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Chapter 2

In der Schule angekommen schwang ich mich auf meinen Platz und atmete tief ein und aus. Irgendwie würden wir das schon durchstehen. Ich musste nur dafür sorgen, dass Marvin von meiner Tasche fernblieb und keinen Verdacht schöpfte. Ganz einfach.

Also hör auf, so wild zu schlagen, Herz!, dachte ich ärgerlich und setzte mich leicht zittrig auf meinen Platz. Beinahe hätte ich meinen Stuhl verfehlt und wäre auf dem Fußboden gelandet, hätte Marina ihn nicht noch schnell unter meinen Hintern geschoben, bevor sie sich grinsend neben mich setzte.

„Dein Heft ist blau, oder?“, fragte Marvin in dem Moment, beugte sich von hinten vor und griff nach meiner Schultasche.

„Arhg!“ Schützend warf ich mich über meine Schultasche und presste sie an mich.

„Ist sie jetzt endgültig verrückt?“, raunte Mike von hinten.

„Es ist nur, ich habe heute eine, äh, extrem empfindliche Trinkflasche dabei. Ähm“, sagte ich hastig und grinste Marvin an, der verdutzt seine Hand zurück.

„Soso. Extrem empfindliche Trinkflasche also. Und deshalb wirfst du dich auch auf deine Tasche. Sieh besser nach, ob sie noch heil ist“, meinte Mike mit einer Stimme, die nur so von Ironie troff.

„Die Hausaufgabe“, erinnerte Marvin mich, Mike schlicht ignorierend, worüber ich ihm sehr dankbar war.

„Ach so … die habe ich auch nicht“, sagte ich und ließ meine Schultasche vorsichtig wieder los. „Ich habe vergessen, sie zu machen. Tja, gestern war eben ein recht komischer Tag, was?“

„Was war denn gestern?“, wollte Marina interessiert wissen, weshalb Marvin mir einen bitterbösen Blick zuwarf.

„Wir waren im Schwimmbad“, antwortete er gedehnt und setzte sich langsam wieder hin, wobei er mich nicht aus den Augen ließ.

Ich rutschte die ganze Zeit nervös auf meinem Stuhl hin und her und zog in einem Moment, in dem ich mich unbeobachtet fühlte, blitzschnell mein Heft aus der Tasche.

„Pass auf, dass deine Flasche nicht kaputt geht“, raunte Marvin mir zu. Als ich seine Stimme so nah hinter mir hörte, wäre ich vor Schreck beinahe vom Stuhl gesprungen, allerdings hinderte mein Tisch mich mit einem lauten Klong daran.

„Autsch“, knurrte ich, rieb mir die Knie und ignorierte das Kichern hinter mir.

„Dora, sei bitte still“, ermahnte der Lehrer mich und ich nickte langsam. Etwas anderes blieb mir sowieso nicht übrig, da die letzte Reihe von den Lehrern ja prinzipiell übersehen und überhört wurde. Immerhin hatte ich mich inzwischen damit abgefunden, immer die Schuldige zu sein.

Auch an Lesen war nicht zu denken, denn ich starrte die ganze Zeit meine Tasche an. So bekam ich natürlich auch nicht mit, dass ich aufgerufen wurde, und hörte die Stimme meines Lehrers erst beim zweiten Mal.

„Dora!“ Der Lehrer stand direkt vor mir und sah unfreundlich auf mich herab.

„Was?“Entsetzt sah ich auf und kippte fast vom Stuhl, ich konnte mich gerade noch an der Tischkante festhalten.

„Was ist denn heute mit dir los?“

„Äh, nichts ...“

Er bedachte mich mit einem komischen Blick, dann schüttelte er den Kopf.

„Gut, an die Tafel!“

Das Lächeln, das ich gerade mühevoll auf meine Lippen gezwungen hatte, entgleiste vollständig.

„Was?!“, entgeistert sah ich ihn an und konnte mich gerade noch beherrschen, nicht instinktiv nach der Tasche zu greifen.

„Du hast richtig gehört! An die Tafel, marsch, marsch!“

Wiederstrebend stand ich auf und ging mit bleiernen Schritten nach vorne, als ich plötzlich eine Stimme hörte.

„Das ist die Gelegenheit! Lasst uns ihre Tasche turteln!“, flüsterte Mike aufgeregt.

„Turteln?“, fragte Marvin, als mir auch schon derselbe Gedanke kam.

„Ausleeren, umstülpen, Hefte und Co wieder reintun und heimlich zurückschieben!“, erklärte Mike.

Das Buuuuuuuuuuuch!, schrien meine Gedanken und alle Alarmglocken schrillten.

