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8. Eine kleine Zusammenkunft | Janis

Um kurz vor acht traben wir los.

„Und wie genau läuft das jetzt ab?", frage ich gespannt, da ich ja jetzt gleich zum ersten Mal meine Hundert Euro Investition in Anspruch nehmen werde.

„Einfach cool bleiben und durch das Tor gehen als hättest du jedes Recht dazu", erwidert Elvin bemüht selbstbewusst.

„Du hast das Gelände noch nie unerlaubt ohne Morten verlassen, oder?", vermute ich mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

„Nein", gibt er zu und schluckt hart. „Aber keine Sorge, der Wachmann kennt mich und du warst dabei als er geschmiert wurde."

„Vielleicht ist er noch sauer wegen der Kette."

„Welcher Kette?"

Ich erzähle es ihm auf dem Weg zur Einfahrt hinauf und seine bemüht selbstbewusste Art verkümmert langsam wie eine im Dunkeln gehaltene Pflanze.

„Davon hat Morten mir kein Wort erzählt."

„Denk' ich mir", murmle ich bitter. „War auch ne hirnrissige Idee, ausgerechnet den Wachmann zu verarschen, der den Ausgang bewacht."

„Aber das Geld hat er trotzdem genommen", gibt Elvin zu bedenken. „Dürfte also kein Problem sein."

Wir erreichen das Wachhaus und gehen mit gesenkten Köpfen daran vorbei.

„Ey, ihr da!", blafft es vom Fenster her. „Wo wollt ihr denn jetzt noch hin? Es ist gleich Sperrstunde!"

Elvin bleibt wie versteinert stehen. „Äh... wir... wir wollten bloß..."

„Halts Maul Patrick, dafür haben wir dich immerhin bezahlt."

Morten tritt genervt gegen das bereits geschlossene Eisentor. „Wenn du also so freundlich wärst?"

Der Wachmann verzieht wütend das Gesicht, aber dann überlegt er es sich und entlässt uns in die Freiheit. Ich habe den starken Verdacht, dass die beiden schon des Öfteren aneinandergeraten sind und der arme Wachmann bisher immer den Kürzeren gezogen hat.

„Du bist ja motiviert", witzle ich und stoße ihn kameradschaftlich mit dem Ellbogen an. „Wusste ich doch das du unbedingt mit mir auf diese Party gehen willst! Oh entschuldige, ich meine natürlich auf die kleine Zusammenkunft unter Freunden."

„Klappe Berger."

„Morten", stößt Elvin erleichtert aus - seinem roten Kopf nach zu urteilen, hat er bis eben vor Schreck die Luft angehalten. „Ein Glück, du hast uns den Arsch gerettet."

„Jaja, lasst uns einfach auf diese Party gehen und es hinter uns bringen."

„Was hat deine Meinung geändert?", lasse ich keineswegs locker als wir uns an die Bushaltestelle stellen.

„Du hattest vielleicht nicht komplett unrecht mit dem, was du gesagt hast; Freunde sollten einander den Rücken freihalten, selbst wenn sie unterschiedlicher Meinung sind. Außerdem... kann ich schlecht dumm rumsitzen, wenn ihr zwei naiven Lämmchen euch mit einem Rudel Löwen verabredet."

Elvin sieht verwirrt aus, fragt aber nicht weiter nach. Nervös wippt er auf seinen Fußsohlen auf und ab und hält erregt nach dem Bus Ausschau.

Die Fahrt nach Brückental dauert ungefähr zwanzig Minuten. Es ist eine winzige Ortschaft im Nirgendwo, dessen spektakuläres Zentrum ein kleiner Platz mit Springbrunnen bildet. Ringsherum reihen sich alte Fachwerkhäuser aneinander, es gibt einen Lidl, einen kleinen Tante-Emma-Laden, einen Fahrradladen der tatsächlich Räder verleiht und genau am Straßeneck der Bushaltestelle wo wir aussteigen, befindet sich der bereits angepriesene Starbuchs.

Die Adresse, die Valentin mir gegeben hat, führt uns einmal quer durch die Ortschaft und einen Hügel hinauf.

Es war schockierend was Valentin als nichts Besonderes einstufte. Denn für mich gleicht das dreistöckige Anwesen einem kleinen Palast. Dieser ganze Luxuskram ist für mich immer noch unangenehmes Neuland, bis vor einem Jahr hatte ich noch mit meiner Mutter in einer mickrigen Zweizimmerwohnung in Milbertshofen gewohnt, bevor sie diesen Lackaffen geheiratet hat und wir zu ihm in seine großzügig geschnittene Eigentumswohnung umgesiedelt sind. Zu dessen Einrichtungsstil ich offenbar nicht gepasst habe, sonst würde ich wohl grade nicht hier stehen.

„Trödel nicht rum, Berger. Diesen Ausflug machen wir nur deinetwegen", beschwert Morten sich derweil übellaunig und läuft bereits die Einfahrt zur Haustür hoch.

