Los Angeles wir kommen
Das Wochenende war vorbei und während bei den Studenten aus Paris das Studium heute bereits anfing, konnten sich Adrien und Marinette noch eine Woche Freizeit gönnen. Jedoch mussten die beiden dennoch bereits nach Los Angeles, da am Mittwoch die neuen Studenten willkommen und das neue Studienjahr eingeführt wurden. Gestern Abend haben sich bereits Alya und Nino von ihren besten Freunden verabschiedet, während Marinette gerade vor der Bäckerei stand und sich von ihren Eltern verabschiedete. Adriens Chauffeur war wieder so lieb und fuhr diese mit zum Flughafen.
Als der silberne Wagen dann vor der Familie anhielt, umarmte die Neunzehnjährige ihre Eltern noch einmal, als Tom seiner Tochter ein kleines Paket mit Leckereien gab.
„Spätzchen pass bitte auf dich auf, vor allem vor Luka und falls er irgendetwas anstellt, sag mir Bescheid und ich komme Persönlich nach Los Angeles."
Mahnend sah Sabine ihren Mann an, als sich diese dann mit Tränen in den Augen verabschiedete.
„Es wird schwer sein, unsere Tochter nicht im Haus zu haben, aber wir sind sehr stolz auf dich, dass du an so einer guten Universität bist. Pass bitte auf dich auf und wenn etwas ist, wende dich bitte an Adrien oder Stella."
„Das werde ich machen und so schnell könnt ihr gar nicht sehen, ist mein Studium beendet und ich komme wieder zurück nach Paris."
Ihren Eltern einen Kuss auf die Wange gegeben, winkte Marinette diesen noch einmal, bevor sie in das Auto stieg, während Tom den Koffer in den Kofferraum legte.
„Hallo Adrien, danke das ihr mich fahrt."
„Das machen wir gerne, immerhin muss ich ebenfalls zum Flughafen."
Der Gorilla fuhr los, als dieser nach knapp zwei Stunden am Flughafen ankamen.
„Ich muss gestehen, habe ich auch noch zwei Überraschungen für dich."
Verwundert sah die Blau-schwarzhaarige zu dem Model, welcher ihr erst einmal andeutete zur Anmeldung zu gehen.
Bei dieser angekommen, erstarrte die Halbchinesin, als sie Luka sah, welcher gerade seinen Koffer abgab.
„Mari es ist alles gut, wir müssen nicht zu diesem Schalter, sondern einen anderen."
„Aber die beiden sind für den Flug nach LA!"
Fragend sah die junge Frau zu ihren besten Freund, welcher ihr den Weg zeigte.
„Überraschung Nummer eins, wir fliegen mit einem Privatflugzeug. Somit haben wir mehr Luxus, wenn wir fast zehn Stunden fliegen und du musst Luka nicht sehen."
„Adrien das musste doch nicht sein, immerhin hatte ich bereits mein Ticket."
Vorwurfsvoll sah Marinette zu den Neunzehnjährigen, welcher grinsend seine Schultern zuckte.
„Nachdem was du vor zwei Monaten alles durchgemacht hast, gönne dir etwas Luxus."
Adrien checkte beide ein, als diese nur noch einige Minuten warten mussten, bevor es in den kleinen Flieger ging.
Die Designstudentin staunte nicht schlecht, hatten beide mehr als genug Platz.
Bequeme Sessel, ein Flachbildfernseher, eine Minibar und sogar zwei Betten standen in dem Flugzeug.
Auch gab es eine Miniküche, wo man sich etwas zubereiten konnte.
„Wow, jetzt verstehe ich, warum die reichen Leute ihr eigenes Flugzeug haben. Das ist ja wie eine kleine Wohnung hier, man hat echt alles."
Marinette setzte sich auf einen der Sessel, während sich Adrien ihr gegenüber setzte und ein Geschenk aus seiner Tasche holte.
„Hier kommt Überraschung Nummer zwei."
Ihr das Päckchen gegeben, traute es sich die Neunzehnjährige gar nicht zu öffnen.
„Danke Adrien, aber ich habe so viel Aufmerksamkeit nicht verdient."
„Wenn jemand solche Gesten verdient, dann ja wohl du. Marinette, du bist immer für alle da, jetzt wird es Zeit, das wir dir etwas zurückgeben, also mach bitte das Geschenk auf."
Das Model konnte es kaum abwarten, wie Marinette darauf reagieren würde.
Diese packte ihr Geschenk langsam aus, als sie sprachlos zu diesem sah.
„Das hast du nicht gemacht?"
„Gefällt es dir?"
Die Studentin konnte es kaum realisieren, als sie freudig aufschrie und Adrien um den Hals fiel.
„Du bist so ein Schatz, aber warum machst du mir so ein teures Geschenk und sollten die Kleidungsstücke nicht erst im Oktober lieferbar sein?"
