38. Sagte das Terroristen Mädchen....
Ich hörte, wie mein Körper auf dem Boden aufschlug, bevor ich es spürte. Ein heftiger Schlag, welcher nicht wirklich durch mein Abrollen gelindert wurde. Hart und gnadenlos.
Sämtliche noch verbliebene Luft presste er aus meiner Lunge heraus, und ein seltsames Gefühl des Erstickens machte sich in mir breit.
In meine Ohren pfiff es, dank der Kraft der Druckwelle. Doch immerhin schien ich durch sie nicht taub geworden zu sein. Wenn man bedachte, wie nah ich mich an ihrem Auslöser befunden hatte, grenzte dies fast an ein Wunder.
Ich rang nach Luft. Einige Sekunden lag ich da, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Und schmeckte nichts außer Staub auf der Zunge. Zappelnd krümmte sich mein Körper zusammen und versuchte eine Position zu finden, in der ich den Schmerz nicht spürte. Vergeblich. Als stünde mein Brustkorb in Flammen. Doch dann löste sich die Blockade meiner Atemwege und die sehnsüchtige Luft strömte in meine Lungen.
Der Schmerz dort lies nach und auch die kleinen Lichtblitze vor meinen Augen verschwanden langsam.
Aber mit dem Verschwinden des Schmerzes in meinem Brustraum, kam der Schmerz in meinen Armen zurück. Die Scherbe, die sich noch immer in meinen Rücken befanden, flehte nach Aufmerksamkeit. Die Prellungen, die ich mir beim Sturz zufügte, hämmerten gegen mein Fleisch. Eine Platzwunde am Hinterkopf pulsierte schmerzlich.
All dieser Schmerz trat so plötzlich auf, dass ich einen Schrei nur deshalb unterdrücken konnte, weil meine Lungenflügel noch immer nicht genug Sauerstoff aufnahmen. Also zog ich nur Röchelnd weiteres Mal die Luft ein. Nur um zu husten, da sie voller Staub war. Dennoch Versuchte ich mich nur auf meine Atmung zu konzentrieren. Erinnerte mich auf Kates Training und auf ihre Anweisungen in solchen Situationen.
"Such die ein Ziel. Mach weiter. Vergiss den Schmerz. Kämpfe. Das ist das einzige, was du tun kannst."
Ein Ziel. Mein Ziel. WO war es. Weshalb war ich hier?
"Stephanie" vernahm ich es neben mir. "Steph..." doch die Stimme brach ab. Ich hörte ein husten, ein Röcheln und etwas das ausgespuckt wurde. An sich keine schönen Geräusche, doch für mich mehr als eine Welt.
Tim. Er war am Leben. Er war zurück. Ich hatte ihn noch nicht verloren. Ich würde ihn nicht verlieren. Nicht noch einmal. Dafür würde ich kämpfen. Also öffnete ich die Augen.
Dunkelheit umfing mich. Der Nachhimmel weiterhin von Wolken umfangen ließ nicht einmal schales Mondlicht über uns fallen. Durch die Explosion, hatten wir scheinbar dem ganzen Block das Licht ausgeknipst, denn nicht mal aus den umliegenden Häusern und Hallen drang Licht auf den ausgebombten Platz.
Dennoch erkannte ich die Trümmer, die um mich herum verstreut lagen. Große und kleine Gesteinsbrocken, die wie Berge aus der Erde ragten. Überall schwebte Staub und legte sich langsam auf sie nieder, wie kleine Schneeflocken. Derselbe Staub, der sich auch in meiner Lunge absetzte und das Atmen so schwermachte.
"Tim" wollte ich schreien, Doch es kam kaum einem leisem krächzten gleich.
Seine Antwort folgte eine Schreckenssekunde später.
„Hier" keine zwei Meter oberhalb von mir. Auch er schien die Luft angehalten zu haben und als er mich bemerkte, ließ er sie aus seinen Lungen entweichen.
Staub wirbelte auf und verwischte meine Sicht noch etwas, als ich mich langsam bewegte.
Überdeutlich bohrten sich die Scherben in
meinem Armen und dem Rücken tiefer ins Fleisch. Ich wollte schreien. Doch stattdessen biss ich die Zähne zusammen und richtete mich weiter auf.
Der kupferne Geruch in meiner Nase lies vermuten, dass durch die Wunden Blut austrat. Doch obwohl sich auch der Geschmack nach der roten Flüssigkeit in meinem Mund ausbreitete, begutachtete ich keinen meiner Schnitte. Lieber setzte ich einen Fuß vor den Anderen.
