Wie soll das gehen?
Nach dem Kurztrip vergingen Tage und Wochen.
Marc und Sarah hatten täglich Kontakt, sahen sich privat einige Male.
Auf der Arbeit sahen sie sich täglich.
Sie scherzten und sie redeten ernsthaft.
Es hatte eine Änderung auf der Arbeit gegeben. Die Pflegedienstleitung hatte gekündigt und sich unschön wie unrühmlich aus dem Staub gemacht. Diesen Posten sollte nun Sarah übernehmen. Dazu hatte Marc herzlich gratuliert, als sie ihm das berichtete.
An seinem Geburtstag flüchtete er mit seinem besten Freund für vier Tage nach Kroatien. Michael hatte ihr das gesagt und sie auch um Hilfe gebeten.
In der Zeit kümmerte Sarah sich um seinen Vater, auch am Wochenende.
Sie sah auch nach seiner Mutter. Nur das hatte dazu geführt, das er wirklich gefahren war.
Am Sonntag, als er wiederkam, war sie mit seiner Mutter im Pflegeheim den Vater besuchen gewesen.
Sie war gerade mit ihr zurück, als das Auto von Michael neben ihr hielt. Sie kannte seinen Kumpel, der sie erfreut begrüßte. Auch Marc umarmte sie kurz, um dann, ohne sie weiter zu beachten, zu seiner Mutter zu gehen.
Kurz begegnete sie dem Blick von Michael, der sie aufmunternd anlächelte. Er war auch ausgestiegen und gesellte sich zu ihr. "Egal was er macht, Gib ihn nicht auf!" sagte ihr dieser kryptisch. Sie sah ihn fragend an, aber sie erhielt keine Antwort mehr.
Marc hingegen beachtete sie dort nicht mehr, hatte aber argwöhnisch beobachtet wie Michael mit Sarah gesprochen hatte. Sie murmelte eine Verabschiedung, die er nur halbherzig erwiderte, und fuhr, ohne den Zwiespalt zu bemerken, in welchem er sich befand.
Sein Verhalten war merkwürdig und brachte sie zum Grübeln. Sie konnte nicht ahnen, wie es ihm ging, denn er verbot sich zu wollen, was er sich so sehr wünschte. Das Michael es ihm an den Kopf geworfen hatte im Urlaub hatte ihn erschrocken , denn er hatte nicht gedacht, das es so offensichtlich ist.
In der Einrichtung war am nächsten Tag alles wieder in Ordnung.
Sie redeten, lachten und scherzten.
Die Kollegen beobachteten sie.
Nur wenige Tage nach seiner Rückkehr war es Nikoletta, die sie mittags ansprach.
Sarah und Nikoletta waren inzwischen gute Freundinnen, die sich auch gelegentlich trafen.
Nun wollte sie von ihr wissen, was zwischen ihr und Marc war.
Sarah spürte das Herzklopfen bei der Frage, wollte aber wissen, wie sie darauf käme.
Niko, wie sie die Freundin oft nannte, musterte sie und grinste.
"Es ist doch kaum mehr zu übersehen, was hier los ist. Du strahlst wenn er da ist und er, er schaut doch immerzu dich an. Ebenfalls lächelnd!", erklärte diese.
Sarah war nervös bei der Erklärung, und aufgeregt.
"Ich sehe das nicht!", erwiderte sie lapidar.
Sicher, sie verstand sich sehr gut mit ihm, sie waren befreundet.
Aber war da von seiner Seite mehr?
Konnte da was sein?
Einige Tage später gab Nikoletta bekannt, das sie Marc ansprechen wollte.
Sarah wollte das unter keinen Umständen, untersagte es ihr regelrecht.
Und sie hoffte, das Niko sich daran hielt.
Eine Woche später waren sie auf der Arbeit. Marc war da, hatte seine Mutter dabei.
Sarah war an dem Tag fahrig, Marc fiel das auf.
Niko, und zwei Mitarbeiter vom Sozialen Dienst waren auch dabei, war es, die dann zu dem älteren Herr Grafschläger sagte: "Wäre Sarah nicht eine nette Schwiegertochter!" Der alte Herr Grafschläger stimmte dem zu.
Sarah reagierte nur wenig.
"Da habe ich wohl ein Wörtchen mitzureden!", ertönte es von Frau Grafschläger. Das ließ die junge Frau aufblicken und Marc drehte sich abrupt um. "Mama, da, habe ich Dir gesagt, hast Du kein Mitspracherecht!", wies er sie in ihre Schranken. Entrüstet entgegnete die Rentnerin: "Aber ich muss doch aufpassen, das Du nicht an Geschmacksverkalkung leidest!"
Zischend atmete Marc ein, ebenso die anderen Anwesenden. Der Blick aller wanderte von Marcs Mutter zu Sarah. Diese wusste, das Frau Grafschläger nicht gesund war, war aber nun etwas erschüttert.
Marc sah zu ihr. "Sarah, ich...", wollte er etwas sagen. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf und trat den Rückweg an.
Sie wählte den Weg in ihr Büro wohin Nikoletta ihr folgte. Sarah sass mit hängenden Schultern dort.
Marc stand in der Tür, sah, das Sarah zu Nikoletta aufsah und eine Träne ihren Weg fand. Er zog sich zurück.
Wenig später bekam er mit, das Sarah nach Hause fuhr.
Am Samstag erfragte Nikoletta wie es ihr ging, während Marc sich garnicht meldete.
Das bereitete ihr Sorgen.
Etwas anderes bereitete ihr aber auch Sorgen. Entgegen ihrer Bitte es nicht zu tun, gestand Niko ihr, das sie Marc angeschrieben hatte.
Sie sollte sich ihm gegenüber normal verhalten, was ihr eine massive Bürde auferlegte.
Wie soll das gehen?
Ihr Herz schlug schneller wenn sie an Marc dachte.
Jetzt sollte sie so tun, als wenn nichts wäre.
Wie sollte das gehen?
Kann jemand Frau Grafschläger verstehen?
Kann jemand generell das Durcheinander verstehen?
Das scheint doch eine holprige Angelegenheit zu werden.
Über Votes und Kommentare würde ich mich freuen!
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