Noch immer wagte keiner etwas zu sagen, als Marinette anfing zu lächeln und Adrien um den Hals fiel.

„Ich dachte schon, du fragst nie. Gerne würde ich mit dir auf ein Date gehen."

Das Model wusste nicht wie ihm geschah, bis er realisierte, dass er eine Verabredung hatte. Er bekam eine zweite Chance, welche er dieses Mal definitiv nutzen würde, da er sich vornahm, nicht länger zu warten.

„Es freut mich, dass du meiner Einladung folgst und hoffe doch, das du dir auch Sicher bist...wegen...du weißt schon, Luka?"

„Ich bin mir sicher Adrien. Das mit Luka und mir ist lang genug her und auch wenn es mich immer noch verletzt, was er mir angetan hat, bin ich bereit für etwas Neues."

Lächelnd sah Marinette zu ihrem besten Freund, könnte sie diesem bei dem Date endlich von ihren Gefühlen erzählen. Dieses Mal würde die Halbchinesin definitiv nicht mehrere Jahre warten.

„Dann hole ich dich morgen um drei ab, ruhe dich jetzt noch etwas aus und wir sehen uns dann beim Abendessen."

Der Blondhaarige verließ das Zimmer, als ihm Stella entgegenkam.

„Wie geht es Mari?"

„Soweit ganz gut, sie hat etwas geschlafen, jedoch wird sie nie zur Ruhe kommen, wenn Luka nicht endlich aufhört sie zu belästigen."

Adrien seufzte, hoffte er, dass morgen nichts dazwischenkam.

„Ich habe Luka auch nochmal die Meinung gesagt und Liam will ihm auch noch einmal ins Gewissen reden. Ich schau auch mal nach Mari, vielleicht bringe ich sie auf andere Gedanken."

Beide verabschiedeten sich, als die Blondhaarige am Zimmer ihrer Freundin anklopfte und eintrat.

„Hey Süße, na wie geht's?"

„Hey, eigentlich ganz gut. Da du auch gerade da bist, kannst du mir vielleicht helfen!"

„Klar und wobei?"

Stella ging zu ihrer Freundin, welche mehrere Outfits auf ihr Bett legte.

„Adrien hat mich heute nach einem Date gefragt und er will morgen den Nachmittag mit mir verbringen. Leider hat er nicht gesagt, was er vorhat und jetzt weiß ich nicht, ob ich ein Kleid oder lieber eine Hose tragen soll?"

Hilfesuchend sah die Blau-schwarzhaarige zu ihrer Freundin, welche sich die Outfits anschaute.

„Ich finde dieses Weinrote Kleid ganz schön, zieh das mal an."

Marinette nickte, zog sich schnell um, als sie sich im Spiegel betrachtete.

Das Kleid hatte kurze Ärmel, ein eher unauffälliges Blumenmuster, welches wie in den Stoff gedruckt wurde und ging der Studentin bis zu den Knien.

„Das steht dir definitiv und dazu würde ich schwarze Ballerinas anziehen, dass du gut laufen kannst. Ich habe auch eine schwarze Handtasche, die ich dir leihen kann. Mit deinen Haaren würde ich sagen, entscheiden wir morgen spontan, ob wir sie offen lassen oder sogar hochstecken."

Die Neunzehnjährige nickte, als sie sich umzog und sich beide noch unterhielten, bevor das Abendessen soweit war.

In der Zwischenzeit unterhielt sich Adrien mit Nino über Skype, wollte er seinem besten Freund sagen, dass er endlich den Mut fand, Marinette auf ein Date einzuladen.

„Bro ich freue mich für dich, das wurde aber auch Zeit mit euch beiden. Wir haben in Paris bereits Wetten abgeschlossen, wann ihr zusammenkommt. Ich dachte das es vor Weihnachten nichts wird mit euch beiden und Chloé dachte sogar, Mari kommt wieder mit Luka zusammen."

