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Unter dem Sternenhimmel

Vier Tage nach der Legenden-Erzählung lag ich abends im Bett und grinste wie ein Idiot vor mich hin. Die letzten Tage haben wir wie immer in der Grotte verbracht und morgens wurde ich von Zara geweckt. Ich sah es nicht mehr als Qual an, so früh aus dem Bett aufzustehen und freute mich regelrecht auf die Sonnenaufgänge mit den Schokoladenkeksen auf dem Dach. Jeder weitere Tag, der verstrich, machte Zara für mich faszinierender.
Auch waren in den letzten vier Tagen keine weiteren Vorkommnisse passiert, sodass ich langsam ihren Zusammenbruch vergaß.

Ich wollte gerade die Augen schließen, da es schon nach Mitternacht war und ich somit gerade einmal fünfeinhalb Stunden Schlaf haben würde, bevor Zara mich wieder schreiend aufwecken konnte, doch im nächsten Moment öffnete sich leise die Tür und ein Lichtstrahl fiel in mein Zimmer. Ich erkannte die Person in dem Nachtkleid sofort.

Ich richtete mich mit meinem Oberkörper auf und beobachtete, wie sie hinter ihr wieder die Tür schloss.
„Hey", flüsterte ich Zara zu.
„Hi", sprach sie genauso leise zurück.

Mit vorsichtigen Schritten kam sie auf mich zu und sofort spürte ich, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Für einen winzigen Moment schoss mir die Frage durch den Kopf, was sie hier wohl wollen würde, doch im nächsten Moment schüttelte ich meinen Kopf. Es war idiotisch sich diese Frage zu stellen, denn immerhin war es Zara.
Für Zara musste es nur einen tieferen Sinn geben und den fand sie in jeder ihrer Handlungen.

„Willst du wieder hier schlafen?", fragte ich, doch sie schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, ich will dir etwas zeigen."

Leicht legte sie ihren Kopf schief, sodass all ihre Locken ihr über die linke Schulter fielen. Kurz fuhr sie mit ihren Fingern über das Holz des Bettendes, bevor sie sich umdrehte und ohne ein weiteres Wort aus meinem Zimmer verschwand.
Als meine Gehirnsynapsen endlich verstanden haben, was sie von mir wollte, sprang ich regelrecht aus meinem Bett und griff nach dem T-Shirt, das ich am Abend zuvor nur achtlos auf den Boden geschmissen hatte. Hastig schlüpfte ich hinein und stolperte regelrecht aus meinem Zimmer. Denn ich wusste, wenn Zara mir etwas zeigen wollte, dann wollte ich es auf jeden Fall nicht verpassen.
Am Ende des Ganges sah ich ihre roten Haare aufleuchten und ich beeilte mich, sie einzuholen. Meine Zimmertür ließ ich offen.
Schnell holte ich sie ein und sie warf mir nur einen kurzen Blick von der Seite zu.
Wir sprachen nicht, doch dies war nicht schlimm.
Denn Worte wären hier überflüssig.

Es erstaunte mich nicht, als wir schlussendlich an ihrer Zimmertür ankamen und sie ohne zu zögern die Wendeltreppe nach oben ging. Ich hatte bereits geahnt, dass wir wieder auf das Dach gehen würden. Auch wenn es mitten in der Nacht war.
Denn bei Zara musste man mittlerweile mit allem rechnen. Es würde mich sicherlich auch nicht mehr verwundern, wenn sie mir mitteilen würde, dass sie in Wirklichkeit einen Nebenjob als Elfe hätte, Blätter wie Tinkerbell anmalen und zusätzlich eine Schmetterlingszucht besitzen würde.


„Was genau willst du mir hier zeigen, Zara?", fragte ich sie, als wir uns zu unserem Dachvorsprung herunterrutschen ließen.
„Die Nacht, Max. Sie ist so viel magischer und geheimnisvoller als der Tag", erwiderte sie und lehnte sich zurück, sodass sie ihre Arme unter ihrem Kopf verschränken konnte. Ich tat es ihr gleich.
Ein leichter Windhauch brachte meinen Körper zum Erschaudern, dennoch war die Nacht angenehm warm.

