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29. Juli (abends)

Am Abend desselben Tages liege ich auf dem Rücken in meinem Bett im zweiten Stock und starre an die Decke. Es ist dunkel und still und ich kann nicht schlafen. Ich denke an meine Mutter, die mich vorhin geschimpft hat, weil ich einen Handabdruck auf der Fensterscheibe hinterlassen habe. Ich denke an ihren derzeitigen Freund, der mir einen Moment zu lang auf den Arsch gestarrt hat. Ich denke an den Fernseher, der auch nach dem Unwetter nicht anging. Ich denke an unsere neuen Nachbarn, von denen ich den restlichen Tag über nichts weiter gesehen habe.
Morgen werde ich lange Jogginghosen und ein Shirt mit Ärmeln anziehen.

Meine Füße machen kein Geräusch, als ich sie über die Bettkante schiebe und auf dem Boden absetze. Sie sind nackt und der rosa Nagellack blättert ab, ich muss sie bald wieder lackieren. Ich tapse an mein Fenster und ziehe die Vorhänge zur Seite. Mein Blick huscht über unseren Vorgarten mit dem Gras, das mal wieder geschnitten werden muss. Über die Straße, deren rissiger Asphalt von flackernden Laternen beleuchtet wird. Über eine Mülltonne, die am Wegrand steht. Bis hin zu dem Umzugswagen und dem Haus unserer neuen Nachbarn. Das Haus sieht aus wie eine Kopie des unseren: eine Fassade, die mehr grau als weiß ist. Ein Dach mit roten Ziegeln. Kleiner Schornstein. Noch kleinere Buchsbüsche. Fenster, die am Verwittern sind. Ein Treppchen, das vor der Haustür-

Ein Licht geht an. Das Zimmer, das meinem direkt gegenüber liegt, ist nun beleuchtet. Dadurch, dass unsere Nachbarn nichts außer dem einen Karton ausgeräumt haben und somit noch keine Gardinen anbringen konnten, habe ich vollen Einblick in das Zimmer. Ich sehe einen Raum mit einer Matratze auf dem Boden, sie ist noch unbezogen und auf ihr liegen Block und Stift. Ich sehe eine Boombox auf dem Fensterbrett, daneben ein Smartphone. Und ich sehe ein Mädchen.

Das Mädchen hat schulterlanges dunkles Haar, blasse Haut und ein breites Lächeln. Das Mädchen trägt nichts als Unterwäsche. Ein BH und ein Slip, beides in Schwarz und mit Spitze. Und es tanzt. Es tanzt halbnackt und mit Armen, die hoch in die Luft gereckt sind. Seine Hüften wiegen sich hin und her, die Haare streichen über den Rücken und der Kopf ist in den Nacken gelegt. Dann streichen die Hände über den Oberkörper, ein BH-Träger rutscht über die Schulter. Das Mädchen hat den Kopf zur Seite gewandt; ich kann nicht sagen, ob es mich sieht. Doch plötzlich dreht es sich und unsere Blicke treffen aufeinander. Unsere Zimmer liegen nicht nahe genug aneinander, um die Augenfarbe auszumachen. Dennoch fühle ich die Gänsehaut, die meine Arme überzieht.

Das Mädchen läuft mit wenigen Schritten zu seinem Fenster. Es drückt einen Knopf auf der Boombox. Danach dreht es sich um und ich denke schon, dass es gleich das Licht ausmachen wird, so tun wird, als habe es mich nicht gesehen. Aber es kniet sich bloß neben die Matratze, reißt ein Blatt Papier aus dem Block und schreibt etwas darauf. Schließlich kommt es zum Fenster zurück. Es drückt das Papier gegen die Scheibe, ein langsames Lächeln auf den Lippen.

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