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Grauenvoller Morgen

Samantha Miller war entsetzt, sprang fast zu ihrem Vater hin, der geschunden auf dem Stuhl gefesselt saß.

"Um Himmels Willen, Vater. Was haben sie Dir angetan?"

George Miller schwieg- auch wegen seiner Niederlage gegen Flagrano. Auch zum Schutz seiner Tochter- hier und jetzt war es ohne Belang, die Sache zu erklären. Und es war zu gefährlich.

Auch das vernehmbare Gefechtshandeln war gefährlich. Die Kampfhandlungen schienen ein wenig näher gekommen zu sein- jedoch war wohl im Moment ein wenig Beruhigung eingetreten dort draußen.

"Alles gut, mein Kind.", versuchte George Miller seine Tochter zu beruhigen. Angesichts seines geschwollenen Gesichtes und der ebenso sichtbaren Spuren der Misshandlungen wirkte dies fast grotesk. Samantha musste erkennen, was hier geschehen war.

"Ihr Vater, Fräulein Miller, war bereit mit uns zu kooperieren. Er hat uns das Versteck genannt und wir wissen, dass es drüben im Boca House, ihrer ehemaligen Unterkunft, ist. Sie werden sicherlich verstehen, dass ich ihren Vater in seinem Zustand hier nicht herumführen werde. Sie werden uns daher nun zu dem Versteck der Unterlagen bringen." Flagrano rieb sich die Hände.

"Moment mal, Flagrano. Davon war nie die Rede gewesen. Dies hier ist eine Sache. Aber mein unschuldiges Kind mit hinein zu ziehen eine andere Geschichte. Das können sie nicht machen- noch dazu, wo es dort draußen grade so gefährlich ist." George Miller schien erneut Kraft zu finden. Er begehrte auf und ging in Widerspruch zu Flagrano's Absichten.

"Fräulein Miller wird uns die Unterlagen im Versteck zeigen und dann sind wir binnen fünfzehn bis zwanzig Minuten wieder hier. Ihre Tochter kann sie dann in die Unterkunft der Internierten bringen. Dann sind sie mir Beide nicht mehr nütze."

Ratlos stand Samantha Miller im Raum zwischen den Männern. Korporal Spiros hatte fest seine Hand an ihrem Arm und drückte einmal mehr zu.

George Miller- geschunden wie er aussah- wollte sich gerade erneut dagegen aussprechen, wollte an das Gewissen seiner Peiniger appellieren.

Samantha indes, die all dies hier gesehen hatte und sich den Rest- trotz ihres jungen Alters dazu dichten konnte, erhob spontan ihre Stimme- auch um den Vater endlich hier zu erlösen.

"Ich mache es."

"Was?", wand George Miller besorgt ein.

"Gut!", kam von Hauptmann Flagrano. Zufrieden strich er sich über seinen Ziegenbart am Kinn.

"Nein Vater. Lass mich das tun. Dann kommst Du endlich frei." Samantha blickte besorgt auf den festgebundenen Vater.

"Spiros, sie begleiten das Fräulein raus zum Jeep. Sergeant? Sie bewachen den Mann bis wir zurück kommen."

Der junge unsichere Sergeant, der durch die Gestalt des riesenhaften Korporal Spiros verdeckt war, blickte den gemarterten Gefangenen an. "Zu Befehl, Herr Hauptmann."

Spiros zog Samantha Miller am Arm- als Zeichen, dass es nun raus aus dem Raum ginge- hin zum Jeep. Flagrano folgte und schloss die Tür.

Nur Sergeant Varillo war nun noch bei dem Gefangenen.

Varillo blickte auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach halb Neun an diesem Morgen.

George Miller sah den jungen Argentinier an. Sergeant Varillo hatte ihn zwar nicht geschlagen oder Hand an ihn gelegt, doch war er die ganze Nacht zugegen und hatte das Martyrium mit ansehen müssen.

"Können sie mich nicht einfach gehen lassen, Sergeant? Gegen den Hauptmann und den Korporal werde ich vor einem internationalen Tribunal Anzeige erstatten, aber wenn sie mich gehen lassen, so werde ich für Sie ein gutes Wort einlegen. Sollte jedoch meiner Tochter etwas dort draußen geschehen, dann - das verspreche ich Ihnen- sind sie alle dran. Und wenn dies all meine Mittel aufbraucht."

"Ich kann nicht. ", sprach Varillo kurz angebunden. Dann ging der Sergeant vor die Tür des Zimmers und schloss die Tür hinter sich.

George Miller war nun allein- doch befreien, daran war nicht zu denken. Gut gefesselt und festgezogen wie er war.

Dr. Miller hörte einen Jeep vor dem Gebäude aufröhren und davonfahren.

Fast zeitgleich fuhr ein LKW vor und Soldaten öffneten die Ladefläche hinten. Stimmen riefen vor dem Haus hektisch durcheinander- etwas sollte schnell erledigt werden.

Der Hauptmann fuhr den Jeep dieses Mal selbst.

Hier und dort waren in der Nähe mal einzelne Schüsse oder Feuerstöße zu hören.