„Schau dir die Sterne an. Sind sie nicht wunderschön?"
Zara hob eine Hand und zeigte mit ihrem Zeigefinger auf die vielen Sterne, die wie ausgekippte Glitzerpartikel auf einem schwarzen Blatt wirkten.
Zuhause in Florida hatte ich nie darauf geachtet, doch ich war mir sicher, dass man in der Stadt, in der ich lebte, aufgrund der vielen Lichter nie solch ein Sternenmeer beobachten könnte.

Einzelne schienen immer wieder aufzublinken, während andere hingegen heller oder dunkler wirkten. Zara hatte mal wieder Recht: Es war unfassbar schön.


„Und was für einen tieferen Sinn haben sie?" Als ich die Frage stellte, konnte ich meinen Blick nicht von den Sternen lösen.

„Ach, Max", murmelte Zara und aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie sie leicht lächelnd den Kopf schüttelte, „Insgeheim weißt du es doch sicherlich." Sie drehte sich leicht auf die Seite. „Es sind viele kleine Sonnen, die einem in der Trauerzeit zeigen, dass man trotz des Todes nicht alleine ist."

Nun wendete ich doch meinen Blick von den Sternen ab.
Aber nur, weil ich wusste, weil ich etwas Faszinierenderes beobachten konnte.
Nämlich Zara.

„Bevor man wiedergeboren wird, ist man vielleicht solch eine kleine Sonne und darf von hoch oben das Leben betrachten", fuhr Zara in ihrer Erklärung fort und hob dabei ihre Arme in die Luft.
Sie streckte ihre Finger aus und bewegte sie abwechselnd. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete sie ihre eigenen Bewegungen und ich konnte es nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf mein Gesicht schlich.

Ich lag so dicht neben ihr, dass sich unsere Schultern berührten.
Ich hörte wie sie atmete.
Ich spürte es sogar.

„Die Nacht ist magisch, Max. Sei ganz leise und horche auf die Geräusche. Die Dunkelheit der Nacht hat komische Eigenschaften. Mal scheint sie alle Geräusche, wie Nebel, zu verschlucken, und dann jedoch hört man jedes Geräusch überdeutlich." Langsam ließ sie ihre Arme wieder sinken und seufzte einmal leise auf. „Aber die Sterne sind das Schönste in der Nacht. Wie Balletttänzer auf einer schwarzen Bühne."

Während sie redete, konnte ich keine Sekunde meinen Blick von ihr lösen. Nicht dass ich es überhaupt gewollt hätte.
Mir war es egal, dass sie mich vielleicht gleich wieder ermahnen würde, dass das heimliche Beobachten keinen tieferen Sinn hätte. Denn sie war einfach viel zu schön, um immer einen tieferen Sinn und somit einen triftigen Grund zu haben, um sie anschauen zu dürfen.

So wunderschön.

Ihre helle Haut und ihre kupferfarbenen Locken schienen in dem Mondlicht förmlich zu leuchten und ihre dünnen Arme hatte sie erneut zu Gesten nach oben gestreckt.
Ein Lächeln lag auf ihren Lippen und sie wirkte unglaublich zufrieden und glücklich.

Urplötzlich wendete sie ihren Kopf zu mir um und blickte mir aus höchstens zehn Zentimeter Entfernung in die Augen. Sie blinzelte und auf einmal spürte ich eine unglaublich starke Anspannung zwischen uns.

„Was hatte ich dir zum heimlichen Anschauen gesagt, Max?", flüsterte sie.
Ihr warmer Atem kitzelte auf meiner Haut, doch ich schüttelte den Kopf. Denn diesmal würde ich ihr nicht nachgeben.

„Ich schau dich aus einem guten Grund an, Zara. Für mich hat dies einen tieferen Sinn."

„Und der wäre?" Ihre Stimme war noch immer leise, doch dafür erkannte ich an dem Ausdruck ihrer Augen, dass sie neugierig war. Ihr Blick huschte zwischen meinen Augen hin und her, während sie auf eine Antwort von mir wartete.
Ich öffnete den Mund, doch es schien, als wäre ich von einer Sekunde auf die nächste stumm geworden. Kein Wort kam mir über die Lippen und mein Herz schien zu stolpern.
Für einen Augenblick musste ich den Blickkontakt unterbrechen, bevor ich mich wieder zusammenriss und meinte: „Dass du wunderschön bist."