Nino lachte auf, als Adrien nur seinen Kopf schüttelte.

„So wie sich Luka aufgeführt hat, wäre dies nie passiert. Morgen will ich ihr auch meine Liebe gestehen, denkst du, ich sollte es während des Dates machen, oder lieber danach?"

„Mach es danach, da hast du noch einen krönenden Abschluss und vielleicht kommt noch eine heiße Nacht dazu."

Erneut lachte Nino, als sein bester Freund Knallrot anlief.

„Ich werde sicher nicht mit Marinette schlafen, außerdem müssen wir erst einmal schauen, was der morgige Tag bringt."

„Schon gut, aber weißt du eigentlich, dass ich ein Hellseher bin?"

Stolz grinste der Marokkaner, als er fragend von den Blondhaarigen angeschaut wurde.

„Erinnerst du dich noch an damals, als Mari zurück nach Los Angeles ging und du Liebeskummer hattest? Damals habe ich dir gesagt, dass ihr beiden irgendwann zusammenkommen werdet. Das hat zwar fast drei Jahre gedauert, aber immerhin. Ihre Gefühle scheinen wieder für dich aufgetaucht zu sein, sonst hätte Marinette nie dem Date zugestimmt."

Adrien nickte, hatte sein bester Freund damals tatsächlich so etwas angesprochen, jedoch hätte das Model nie damit gerechnet, dass es dazu kommen würde.

Auch in einer dritten Wohnung unterhielten sich zwei Freunde, war es an der Zeit, das Luka endlich aufgeben musste und Marinette in Ruhe lassen sollte.

Liam hatte oft mit Stella darüber gesprochen und langsam übertrieb es der Punk mit seiner Besessenheit und seiner Besitzergreifenden Art.

„Worüber willst du mit mir sprechen? Gerade bin ich echt nicht in Stimmung, immerhin hat mich deine Freundin bereits genervt."

„Mir ist es egal, ob du in Stimmung bist oder nicht, aber so wie du dich aufführst, kann es nicht weitergehen!"

Wütend sah der Amerikaner zu seinem Kumpel, erkannte er diesen gar nicht mehr wieder.

„Sehe es endlich ein, dass Marinette mit dir nichts mehr zu tun haben will, das sie nie wieder zu dir zurückkommt. Du hast ihr das Herz gebrochen, sie mit irgendwelchen Tussen betrogen! Ich dachte echt, du hast dich verändert, dass du bereit für eine feste Beziehung bist, aber nur weil du mal einige Monate auf deine Freundin verzichten musst, treibst du es gleich mit anderen. Du hast keine Ahnung, wie demütigend es für Marinette gewesen sein muss, als sie davon erfuhr. Sie wollte dich überraschen, dir eine Freude machen und dann das."

„Ich wollte ja nie, das sie davon erfährt. Es sollte damals auch nur eine einmalige Sache werden, aber am Ende blieb es nicht bei dem einen Mal. Außerdem war das alles nur Sex, meine Gefühle für Marinette hatten sich nie verändert, ich liebe sie immer noch."

Liam ballte seine Hände zu Fäusten, versuchte sein Freund tatsächlich, seine Affäre zu rechtfertigen!

„Du hast auch immer eine Ausrede, oder? Denkst du wirklich, das macht es besser? Was würdest du sagen, wenn Marinette etwas mit einem anderen in Paris gehabt hätte und du davon erfahren hättest?"

Wütend stand der Gitarrist auf, als er seine Hände auf den Tisch knallte.

„Das hätte sie sich nie gewagt!"

„Ach, das scheint dem Betrüger nicht zu gefallen, aber andererseits soll Marinette sich nicht so haben, oder was?"

Luka sagte nichts weiter dazu, als Liam aufstand.