Mit einem Schrei sprang Aron auf und warf sich auf die Tasche, im selben Moment, in dem ich herumwirbelte und ihm mit fliegenden Schritten zur Hilfe eilte.

„Aron! Dora, was soll das?“ Natürlich hatte der Lehrer die Stimmen aus der letzten Reihe nicht gehört.

Unter den verduzten Blicken meiner Mitschüler trollte ich mich zur Tafel und Aron auf seinen Platz zurück, wobei er die Tasche am liebsten mitgenommen hätte, hätte der Lehrer ihn nicht so böse angesehen.

Ich rechnete die Aufgabe falsch, was nicht daran lag, dass ich das Thema nicht konnte. Es lag daran, dass ich mich alle zehn Sekunden umdrehte, um zu sehen, ob meine Tasche noch da war, wo sie sein sollte. Dass ich zusätzlich bei jedem Geräusch erschrocken zusammenzuckte, sorgte dafür, dass das Tafelbild schließlich eher einem Kunstwerk als einer Matheaufgabe glich.

Die ganze Zeit hüpfte ich unruhig und unkonzentriert von einem Bein auf das andere, sodass der Lehrer es nach ein paar Versuchen aufgab, mir die Lösung zu erklären.

Als ich mich schließlich setzten durfte, und es zur Pause klingelte, lagen meine Nerven blank.

„Raus mit euch“, sagte der Lehrer und winkte und hinaus. Doch Marvin ließ sich Zeit und auch Mike war mir etwas zu langsam. Also blieb ich sitzen und tat so, als müsse ich noch etwas aufschreiben.

„Raus mit dir, Dora“, befahl mein Lehrer. „Was ist heute eigentlich mit dir los? Du bist doch sonst nicht so langsam.“

„Weißt nicht“, murmelte ich. Ich konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen. Außerdem wollte ich unter keinen Umständen den Raum verlassen, bevor Marvin und Mike verschwunden waren. Wer wusste schon, was sie sonst mit dem Weltentor anstellen würden, wenn sie es entdeckten. Nicht auszudenken!

„Kommt ihr mit raus, Fußballspielen?“, fragte Aron schnell die beiden Jungs hinter mir, um sie wegzulocken.

„Mit dir Fußballspielen? So weit kommt‘s noch!“, spottete Mike, der Aron noch nie gemocht hatte. Eigentlich mochte Mike niemanden, mit dem ich mich verstand, nur bei Marvin machte er eine Ausnahme. Und ich stand auf seiner Feindesliste sowieso ganz oben.

„Tja, wetten, dass du nur zu feige bist, weil du eh verlieren würdest?“, forderte Aron ihn heraus.

„Ich vergeude nur meine Zeit, mit dir zu spielen!“, behauptete Mike abwertend.

„Das werden wir ja sehen!“

„Allerdings!“

Sich gegenseitig böse Blicke zuwerfend, verschwanden Mike und Aron nach draußen, und auch Marvin schlenderte ihnen langsam hinterher, nachdem er mir noch einen misstrauischen Blick zugeworfen hatte. Ich schenkte ihm bloß ein breites Lächeln und ließ meine Hefte beinahe in Zeitlupe in meine Tasche gleiten. Dann folgte ich ihm und der Lehrer schloss hinter uns ab.

Puh, das wäre schon mal geschafft!, dachte ich mir, als ich nach draußen lief. Langsam beruhigten sich meine Nerven wieder, trotzdem zuckte ich jedes Mal unwillkürlich zusammen, wenn mein Weg Marvins kreuzte. Schließlich wusste ich nur allzu genau, warum er, Josh und Dennis nicht an einem Ort weit, weit weg geblieben waren, sondern offensichtlich die ganze Nacht damit verbracht hatten, zurückzufahren. Sie wollten das Buch.

Plötzlich traf ein Ball meinen Kopf, prallte ab und landete perfekt in einem Tor.

Ich wirbelte herum und sah finster, wie Mike in hohen Sprüngen über den Schulhof lief.

„Gewonnen!“, jubilierte er und streckte Aron die Zunge raus. „Vielen Dank auch“, raunte er mir zu, als er an mir vorbei lief, und wich meiner drohenden Faust aus.

„Pah.“ Grummelnd kam Aron zu mir hinüber. „Wäre es nicht besser, wenn du mir das Buch gibst? Dann kommen Mike und Marvin da nicht mehr so leicht dran.“

„Mike weiß doch gar nichts von dem Buch“, warf ich ein.

„Nein. Er will nur deine Tasche umstülpen.“

„Aber wenn Marvin sieht, wie ich dir das Buch gebe, sind wir dran“, gab ich zu bedenken. Mir war verdammt unwohl bei dem Gedanken, das Buch nicht mehr neben mir zu wissen.

