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Wankelmut

Der Untergang des leichten Kreuzer ARA General Belgrano sorgte für einen Sturm argentinischer Entrüstung und Entsetzens- nicht nur hier in Goose Green. Auch die Welt war geschockt, war doch die Zeit der Großkampfschiffe vorbei. Sie waren zu angreifbar und deren Versenkung brachte zu hohe Verluste an Mensch und Material mit sich- neben einem propagandistischen Prestigeverlust, der kaum noch zu heilen war.

So war nicht nur dieser alte Kreuzer, sondern auch die friedlichen, diplomatischen Bemühungen mit torpediert worden.

Argentinien bereitete nun seine Rache vor, denn man musste deutlich reagieren, wenn man sein Gesicht wahren wollte- nach innen und außen.

Doch noch fiel dies schwer, denn auch am 03.Mai 1982 behielt Großbritannien die Initiative, griff zwei argentinische Korvetten mit Raketen an.

Erneut war George Miller am Folgetag, den 04. Mai 1982 durch Hauptmann Flagrano in die Unterkunft von Goose Green für den Vormittag einbestellt worden. Daher hatte er sich schon früh am Tag von Boca House auf den Weg gemacht. Samantha wich keinen Moment von seiner Seite, denn allein zu bleiben erschien Beiden zu gefährlich. Und Samantha hatte Angst- vor dem Alleinsein in dieser Zeit.

Wie gefährlich es war, dies sollte sich schon alsbald erneut zeigen.

In den letzten Stunden der Nacht hatten die Briten wieder einen Angriff gegen Port Stanley geführt. Ziel war erneut das dortige Flugfeld, welches von britischen Vulcan- Bombern nach stundenlangem Flug vom Inselstützpunkt Ascension im Mittelatlantik und einer Vielzahl von Luftbetankungen angegriffen wurde. Sie konnten in der Nacht ihre tödliche und zerstörerische Last abwarfen.

Wieder hatte dieses entfernte Bombardement die Millers aus dem Schlaf gerissen, daher waren sie schon gegen sieben Uhr am Morgen in der Gemeinschaftsunterkunft der Internierten.

Gerade rechtzeitig, um sich geduckt unter die Menge der Internierten zum Frühstück zu mischen, um unauffällig zwei Scheiben Brot und eine Art Leberwurst zu dem Tee aus den Thermophoren zu erhalten.

Die hier Internierten hatten nun auszuharren- die Tätigkeiten waren nur noch auf die eigenen Belange im Gemeinschaftshaus von Goose Green beschränkt. Doch es gab Ausnahmen. So hatte man aus der Schule im Norden der kleinen fünfzehn Häuser großen Ortschaft eine Schultafel zu organisieren- und sodann noch eine Zweite, welche jedoch von den Militärs einbehalten wurde. Auch Kreidestücken- sogar farbige- fanden so den Weg in die Internierten- Unterkunft.

Samantha machte sich in der Beschäftigung von drei Kindern nützlich. Sie ließ die Kinder auf die Tafel malen, was sie hier seit der argentinischen Besetzung gesehen oder gehört haben. Viele kleine Kunstwerke entstanden und auch Samantha Miller hatte sich mit eingebracht, indem sie eine Zeichnung des getroffenen, sinkenden Kreuzers Belgrano beisteuerte.

Ein Kind- ein Junge- malte Waffen und danach ein sehr detailliertes Bild der Zwillings- Flugabwehr- Kanone, welche am heutigen Tag von Antonio Montoya in Bereitschaft mit 6 weiteren Soldaten gehalten wurde. Ein kleines Mädchen fertigte- wohl auch um Samantha zu gefallen- ein Bild von Boca- House, wie es nun mit den Zeltbahnen aussah. Selbst das Tarnnetz über der Tür, dass Korporal Montoya gestern noch selbst am Nachmittag gespannt hatte, war hier auf dem Bild schon gut zu sehen.

Antonio Montoya suchte weiterhin stets die Nähe zu den Millers und war nunmehr fast der Einzige, den das Schicksal der Millers noch zu interessieren schien oder wie deren Situation in Boca House war. Auch obwohl es nicht notwendig war, so brachte er umtriebig Holz, Papier und Streichhölzer sowie Dosenmahlzeiten zum Verzehren.

