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Chapter 15

„Wir sind da“, sagte Sophie, und tatsächlich: Eine dünne, halb verrostete und ziemlich klapprige Metallleiter führte einen großen Schacht hinauf. Auf der anderen Seite des Schachts war eine Maschine, mit der man Wasser schöpfen konnte, aber sie war schon so lange außer Betrieb, dass ich bezweifelte, dass man sie noch benutzen konnte.

Ständiges Tröpfeln und unsere platschenden Schritte hatten mein Gehör in den Halbschlaf gelullt, und so hatte ich bloß ein vages Gefühl, dass etwas nicht stimmte, als ich aus dem Schacht kletterte. Beunruhigt spitze ich die Ohren, aber vergebens. Als die anderen müde hinterhergekrochen kamen, war endgültig nichts mehr zu hören und ich trottete einfach weiter, zumindest bis zur Tür, dann ließ mich ein entferntes Klappern innehalten.

„Bestimmt nur euer Kollege und Marvin“, murmelte Sophie, die einer schlafwandelnden Leiche glich.

Der Rums einer Tür, die zugezogen wurde, überzeugte uns vom Gegenteil. Im Geheimversteck gab es nicht allzu viele Türen, die man öffnen oder schließen konnte. Dann Stimmen. Und Schritte.

„Verstecken!“, ordnete Dennis an und verschwand mit Höchstgeschwindigkeit zurück in den Schacht. Sophie, inzwischen viel zu erschöpft für solche Manöver, ließ sich einfach in einer dunklen Ecke plumpsen und rollte sich zu einer Kugel zusammen.

Was nun?, dachte ich. Meine Gedanken waren träge und zäh, aber Schritte und eine Türklinke, die runtergedrückt wurde, brachte mich doch noch schnell genug zu Verstand.

Mit einem Hechtsprung verschwand ich hinter einem Trümmerhaufen und sah aus den Augenwinkeln, wie Josh versuchte, durch eine weitere Tür zu fliehen, die sich jedoch als verschlossen erwies. Dann kamen die Fremden herein.

Es waren fünf. Fünf ausgewachsene Männer, die offensichtlich niemanden erwartet hatten und so erst einmal zurückwichen, als sie Josh sahen.

„Was macht dieser Kerl in unserer Fabrik?“, fragte einer der Männer und trat vor. Mit seinem kräftigen Bartwuchs und der Augenklappe erinnerte er mich eher an einen Piraten, als an den Straßenräuber, der er vermutlich war.

„Wie nett. Jetzt wissen wir auch, wer sein Rattennest in unserer Fabrik gebaut hat“, raunzte ein weiterer.

„Und den Vorräten nach zu urteilen, wollte er wohl ein halbes Jahr im Untergrund bleiben. Vielen Dank auch dafür. Ich bin sicher, du bist zu unserem Festmahl eingeladen“, schnaubte der Pirat und gab ein Geräusch von sich, das entfernt an ein Lachen erinnerte.

„Lasst ruhig. Ich habe heute Abend gut gegessen“, entgegnete Josh mit fester Stimme.

„Macht nichts. Inzwischen ist es wieder Zeit fürs Mittagessen“, meinte der Pirat und strich sich durch den üppigen Bart. „Nehmt ihn mit, Männer.“

„Nur, weil der Boss weg ist, musst du nicht den Anführer spielen“, beschwerte sich ein anderer, aber trotz des leisen Protests gehorchten sie und nahmen Josh mit. Sicher in meinem Versteck verborgen, musste ich mit ansehen, wie Josh in ihre Mitte genommen wurde, und der Pirat ihn vor sich herstieß.

Nur zu gerne wäre ich hervorgesprungen und hätte ihm dafür einen saftigen Tritt versetzt, aber das war nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich. Und dabei dachte ich nicht mal an die Reaktion des Piraten, sondern daran, dass die Leibwächterin wohl kaum ein Interesse daran haben konnte, dem Gangster zur Seite zu stehen.

