Kapitel 43
Als Manu am nächsten Morgen aufwachte, war es noch dunkel. Verwundert stellte er fest, dass er nicht mehr auf der Bank vor dem Haus lag, wo er irgendwann gegen 4 Uhr eingeschlafen war, sondern unter einer weichen Decke. Die leuchtenden Ziffern auf der Uhr neben seinem Kopf, zeigten ihm, dass es schon Nachmittag war. Manu kuschelte sich wieder in die Kissen und erkannte alleine am Geruch, dass er in Patricks Bett lag. Überrascht schreckte er hoch, als sich die Badezimmer Tür öffnete und helles Licht in den abgedunkelten Raum fiel. Patrick betrat das Zimmer nur mit einem Handtuch um die Hüften und ging leise summend zu seinem Kleiderschrank. Schnell schloss Manu die Augen, und öffnete sie auch nicht, als sich das Bett neben ihm leise knarzend senkte und Patrick vorsichtig begann, durch Manus Haare zu kraulen.
Die Berührungen entspannten Manu und so kam es, dass er schon wieder im Land der Träume war, als Patrick das Zimmer verließ.
Er wachte auf, weil seine Blase drückte. Schnell stand er auf und huschte ins Badezimmer.
Als er zurück kam, und sich wieder hinlegte, konnte er schwere Schritte hören, die die Treppe hoch trampelten.
,,Du kannst da jetzt nicht rein!" Hörte er Patrick zischen.
,,Und wie ich das kann!" Zischte Cheri zurück.
,,Nein! Manu schläft, lass ihn in Ruhe!"
,,Pff! Hättest du wohl gerne!"
,,Ja! Und jetzt halt deine Klappe und zieh Leine!"
,,Ich erzähl es deinem Vater!"
,,Falls du es noch nicht mitbekommen hast, er weiß es schon! Du kannst mich nicht mehr erpressen!"
,,Ach ja? Was ist, wenn ich noch was über dich weiß, was ich weiter erzählen kann?"
,,Was denn?"
,,Na was wohl? Das sieht doch selbst ein Binder, dass du auf-"
,,Schnauze!"
,,Ich erzähl es deinem Vater!"
,,Mach doch! Das weiß er wetten eh schon?!"
,,Und ich werde es Manu erzählen!"
,,Das wagst du nicht!"
,,Und wie ich das wage! Und weißt du noch was? Ich erzähle ihm beides!"
,,Nein, Cheri, nein! Das kannst du nicht machen!"Patrick klang fassungslos
,,Siehst du doch! Und wenn dir das nicht als Argument reicht, ich werde ihm weh tun! So sehr, wie er es verdient! So sehr, dass er sich wieder nach Deutschland verpisst! Oder sich gleich das Leben nimmt!"
,,Nein, Cheri! Bitte! Ich mach alles! Wirklich alles, aber lass ihn in Ruhe!" Flehte Patrick, und Manu hätte schwören können, dass ihm Tränen über die markanten Wangenknochen liefen.
,,Du bist schwach geworden! Er macht dich schwach, merkst du dass denn nicht?"
Das Gebrülle verstummte, und Manu bemerkte den Teller mit dem Rührei und dem Toast auf dem Nachttisch neben der Uhr.
Schnell griff er die Gabel und begann das mittlerweile kalte Rührei zu essen, während er sich den Kopf über das eben gehörte zerbrach.
Im Nebenzimmer begann auf einmal das hohe Stöhnen von Cheri, und Manu drehte sich der Magen um.
Schnell sprang er auf und stürmte in Boxer und T-Shirt aus dem Zimmer, die Treppe runter und zu Panamera. Panamera stand ganz alleine in dem Roundpen, wo Flaming Star war, wusste Manu nicht, aber die Cowboys waren vermutlich mit ihren Pferden draußen.
Etwa eine halbe Stunde später war dann das Gestöhne, welches auch draußen zu hören gewesen war, vorbei, und Manu ging wieder rein.
Mit Elanus machte er es sich wieder in Patricks Zimmer bequem, als auch schon die Tür auf ging und ein fertig aussehender Patrick rein kam. Sofort sprang Manu auf und legte Elanus weg, als Patrick auf ihn zu kam, und seinen Kopf gegen Manus Schulter fallen lies, wo er dann begann zu weinen. Manu war mit der Situation überfordert und lies sich einfach mit Patrick wieder auf das Bett fallen.