„Was beredet ihr denn da so Geheimes?“, mischte Marvin sich in diesem Moment ein und sah uns interessiert an.

„Ach, wir fragen uns nur, wie unsere Häuser wohl aussehen werden, nachdem Josh und Dennis fertig sind, sie zu durchwühlen“, sagte Aron gedehnt.

„Was?“ Marvin blickte völlig verwirrt drein, als wäre ihm so ein absurder Gedanke nicht einmal im Traum gekommen.

„Übrigens. Mein Vater ist heute zu Hause. Mal wieder Klingel reparieren. Du kannst nur hoffen, dass er sich nicht gut genug an Josh erinnert, wenn er die Anzeige aufgibt.“ Bedrohlich lächelnd starrte Aron Marvin in die Augen, über dessen Gesicht kurz ein Hauch von Sorge huschte, dann starrte er finster zurück.

„Du lügst. Dein Vater ist nicht da“, murrte Marvin.

„Hast recht.“

„Aber Dennis und Josh brechen wirklich gerade in unsere Häuser ein, oder?“, wollte ich wissen.

„Was denkt ihr denn? Dass sie zuhause sitzen und Däumchen drehen?“

Da lachten wir. Natürlich nicht. Josh und Dennis gehörten nicht zu den Leuten, die ihre Zeit sinnlos vergeuden würden. Aber Spuren würden wir mit Sicherheit nicht finden, dafür waren die Zwei einfach zu geübt.

„Und dich haben sie einfach in die Schule geschickt? Wie gemein“, grinste ich.

„Allerdings. Jetzt muss ich mich sechs Stunden lang mit Leuten wie euch abgeben.“

„Hey!“ Lachend stieß ich ihn an. „Aber mal ganz im Ernst: Du weißt, wie wir aussahen, als wir aus der Geschichte kamen. Ich gebe euch einen guten Tipp. Lasst die Finger von diesem Buch. Manche Menschen kommen überhaupt nicht mehr raus.“

„Ja, ja. Ich weiß.“ Ich sah deutlich, dass Marvin sich nicht auf meine Warnung einlassen wollte.

„Aber sieh mal.“ Fröhlich strich er mir die Haare aus der Stirn. „Deinen Verband brauchtest du auch nur zwei Tage. Jetzt sieht es schon viel besser aus.“

„Du meinst, meinen Turban“, seufzte ich.

„Gibst du dich etwa gerade mit dem Feind ab?“, fragte Mike, der sich plötzlich auch zu uns gesellte. Normalerweise passte er immer auf, sich in den Pausen ja nicht mit uns blicken zu lassen, aber jetzt, wo er gewonnen hatte, konnte er wohl eine Ausnahme machen.

So standen wir noch bis zum Ende der Pause zusammen und redeten, und ich fragte mich, ob wir vielleicht doch noch unsere Feindschaft beiseite legen konnten. Aber meine Hoffnung starb schnell, denn wir hatten heute nur noch vier Stunden Schule und dann waren auch schon Ferien. Ziemlich unwahrscheinlich, dass es danach genauso gut weitergehen würde.

Immerhin war ich wesentlich ruhiger und nicht mehr ganz so besorgt, als ich mich wieder auf meinen Platz gleiten ließ. Selbst Aron verhielt sich langsam wieder so, als wäre es ein ganz normaler Schultag.

Glücklich, jedoch noch lange nicht unachtsam, hob ich meine Tasche hoch und pflückte in einem Moment, in dem ich mich unbeobachtet wähnte, mein Heft plus Buch heraus.

„Was war das?“, fragte Marina plötzlich, als das Weltentor kurz zu sehen war, bevor ich meine Tasche wieder schloss. Mist! Also war ich doch nicht so unbeobachtet gewesen.

„Das … ach … äh, was? Da drin ist doch überhaupt nichts“, behauptete ich scheinheilig.

„Ich dachte, ein Buch gesehen zu haben.“

„Was? Das Mathebuch?“, versuchte ich sie schnell zum Schweigen zu bringen, aber Marina dachte gar nicht daran.

„Es war groß und braun. Nicht das Mathebuch“, erklärte sie, aber ich schüttelte den Kopf.

„Kann nicht sein.“

„Was ist groß und braun?“, fragte Marvin und beugte sich interessiert zu mir herüber.

„Meine Tasche.“ Frech grinste ich ihn an. „Das ist ein Modegespräch unter Frauen. Das verstehst du nicht.“

„Seit wann führst du Modengespräche? Du weißt ja nicht mal, was das Wort heißt“, neckte Mike mich und Marina sah mich an, als drehe ich komplett am Rad. Dann schüttelte sie bloß den Kopf und wandte sich dem Unterricht zu.

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