„Mistkerle! Wenn ich die zwischen die Finger kriege …“, fauchte Dennis, aber er sprach so leise, dass ich mir sicher war: Er hatte Angst vor diesen Männern. Das waren keine Gegner, denen man einfach eine Keule auf die Füße fallen ließ und sich heimlich aus dem Staub machte.

Das größte Problem war jedoch: Sie hausten in unserer Fabrik und hatten, wenn ich sie richtig verstanden hatte, auch das Geheimversteck entdeckt. Das Geheimversteck! Marvin!! Aron!!!

Mit einem Satz schoss ich hinter meinem Schrotthaufen hervor und rannte los, immer noch vorsichtig, und doch so ungestüm, dass Dennis mich mehrmals bremsen musste, damit Sophie uns wieder einholen konnte.

Die Tür, die zuvor noch so gut abgesichert gewesen war, stand einen Spalt offen und schwang leicht hin und her, die Stuhlreste waren zerkleinert und durch den Raum getreten. Es sah furchtbar aus.

Aron! Marvin!, schrien meine Gedanken, aber auch den Besprechungsraum fand ich leer vor. Wenigstens der war nicht verwüstet, der Brennholzstapel, die Truhe und das kleine Häufchen aus nützlichen Schrottteilen lagen noch unversehrt an Ort und Stelle. Dafür bot die Küche einen entsetzlichen Anblick. Ein Messer steckte in der Wand, ein paar Essensreste lagen zertreten auf dem Boden und der Rest lag entweder überall verstreut oder war überhaupt nicht mehr da. Genau wie Marvin und Aron. Sie waren nicht da, keine Spur, kein Zeichen verriet, was mit ihnen geschehen war, und ich spürte bereits die Panik, die durch meinen Körper kroch und jede Zelle lähmte.

„Bestimmt wurden sie gekidnappt, genau wie Josh“, vermutete Dennis und zog Sophie auf die Beine, als sie erneut drohte, zusammenzubrechen.

„Wir müssen sie suchen!“, wisperte ich. Zitternd und halb verrückt vor Sorge stolperte ich nach draußen, noch bevor Dennis mich aufhalten konnte.

„Warte!“, rief er leise, als ich schon halb draußen war, und schloss zu mir auf. „Wir dürfen nichts riskieren. Noch wissen diese miesen Verbrecher nicht, dass wir hier sind. Das sollten wir nutzen.“ Sanft aber bestimmt zog er mich zurück, schloss die Tür und blockierte die provisorisch mit ein paar alten Brettern.

Schließlich hörte ich auf, mich gegen die Tür zu werfen und eine tiefe Emotionslosigkeit machte sich in mir breit. Der Tag war viel zu viel für mich gewesen, vom Schlafmangel mal gar nicht erst zu reden.

„Komm. Noch fünf Minuten“, sagte Dennis und schleifte mich in den Besprechungsraum. Selber stehen war schwierig, denn ich war mir nicht mehr allzu sicher, wo meine Beine waren.

Sobald Dennis mich losließ, fiel ich auf den Boden und blieb einfach liegen. Das war das bequemste – das einzige – was ich noch tun konnte.

Auch Sophie wurde nur noch wie ein nasser Sack Wasser neben mich geschleift und lehnte dann mit starrem Gesicht und halb geschlossenen Augen an der Wand.

„Es gibt nicht mehr viel zu sagen, bevor ihr einschlaft“, sagte Dennis mit müder Stimme. „Nur keinen Lärm machen und auf keinen Fall rausgehen, bevor ich es euch erlaube. Denn unsere Freunde dort draußen werden euch nicht am Leben lassen. Ich kenne diese Kerle. Glaubt mir.“

Hmmmm, dachte ich mir. Wie schön.

Jetzt konnte ich ja einschlafen, aber …

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