Gestern hatte auch George Miller längere Zeit mit Montoya geredet- auch über die Versenkung des argentinischen Schiffs-der Belgrano. Das Anfangs freundliche Gespräch, dass die Männer beim Festnageln der Tarnnetze an einem älteren Balken des offenen Daches führten, um auch die einsame Zeit zu verkürzen, wandelte sich irgendwann wieder. Der fast freundschaftliche Ton zwischen dem Wissenschaftler und dem Soldaten wurde schärfer, als man anfing, politische Diskussionen zu führen. Weder Antonio Montoya, noch George Miller wussten hinterher, wer angefangen hatte, oder ab einem Zeitpunkt zu energisch seinen Standpunkt vertrat.

Während Montoya in der Versenkung des Kreuzers einen unmenschlichen und unnötigen Akt sah, der keine militärische Notwendigkeit hatte, versuchte Doktor George Miller, der Versenkung dieses Schiffes eine militärische Notwendigkeit zu geben- auch wenn ihm selbst für eine Analyse keine Informationen vorlagen.

Als Antonio Montoya auch noch mitteilte, dass ein Großteil der Besatzung aus jungen Seekadetten bestand, die in Ausbildung auf der Belgrano waren, fehlte es jedoch George Miller an Gegenargumenten- er zog sich 'verbal besiegt' in die Hütte zurück. Nur Samantha Miller blieb dem Argentinier danach als Gesellschaft.

Auch wenn Montoya's Temperament noch aufgewühlt und erhitzt von der Debatte war, so gelang es Samantha, den argentinischen Soldaten wieder zu beschwichtigen, indem sie ihn bat, mehr von seiner Familie zu erzählen- von seiner Schwester, seiner Mutter und dem kleinen Restaurant. Auch wollte sie mehr über seine Zukunftspläne erfahren- nicht nur, um Antonio Montoya zu beruhigen- nein, mehr aus persönlichem Interesse. Dies führte dazu, dass Montoya seine Wünsche für das Studium beschrieb und auch, wie er sich ein Leben danach vorstellen könnte- als Lehrer.

Antonio Montoya schien sich sehr gern mit Samantha auszutauschen. Es war offensichtlich- der Argentinier versuchte bei Samantha Eindruck zu schinden- ohne in seinen Schilderungen übertrieben zu wirken. Er gab das Bild eines vernünftigen, zielstrebigen und zielbewussten jungen Mannes- ganz natürlich und freundlich.

Samantha fand ebenfalls von Mal zu Mal mehr Gefallen an den Gesprächen. Und auch der Mann, Antonio Montoya, schien Samantha zu beeindrucken- und wohl auch vom Angesicht zu gefallen.

George Miller war beruhigt, als das Netz festgenagelt und gespannt war und Montoya vorgab, zu seiner Basis zu müssen, denn ein langer Dienst erwarte ihn am Folgetag.

Doch dies war gestern.

Heute- hier und jetzt saß George Miller in dem kleinen Raum und wartete auf den unangenehmen Hauptmann. Wollte er sich auf Flagrano und die Diskussionen eigentlich einstellen und vorbereiten, so schweiften seine Gedanken im Moment ab- zu den Ereignissen des Krieges und dessen Verlauf in den letzten Tagen.

Eine Sirene ertönte.

Das Auf und Ab des Sirenentones zeigte Wirkungen im Haus.

Stiefel liefen hastig über den Flur. Argentinische Soldaten huschten an der geöffneten Tür des kleinen Raumes vorbei.

„Zum Flugfeld! Luftangriff!", riefen Argentinier.

„Alles in das Untergeschoss- sofort!", schrie der Verantwortliche im Obergeschoss, wo die Internierten waren. Leute drängten sich oben im Flur- und noch mehr auf der Treppen. Kurz darauf schoben sich schon die ersten Internierten in die Gänge des Untergeschosses. Auch vor der Tür zu dem kleinen Raum kamen jetzt Leute vorbei.

Dann hörte man deutlich ein Einsetzen der Luftabwehr- allen voran auch der Oerlikon- Bührle Zwillings- Flaggeschütze am Flugfeld. 

Kurz darauf nahmen alle die zunehmenden, sich nähernden Triebwerksgeräusche wahr, welche sodann mit lautem Zischen über die Unterkunft hinweg fegten. Vier Maschinen- Sea Harrier der Royal Navy- machten zwei Leute im Bereich der Glasfront des Mittelbaues in der Kürze der Zeit aus.

Mehrere Soldaten stürzten bewaffnet ins Freie.

Rawumm! HWrumms! Rawumm!- die ersten britischen Bomben trafen das Flugfeld- computergesteuert zwar, jedoch nicht sehr präzise.

Dennoch erzitterte eine Gurani II JA 50- Transportmaschine, die nahe dem Rollfeld gewartet wurde. Personal rannte vom Rollfeld weg, einige fielen durch den Druck der Explosionen zu Boden.

