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Kämpfer, Überläufer und Hardliner

Samantha Miller hatte es geschafft. Endlich hatte sie - unter Schmerzen- das Dorfgemeinschaftshaus von Goose Green erreicht.

Doch der von ihr erwartete Trubel und eine Unruhe waren hier nicht zu spüren. Kein Wachposten an der Tür, kaum Begängnis im Gebäude. Zumeist waren die Türen der Räume offen und niemand mehr hier.

Beruhigt stellte Samantha für sich fest, dass auch der Raum, in welchem noch am Morgen der Vater festgebunden war, ebenfalls offen und leer war. Ein Strick lag am Boden, gleich neben dem verlassenen Stuhl.

Zwei Soldaten mit Tarnhose und weißem Oberteil liefen hinten im Flur, wo die Küche war. Aus einem anderen Raum kamen die Geräusche eines Funkgerätes. Hektische und sich teils überschneidende Meldungen auf Spanisch kamen dort aus dem Gerät- mal leise, mal laut, mal mit Schussgeräuschen im Hintergrund.

Dorthin schleppte sich die erschöpfte junge Frau.

Zwei Soldaten – Kopfhörer an die Ohren pressend – waren hier. Einer saß, der andere stand an dem Pult mit den zwei Funkgeräten, schrieb einige Meldungen auf.

Als der Sitzende die verwundete und erschöpfte junge Frau in der Tür wahrnahm, erschrak er. Sein Gesichtsausdruck zeigte Entsetzen.

Er hatte wohl erkannt, dass sie eine der britischen Internierten sein musste, daher sprach er in gutem Englisch. „Um Himmels willen. Sie sind ja angeschossen worden. Sie bluten furchtbar."

Auch der andere legte schnell den Kopfhörer auf das Pult und gab sich besorgt.

„Sanitäter! Sanitäter!", rief er lauthals in den Flur hinaus.

„Was ist mit ihnen denn passiert? Wo war denn das Gefecht und was hatten sie an der Kampflinie verloren?" fragte wieder der Erste.

Samantha hatte keine Lust, sich zu rechtfertigen oder vor diesen beiden Funkern zu erklären. Sie wollte nur Hilfe erhalten.

Mehrere Stiefel hörte man auf dem Flurboden laufen.

„Sanitäter! Hier her! Funkraum! Eine verletzte Person! Zivilistin! Angeschossen!" nachdem der Zweite Samantha auf einen Hocker gesetzt hatte, drängte er auf den Flur, um nach den herbeieilenden Sanitätssoldaten zu schauen.

Angelockt durch das laute Spektakel und aus Neugier kam auch noch ein Küchensoldat hinzu. Auf spanisch sprach er nur entsetzt: „Mutter Gottes, das arme Mädchen!"

Samantha dachte an Antonio Montoya, während die Sanitäter an ihrem Bein die Wunde untersuchten. Man stellte sie dazu kurz auf, drehte sie, tastete das rechte Bein ab, blickte ihre Augen an, bat Samantha dann, sich entspannt hinzusetzen.

Antonio Montoya sah wirklich schlecht aus- dass er nicht mehr am Leben war, dies wusste Samantha noch nicht.

„Der Soldat Montoya ist auch angeschossen worden. Er liegt in dem Graben nahe dem Flugfeld. Schuss in den Rücken. Jemand muss ihn dort unbedingt wegholen und versorgen!"

„Si senora! Jetzt erstmal sie selbst. Sie haben einen Steckschuss, denke ich. Das Projektil steckt noch, vermutlich in der Schenkelmuskulatur. Muss operiert werden, aber das können wir hier nicht."

Fragend, ob die Sanitäter nicht mehr machen können- auch für Montoya- blickte sie die drei Sanitäter an.

Der lange Dünne sprach nun mit tiefer Stimme: „Wenn sie Pech haben junge frau, könnte das Bein steif werden. Oder schlimmeres." Besorgt zog er dabei die Augenbraue hoch. „Sie brauchen auch eine Bluttransfusion."

Samantha stellte sich schwankend auf. „Dann bringen sie mich zumindest zu meinem Vater und den anderen Internierten- dorthin, wo ich hingehöre."

Die Sanitäter sahen sich an. So könnte man das Problem zumindest erst einmal angehen. Der lange Dünne nickte. „ Die Scheune ist nicht weit. das könnten wir machen. Wir geben ein starkes Schmerzmittel und verbinden die Wunde- nur bis wir irgendwo eine OP machen können. Wir besorgen eine Trage. Okay?"