„Lass deine Ex und Adrien endlich in Ruhe, ich finde, beide passen gut zusammen und Marinette hat definitiv ihr Glück verdient. Adrien ist nicht nur mir, sondern auch Stella sehr sympathisch und er hat sehr viel getan, damit es Marinette besser geht. Falls du die beiden auch nicht endlich in Frieden lässt, stehst du bald alleine da. Denk mal darüber nach."

Liam verließ die Wohnung und ging erst einmal zu seiner Freundin, brauchte sein Kumpel jetzt erst einmal Zeit zum nachzudenken.

Dies tat der Einundzwanzigjährige auch, musste er sich eingestehen, dass er Marinette verloren hatte.

Somit stand der Gitarrist auch auf und lief aus der Wohnung. Es wurde Zeit, sich endlich erwachsen zu verhalten und nicht wie ein bockiges kleines Kind.

Als er dann an einer Wohnung ankam, klopfte er an, als eine junge Frau die Tür öffnete.

„Kann ich Ihnen helfen?"

„Ja, ich wollte zu Adrien, ist er da?"

Die Frau nickte, als dem Türkis-schwarzhaarigen das Zimmer gezeigt wurde. Schnell bedankte sich der Student, als er anklopfte und das Model ein „Herein" rief.

Luka konnte immer noch nicht fassen, dass er das gerade machte, jedoch ging er ins Zimmer und wurde sofort von Adrien überrascht angestarrt.

„Nino, wir sprechen später weiter, ich habe gerade überraschend Besuch bekommen."

Seinen Laptop zugeklappt, stand Adrien vom Bett auf, als er sich den Gitarristen gegenüberstellte.

„Was willst du hier? Mir eine reinhauen oder mich beleidigen?"

Mit verschränkten Armen stellte sich der Neunzehnjährige vor den Türkis-schwarzhaarigen, welcher jedoch ausdruckslos schaute.

„Liebst du Marinette?"

Überrascht über diese Frage, schwieg Adrien vorerst, wusste er nicht, wie Luka auf die Antwort reagieren würde.

„Ich werde dir schon keine reinhauen, wenn du mir antwortest. Eigentlich sieht man es dir schon lange an, jedoch will ich es aus deinem Mund hören."

Adrien seufzte, als er nickte.

„Ja ich liebe sie und das werde ich ihr morgen auch sagen."

Der Blondhaarige sah genau das Zucken von Lukas Auge, musste sich dieser wohl gerade mehr als beherrschen nicht auszurasten.

„Dann mach nicht den gleichen Fehler wie ich. Marinette ist etwas Besonderes, sie hat es verdient glücklich zu werden, auch wenn es mir schwerfällt, dass es letztendlich mit dir ist. Ich habe es euch nicht gerade leicht gemacht, werde dich und Mari jetzt jedoch in Ruhe lassen."

Der Jurastudent wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Sollte dies gerade eine Entschuldigung sein?

„Ich werde Marinette nie das Herz brechen, dafür liebe ich sie zu sehr und bin froh über eine zweite Chance. Es überrascht mich auch sehr, dass du zu mir kommst und mehr oder weniger eine Entschuldigung rausbringst. Allerdings wäre dies wohl eher bei Marinette angebracht, immerhin hast du sie mit deiner aufbrausenden Art nervlich fertiggemacht."

„Ich wollte oft genug mit ihr sprechen, aber sie ließ mich ja nie."

Luka war genervt, war es immerhin seine Ex, die ihn immer wieder abwies.

„So aufbrausend wie du ihr entgegenkamst ist das auch kein Wunder, außerdem wolltest du nur mit ihr reden, um sie zurückzubekommen. Ich werde mit Marinette sprechen, wenn sie das Gespräch mit dir suchen will, wird sie von alleine zu dir kommen."

Der Punk bedankte sich, als er das Zimmer auch schon wieder verließ. Er hatte gesagt was nötig war, so hatte er vor Stella und Liam jetzt hoffentlich seine Ruhe.