Es waren die ehrlichsten und mutigsten Worte, die ich jemals in meinem Leben ausgesprochen hatte. Und ich bereute es keine Sekunde. Denn sobald ich sie laut von mir gegeben hatte, wurde mir bewusst, dass es stimmte. Sie war einfach wunderschön, sie war das bezauberndste Wesen, das mir jemals begegnet war, und nicht nur mit ihrer Erscheinung, sondern auch mit ihrer ganzen Art und Weise vereinnahmte sie mich bereits nach so kurzer Zeit so sehr, dass ich jetzt schon wusste, dass die Zeit, die ich hier mit Zara verbringen durfte, definitiv zu kurz sein würde.

Leicht röteten sich ihre Wangen, dann wandte sie sich ruckartig wieder dem Himmel zu.
Ich jedoch sah nicht weg. Wie könnte ich es auch?

„Eine Sternschnuppe!", rief Zara plötzlich und wedelte mit ihrem Zeigefinger in der Luft herum. Schnell folgte ich ihrem ausgestreckten Finger mit meinem Blick. Und tatsächlich: Über uns flog eine Sternenschnuppe, verschwand jedoch eine Sekunde später wieder in der Dunkelheit. Wo sie jetzt wohl war?

„Jeder von uns hat einen Wunsch frei", hauchte Zara mir lächelnd zu und schien auf mein Kompliment in keiner Art mehr antworten zu wollen.
Es war lustig zu wissen, dass auch eine Zara verlegen sein konnte.

„Wie bei den Steinen der Wünsche?"
Zara nickte. „Ja, so ähnlich. Doch du kannst keine Sternenschnuppe aufbewahren, also musst du deinen Wunsch sofort einlösen."

Ich wusste nicht, warum ich es tat, oder wo ich mir überhaupt dieses nicht vorhandene Selbstbewusstsein hernahm, denn ich flüsterte: „Dann ist das hier mein Wunsch."
Ich beugte mich vor und berührte ihre Lippen leicht mit meinen.

Es war nur ein Hauch einer Berührung, sanft wie der eines Schmetterlings, dennoch fuhr es mir augenblicklich durch Mark und Bein. Dieses neuartige Gefühl durchschoss mich wie ein Stromschlag und raubte mir sprichwörtlich den Atem.

Warum tat ich dies?
Weder hatte ich bisher darüber nachgedacht sie zu küssen, noch war ich mir bisher sicher gewesen, was ich für sie empfand.
Zumindest bis jetzt.
Denn jetzt, so als hätte mir das elektrisierende Gefühl die Antwort gegeben, wurde es mir bewusst.

Es verging nicht einmal eine Sekunde, doch sie reagierte nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Denn sie erwiderte die leichte Berührung, diesen Hauch eines Kusses nicht. Stattdessen war sie sichtlich überrascht.

Oh Gott, was genau tat ich hier eigentlich?
Als mir die ganze Situation vollkommen bewusst wurde, wollte ich mich enttäuscht und peinlich berührt von Zara lösen.
Doch wie aus dem Nichts griff sie nach meinem Kopf und hinderte mich daran, wieder Abstand zwischen uns zu bringen.

Dieser zweite Kuss war kein Vergleich zu dem Hauch einer Berührung des ersten.
Es war um einiges intensiver und ihre Lippen auf meinen zu spüren, ließ mich schummrig werden. Alles drehte sich, mein Kopf schien zu explodieren, während meine Gedanken im Schnelldurchlauf durch mein Gehirn rasten.
Ich wurde regelrecht von dem Gefühlschaos erschlagen, dennoch wollte ich nicht, dass dieser Moment jemals zu Ende gehen würde.

Meine Sinneswahrnehmungen waren auf einmal hochsensibel.
Ich schien alles viel stärker wahrzunehmen.
Zumindest alles, was mit Zara zu tun hatte.
Ich spürte ihre unglaublich weichen Lippen auf meinen.
Sie schmeckte nach Sommer und einfach nach Zara.
Ihre Haare kitzelten mich und unter mir spürte ich wie durch eine dicke Schicht Zuckerwatte die harten Dachziegel.
Erneut vereinnahmte sie mich, sie war das einzige, woran ich denken konnte.
Und wenn ich ehrlich war, musste ich zugeben, dass ich dieses Gefühl mochte.

