November| Ich überlebe die Vorstellungsrunde der Verdammnis
"Und das - meine Damen und Herren, ist der legendäre - " Lukas verbeugte sich, und präsentierte...
...den Sportplatz.
"Okaay ...?" fragte ich langezogen.
"Warte, ich zeige dir heute nur das Schulgebäude, okay? Weil in einer Stunde gibt es Abendessen, und heute haben die Celli gekocht." sagte Lukas, während wir nebeneinander durch das Schulgelände liefen.
"Die Celli?" fragte ich verwirrt.
"Jup. Wir haben hier keine Köche oder Köchinnen. Jede Gruppe kocht abwechselnd." erklärte er. "Wenn man mal dran ist, dann so für einen Monat. Es sei denn, das Essen ist richtig schlecht - Dann können die anderen Schüler die zuständige Gruppe abwählen. Kommt aber so gut wie nie vor."
"Und die Gruppen?" hakte ich nach.
"Meistens sind diejenigen die das selbe Instrument spielen, in einer Gruppe. Aber die Flöten zum Beispiel, sind nur zu zweit, deswegen wohnen die zusammen mit dem Fagott. Die Waldhörner sind aber zu siebt, also haben wir unsere eigene Hütte." Lukas öffnete eine Schiebetür, die ins Innere des Schulgebäude führte.
"Wir gehen ins Klassenzimmer, ja? Dort stelle ich dich den anderen vor." sagte er.
"Den anderen? Und ist heute nicht Sonntag?" fragte ich ihn. Langsam begann ich, mich wie ein Papagei zu fühlen.
"Jup, heute ist Sonntag. Aber die Klassenräume sind anders als du denkst. Und die Lernklassen sind nach Alter aufgeteilt. Du bist fünfzehn, oder?" fragte Lukas. Definitiv eine rhetorische Frage, aber ich nickte trotzdem. Lukas klopfte an einer schlichten Holztür.
"Ja-ha!" rief eine leicht genervte Mädchenstimme.
Die Tür ging mit einem lauten Quietschen auf, und ein blondes, grimmig aussehendes Mädchen erschien auf der Türschwelle. Dann sah sie mich an, und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas freundlicher.
"Mia. Hi, schön dich zu sehen. Komm rein." Sie nahm meine Hand, und führte mich in das Zimmer.
"Wow! Das ist ja so was von abgefahren!" entfuhr es mir.
Das Zimmer war klein, rund, und an der Decke war eine Glaskuppel, sodass man freie Sicht auf den Himmel hatte. Es sah gar nicht so aus wie ein normales Klassenzimmer. An der Wand entlang waren bequem aussehende Sitzsäcke aufgestellt, und in der Mitte stand ein großer, runder Tisch.
Das blonde Mädchen schmunzelte. "Ja, dachte ich vor zwei Jahren auch. Mein Name ist Anni, ich spiele Pauke. Bruno Mars hat schon viel über dich erzählt."
"Bruno Mars?" echote ich verwirrt.
"Nein." mischte Lukas sich ein. "Bruno Snickers."
Anni verpasste ihm eine gespielte Kopfnuss.
"Nein, ich meine Natürlich Bruno Schmidt, den Schulrektor." klärte Anni mich auf.
Die anderen Leute im Raum musterten mich neugierig. Oh-oh. Anfang der Vorstellungsrunde, wahrscheinlich. Schließlich kam ein stämmiger Junge zu mir.
"Ich bin Hugo. Ich spiele Viola." Er hielt seine Hand zum high five hin, und ich schlug ein. Immer mehr Leute kamen zu mir, und stellten sich vor. Ich gab gefühlt zwanzig Leuten ein high five, und allmählich begann meine Hand zu schmerzen.
Anni lächelte mich an. "Ich weiß. Du hast dir keinen einzigen Namen merken können, stimmts? Na ja, das kommt mit der Zeit, keine Sorge."
"Lukas." Sie wandte sich ihm zu. "Hast du gerade angeboten, Mias Koffer in ihr Zimmer zu tragen? Wie lieb von dir. Ich kann sie dann etwas aufklären." Anni lächelte zuckersüß.
"Na gut." Lukas kratzte sich am Hinterkopf. "Viel spaß!" wünschte er mir, um dann den Koffer schnaufend und keuchend zu einer kleinen Siedlung zu tragen.
Anni lächelte mich an. "Na, was willst alles wissen?"
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