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Nachtfähre II




„Unvorstellbar! Einfach unvorstellbar!"

Meine Frau Kathleen schien von der so lebendig erzählten Geschichte dieser Dame, Samantha Miller, ebenso in den Bann gezogen worden zu sein, wie ich.

Diese Dame – und ich hatte es irgendwie tief in mir gespürt- hatte etwas sehr Besonderes in der Ausstrahlung. Und wie sich zeigte, auch in ihrer Erzählweise.

„Nicht wahr?", bestätigte die Dame meine Frau, während ich versucht war, weitere Fragen an sie zu richten.

„Keine Toilette, kaum Gelegenheit, sich ordentlich zu waschen, schlafen in behelfsmäßigen Feldbetten, essen nur aus Konserven. Wie haben sie dies alles nur durchgestanden als junges Mädchen?"

„Nun, es waren andere Zeiten, meine Liebe.", sagte die Dame fast belustigt. „In Chatham hatten wir damals schon ein WC mit Wasserspülung. Doch schon in Port Stanley sah dies vollkommen anders aus. Ich war entsetzt, als ich zum ersten Mal wieder auf ein Plumpsklo gehen musste. Aber dort war wenigstens eine Toilettenbrille aufgeschraubt. In Boca House war unser Klo für die größeren Geschäfte nur ein Eimer. Da war ich sogar von den See- Exkursionen besseres gewohnt. Wir, besser mein Vater, hatte sogar noch die Idee, doch vielleicht zwei Autoreifen zu besorgen, damit man wenigstens noch sitzen konnte beim Geschäft. Doch dazu kam es nicht mehr."

„Unglaublich." Kathleen konnte diese Schilderung kaum fassen.

Gerade Kathleen- penibel um Sauberkeit bemüht und stets auf Reisen mit Einweg- Waschlaffen und Desinfektionstüchern ausgerüstet. Allein diese Vorstellung konnte bei ihr zu Lippenherpes führen, wenn sie sich hinein steigerte.

Doch schnell wurden wir aus den Falkland- Schilderungen durch unsere Kinder heraus gerissen.

„Können wir noch ein wenig Kleingeld bekommen? Für Cola und dieses Renn- Motorrad- Spiel?"

Ich kramte mein Portemonnaie hervor. Kathleen tat es mir gleich.

Ja, das waren damals wirklich andere Zeiten.

„Hier Mäuse. Kauft Euch, was Ihr möchtet." Ich zeigte mich großzügig, denn eigentlich wollte ich die Schilderungen der älteren Dame weiterhin anhören.

„Wissen Sie, ich denke Ihr Vater hat es schon richtig eingeschätzt. Bis man Ihnen dort durch internationale Organisationen geholfen hätte- dies hätte fürwahr lange andauern können. Von der Politik spreche ich dabei schon einmal gar nicht. Das hätte gleich einmal noch viel länger gedauert.", platzt es aus mir heraus.

Die Dame nickte, betrachtete unsere zwei Kinder.

„Worüber redet ihr?", fragte Jessica, meine 16 jährige Tochter ungehemmt in die Runde, während sie an ihrem Glas nippte.

Kathleen antwortete für uns: „Diese Dame hier berichtet uns von ihrem Erlebnissen. Sie war, als sie ein wenig älter als Du in einem Krieg. Als Internierte!"

„Eine Internierte? Was ist das?", fragte Jessica nach- sehr zu meinem Bedauern, wie ich mir eingestand.

„Mäuschen, eine Internierung ist eine in Kriegszeiten von staatlicher Seite vorgenommene Isolation von Zivilisten oder auch Militärs. Die Leute werden dann in Lagern zusammen gepfercht und diese Lager werden von der Armee verwaltet. Diese Dame war in deinem Alter im Falklandkrieg von der argentinischen Armee interniert worden. Eine sehr spannende Sache, was – und auch wie- sie das erzählen kann."

„Aha?" Meiner Tochter war erneut ein völliges Desinteresse ins Gesicht geschrieben. Da ich sie kenne, war mir spätestens jetzt klar, dass ich Jessica nicht noch mehr erzählen brauchte.

Lukas schien Interesse zu haben, seinem Blick nach. Aber der Wunsch, noch mehr Geld an den Spielautomaten und Fahrspielen auszugeben und einfach nur Spaß zu haben, war wesentlich größer. Daher gingen auch beide Kinder nach dem trinken- ausgerüstet mit reichlich Münzen.

„Ich habe meine Enkelin von hier aus im Blick.", erklärte die Dame. „Wenn sie wollen kann ich Ihnen erzählen, was noch alles passiert ist. Es wird noch schlimmer- unangenehmer. Sie müssen mir sagen, wenn ich nicht berichten soll."

Kathleen beugte sich schon nach vorn zu der Dame hin. Dies war ein deutliches Signal- es sollte weiter gehen.

„Nun. Solange wir Ihnen nicht zur Last fallen? Es ist sicherlich nicht sehr einfach, all dies zu reflektieren."

„Doch. Es ist für mich sehr einfach. Ich habe schon so oft die Erlebnisse geschildert. Im Radio, im Fernsehen, in Diskussionsrunden auf Einladungen. Und ich durchlebe das Ganze auch heute noch selbst ab und an im Schlaf. Es fehlt eigentlich nur noch jemand, der meine Geschichte zu Papier bringt oder vielleicht sogar einen Film darüber dreht. Ich könnte dann beratend tätig sein."

Meine Frau musste über so viel Selbstironie lachen. „Bitte. Erzählen sie, wie es Ihnen dort im Weiteren erging."

„Nun gut. Ich hatte sie gewarnt! Das Nachfolgende wird hässlich. Sehr hässlich. Und leider auch blutig und traurig- ich kann es Ihnen nicht ersparen, Details zu nennen."

Und so berichtete die Dame weiter, nahm uns wieder mit in den Südatlantik- als Gefangene ihrer Schilderungen.

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