Ich wusste nicht, wie lange wir noch küssend auf dem Dach lagen.
Ihre Hände um meinen Hals geschlungen und meine in ihren wundervollen Locken.
So weich. So wunderschön.
Sie war so wunderschön.
Hände, die den Körper des jeweils anderen erkunden wollten.
Kleine weiße Hände auf meinem Rücken und in meinen Haaren.
Ich war noch nie so nah an ihrem Gesicht und erkannte nun überdeutlich die silbrig-goldenen Sommersprossen.

So wunderschön.
Die Realität schien so weit weg, so nichtsbedeutend im Vergleich zu diesem Moment.

Doch dann ging es meiner Meinung nach viel zu schnell zu Ende und sie ließ mich los.
„Wow", hauchte ich leise und war wie erstarrt.
„Psst. Man sollte sich nicht vor so vielen Zeugen küssen", meinte Zara lächelnd und zeigte auf die Sterne. Lachend schüttelte ich den Kopf und drehte mich so, dass ich sie noch besser beobachten konnte.
Denn sie war wie eine Droge, der ich immer mehr verfiel. Am Anfang hätte man niemals gedacht, dass man süchtig werden könnte; dachte, man hätte alles unter Kontrolle, doch nach und nach entführte sie einen in eine Welt, aus der man nicht mehr herauskam. Und ich wollte auch gar nicht mehr von ihr weg.
Denn vielleicht war Zara eine, meine Droge, doch so war sie sicherlich nicht schädlich.

Sie lag neben mir auf der Seite und ich konnte einfach nicht fassen, dass ich sie soeben wirklich geküsst hatte.

Ich wusste noch immer nicht, woher mein neues Selbstbewusstsein kam, doch bevor ich es überhaupt selbst realisierte, hatte ich bereits die Worte ausgesprochen: „Es gibt Orte mit weniger Zeugen."

Nun fing auch sie an zu lachen und schubste mich ein bisschen von sich weg.
„Hör bloß auf, Max. Lass uns lieber noch ein bisschen hier liegen bleiben. Ich habe auch Schokoladenkekse dabei, wenn du einen willst."

Sie lächelte mich mit einem typischen Zara-Lächeln an.
„Nichts lieber als das", antwortete ich auf beides, doch ich würde auf tausende Schokoladenkekse verzichten, wenn ich dafür nur noch einmal Zaras Lippen auf meinen spüren durfte.

„Denk nicht mal dran", sprach Zara auf einmal, während sie die Kekse hervorkramte und mich nicht einmal ansah.
Konnte sie etwa Gedanken lesen?
Ich sah in Zaras belustigtes Gesicht, als sie mir einen Keks reichte.

„Meine Gedanken kannst du nicht einsperren", entgegnete ich, als ich den ersten Bissen von dem Keks nahm.
„Da hast du sogar Recht. Die Gedanken sollten frei sein. Nur dahinter gibt es einen tieferen Sinn."

Es wurde wieder still zwischen uns und als ich das nächste Mal von dem Schokoladenkeks abbiss, beschloss ich, ihn nicht aufzuessen.
Er schmeckte genauso himmlisch wie die letzten Tage zuvor, doch der Schokoladengeschmack vertrieb den Geschmack von Zaras Lippen.
Und das wollte ich auf gar keinen Fall.

Schweigend sahen wir in den Sternenhimmel, den ich dank Zara zum ersten Mal in meinem Leben richtig wahrgenommen hatte.

Wie hatte ich nur so etwas Schönes je unbeachtet lassen können? Fasziniert sah ich mir die vielen Sternenbilder an und wünschte mir nun, dass ich wüsste, welcher Name zu welchem Sternbild gehörte.

„Zara?", fragte ich irgendwann mit leiser Stimme und ohne mich von dem Himmel abzuwenden.
„Hm?"
„Was ist der tiefere Sinn eines Kusses?"

Ich konnte regelrecht spüren, wie sie anfing zu lächeln.

„Der tiefere Sinn eines Kusses ist, dass man der geliebten Person so nahe ist, wie es möglich ist. Er gibt einem Sicherheit und Hoffnung. Ein Kuss ist etwas Magisches. Denn er kann dort helfen, wo schon viele andere Möglichkeiten gescheitert sind. Liebe ist etwas Wunderbares, Magisches und dennoch etwas leicht Zerbrechliches. Merke dir das, Max."

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