„Ich habe mit Nathalie gesprochen, sie sollte es übers Wochenende organisieren und mir war egal wie. Man sah deinen Blick, wie sehr du dieses Kleid wolltest und da mein Vater der Designer ist, gab es Familienrabatt."
Adrien lachte, was auch Marinette kichern ließ.
„Ich liebe es und danke für diese tolle Überraschung, oder eher Überraschungen."
Dem Jurastudenten einen Kuss auf die Wange gegeben, zog sich die junge Frau natürlich sofort um und betrachtete sich im Spiegel. Das Kleid wurde aus einem dünneren Stoff genäht, wodurch sie es auch in Los Angeles tragen konnte. Durch eine Kapuze mit Katzenohren, welche ebenfalls grün innendrin waren, hatte das Outfit auch etwas Verspieltes.
„Und wie sehe ich aus?"
Sich vor Adrien gedrehte, lächelte dieser nur.
„Dir steht das Kleid, als wäre es nur für dich designt worden."
„Ich liebe es schon jetzt, dennoch hättest du mir nicht so ein teures Geschenk machen müssen."
Marinette setzte sich wieder, als eine Durchsage des Piloten kam, dass, das Flugzeug jetzt startet und sich jeder bitte anschnallen sollte.
„Wie ist das jetzt eigentlich mit der Wohnungsaufteilung? Du wärst ja wieder in deiner alten Wohnung wie beim Austauschjahr!"
„Stella bot mir an, mit dem Direktor zu sprechen, dass die Zimmer neu aufgeteilt werden und wir eine andere Wohnung zugesagt bekommen. Ich bin ihr unendlich dankbar gewesen, erst Recht, das sie sogar mit mir wechseln will. Sie war auch froh, dass ich dennoch in LA bleibe, aber eine andere Wahl hatte ich auch nicht, wer nimmt schon wenige Wochen vor Studienbeginn noch jemand auf?"
Emotionslos sah die Halbchinesin aus dem Fenster, konnte sie Luka zwar der ganzen Zeit aus dem Weg gehen, jedoch wäre dies an der Universität unmöglich.
„Du hättest doch mit mir reden können, mein Vater hätte dir sofort einen Studienplatz in Paris versorgt. Er hat selbst gesagt, dass er gerne eine Bewerbung von dir bekommen hätte."
Dankbar lächelte Marinette das Model an, schüttelte jedoch ihren Kopf.
„Ich kann nicht immer vor meinen Problemen wegrennen. Damals mit Lila habe ich denselben Fehler gemacht und irgendwie weiß ich jetzt nicht, ob ich dies gut oder schlecht heißen soll. Ich habe neue Erfahrungen gemacht, neue Freunde bekommen und meinen ersten Freund kennengelernt. Auf das letztere hätte ich im Nachhinein auch verzichten können."
Sauer ballte die Neunzehnjährige ihre Hände zu Fäusten, als sich Adrien neben sie setzte.
„Marinette, im Leben läuft nicht immer alles nach Plan und auch gehören schlechte Zeiten dazu, allerdings darfst du nie die guten vergessen. Ich will Luka sicherlich nicht in Schutz nehmen, oder es rechtfertigen, was er dir angetan hat, jedoch habt ihr auch schöne Momente gehabt und diese darfst du nie vergessen."
Mit Tränenverschleiertem Blick, sah die junge Frau aus dem Fenster, während ihr bester Freund weitersprach.
„Mir erging es damals nicht anders, als du mir gesagt hast, dass sich deine Gefühle mir gegenüber geändert haben. Natürlich kann man beide Situationen nicht vergleichen, aber auch wenn ich verletzt war, erinnere ich mich immer mit einem Lächeln an unser Date zurück und war froh, dich weiterhin meine beste Freundin nennen zu dürfen. Daher vergesse nie wie Glücklich du mit Luka warst und vielleicht kannst du ihm auch eines Tages verzeihen."
Sich auf die Lippe gebissen, stand Marinette auf und drängelte sich an Adrien vorbei Richtung Bad. Dieser schaute ihr traurig hinterher, bereute seine Worte jedoch keineswegs.
Er wusste von Alya, das die Halbchinesin alle Bilder und Geschenke des Punks zerstört hatte, was er irgendwo auch verstand, fiel sie immerhin in ein tiefes Loch nach der Erkenntnis über mehrere Monate hinweg betrogen wurden zu sein. Aber beide hatten auch gute Zeiten, schöne Momente und diese durfte seine beste Freundin nicht vergessen.
Derweil stand die Neunzehnjährige am Waschbecken und sah weinend in den Spiegel.
