Aussprache
Als die Gondel der Studenten ganz oben ankam, hatten beide einen wunderschönen Ausblick auf den Freizeitpark und dem Strand. Begeistert schauten beide nach draußen, als Adrien zaghaft Marinettes Hand nahm und diese sanft anlächelte.
„Marinette, ich habe mir heute etwas vorgenommen, was ich dir schon lange sagen wollte. Ich muss gestehen, dass ich mich vor Monaten erneut in dich verliebt habe.
Als wir für die Prüfungen zusammen gelernt haben, sind meine Gefühle für dich langsam wieder erwacht und dies hat Kagami auch mitbekommen, daher trennten wir uns damals auch. Sie war mir nicht böse oder so, im Gegenteil, wünschte sie mir sogar Glück für die Zukunft. Für mich war die Zeit dementsprechend schwer, da du mit Luka zusammen warst und mich nur als besten Freund gesehen hast. Aber gegen seine Gefühle kann man nichts machen, daher wollte ich auch an diese Uni, einfach um in deiner Nähe zu sein. Eigentlich keine gute Idee damals, wenn ich jetzt so drüber nachdenke, aber..."
Marinette ließ Adrien nicht ausreden, da sie ihren Finger auf seine Lippen legte und diesen anlächelte.
„Ich bin froh, dass du dich entschieden hast, hier herzukommen. In den letzten Monaten hast du mir so viel Kraft gegeben und bist längst mehr für mich, als nur mein bester Freund. Meine Gefühle von früher sind langsam immer stärker geworden und als wir uns damals am Strand durch meine Schusseligkeit geküsst haben, war es mir klar und ich habe mich erneut in dich verliebt. Ich habe oft an diesen Tag gedacht. Den Kuss hätte ich auch sehr gerne wiederholt, allerdings blieb die Angst, dass du denkst, du wärst für mich nur ein Ersatz für Luka."
Traurig sah die Halbchinesin zur Seite, als Adrien ihr Kinn anhob und seine Lippen auf die ihren legte. Kurz war die Halbchinesin überrascht, erwiderte den Kuss jedoch allzu gerne. Die Frau näher zu sich gezogen, setzte sich diese auf den Schoss des jungen Mannes, als sich beide kurz darauf keuchend lösten.
„Marinette ich würde nie denken, dass du mich nur als Trostpflaster siehst, dafür liebe ich dich zu sehr und weiß, dass du dies nie machen würdest."
„Ich liebe dich auch Adrien."
Seine Hand an ihre Wange gelegt, küsste Adrien die Designstudentin erneut, als er mit seiner Zunge gegen ihre Lippen stupste und Marinette ihren Mund leicht öffnete. Leidenschaftlich küssten sich beide, während die Neunzehnjährige durch die blonden Haare des Models fuhr.
Als die Gondel zum Stehen kam, lösten sich beide, als ein Mitarbeiter des Freizeitparks die Tür öffnete.
„Schade, dass die Fahrt schon vorbei ist."
Enttäuscht sah Marinette zu Adrien, welcher dem zustimmte.
„Lass uns aussteigen und noch etwas spazieren gehen, vielleicht kann ich dir doch noch irgendwo ein Kuscheltier erspielen."
Nickend stieg die Blau-schwarzhaarige aus, als beide über den Freizeitpark liefen.
Bei einem Stand, wo man einen Ball durch einen Korb werfen muss, blieb der Blondhaarige stehen, war dies seine Chance, ein Kuscheltier zu gewinnen. In seinem Jugendzimmer spielte er immer Basketball und dies konnte jetzt zu seinem Vorteil werden.
„Mari suche dir schon mal ein Kuscheltier aus, hier gewinne ich dir eins."
Der Neunzehnjährige zahlte zehn würfe und verfehlte gerade einmal zwei davon. Dies Wiederholte er noch einige Male, als sich Marinette eines der großen Plüschtiere aussuchen durfte. Sie entschied sich für eine Plüschkatze, erinnerte sie dies an ihren Partner. Manchmal vermisste sie Chat Noir, würde sie nie erfahren, wer unter der schwarzen Maske steckte. Manche Sachen bleiben wohl besser geheim.
Adrien derweil grinste, als sich Marinette für die schwarze Katze entschied.