Patricks Schluchzen wollte einfach nicht weniger werden, und so begann Manu, ihm durch die Haare zu fahren und beruhigend auf ihn ein zu reden.
Patrick kuschelte sich dicht an ihn, und irgendwann zog Manu Patricks Kopf auf seinen Schoss. Es war ungewohnt, weil es sonst immer er gewesen war, der so da gelegen hatte, aber es fühlte sich mindestens genau so richtig an.
,,Cheri ist eine dumme Fotze!" Stellte Patrick dann irgendwann, als die Tränen versiegten, verbittert fest. Manu zog ihn näher an sich, und umarmte ihn fest.
,,Willst du darüber reden?" Fragte er vorsichtig.
,,Worüber? Über den Sex? Oder die Erpressung?" Verbittert lachte Patrick auf.
,,Über alles, Worüber du reden möchtest. Ich höre dir gerne zu." Patrick nickte verdrossen.
,,Sie ist eine Hure. Und sie erpresst nicht, aber dass weißt du ja sicherlich schon." Manu nickte.
,,Es fing ganz harmlos an, vor drei Jahren, als ich 15 war. Ich habe mit ihr geschlafen, weil sie das wollte, obwohl ich Schwul bin. Dann habe ich ihr erklärt, dass es eine einmalige Sache war, aber das wollte sie nicht..."
,,Und dann?" Ermutigte Manu ihn, weiter zu sprechen.
,,Ich hatte das ein oder andere mal Kontakt mit Drogen. Und wenn ich High war, habe ich allen möglichen Scheiß gebaut. Und im Gegensatz zu meinem Vater wusste sie das auch. Und dann hat sie mir gedroht, sie würde es ihm erzählen, wenn ich nicht weiter hin mit ihr intim bin. Deswegen habe ich dann auch immer gemacht, was die Olle wollte." Patrick lachte ironisch auf.
,,Und dann warst du da, und ich erfuhr, dass sie kommen würde. Und ich wusste, dass sie dir das Leben zur Hölle machen würde, und mir auch. Also habe ich Frank von der Drogen Geschichte erzählt. Und was soll ich sagen... er wusste es schon. Er ist ja nicht blöd. Das war am Abend, bevor sie kam. Ich habe ihr dann auch gleich erzählt, dass er es weiß, und ich nicht mehr machen würde, was sie will, aber sie weiß was über mich! Und auch über dich..."
,,Was denn?"
,,Das kann ich dir nicht sagen! Wirklich nicht. Bitte, Manu, bitte! Das musst du verstehen. Ich werde es dir auch irgendwann sagen, aber dafür ist es zu früh!" Patrick hätte wohl noch ewig so weiter gemacht, aber Manu unterbrach ihn.
,,Hast du ihr erzählt, dass ich mal magersüchtig war?" Stellte er ruhig fest.
,,Ich, was? Nein! Natürlich nicht! Du hast mir was anvertraut, und das werde ich nicht weiter erzählen!"
,,Pschtttt, ist ja gut." Vorsichtig manövrierte Manu sich und Patrick in die Löffelchen Stellung, bildete aber dieses mal das äußere Löffelchen.
,,Alles ist gut, ich passe auf dich auf."
,,Nein, genau dass ist ja das Problem. Cheri will dich verletzten! Ich muss auf dich aufpassen, nicht umgekehrt!" Panik machte sich in Patricks Augen breit.
,,Alles ist gut, ich bleibe ja wach. Und ich werde die Tür abschließen. Schlaf jetzt."
,,Erzählst du mir was, damit ich besser einschlafen kann?"
,,Klar. Ich wurde schon mit fünf Jahren eingeschult, nicht erst mit sechs. Deswegen war ich auch immer der Jüngste, aber dass hat mir nie was ausgemacht. Ich hatte trotzdem meine Freunde...
So. Ich kann verstehen, wenn ihr Cheri jetzt alle ermorden wollt, aber ihr müsst noch etwas warten. Sonst wird es nie einen Kuss zwischen Manu und Palle geben. So leid es mir auch tut, wir brauchen sie noch. Und sie muss leider auch weiterhin Patrick erpressen und Manu mobben.
Was sagt ihr eigentlich zu der Erpressung?
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