Sie wusste nicht wie sie über Adriens Worte denken sollte. Sie hasste Luka für die seelischen Schmerzen, die er ihr angetan hatte, jedoch hatte Marinette plötzlich Schuldgefühle ihrem Ex gegenüber. Natürlich überwiegen die schönen Zeiten, aber das er es wagte, über mehrere Monate hinweg mit anderen Frauen zu schlafen konnte man nicht einfach so vergessen und vergeben.
Plötzlich klopfte es an der Tür und erschrocken zuckte die Halbchinesin zusammen.
„Marinette bitte mach die Tür auf, ich mache mir Sorgen, immerhin bist du schon zwanzig Minuten im Bad."
„Lass mich bitte alleine Adrien."
Seufzend stand das Model vor der Tür, wollte er sicherlich nicht, dass seine beste Freundin wieder in ein tiefes Loch fällt, jetzt, wo es ihr langsam besser ging.
„Nein das werde ich nicht! Willst du dich immer verkriechen, weil dir etwas nicht passt? Möchtest du jedes Mal, wenn man dich an deinen Ex erinnert, in Selbstmitleid verfallen? Verdammt Marinette, kaum denkt man dir geht es besser, kommt wieder so eine Aktion von dir. Wie soll das dann erst an der Universität werden, wenn du ihm womöglich täglich begegnest?"
Das Schloss der Tür ging auf, als die Blau-schwarzhaarige mit Tränenunterlaufenden Augen herauskam.
„Mari ich..."
„Niemand kann sich vorstellen wie es in mir aussieht, oder wie es mir bei solchen Worten wie deinen vorhin geht! Jeder Liebeskummer ist anders, egal ob deiner von damals, Alya ihrer als Nino sie verlassen hatte oder mir, weil ich noch heute das Bild von meinem Ex mit einer andern vor Augen habe. Darum lass mich jetzt erst einmal in Ruhe, bitte."
Der Neunzehnjährige nickte, als er zur Seite ging. Marinette lief ins Schlafzimmer, brauchte sie gerade Zeit für sich.
Einige Stunden vergingen und mit einer Tasse Kaffee in der Hand, las Adrien ein Buch über das Jurastudium. Als er dann Schritte hörte, welche näher kamen, sah er auf, als sich seine beste Freundin ihm Gegenüber setzte. Schweigsam saßen beide da, als Adrien aufstand und eine weitere Tasse Kaffee holte, welche er der Designstudentin hinstellte.
„Danke Adrien und entschuldige meinen Ausbruch vorhin. Ich will euch nicht ständig Sorgen bereiten, aber deine Worte gingen mir wirklich nah, da ich plötzlich Schuldgefühle bekam. Vielleicht wäre dies nie passiert, wenn ich in Los Angeles meinen Abschluss gemacht hätte?"
„Du darfst dir jetzt nicht selbst die Schuld geben. Er hätte dich auch betrügen können, obwohl du dort gewesen wärst. Ihr hockt doch keine vierundzwanzig Stunden zusammen. Das darfst du bitte nicht denken. Ich wollte Luka mit meiner Aussage sicher nicht in Schutz nehmen oder dir den Gedanken der Schuld übermitteln, lediglich wollte ich dir den Rat geben, eure schönen Momente nicht zu vergessen. Außerdem meintest du selbst zu mir, ich solle mit meinem Vater sprechen und ihn verzeihen, vielleicht kannst du dies auch eines Tages bei Luka."
Marinette seufzte nur, musste jedoch zugeben, dass Adrien irgendwo recht hatte.
„Ich weiß aber nicht, ob ich ihm je verzeihen kann."
„Das verlange ich auch nicht, ich meine ja nur, das du vielleicht irgendwann mit ihm darüber reden kannst, um Frieden über diese Sache zu erhalten."
Die Neunzehnjährige nickte, als sie ihren MP3-Player nahm und etwas Musik hörte, während sie aus dem Fenster blickte.
Adrien derweil las weiter in seinem Buch, würden beide immerhin noch einige Stunden
im Flieger verbringen müssen.
Ihre Augen geöffnet, setzte sich Marinette verschlafen auf, als sie sich streckte und verwirrt umsah.
Als sie dann aus dem Fenster blickte, fiel ihr wieder ein, dass sie mit Adrien auf den Weg nach LA war.
Aus dem Bett gestiegen, lief die junge Frau zu dem Model, welcher noch immer auf seinen Platz saß und an seinem Laptop arbeitete.
„Hey Adrien, sag mal, wie spät ist es eigentlich und wie kam ich ins Bett?"
„Guten Morgen, wir haben es glaube gegen acht, ich muss mich noch an die Zeitverschiebung zwischen Paris und der USA gewöhnen."
„Heißt das etwa, wir sind bald da? Wie lange habe ich denn geschlafen?"
Das Model sah belustigt zu seiner Freundin, als er aufstand und einen Kaffee kochte.
