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Ruhige Tage

Es war ruhig dieser Tage in Goose Green- unwirklich ruhig- bedrohlich ruhig.

Einzig fernes Grollen britischer Angriffe auf Port Stanley zerriss diese Ruhe und sorgte für neuerliche Anspannung.

Immer hatte man den Eindruck, dass die Möglichkeit eines neuen Angriffes auf das Flugfeld westlich von Goose Green drohend über allem schwebte- und man in Gefahr war.

Samantha erschienen die Nächte in Boca House gespenstisch.

Das Wetter zeigte sich von einer Seite, die man fast als britisch bezeichnen konnte. Feucht und dunstig am Morgen und Nieselregen, der zumeist in den frühen Nachmittagsstunden kam und bis in die Nacht andauerte. Hierbei wurde das Nieseln mal stärker und in einen Regen übergehend – dann wieder fein wie der Sprüher eines Duft- Flacon.

Die Argentinier vermuteten, dass dieses rauere Wetter Ihnen die Ruhe verschaffte, um die Transportmaschinen sicher zu entladen. Die Angriffe der Briten auf den Flugplatz von Port Stanley hatten zwar ebenfalls nachgelassen, dennoch waren die Schäden an der Landebahn so erheblich, dass die argentinischen Transportflüge vom Festland mit kleineren Maschinen nach Goose Green umgeleitet wurden.

Ständig röhrten Motoren startender und landender Flugzeuge und emsige Hände entluden auf LKW, die von hier aus über die Insel die Güter brachten.

An diesem Abend hatten die Millers in der Unterkunft am Boca House unerwartete Gäste bekommen.

Es waren zwei Pferde, die ein Landwirt aus Darwin wohl in die Darwin Hills geschafft hatte. Während ein Pferd im Anblick der fremden Menschen schreckhaft das Weite gesucht hatte, war das andere Pferd aus Neugier etwas geblieben. Es ließ sich von Samantha sogar heranlocken und anfassen. Jedoch flüchtete es dann auch nach Norden weg, als erneut eine Propeller- Maschine zur Landung heranschwebte.

Samantha hatte diesen kurzen Moment genossen. Schöne Erlebnisse in dieser Einöde waren selten.

George Miller hatte auf dem Feldbett sitzend seine Tochter beobachtet.

Es war wieder einer dieser Momente, in denen er einerseits von Stolz über seine Tochter erfüllt war, jedoch andererseits seine Rolle und Verantwortung als Vater gegenüber seinem Kind in Frage stellte.

George Miller wollte für seine Tochter nur das Beste erreichen und ihr mehr dieser schönen Momente geben.

Doch hier? Hier in dieser Hütte mit dem malerischen Namen Boca House?

Hier saß er nun in der halb eingefallenen Schäferhütte- untätig in seinem Handeln und seinen Möglichkeiten. Beruflicher Erfolg, Geld und Reputation -durch und für seine Forschungen- waren bislang immer wichtig für ihn. Nun hatte er beides erreicht, saß jedoch hier fest. Hier- im Nirgendwo. In einer Hütte von sieben mal fünf Metern. Unweit eines Flugfeldes, dass Ziel von Angriffen war und damit eine Gefahr für die eigene Existenz und die seiner Tochter Samantha.

Er blickte auf das behelfsmäßige Klo- ein Aluminium- Eimer mit einem Autoreifenaufsatz und einem Brett darüber, damit es nicht zu sehr im Raum stank. Man konnte den Eimer ausspülen, so oft man wollte- er stank dennoch bestialisch. Und falls er einmal weniger stank, so sorgte die Einbildung dafür.

Und für Samantha, seine Tochter, war dieser Tage noch ein weiteres Problem aufgetaucht.

Ein Problem, dass nur ihres war- eine Sache, welche nur Frauen bekommen- ihre Periode.

Samantha – und auch ihre Freundin Charlotta Obirham, welche vermutlich in gleicher Notlage war- konnten sich nur in der Unterkunft im Gemeinschaftshaus gut sauber halten.

Auch das Organisieren von Hygieneartikeln war nun eine tägliche Tortur.

Die Frauen im Dorfgemeinschaftshaus von Goose Green hatten für wichtige Dinge einen regelrechten Tauschmarkt untereinander geschaffen. Hoch im Kurs standen neben Zigaretten und Schokolade auch Damenhygiene- Artikel sowie Nadel und Wollfaden.

Charlotta – und mehr noch Samantha waren daher genötigt, die Augen offen zu halten. Sie beschafften Mull und auch Watte, ab und zu auch Schokolade und Zigaretten.

Doch die zunehmend schlechte Versorgung der Argentinier vom Festland, welche sich nunmehr auch hier in Goose Green zeigte, schlug sich in dem nieder, was die Soldaten den Internierten zu geben bereit waren.

Die Mahlzeiten waren noch ausreichend für alle, aber schon Zigaretten waren knapp.