Ich klingle.

Keine Reaktion.

Ich klinge nochmal.

„Vielleicht haben sie dich verarscht", vermutet Morten und tritt zurück um zu überprüfen, ob irgendwo Licht brennt, „würde mich nicht überraschen."

Doch in diesem Moment wird die Tür aufgezogen und ich blicke in Ninas äußerst bezauberndes Antlitz. Sie trägt ein schwarzes Spitzenkleid mit langen Ärmeln und dunklen Lippenstift. „Janis! Du bist früh dran und... Morten bist du das? Ich bin zutiefst schockiert! Kommt rein! Die Schuhe könnt ihr ruhig anlassen, die Bodenheizung funktioniert aktuell leider nicht."

Wir folgen ihr in einen weitläufigen Eingangsbereich und weiter in die Küche. „Ich bin noch dabei ein paar Snacks vorzubereiten... will jemand Wein?"

„Hast du keinen Wodka?"

„Ähm, doch...", überlegt Nina und kramt kurz in einem der unteren Schränke herum. „Allerdings nur selbst gebrannten, ein echter Samagon, keine Ahnung, ob der dir schmeckt und er ist außerdem ziemlich stark also solltest du lieber... "

Wir sehen zu wie Morten sich die Flasche schnappt und das ihm bereitgestellte Weinglas bis zum Rand hin füllt. „Was?", fragt er in die darauffolgende Stille hinein. „Ich vertrag' ne ganze Menge. Junkie-Mum, schon vergessen?"

„Und was kann ich dir anbieten, Elvin? Sauvignon Blanc? Ist ein ausgezeichneter Jahrgang."

„Sehr gerne", schmachtet dieser entzückt.

„Janis?"

„Da ich keine Ahnung von Wein habe, trinke ich wohlwollend das, was du mir vorsetzt."

Als alle Gläser gefüllt sind, hebt Nina ihres für einen Toast: „Auf neue Freunde."

Alle außer Morten stoßen an und trinken. Der schnappt sich erst danach sein Glas und schlendert ins angrenzende Wohnzimmer davon.

„Sorry", entschuldigt sich Elvin für das Verhalten seines Freundes bei Nina. „Er ist nicht so der Toast-Mensch."

„Schon okay", erwidert diese und setzt ein tapferes Lächeln auf. „Macht es euch ruhig bequem, ich schnipple hier mal weiter, ja?"

„Ich helfe dir!", bietet Elvin sofort freudestrahlend an und ich überlasse ihm das Feld und gehe hinüber zu Morten. Dieser fläzt sich auf dem Sofa, die Arme fest vor der Brust verschränkt.

„Das grade war echt ziemlich unnötig."

Auf neue Freunde", echot er verächtlich und für meinen Geschmack zu laut. „Hast du ihren Gesichtsausdruck gesehen als nicht nur du vor der Tür gestanden bist?"

„Momentan kann ich sie gut verstehen, du bist ein furchtbarer Gast."

„Und du bist einfach nur widerwärtig angepasst. Aber das ist ja deine spezielle Superpower, nicht wahr? Du kannst es jedem recht machen, wenn du willst."

„Na ja, nicht ganz. Meinem Stiefvater konnte ich es offensichtlich nicht besonders recht machen."

„Ich sagte, wenn du willst."

Da ist wohl was dran, ich war so wütend darüber gewesen, dass meine Mutter sich schon wieder blindlings in die nächste Beziehung hineingestürzt hatte, dass ich nicht einmal im Traum daran gedacht habe ihr den Gefallen zu tun und es wenigstens zu versuchen.

Er schnappt sich sein Wodka-Weinglas, welches er auf dem bereitstehenden gläsernen Beistelltisch abgestellt hatte und trinkt.

„Bist du etwa nervös?"

„Warum sollte ich?", fragt er und verzieht angewidert das Gesicht. Der Samagon haut offenbar rein.

„Ich wäre vermutlich nervös, wenn ich in einer solch komplizierten und ehrlich gesagt ungesunden Beziehung mit jemanden stehen würde, der jetzt jeden Augenblick hier hereinspazieren könnte und ich nicht wissen würde, ob er mich überhaupt hier haben will."

„Tja, gut das ich nicht du bin."

„Dafür sind wir beide dankbar. Aber ehrlich Morten, du kannst dich entspannen. Valentin hätte mich kaum eingeladen, wenn..."

In diesem Moment schellt die Hausglocke und ich verstumme. Nach und nach finden sich doch einige unserer Mitschüler ein, zwar hauptsächlich aus unserer Stufe, aber nicht nur. Es wird so voll, dass ich an Morten ran rücken muss als sich zwei Mädchen zu uns aufs Sofa quetschen.

Das versteht Nina also unter einer kleinen privaten Zusammenkunft", raunt Morten belustigt in den Bodensatz seines Glases, doch sein Blick schweift unentwegt umher. Ich weiß, dass er nach Valentin Ausschau hält.