Alles, was die Argentinische Luftabwehr geben konnte, wurde heute gezeigt. Hier in Goose Green war man heute gut vorbereitet.

Ein einsitziger Jagdbomber Sea- Harrier FRS- MK1, welcher mit den anderen drei Maschinen vom britischen Flugzeugträger HMS Hermes stammte, wurde schon während dieses ersten Überfluges getroffen und spie reichlich Rauch aus den Düsentriebwerken. Die Maschine verließ den Verband, um erst geradeaus in Richtung Grantham Sound im Westen weiter zu fliegen, dann drehte sie rauchend und mit verpuffenden Aussetzern jedoch nach Südwesten ab- Richtung Halbinsel Lafonia.

Die Wingmen- Sea Harrier dieser Maschine folgte noch ein Stück, suchte dann jedoch Anschluss zu den verbliebenen zwei Harrier- Maschinen zu finden, die zu einem zweiten Anflug auf das Flugfeld eine weite Schleife zogen.

Pausenlos ratterte die Oerlikon- Zwillingskanonen Batterie. Die anderen 30 Millimeter- Flakkanonen Hispano- Suiza mischten ihr lautes Donnergrollen beim Feuern hinzu.

Wrummms. Wummm. Bruuufff. Neue Einschläge. Dieses Mal konnte man regelrecht die Flugbahnen der Luft- Boden- Raketen sehen nachdem die Harrier- Maschinen die Ziele erfasst und ihre Lasten abgeschossen hatten.

Der Nachzügler , die Wingmen- Harrier, flog tiefer an und bestrich die Landebahn mit ihren Bordkanonen. Ein Tankfahrzeug stieb Flammen in den Himmel- es war getroffen.

So schnell, wie die britischen Flugzeuge erschienen waren- so schnell suchten sie nun ihr Heil in der Flucht. Pendelnd, damit sie der immer noch feuernden Oerlikon kein gutes Ziel boten.

Das Grollen in der Luft wurde leiser, die Maschinen flogen irgendwann tiefer am Rande des Choiseul Sound östlich in Richtung Walker Creek und offenes Meer davon.

Die Luftabwehr schwieg nun.

Nur eine Sea- Harrier der Royal Navy fehlte. Irgendwo westlich von Goose Green muss sie abgestürzt sein. Hatte sich der Pilot noch retten können?

Gut zehn Minuten der Anspannung waren nun vorbei. Der Soldat der Fluraufsicht des Obergeschosses erhob seine Stimme, jetzt- da auch die warnende Sirene schon seit fünf Minuten zur Ruhe gekommen war.

„Ruhe. Ruhe bitte!"- hörte George Miller aus der Kammer den argentinischen Soldaten vor den verängstigten Internierten in schlechtem Englisch reden. „Wieder alles gut! Alles normal. Jetzt! Bitte gehen in Zimmer. Okay?"

Die anderen Internierten, die erst hektisch und aus Angst hier in das Untergeschoss geflohen waren, rumorten.

Eine weitere Stimme, laut und grob erhob sich im Flur: „Alle wieder auf ihre Unterkünfte zurück wurde gerade gesagt! Also bitte!" Es war die Stimme von Hauptmann Flagrano. Breitbeinig stand er im Eingang zum Gebäude, hinter sich den grobschlächtigen Sergeant Varillo. Zudem ein sehr jung aussehender Korporal namens Spiros, der augenscheinlich wenig Durchsetzungswillen hatte, um die Lage hier zu bereinigen.

Das Rumoren nahm etwas ab. Eingeschüchtert gingen die Leute die Treppen hinauf. Eine ältere Kelperin ließ noch ihren Unmut freien Lauf. „Unerhört, dieses grobe Verhalten.", sagte die Dame noch vernehmbar.

Sergeant Varillo schob sich in die Tür zu dem kleinen Raum. Dann winkte er 'seinem Meister des Bösen', gab ein Kopfnicken in Richtung George Miller bevor er Platz machte.

Hauptmann Flagrano ging herrisch und selbstherrlich auftretend nun in den Raum. Er ging zu dem Fenster, um das Roll- Rollo herunter zu ziehen, bis nur noch ein kleiner Spalt von Licht in den Raum kam. Dann signalisierte Flagrano dem Sergeant Varillo und dem in dessen Schatten dahinter stehenden jungen Korporal Spiros hinaus zu gehen und am Fahrzeug zu warten. Varillo schloss mit einem missgünstigen Lächeln die Tür zum Raum.