Auch die Kreide, die aufgebraucht war von den Kindern, konnte nicht ersetzt werden. Irgendwann war man dann auf Bleistifte und Papier ausgewichen. Und ab Morgen würden man mit den Kindern auf den Rückseiten von alten Tapetenrollen zeichnen müssen, wie Samantha heute sagte.

Watte und Stoffreste pressten die Frauen und umwickelten sie fest mit Mull- so hatte man sich nun eigene Damenbinden geschaffen. Nicht schön, jedoch eine Lösung, wenn auch unangenehm.

Die Männer der Unterkunft hatten für die Kinder- und auch sich selbst- eine Art Bolzplatz östlich der Unterkunft gebaut. Mehrere ältere Leitungsrohre- zum Teil stark angerostet, hatte man zu zwei Toren geschweißt und dort tief in den ebenen Platz eingegraben.

Auch in Goose Green und anderen Orten waren die Einwohner unzufrieden.

Die Leute hier waren von der Viehzucht und dem Fischfang abhängig. Fischfang war wegen der Krise untersagt worden und Viehzucht gestaltet sich schwer, wenn der Fluglärm die Tiere aufscheucht. Auch die Versorgung der Tiere wurde durch die erschwerte Haltung für die Farmer belastender.

Die bestehende Ruhe war trügerisch.

Und es gab da noch Hauptmann Flagrano.

Umtriebig, als würde ihm die Zeit davon laufen zeigte sich Flagrano mit seinen zwei Gehilfen nunmehr jeden dritten Tag, verhörte nunmehr Samantha's Vater , Doktor George Miller, sodann mehr als eine Stunde, wenn er erschien. Waren anfänglich noch Lockangebote von Flagrano's Seite gekommen, so wurde nun auch der Ton der Unterredungen dem Anschein nach von Mal zu Mal schärfer- zuweilen fast schon bedrohlich.

Dies war auch dem Kommandanten am Stützpunkt Goose Green, Leutnant Del Vella Vazalla, aufgefallen und er nahm dies mit sonderbarer Besorgnis auf.

Hinter verschlossenen Türen gab es aus diesem Grunde auch eine Unterredung mit Hauptmann Flagrano, die Leutnant Del Vella Vazalla bei Flagrano's letztem Besuch kurzfristig und sehr forsch erbat. Man konnte die Inhalte nicht verstehen, dennoch wurde die Unterredung laut geführt. Flagrano blieb zwar der Sieger des Disput, wurde wohl aber von Leutnant Del Vella Vazalla zur Mäßigung gegenüber dem Internierten aufgefordert.

George Miller ließ diese Gespräche wortlos über sich ergehen. Gleichwohl machte sich der Wissenschaftler sorgenvolle Gedanken, wohin Flagrano's Spielchen noch hinführen würden. Eines jedoch hatte sich George Miller wieder und wieder vor Augen zu halten: mit Flagrano war nicht zu spaßen. Wie ein Fuchs- gerissen und von einer subtilen, schlauen Umgangsart mit ihm.

Es war George Miller jedes Mal eine Erleichterung, wenn Flagrano wieder ohne Resultat zurück in die Inselhauptstadt fuhr. Und ebenso erleichtert war der Doktor, wenn er und Samantha ihre Lagerstelle in Boca House nicht mehr verwüstet sahen. Flacrano's Männer hatten davon nun abgelassen.

Antonio Montoya war es, der den Jeep mit dem Sergeanten und dem Korporal den einen Tag noch zum Boca House auf den Feldweg abbiegen sah.

Kurzentschlossen war er mit drei seiner zugeteilten Soldaten und einem LKW gefolgt. Holzabladen und nach dem Rechten sehen- so nannte er es.

Als sich die Argentinier untereinander dort begegneten, habe Misstrauen geherrscht und man habe einige deutliche Worte gewechselt. Der grobschlächtige Sergeant habe dann abgewunken und sei mit dem dünnen Korporal zum Dorfgemeinschaftshaus zurückgekehrt.  Ohne, dass Boca House durchwühlt und das Eigentum der Millers beschädigt war.

George Miller war sogar- über seine Vorurteile gegen den Argentinier Montoya hinweg- zu Worten des Dankes veranlasst gewesen, wie Samantha mit Freude feststellen konnte. Es war ein Zeichen gegenseitigen Respektes- auch eine angenehme Wendung der Dinge in diesen Zeiten.

Dort draußen auf dem Atlantischen Ozean formierte sich die Britische Invasion zum Losschlagen.

Ab und an wurden Informationen bekannt, dass hier ein Transportflugzeug angegriffen worden war oder dass man dort einem Gefecht ausgewichen war.

Irgendwann, wenn die Landung vorbereitet war und das Wetter wieder günstiger sein würde- dann würden die Briten kommen und entschlossen ihre Position vertreten.

Und dieser Zeitpunkt kam näher.

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