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Erste Nacht im Boca House

Dicke Wolldecken unter und auch über dem Armeeschlafsack- so lag Samantha Miller am Abend eingepackt, blickte auf die aus Zeltplanen und halben Dach bestehende Decke von Boca House über ihr.

Immer wieder gingen ihr die Ereignisse durch den Kopf. Die Internierung nach Goose Green, das Erlebte im Dorfgemeinschaftshaus- auch das seltsam und furchtbar anmutende Auftreten dieses Hauptmannes Flagrano, die gegebene Hilfe hier an der Hütte, die Gespräche mit Antonio Montoya.

Ihr erschien es unverständlich, dass ihr Vater George Miller eine so strikt abweisende Position zu Korporal Montoya von einer Sekunde auf die nächste Sekunde eingenommen hatte. Und dies, nach all dem, was Montoya geleistet hatte und ungeachtet der sympathischen Persönlichkeit des jungen Argentiniers.

Auf der anderen Seite der Hütte hatte sich ihr Vater nun wieder in den Schlafsack hinein gequetscht und auch die Decken übergeworfen. Gerade eben noch zwang ihn seine Harnblase, hinaus zu gehen, um sich Erleichterung für die Nacht zu schaffen. Nun zog es auch ihn wieder unter die wärmenden Decken auf seinem Feldbett. Samantha konnte sich sicher sein, dass er noch wach lag.

Seit dem Disput am Abend hatten sie kaum mehr Worte gewechselt- und wenn, dann nur das Nötigste und über Belanglosigkeiten.

Boca House.

Es hatte so gar nichts von dem erwarteten Flair seines Namens. Hier zu leben würde sehr beschwerlich sein- es war wie Camping in einer kalten, feuchten und dunklen Landschaft, man hätte ebenso unter freiem Himmel in einem Zelt nächtigen können. In hohem Maße war auch unheimlich, dass es hier- abgesehen von zeitweiligem Lärm am Flugfeld- kaum Geräusche gab. Dieser Teil der Falklands war wie eine leergefegte, karge, leblos wirkende Zone.

George Miller seufzte in seinem Lager. Sicher hatte auch er Zeit, alles Erlebte zu reflektieren. Konnte Samantha es wagen, den Vater noch einmal wegen seinem Verhalten gegenüber dem argentinischen Soldaten Montoya anzusprechen? Obgleich sie sonst alles beredeten, seit ihre Mutter die Familie verlassen hatte und Beide auf sich gestellt waren, schien es hier so, als könne kein Kompromiss gefunden werden. Warum eigentlich.

„Papa? Schläfst Du schon?"

„Nein.", kam es von seiner Liege. „irgendwie kann ich nicht richtig zur Ruhe finden."

„Mir geht es auch so. Alles ist irgendwie so ..., so kompliziert, so verwirrend zur Zeit."

„Hmm."

Kurze Ruhe. George Miller drehte sich nach einer Weile in seinem Schlafsack, um nach seiner Tochter zu blicken. Samantha indes starrte immer noch an die Decke.

„Sam? Gibt es da etwas, was du loswerden möchtest?"

JA! Gab es reichlich- und Samantha gab ihren Gedanken die passenden Worte.

„Weist du, Vater, ich finde du bist zu hart gewesen- mit seinen Aussagen gegenüber Montoya. Antonio war einer der wenigen, die uns hier unterstützt haben- und dies schon seit unserem Eintreffen hier- vorgestern."

„Nein war ich nicht. Du verstehst das nicht."

„Also ich denke schon, du hättest nicht so hartherzige Worte zeigen müssen."

„Antonio Montoya mag ja vielleicht als Mensch nett, zuvorkommend, höflich und gutherzig wirken. Aber ich bleibe dabei- bei dem, was ich zu ihm gesagt habe."

„Aber warum?" Samantha drehte sich nun auch in ihrem Schlafsack, um im matten Restlicht des Tages das Gesicht ihres Vaters zu sehen.

„Gut. Da du soundso nicht Ruhe geben wirst, will ich es dir erklären. Ich gebe zu, dass dieser Argentinier sicherlich ein netter Kerl ist- was heißt sicherlich, er ist mir als Mensch sympathisch- ohne Zweifel."

„Ja?"

„Ja. Aber! Was er hier für eine Aufgabe hat, diese Waffe für welche er auch noch verantwortlich ist, ist wohl das totbringendste, was die Argentinier- abgesehen von den Infanteriewaffen der Soldaten, den paar Haubitzen und diesen kleinen Flugzeugen, Pucara's nannten sie diesen Flugzeugtyp so glaube ich- hier zu bieten haben."

„Wirklich?"

„Kind- Ja!", betonte George Miller nachdrücklich noch einmal. „Diese Zwillingskanonen, diese Oerlikon- Zwillingsflak- Luftabwehrgeschütze haben nur den einen Zweck: angreifende Flugzeuge vom Himmel zu holen. Und dieses radargesteuerte Feuerleitsystem Super- Fledermaus, das ist kein Spielzeug mit einem Badman- Button in Übergröße. Das trägt dazu bei, dass diese Schnelllade- Kanonen Flugzeuge beim Anflug schon ab seiner Maximalreichweite von 12 Kilometern bekämpfen können- effektiv und treffsicher wohl ab vier Kilometern. Ich habe beim Ausschachten eine davon gesehen- die hat zwei riesige Magazine mit Unmengen an Patronen. Und die Flak- Kanone haut davon 550 Stück in der Minute heraus- die ballert schneller, als Tante Milli reden kann. Damit rasiert sie die Luft. Das zerschneidet jedes angreifende Flugzeug in zwei Teile- wie ein Filet- Messer aus bestem japanischen Stahl."