„Herr Doktor Miller. Haben sie auch soeben diesen Erfolg der argentinischen Luftabwehr gesehen? Ihr britischer Eindringling wurde vernichtet. Die anderen Piloten? Haben die Flucht ergriffen. Wenn meine Vorinformationen stimmen, so war dies soeben der allererste Abschuss einer britischen Maschine überhaupt in diesem Scharmützel."

George Miller stand immer noch unter den Eindrücken des Gefechtes und des Lärmens.

„Herr Doktor? Sie sagen ja gar nichts?", fiel es auch Hauptmann Flagrano auf.

„Haben sie neues Personal bekommen?"

„Oh, sie meinen den jungen Korporal? Noch etwas zögerlich und labil. Aber auch Korporal Spiros hat schon erkannt, auf welcher Seite er gut aufgehoben ist. Ich konnte mich an höchster Stelle für ihn verwenden. Und von Sergeant Varillo kann er sich auch noch ein wenig abschauen."

„Bin ich so gefährlich, dass sie zu Dritt hierher kommen müssen?"

„Gefährlich? Nein. Aber nützlich. Für Argentinien, die argentinische Wirtschaft und Lehre wären sie ein wirklicher Zugewinn, Herr Doktor Miller. Und wie ich letztes Mal sagte- sie wären willkommen. Auch ihre Tochter. Sie müssen doch diese ärmlichen Umstände in Boca House allmählich über haben, nicht wahr? Noch heute könnten Sie und ihre Tochter über Puerto Rivero die Inseln verlassen. Sie müssen nur kooperieren."

George Miller merkte, wie Hauptmann Flagrano hinter seinem Sitzplatz hin und her ging. Flagranos Fingerspitzen tippten sacht gegeneinander vor seinem Körper.

„Aber wenn sie noch Bedenkzeit benötigen in Boca House? Es ist nur so, Herr Doktor, ich war mit meinen zwei Unterstellten soeben an Boca House als der Angriff der britischen Flugzeuge begann. Wir haben nachgeschaut, ob sie es auch – sagen wir einmal – erträglich dort haben. Bei der Gelegenheit haben wir auch die Unterlagen ihrer Forschungen an uns genommen, die sie unberechtigt aus Puerto Rivero und der dortigen Gesellschaft mitgenommen hatten. Unsere Wissenschaftler werden diese Dokumente sicherlich sehr interessant finden. Doch was ist all dies, wenn der entwickelnde, kreative Kopf nicht mitwirkt?"

George Miller wurde bleich im Gesicht. Hatte Flagrano die Unterlagen? Dann waren all die Unannehmlichkeiten für Samantha und sich selbst umsonst? Wie hatte Flagrano die Dokumente so schnell gefunden? Sicherlich war wieder alles durchwühlt worden von diesem Sergeant Varillo- ebenso, wie schon beim letzten Male. Samantha und er werden Stunden benötigen, um alles wieder herzurichten.

„Nun, Doktor Miller? Geben sie sich einen Ruck. Werden sie dieser kreative Kopf und arbeiten Sie an ihren Forschungen weiter. Für Argentinien. Für ein großes argentinisches Unternehmen. Ich habe gute Kontakte in die Wirtschaft. Man würde Sie mit Kusshand annehmen. Und Samantha? Ihr kann ein gutes Leben geboten werden."

Flagrano gab sich siegessicher. Er hatte wohl die Unterlagen. Zwei Jahre Forschungen und Untersuchungen steckten dort drinnen- dafür hatte er die letzten Jahre, seit den Nordsee- Erkundungen, dafür geopfert. Sollte man sich Bedenkzeit erbitten?

„Nun? Herr Doktor Miller?"

George Miller entschloss sich zu schweigen. Dies war im Angesicht der Situation das Beste. Er musste zurück nach Boca House und erst einmal das Versteck prüfen. Hatte Flagrano alles gefunden, dann brauchte er sich auch nicht mehr zieren. Dann konnte er seine Entscheidung finden. Oder war dies doch nicht so einfach? Er müsste seine Brücken in die Heimat für sich und Samantha dann abbrechen. Sein Land verraten?

„Ich denke, ich benötige noch weitere Bedenkzeit."

„Sicher brauchen sie diese Bedenkzeit. Sicher. Ich habe jede Menge Zeit, die ich warten kann."

"Gut. Ich möchte jetzt meinen Verpflichtungen wieder nachgehen. Wenn sie gestatten, Herr Hauptmann?"

Flagrano blieb unbeeindruckt, machte das Roll- Rollo wieder nach oben.

„Ja. Gehen sie nur. Ich wollte so und so noch Worte mit dem Kommandanten wechseln."

George Miller verließ den Raum, ging in das Obergeschoss.

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