noch nicht, was passiert war. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm auch, dass seitdem er von seinem Bett nach Terra transportiert wurde, gerade mal knapp zwanzig Stunden vergangen waren. Das machte ihn noch verwirrter, denn er war durchaus länger in Terra gewesen.

Da er wissen wollte, was passiert war, nachdem er in Terra ohnmächtig geschlagen wurde, versuchte er abermals, nach Terra zu gelangen. Da es auch nach etlichen Versuchen nicht klappte und auch nicht, als Soseki versuchte mitzuhelfen, wurde Ash so frustriert, dass er beschloss, das Buch vorerst aus seiner Reichweite zu schaffen, und auf den Dachboden zu bringen.

Die Katze folgte ihm dabei, und Ash fiel auf, dass sie ein Halsband trug. Er dachte sich aber nichts dabei und setzte seinen Weg zum Dachboden fort. Dort angekommen, legte er das Buch auf ein Regal. Er wollte gerade die Tür wieder schließen, als Soseki durch sie hindurch schlüpfte. Kurz bevor die Tür ganz zu fiel, konnte Ash sehen, dass auf Soseki's Halsband ein Name stand:

Natsume

Dann fiel die Tür mit einem lauten Krachen zu.

Ash versuchte sie wieder zu öffnen, doch er schaffte es nicht. 


Karl

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