Samantha nickte.

--

Am Flugfeld waren die argentinischen Verstärkungen angekommen und hatten die Stellungen in der Breite bezogen. Leutnant Valle Vazella hatte die Verteidigung in diesem Abschnitt zu leiten und führte den Einsatz der Flugabwehrkanonen Oerlikon 35 mm selbst. Einen kompletten Zug hatte man ihm dazu unterstellt, 30 Mann die mit ihm den Auftrag hatten, die Stellung hier gegen die Briten zu halten.

Es war nun schon Nachmittag, kurz vor fünfzehn Uhr. Die Oerlikon- Geschütze bellten und hielten die Briten am Boden. Eigentlich für die Luftabwehr gedacht, so waren die Schnellfeuer- Geschütze nun zum direkten Bodenkampf eingesetzt. Gegen die tödlichen Feuer- Salven konnte kein Infanterist etwas aussetzen. Vereinzelte Feuersalven der Briten richteten bislang nur wenig Schaden an.

„Ist Montoya nun endlich bei seinem Geschütz?", fragte der Leutnant nach hinten in den Feuerleitstand.

„Nein, Herr Leutnant. Keiner weiß, wo er ist.", kam von dort zurück.

Ein Schuss peitschte in den containerartigen Kastenaufbau des Leitstandes.

'Gerade Antonio fehlt. Der war doch immer so zuverlässig.', dachte sich der Leutnant. 'Einen Kriegshelden hier zu haben, könnte den anderen Mut machen. Für meine Leute bürge ich, aber die Verstärkungstruppen? Wenn ich nicht aufpasse, oder ein Wunder geschieht, dann werden die bestimmt bald die Waffen ins Gras werfen und türmen.'

Wieder peitschte ein Schuss vorbei. Keiner getraute sich durch die kleinen Fenster die Ebene in Augenschein zu nehmen. Man orientierte sich fast blind nur an den per Funk benannten Gelände- Markierungen und auf Zuruf per Funk, um die Geschütze auszurichten.

Ratatatatat!- Eine neue Salve wurde irgendwohin auf die Ebene geschickt- in Richtung der Darwin Hills. Dort hatten die Briten schon die Stellungen überrannt. Mehrere Truppen zogen sich kämpfend in Richtung des alten Schulgebäudes- nördlich von Goose Green zurück. Aber auch das Schulgebäude war schon beschossen worden von den Briten, sie vermuteten dort wohl Scharfschützen im Haus.

Die Zeit floss dahin. Neue Meldungen- neuerliche Feuerstöße der Oerlikon – Geschütze als Antwort.

Wieder peitschte eine britische Salve in den Kastenaufbau. Doch dieses Mal hatte der Leutnant weniger Glück- obwohl er den Kopf noch in Deckung nehmen konnte, ein Schuss auf das wenig schützende, provisorische Gebäude durchschlug vor ihm direkt das Metall- das Schrapnell bohrte sich in den linken Arm des Offiziers. Ein weiterer Treffer traf ein Messinstrument zur linken- Entfernungsmesser für eines der Geschütze.

„Mist!", rief Leutnant Valle Vazella laut heraus. „Sanitäter!"

Kurz darauf wurden die Feuerstöße vom Flugfeld her immer weniger- nur noch ein Geschütz war ausreichend einsetzbar. Leute mit Munitionskisten liefen geduckt querab.

Näher kamen die Briten nun, setzten auch erneut Panzerabwehrwaffen ein. Ein Argentinier meldete, dass die Briten wohl eine Bajonett- Attacke vorbereiten, er habe da etwas durch das Fernglas sehen können, das darauf hindeutet.

Eine Stunde darauf hatte der verwundete argentinische Leutnant fast keine Männer mehr unter Kommando. Die Truppen der Verstärkungen waren zum großen Teil ins Hinterland geflohen oder hatten sich ergeben. Die noch da waren, waren zum überwiegenden Teil Truppen der Luftstreitkräfte- Vazella's Männer- jedoch mehr verwundet als einsatzfähig.

Als die Bajonett- Attacke gegen 18 Uhr begann, sah auch der Leutnant die Sinnlosigkeit der weiteren Verteidigung ein. Verwundet ergab er sich den Briten. Das Flugfeld war nun in britischer Hand.

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Hauptmann Flagrano trieb die einfachen Soldaten in seinem Umfeld an. „Weiter Männer! Wir erreichen die Schule gleich. Dort verschanzen wir uns! Wir haben dort klares Schussfeld in drei Richtungen! Wer nach Goose Green will, der kommt an uns und dieser Schlüsselposition nicht vorbei."