Auch mein eigener Blick wandert. Nina läuft wie eine Bilderbuchgastgeberin umher, plaudert charmant mit ihren Gästen und lächelt ausnahmslos jeden freundlich an. Elvin bleibt die ganze Zeit wie ein Schoßhündchen an ihrer Seite, lacht über schlechte Witze und füllt leere Gläser wieder auf.

Eigentlich würden sie ein süßes Paar abgeben, aber es stört mich ungemein, wie offensichtlich Elvin sie anschmachtet und wie noch offensichtlicher Nina ihn allen als ihr kleines liebenswertes Anhängsel präsentiert.

Ich mag Nina, aber langsam realisiere ich, was Morten mir versucht hatte klarzumachen; sie ist das Paradebeispiel des netten Mädchens von Nebenan, die versucht es jedem ständig recht zu machen und sich dafür auch bereitwillig verbiegt.

In diesem Augenblick bemerke ich Valentin durch die geöffnete Küchentür hindurch, der sich grade lässig auf den Küchentresen schwingt und nach dem Weinglas hinter sich greift. Noel erscheint im Seitenprofil und sagt etwas Abfälliges, zumindest spricht sein Gesichtsausdruck sehr dafür, und schnappt sich dann ebenfalls ein Glas von der Anrichte.

Ich sehe Morten an, der sie ebenfalls beobachtet, einen Arm auf die Sofalehne gestützt. Als sich ihre Blicke schließlich treffen, hat Morten den Überraschungseffekt auf seiner Seite und kann genüsslich zusehen, wie die lockere Heiterkeit mit einem Schlag aus dem Gesicht seines Freundes weicht. Ich hebe höflich die Hand und winke. Valentin stellt sein Glas ab und sagt etwas zu Noel, worauf dieser sich ungläubig umdreht und uns entgeistert anstarrt.

Wir haben sie eiskalt erwischt. Ein Gefühl des Triumphs breitet sich in meiner Brust aus.

„Glaubst du, sie kommen her?"

„Wen juckt's?", erwidert Morten betont gleichgültig, was ich ihm keine Sekunde abkaufe.

„Ich glaub', ich geh' mal kurz Hallo sagen."

„Wag es ja nicht... Janis!", zischt er mir noch verärgert hinterher, doch da bin ich bereits aufgesprungen.

Noel fixiert mich argwöhnisch, wohingegen Valentin mich erst zu bemerken scheint, als ich direkt vor ihm stehe.

„Dachte schon ihr lässt uns hängen", sage ich gespielt vorwurfsvoll und angle mir eine der geköpften Weinflaschen.

„Tu nicht so als würdest du zu uns gehören", blafft Noel verärgert. „Du bist nur ein weiterer Widerling aus Mortens Bande."

„Ein Widerling", echoe ich belustigt und nehme einen Schluck direkt aus der Flasche. „Süß."

„Du hast Morten überredet mitzukommen", löst Valentin sich endlich aus seiner Starre und blinzelt mich beinahe verstört an.

„Hab ich doch gesagt."

„Schon, aber..." Er verstummt und sammelt sich. Wir haben ihn kurz aus dem Gleichgewicht gebracht, aber es reicht natürlich nicht für den finalen Fall.

„Nina hat zu viele Leute eingeladen."

„So ist das halt, wenn man jedem X-Beliebigen davon erzählt", murrt Noel durchaus vorwurfsvoll an Valentin gewandt.

„Es wird auffallen, wenn so viele Leute nicht in ihren Betten sind. Das war dumm."

„Ruchi wird schon nicht gleich durchdrehen", wehrt der Weißblonde ab. „Du kennst sie, solange wir nichts Illegales auf dem Schulgelände machen, ist es ihr weitgehend egal was wir anderswo treiben."

„Nach der Erik-Sache wäre ich mir da nicht mehr so sicher...", doch bevor er noch mehr sagen kann, kommt Elvin mit jeweils einer leeren Weinflasche in der Hand verträumt in die Küche geschlendert und zuckt bei unserem Anblick erschrocken zusammen. „Oh hey..." Er blinzelt sichtlich überfordert und meint dann überraschend an Valentin gewandt: „Falls du Morten suchst, der gammelt dahinten auf dem Sofa rum."

Wie automatisiert blicken wir alle zu gemeintem Sofa hinüber, wo übrigens kein Morten mehr sitzt.

„Oder gegammelt hat", korrigiert Elvin sich selbst hastig als er den Irrtum bemerkt.

„Lass uns kurz reden - allein", verlangt Noel, packt seinen besten Freund ohne eine Antwort abzuwarten an der Schulter und navigiert ihn – ich glaube Valentin steht immer noch ein wenig neben sich - aus der Küche.

Elvin sieht mich fragend an und ich zucke die Schultern und nehme einen weiteren Schluck aus der Flasche.

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( ̳• · • ̳)
/    づ♡
Danke fürs Lesen❤️
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