,, Tut mir leid, was du alles durchmachen musstest", sagte Kyle mitfühlend zu Annabell und nahm sie in den Arm. ,, Danke", erwiederte sie und war froh ,dass wir es verstanden hatten. Nach einer Weile der Stille fragte Kyle aus welcher Familie sie stamme. Bei der Frage hellte sich ihr Gesicht auf und sie begann fröhlich vor sich hin zu schwärmen.  Ich musste lachen, als ich sie so friedlich sah. Annabell sagte:,, Ich habe drei wunderbare Brüder. Sie hatten mich immer beschützt, wenn ich belästigt oder geärgert worden war. Als kleine Schwester fühlte ich mich in ihrer Nähe behütet und hatte sie sehr lieb.  Mein Bruder Lui war voll der Frauenheld gewesen, aber im Inneren hatte er ein reines Herz. Am tollsten fand ich aber Zero. Er war auch sehr beliebt bei Frauen, jedoch war er hilfsbereiter und netter als Lui. Ich hatte beide wirklich sehr lieb, aber seit dem sie von unserem Vater unterrichtet wurden, sind sie wie ausgewechselt.  Ich konnte sie nicht mehr wiedererkennen.  Sie machten mir Angst und halfen mir nicht mehr. Immer, wenn ich Mutter gefragt hatte, was los war, schüttelte sie traurig den Kopf. Sie sagte, dass sie jetzt besser dran wären. Sie gab mir den Rat sich von meinen Brüdern fernzuhalten und nie wieder darüber zu reden, besonders nicht  in der Nähe meines Vaters. Er machte mir sowieso Angst, deshalb befolgte ich ihren Rat. Mein Vater  heißt Jonathan und war sehr streng und brutal, wenn es um sein Reich ging." ,,Reich?", unterbrach Kyle besorgt und schaute mich an. Mir wurde unwohl und ich wusste bereits, was es bedeutete.  Ich redete mir ein, dass sie meine Freundin war auch, wenn sie adeliges Blut besaß. Es dauerte nicht lang, da hatte ich es verdaut.  Annabell fuhr fort und sagte:,, Ähm, ja, ich bin eine Prinzessin und aus einer reichen Familie.  Meine Mutter heißt Nina und ist sehr nett. Sie erzählte mir wie es war, als Jonathan noch netter und hilfsbereiter war.  Ich konnte kaum glauben, dass dies stimmte, doch an Ninas gerötetem Gesicht, sah ich, dass es war sein musste.  Nina liebte meinen Vater sehr, deshalb widersprach sie ihm nie, auch wenn sie sein Urteil nicht mochte.  Weshalb er sich so verändert hatte, wusste sie selbst nicht. Meine Eltern wohnten seit Jahren in der Stadt Elfenpool und meine Brüder in Chery. Wir lebten alle sehr abgelegen voneinander.  Außerdem gab es da noch Kei. Anfangs verstanden wir uns nicht sehr gut, doch dies änderte sich schlagartig, als er der einzige war, der sich nicht verändert hatte.  Mein Vater erkannte  ihn immer für schwach  an und sah Kei nicht als seinen  eigenen Sohn. Dies fand ich sehr traurig und ungerecht, jedoch war es toll einen Bruder zu haben, der normal war. Wir beide wohnten bei Verwandten in Bali. Doch dann wurden überall im Land Mädchen entführt und ein paar Tage später mit viel Geld zurückgebracht.  Durch meine Geschichte wisst ihr ja auch warum  Eines Abends holten sie auch mich. Kei wurde bewusstlos geschlagen, als er mir helfen wollte.Tja und jetzt bin ich hier gelandet. Aber ich fand es sehr toll bei euch, mein Bruder sucht bestimmt schon nach mir. Meine Eltern wissen nicht, ... was passiert war. Sie denken ich bin immernoch bei Kei und selbst wenn sie es wüssten, würde sich nur meine Mutter Sorgen machen, denn mein Vater pflegte immer zu sagen:,, Wer adelig ist und sich nicht verteidigen kann, der stirbt sehr früh." Ich musste ein hartes Training absolvieren, wo ich jeden Tag körperlich gedrillt wurde. Es tat sehr weh und ich weinte jede Nacht mich in den Schlaf.  Als mein Vater keine Fortschritte sah, auch nach keinem Jahr, gab er es auf. Jonathan beauftragt Kei mich zu beschützen und er hoffte, dass er diese einfache Aufgabe hinbekäme. Jonathan wollte mich später, wenn ich alt genug war, mit einem Prinzen verheiraten. Darüber war ich nicht sehr froh, aber das Gute war, dass ich nicht mehr trainieren musste." ,, Wow", sagte ich, denn ich wusste nicht was ich sonst hätte sagen können. ,, Bei uns bist du sicher", gab Kyle von sich und streichelte ihr über die blonde Mähne. Ich konnte sehen, dass es ihr gefiel.

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