„Es hat zwar lange gedauert, aber am Ende konnte ich dir doch noch was zum Kuscheln gewinnen."
„Da hoffe ich doch, das du nicht eifersüchtig wirst, wenn ich mit meinem Plüschtier Kuschel und du zweite Wahl bist."
Adrien ihre Zunge rausgestreckt, grinste dieser schelmisch und flüsterte etwas in ihr Ohr, was Marinettes Gesicht zum Glühen brachte.
„Aber ich kann Sachen im Bett machen, was dein Kuscheltier definitiv nicht kann."
Ihr Gesicht in der Katze vergraben, lachte Adrien, als sich beide auf den Weg zurück zur Uni machten.
Es war weit nach Mitternacht, als das Pärchen auf dem Campus ankam. Vereinzelt saßen noch kleinere Gruppen auf dem Gelände, machten Musik oder genossen ihre Freizeit.
„Hast du Lust, bei mir noch einen Film anzuschauen? Wirklich Müde bin ich eigentlich nicht."
Fragend sah Adrien zu seiner Freundin, welche jedoch ihren Kopf schüttelte.
„Normal gerne, jedoch würde ich sicher einschlafen und wenn ich die Nacht bei dir wäre, würden meine Mitbewohner nur tratschen. Stella würde mich ausquetschen und von Lisa will ich nicht erst anfangen. Ich weiß echt nicht, was in ihrem Kopf manchmal abgeht, aber sie hat echt eine Lebhafte und versaute Fantasie. Außerdem würde es dann schnell die halbe Uni wissen, bei der Tratsch Tante."
Marinette musste lachen, als sie Adrien einen Kuss gab und eine gute Nacht wünschte.
„Danke für das schöne Date, schlaf gut und bis später."
Das Model wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht, als die Blau-schwarzhaarige in ihrem Zimmer verschwand.
„Halb zwei, schade, ich dachte, du würdest zu Sonnenaufgang mit zerzausten Haaren und falsch angezogener Kleidung in die Wohnung schleichen."
Erschrocken sah die Studentin zur Couch, als sie Stella entdeckte.
„Du hast mich erschreckt. Bist du meinetwegen extra Wach geblieben?"
Sich zu ihrer Freundin gesetzt, wurde ihr bereits eine Tasse Tee gereicht.
„Ich wollte wissen wie es auf eurem Date war? Irgendwie dachte ich mir schon, dass du nicht gleich mit Adrien schlafen würdest. Also schieß los, wie war es?"
Begeistert erzählte die Designstudentin von dem Tag und auch von dem, was im Riesenrad passiert war.
Stella entging es natürlich nicht, das dabei Marinettes Gesicht langsam rot wurde und lächelte nur. Sie freute sich definitiv für ihre Freundin.
„Ich werde auch mit Luka eine Aussprache machen, es wird Zeit, endlich abzuschließen."
Überrascht darüber, sagte die Spanierin nichts dazu, konnte sich jedoch denken, dass Adrien etwas damit zu tun hatte.
„Lass uns jetzt aber schlafen gehen, bis zum Frühstück und wehe du erzählst es den anderen, wie mein Date war!"
Marinette sah mahnend zu Stella, welche lachte und versprach, nichts zu sagen.
Es war der nächste Tag und nachdem Marinette ihrer besten Freundin von dem gestrigen Abend erzählt hatte, wurde sie aus dem Verhör der Brünetten entlassen.
Seufzend kam die Neunzehnjährige aus ihrem Zimmer, als sie belustigt von ihren Mitbewohnern angeschaut wurde.
„Wir dachten schon, du kommst gar nicht mehr aus deinem Zimmer."
Die Spanierin sah belustigt zu ihrer Freundin, welche sich neben Lisa auf die Couch setzte.
„Alya hat mir mehrere Nachrichten geschrieben, dass ich sie umgehend anrufen soll. Ich dachte wirklich, es wäre etwas Schlimmes passiert und dann wollte sie nur wissen, wie es gestern war."
„Alya ist nicht die einzige, welche neugierig ist, erzähl schon, wie war es und ist Adrien womöglich noch im Schlafzimmer?"
Grinsend sah Lisa ihre Mitbewohnerin an, welche nur ihre Augen verdrehen konnte.
„Dir müssen wir echt einen Freund suchen, aber jetzt habe ich was zu erledigen. Leute, wir sehen uns später."