„Einige Stunden hast du geschlafen. Nach unserem Gespräch bist du relativ schnell eingeschlafen und da habe ich dich ins Bett getragen, war es da immerhin bequemer als der Sessel."
Verlegen sah Marinette zu den Blonden, als er ihr eine Tasse hinstellte.
„Dann danke dafür, hast du wenigstens auch etwas schlaf bekommen?"
„Dafür bin ich wohl zu aufgeregt und habe mich in die Arbeit gestürzt. Bevor mein Studium beginnt, wollte ich mich noch etwas belesen."
Die Halbchinesin nickte, als beide Frühstückten und die kurze Zeit im Flieger noch mit einem Film herumbekamen.
Auf dem Flughafen angekommen, nahmen beide ihr Gepäck, als es zur Passkontrolle ging und draußen bereits ein Chauffeur auf beide wartete.
„Es ist schon praktisch, das mein Vater überall Beziehungen hat. Der Chauffeur gehört zu einem früheren Studienkollegen von meinem Vater. Ich darf ihn des Öfteren in Anspruch nehmen, da ich ab und zu für den Designer Modeln werde. So kann ich mir auch nebenbei etwas dazuverdienen."
Marinette nickte, als beide einstiegen und zur Uni fuhren.
Der Chauffeur war sogar so nett, erklärte er beiden welche öffentlichen Verkehrsmittel man am besten nehmen konnte, um in das Zentrum, den Strand oder zu den Bibliotheken zu kommen. Es lag sogar ein Plan mit allen Verbindungen für beide bereit, wo man noch einen besseren Überblick hatte. Auch war der Mann so nett und sagte den Freunden noch, was in nächster Zeit alles in Los Angeles los sein wird und gab Adrien eine Broschüre, mit verschiedenen Festivals, Partys und Attraktionen.
An der Universität angekommen, bedankten sich die beiden Neunzehnjährigen, als sie ihre Koffer nahmen und der Chauffeur wegfuhr.
„Wir müssen jetzt ins Nebengebäude, dort bekommen wir unsere Wohnungsnummer mitgeteilt. Vielleicht haben wir ja Glück und sind sogar in der gleichen Wohnung."
Marinette sah zu ihren besten Freund, welcher sich natürlich freuen würde, mit der Blau-schwarzhaarigen in einer Wohnung zu sein.
„Marinette!"
Beide drehten sich um, als Stella ihrer Freundin um den Hals fiel.
„Endlich bist du wieder hier, da können wir wieder unsere Beautyabende machen. Glaub mir, ich habe mir einiges aufgeschrieben, was ich mit dir nachholen möchte."
Die Halbchinesin musste kichern, als Stella auch Adrien begrüßte.
„Du hattest doch genug Mädels in der Klasse, für einen Wellenessabend."
„Das ist nicht das gleiche, wie mit meiner liebsten Mitbewohnerin. Mit den anderen habe ich zwar auch viel unternommen, aber ich kann mit denen nicht so umgehen wie mit dir."
Die Blondhaarige henkelte sich bei ihrer Freundin ein, als beide zum Gebäude liefen.
„Dann gehen wir mal rein, ich will wissen, mit wem wir jetzt zusammenwohnen."
Mehrere Studenten standen am Eingang, wo drei Lehrer die Schlüssel verteilten.
Als die Freunde dann drankamen, war Adrien etwas enttäuscht, da er mit seiner besten Freundin nicht in einer Wohnung war.
Die drei liefen zu ihren Räumen, mussten die Freunde in die vierte Etage. Auch Luka und Liams Wohnung war auf dieser Etage, jedoch mussten die Mädels noch zum Ende des Ganges, wo ihre Wohnung war. Adrien sein neues Zuhause war gleich gegenüber, so, dass sich dieser verabschiedete und in seine Wohnung ging. Sofort kam ein junger Mann mit schwarzen Haaren zu dem Blonden und begrüßte diesen.
„Zum Glück noch ein Kerl, ich hatte schon Angst mit den Frauen alleine zu sein. Ich bin übrigens Leo und du heißt?"
„Hey, ich bin Adrien und wie es klang, habe ich noch zwei Mädels neben dir als Mitbewohner."
Das Model sah zu den Frauen, welche zu den Blondhaarigen gingen und sich ebenfalls vorstellten.
„Hey, ich bin Isabella und das ist Lorena, wir beide kommen aus Brasilien und du?"
„Ich komme aus Paris und will Jura studieren."
Sofort verstanden sich die vier, als die neuen Mitbewohner sich auf die Couch setzten und näher kennenlernten.
Derweil lernten auch Marinette und Stella ihre neuen Mitbewohnerinnen kennen. Iza kam aus Italien und Lisa aus Deutschland. Diese Universität war wirklich international, lernte man hier Menschen auf der ganzen Welt kennen.
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