Die Männer murrten. Dennoch- der Mann war ein Hauptmann. da sagt man nicht einfach so: Ja, mach das. Ich geh nach Hause zu Frau und Kind. Und danach war vielen nach diesem Tag. Man hatte viele Soldaten der Kompanie heute verwundet dem Feind überlassen müssen- wer in vorderster Linie war, war nur schwer in sichere Bereiche zu schaffen.

Die Schule war erreicht. Flagrano wies die Leute zu Positionen im Erdgeschoss ein. Korporal Spiros, denn Flagrano für treu ergeben hielt, übergab er das Kommando für das Dachgeschoss und fünf Männer.

Doch abgesehen von einigen Schüssen blieb es unerwartet ruhig- jetzt zum Beginn der aufziehenden Nacht. Wer nicht zur Beobachtung des Geländes eingeteilt war, suchte sich eine sichere Stelle. Manche rollten sich zum Schlafen zusammen, andere versuchten aus den Nahrungsrationen etwas zum Essen heraus zu holen. Wieder andere reinigten ihre Waffen sporadisch.

Flagrano war einer von denen, die kurz die Waffe reinigten. Er hatte vom Kampffeld eine neue Pistole mitgebracht, ein Maschinengewehr, dass nur noch wenig Munition im Magazin hatte und einen Scharfschützen- Karabiner für den er noch einige Magazine in einer Gürteltasche einem Verwundeten abnehmen konnte.

Für heute schienen sich die Kampfhandlungen also dem Ende zu neigen. Auch die Briten hatten Verluste an Mensch und Material, sowie viele Verwundete. Sicherlich hatten sie nicht mit so großem Widerstand hier an den Darwin Hills gerechnet. Sie würden auch für Verstärkungen vom Mount Kent- der britischen Hauptbasis auf den Ost- Malvinas sorgen, um morgen erneut anzugreifen.

Im Inneren grämte sich Flagrano über diese missliche Entwicklung des Tages. Wie gut hatte sich alles am Morgen entwickelt, als der britische Wissenschaftler und Forscher endlich die Lage des Versteckes der Unterlagen benannt hatte. Auch danach lief noch alles, wie geplant- bis dieser aufmüpfige junge Unterfeldwebel auftauchte und diese Tochter des Wissenschaftlers aus seinem Zugriff befreite. Doch danach ging alles nur noch schief- der Abbruch der Suche am Boca House, der Kampf um die Darwin Hills und Darwin, der Rückzug hierher in diese Schule unter ständigem Feindbeschuss.

Flagrano betrachtete seine verdreckte Stabs- Uniform- eigentlich nur für den Innendienst gedacht. Er hasste diese Briten- sie waren an allem schuld, hatten seine Hoffnungen auf ein besseres Leben binnen eines Tages zerstört. Diese Samantha Miller hat bestimmt schon überall herumerzählt, was sich zugetragen hat und welchen Anteil er selbst und Korporal Spiros an ihrer Peinigung hatten. Vielleicht hätte er den Spiros nicht anweisen sollen, dem Unterfeldwebel Montoya und der jungen Frau Miller hinterher zu schießen. Sollte er nach den Kämpfen noch leben, so müsste er- Hauptmann Flagrano sicherlich einige Fragen beantworten- unangenehme Fragen. Das Ende der Karriere sicher. Besser war es, hier noch einmal den Helden zu spielen, damit könnte er vielleicht seinen Rang behalten. Man würde ihn vermutlich strafversetzen- in die westliche Andenregion oder nach Feuerland.

Ein Soldat hatte das kleine Transistorradio angemacht. Eine Durchsage kam über den Kurzwellensender: „Ich wiederhole: An den Kommandeur der Argentinischen Truppen im Raum Goose Green. Wir bieten eine Feuerruhe an bis zum morgigen Tag. Sowohl die britische Armee als auch ihre Einheiten haben Verluste, Verwundete und Gefangene. Wir bitten Sie bei Einhaltung der Feuerruhe zum Austausch von Gefangenen und Überlebenden der Kämpfe an folgenden Punkten..."

Feuerpause also! Sollte man sich hier davon stehlen? Nach Goose Green? Die eigene Haut retten?

Ein älterer Soldat kam näher und hielt ein Stück trockenes Brot hin: „Hier, Herr Hauptmann."

Kurz darauf schlief Flagrano mit knurrendem Magen ein.


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