„Gut. Wenn du es so sagst..."

„Schatz, du kannst es mir glauben: Dieser Antonio Montoya ist- wenn hier die britischen Flugzeuge in die Nähe kommen- und ich gehe fest davon aus, dass das Empire welche entsendet- Montoya ist dann einer der gefährlichsten Feinde für Britannien und seine Piloten- hier in diesem Ort."

„Guter Gott. Ich mag das nicht glauben."

„Doch Kindchen! Dem ist so! Und nicht auszudenken, sollten sich Fußsoldaten nähern. Dieses Ding kann auch gegen die Soldaten eingesetzt werden! Ich brauch dir die katastrophale Wirkung nicht schildern. Du bist klug genug, dir das auszumalen! Furchtbar wäre dies."

Samantha hatten diesen Argumenten nichts entgegen zu bringen. Ihr Vater musste es wohl besser wissen, da er selbst mal gedient hatte. Und erneut war Samantha Miller beeindruckt, wie ihr Vater solche Informationen behalten konnte. Auch war sie, als Mädchen, weniger interessiert für derlei Dinge. Waffen und Armee waren nicht ihr Gesprächsthema. Das, was Ihr Vater als Pucara's benannte, waren für sie bestenfalls Kampfflugzeuge.

„Entschuldige Samantha, wenn ich jetzt ein wenig zu forsch geklungen habe."

„Nein. Schon gut."

Samantha dachte dennoch, dass dieser Antonio Montoya doch nicht der typische, aggressive Typus ist, um solche Daten gegen britische Soldaten zu begehen. Diesem Hauptmann Flagrano und dessen Spießgesellen, dem Fahrer- denen würde sie sofort und ohne Zögern zutrauen, wild um sich zu schießen. Aber doch nicht Antonio.

„Vater?"

„Hmm?"

„Stimmt's? Du kanntest diesen Hauptmann Flagrano?"

„Ja. Aus Stanley. Er hat dort speziellen Regierungsauftrag, Briten zu Argentiniern zu machen. Jemand, der bekannt ist wie ich, wäre für diesen Mann ein willkommenes Aushängeschild, damit er noch weiter nach oben kommt in der Rangordnung. Ich musste ihn bereits am Gouverneurs House ertragen, bei den täglichen Meldeverfahren. Er hatte mir dort bereits schon gedroht, aber ich dachte, es sind nur Floskeln. Ich hatte keine Ahnung, wie ernst der Mann seine Ziele umsetzt und wie skrupellos er ist."

„Ich denke, der Mann ist durchtrieben! Und gefährlich, Vater!"

„Das sehe ich auch so. Der Flagrano muss eine Menge Beziehungen und Einfluss haben, da bin ich mir fast sicher. Ein Macht- hungriger Mensch.!"

„Hmm."

„Vor dem Mann müssen wir uns in Acht nehmen. Bestes Beispiel: Boca House. Der möchte uns klein bekommen, gefügig machen."

„Hast du gesehen, wie er mich begrüßt hat? Das fand ich eklig. Abstoßend und primitiv."

„Ich kann Flagrano nur schwer einschätzen. Ob er primitiv ist? Er ist berechnend, durchtrieben. Kaltschnäuzig trifft es wohl eher noch, ja, er ist ohne Skrupel und Hemmnisse, wenn es um seine Interessen geht. Vielleicht steckt sogar noch mehr dahinter, als wir es sehen oder vermuten können."

„Wie soll ich das verstehen?"

„Ich weiß nicht, Sam. Ist so ein Gefühl. Ein Bauchgefühl."

Kurze Ruhe. Zeit für Überlegungen.

„Vater?"

„Hmm?"

„Hast du vorhin gesagt: seine Zwillingskanonen schießen schneller, als Tante Milli reden kann?"

„Kann sein."

„Du? Tante Milli redet wahrhaft schnell. Besonders dann, wenn Clotted Creme und Erdbeer- Konfitüre zum Gebäck gereicht wird- ihre Lieblings- Kombination zum Tee."

„Ja. Das ist wahr. Sie liebt das Zeug!"

„Ja."

Samantha sah in ihrer Vorstellung ihre Tante Milli, wie sie sich zentimeterdick clotted creme und Konfitüre auf die Gebäck- Stücken schmierte und anbei beiläufig redete, ohne Luft zu holen. Nur so aus Freude am Reden. Sie musste lächeln bei dieser Vorstellung.

„Wie Onkel Dave das nur aushalten kann?", kam es von George Miller. Auch er hatte wohl gerade die ebenselbe Vorstellung im Kopf.

„Ja, nicht?"

„Hmm. Nun wollen wir aber zur Ruhe finden, Kind."

„Hmm. Schlaf gut."

„Ja. Du auch."

Die Decken und der Schlafsack hielten eine enorme Wärme am Körper. Nur das Gesicht blieb frei und schien kalt.

Erschöpft vom Tag schliefen Millers ein.

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