Samantha Miller zuckte jedes Mal, wenn dies der Fall war. Der massige Spiros hielt sie immer noch am Arm- wie eine Schraubzwinge wirkte der feste Griff. Samantha blickte vorsichtig zu dem Genarbten herüber- Spiros fühlte sich siegesgewiss und blickte kalt aus dem Fenster.

Über die nebelige Ebene zuckelte der Jeep- nördlich vom Flugfeld. Hier holperte er mehrfach durch mehrere kleine Erdgräben und strebte den westlichen Darwin Hills zu- dort wo Boca House lag.

Oder viel mehr sein sollte.

Qualmende Ruinen befanden sich nun dort.

Einige Soldaten liefen an den Ruinen von Boca House umher und sammelten militärische Gerätschaften aus den Trümmern.

Flagrano's Gesicht- eben im Dorfgemeinschaftshaus noch selbstsicher, zufrieden und siegreich- verfinsterte sich je näher sie der Ruine von Boca House kamen.

Der Jeep bremste ab und kam nahe den qualmenden Ruinen zum stehen.

Flagrano sprang fast heraus- halb fassungslos- halb wütend.

"Was ist hier los?", herrschte Flagrano einen argentinischen Soldaten hastig an.

Der Soldat- im Angesicht des höheren Offiziers etwas erschrocken- gab kurz einige Informationen.

Auch wenn Samantha nicht alles für sich übersetzen konnte, so hatte sie das Wichtigste an Informationen verstanden.

Die gesamte Einheit- wohl ein argentinisches Platoon- hat hier um Boca House seine Stellungen bezogen. Die meisten waren in Erdlöchern eingegraben und nahe der zwei Maschinengewehr- Nestern. Boca House jedoch hatte man zum Stützpunkt der Einheit ausgebaut. Doch in den Mprgenstunden ist die Einheit hart durch den Beschuss des britischen Kriegsschiffes, der HMS "Arrow" getroffen worden- man habe viele Verletzte, auch zwei Gefallene mittlerweile. Boca House als Zug- oder Platoon- Stützpunkt war das einzig feste Haus hier und war dem Boden nunmehr gleichgemacht worden durch den Beschuss. Drei Treffer habe man hier erhalten. Der Zugführer und der Funker der Einheit sind dabei verletzt worden, konnten nur ihre Haut retten.

Insgeheim freute sich Samantha Miller über diesen unerwarteten Gang der Ereignisse und lobte innerlich mit "einem Hoch auf die Britische Marine" diese Wendung.

Besorgt war sie dennoch, da der Soldat lauthals an Flagrano meldete: "Herr Hauptmann. Sie sollten hier nicht bleiben. Die Briten bereiten eine Offensive von Bodentruppen auf die Darwin Berge vor. Es könnte jeden Moment hier losgehen mit erneutem Beschuss von der Landenge aus."

Flagrano sagte noch, dass der Soldat dies seiner Entscheidung überlassen solle. Man habe hier Wichtiges zu tun und wolle an den Ruinen von Boca House ungestört bleiben. Die restlichen Soldaten sollen östlich davon in die Linie gehen.

"Aber Herr Hauptmann, unser Unterleutnant hat befohlen, dass auch Boca House als Stellung genutzt werden soll."

"Dann buddeln sie sich davor ein- auf der Nordseite. Stören sie jedoch nicht meine Bemühungen hier. Die englische Gefangene soll uns hier etwas Wichtiges beschaffen, dass hier in den Ruinen noch sein muss."

Befremdet salutierte der Soldat kurz und widerborstig- tat aber, wie ihm angewiesen war.

Flagrano winkte in Richtung seines Jeep. Spiros ruckte sofort an Samantha's Arm. Es hieß "Aussteigen"!

Flagrano kniete sich an den Trümmerberg der ehemaligen kleinen Hütte. Verfallen war sie ja damals schon- nun war auch der Rest davon eingefallen. Große Spannnetze- sogenannte Tarnnetze gegen Luftaufklärung- waren zwischen den Steinhaufen zu erkennen, auch etwas, was vor dem Granatenbeschuss einmal ein Metalltisch gewesen sein muss.

"Los. Fräulein Miller! Suchen sie die Unterlagen. Und rapido, wenn ich bitten darf. Hier wird es wohl bald sehr ungemütlich und gefährlich werden! Spiros, helfen sie der Frau!", geiferte Flagrano. Dann griff er sich einige Papiere, die der Wind hier in den Trümmern bewegte. Allerdings waren dies nur Geländekarten mit irgend welchen Zeichen darauf.

Samantha tat, wie ihr geheißen. Sollte es hier wirklich gleich zum Kampf kommen, so wollte sie dann nicht mitten zwischen dem vernagelten Flagrano und dem unbeherrschten Spiros festsitzen. Gezielt kroch sie durch die Trümmerhaufen und versuchte, etwas dort zu erkennen. Die Holzbohlen vom Boden vielleicht? Irgend etwas, dass ihr anzeigte, dass sie dem Versteck in der nördlichen Mauer etwas näher kam.

Samantha warf Steine bei Seite, räumte Trümmer weg. Auch Korporal Spiros griff nun zu- ließ von ihr ab. Dabei zündete er sich eine Zigarette an. Flagrano suchte auch, behielt aber den Horizont der Landenge, der im Morgennebel lag, stetig im Blick.

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