Marinette verließ die Wohnung, als sie zu der von Luka lief. An der Tür geklopft, öffnete Liam diese, als er lächelnd zu der Blau-schwarzhaarigen blickte.
„Hey Mari, was gibt's?"
„Hallo Liam, ich wollte zu Luka, ist er da?"
Überrascht sah der Amerikaner zu seiner Freundin, als er seinen Kopf schüttelte.
„Luka ist im Musikraum, er muss einen neuen Song einstudieren und kann dort am besten üben."
Die Designstudentin bedankte sich, als sie zu dem Musikraum lief.
Vor diesem angekommen, hörte sie bereits die Klänge der Gitarre, welche sie mit einem Lächeln auf den Lippen lauschte.
Für sie war der Punk einer der besten Musiker. Luka war einer, welche seine Gefühle immer mit der Musik ausdrückte, jetzt jedoch eher mit Worten, so wie er sich ständig aufführte.
Als die Gitarre dann verstummte, trat die Neunzehnjährige ein und klatschte.
„Du bist und bleibst für mich der beste Gitarrist."
Überrascht sah der Türkis-schwarzhaarige zu der stillen Zuhörerin, als er seine Gitarre weglegte.
„Marinette? Was machst du hier?"
„Ich wollte mit dir reden und Liam sagte mir, dass ich dich hier finde."
Marinette setzte sich zu Luka ans Fenster, als sie raus auf den Campus schaute.
„Ich kann mich noch an unser erstes Kennenlernen erinnern. Du warst mir vom ersten Augenblick an unsympathisch und doch wurden wir zu Freunden und kamen letztendlich zusammen."
„Was soll das werden Mari? Warum bist du hier?"
Skeptisch sah der Gitarrist zu seiner Ex-Freundin, welche diesen anblickte.
„Adrien hat mir gesagt, dass du bei ihm warst und du uns ab jetzt in Ruhe lässt. Mir bedeutet das viel und er meinte auch, ich sollte mit dir reden. Wir hatten eine schöne Zeit, schöne Momente und diese sollten nie zwischen uns stehen. Am Anfang hatte ich keinerlei Interesse daran, mich mit dir zu vertragen, hast du mich wirklich verletzt und deine Eifersucht hatte mich nur noch mehr von dir entfernt."
Seufzend schaute der Einundzwanzigjährige zu Boden, wusste er selbst, dass er es übertrieben hatte. Er war an der Trennung Schuld, niemand anderes.
„Es tut mir leid, ich weiß nicht was in mich gefahren ist, dich so zu behandeln. Du hast das größte Recht, mich zu hassen, daher bin ich umso überraschter, dass du plötzlich das Gespräch suchst."
„Bedanke dich bei Adrien, er sagte mir mal, dass ich nicht nur an die schlechten Momente denken soll. Die schönen Momente, welche wir zwei erlebt haben, überwiegen diese und auch wenn ich enttäuscht von dir bin, möchte ich dir sagen, dass ich dir verzeihe. Luka du bist ein Teil von meinem Leben und ich würde mich freuen, wenn wir vielleicht wieder eine freundschaftliche Basis aufbauen können."
Luka musste lächeln, hatte er Adrien wohl total falsch eingeschätzt.
„Da muss ich mich wohl bei Blondie entschuldigen."
Dem Punk gegen die Schulter geboxt, lachte dieser, als er seine Gitarre nahm.
„Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Adrien? Hier hattet gestern ja euer Date."
„Ich glaube, wir sind jetzt zusammen."
„Du glaubst?"
Skeptisch zog der Punk eine Augenbraue hoch, als sich Marinette an ihrer Wange kratzte.
„Wir haben uns zwar unsere Liebe gestanden, aber nicht wirklich darüber geredet, ob wir zusammen sind."
„Wir haben damals auch nicht drüber gesprochen und sind gleich im Bett gelandet. Außerdem seid ihr keine dreizehn oder vierzehn mehr, wo man erst fragen muss, ob man jetzt zusammen ist. Da weiß man es einfach und ihr passt gut zusammen. Falls er dir jedoch das Herz bricht, wird es Adrien mit mir zu tun bekommen."
Marinette musste lächeln, als sich beide noch etwas unterhielten und Luka auf seiner Gitarre spielte.
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