Ein Wunder, dass meine Beine mich noch trugen. Und dennoch ging es mir nicht schnell genug.
Erneut zuckten Kleine Sternchen über mein Blickfeld, doch vorerst stand ich. Meine Welt begann bedenklich zu schwanken und ich musste meine Augen zusammen kneifen.
„Tim" flüsterte ich ein weiteres Mal. Die Angst mir die leise Stimme nur eingebildet zu haben, war zu groß.
Langsam schleppte ich mich in die Richtung, aus der ich vorher meinen Namen vernommen hatte. Bei jedem Schritt wirbelte ich mehr grauen Staub auf.
"Hier" ich sah wie sich eine Hand aus dem Geröll erhob. Wie das Abbild eines Untoten aus einem schlechten Horrorfilm. Blutverschmiert, Staubbedeckt, aber lebendig. "Tim" schluchzte ich.
Meine Knie gaben ein protestierendes Stechen von sich, als ich mich wenig später neben ihm fallen ließ.
„Du lebst" voller Verzweiflung ergriff ich seine Hand, wie als letzte Bestätigung das er noch am Leben war. Sein Puls erschien regelmäßig, jedoch etwas zu rasch für normale Verhältnisse.
"So schnell wirst du mich nicht los." kommentierte er meine Aussage nur. Ein kurzes Lächeln trat auf meine Lippen. Seinen Humor besaß er also noch. Auch er lächelte.
Weder sein Gesicht, noch der restliche Kopf hatten Sergneis erregende Verletzungen davongetragen. Lediglich Seine Unterlippe war aufgeplatzt.
Doch damit endeten auch die guten Nachrichten. Durch meinen Anlauf, den Sprung und etwas Glück hatte ich es etwas weiter weg von dem Gebäude geschafft. dadurch blieb ich von den Schlimmsten Trümmern verschont. Anders jedoch bei meinem Vorgänger Robin. Nur wenige Meter näher am Gebäude und ihn hatten auch große Brocken erwischt. Einige kleinere Mauerteile erstreckten sich über seine Brust. Doch die schlimmere Sache lag auf seinem linken Bein.
Ich stieß einen Fluch aus und versuchte den riesigen Brocken von seinem Bein zu Stämmen.
Seltsamerweise mit Erfolg.
Obwohl meine Arme und Beine schmerzten wuchtete ich ihn hinunter.
„Orakle, Orakel bitte kommen!" mit Nachdruck sprach ich in sein Headset.
"verflucht komm schon Babs, lass mich jetzt nicht in Stich."
Ein kurzes Rauschen erklang in der Leitung. "Ro..in.." Doch als sie sprach erkannte ich kaum ein Wort. Die Verbindung musste durch irgendetwas blockiert sein. " ..wie...Lage.. Hilfe schon..."
"Orakel ich versteh dich nicht. Die Verbindung wird ständig unterbrochen."
Verzweiflung begann sich in mir breit zu machen. Warum funktionierte das Drecksteil nicht. Wir brauchten Hilfe und zwar schnell. Der Brocken auf Tims Bein hatte diese zu sehr beschädigt. Der Knochen war kaputt und der Blutverlust den er dadurch erlitt würde sich bald bemerkbar machen.
Allein hatten wir kaum eine Chance. "komm schon Orakel!" schrei ich also schon fast in den Kommunikator. Doch diesmal blieb die Antwort ganz aus.
Statt einer beruhigenden Antwort von Orakel vernahm ich leider etwas Anderes in der Ferne. Einen weiteren Knall. Leiser und scheinbar aus der Luft. Ein Knall der durch den Durchbruch der Schallmauer entstanden war.
Jemand war in raschem Tempo und weit oben in der Luft auf dem Weg zu uns. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag. Mir wurde heiß und kalt. Nur einer kam für diese Art des Reisens in Frage. Und den mochte ich gar nicht.
tatsächlich, keine 5 Sekunden vergingen und er stand hoch über uns in der Luft. Die Augen rot vor Zorn. Das Gesicht zu einer hässlichen Fratze verzogen, die Hände zu Fäusten geballt.
Mächtig und bedrohlich stand er über uns. Sein Blick über die Trümmer gleitend, seine einstige Fabrik und ein paar Rest Angestellte und schließlich über uns.
Noch immer kniete ich neben Tim und hielt seine Hand. Doch als er mich anblickte, erhob ich mich. Wir waren ohnehin so gut wie Tod, da konnte ich ihm meine letzten Minuten wenigstens noch die Stirn bieten.
"Was habt ihr nur getan?" selbst seine Stimme klang anders als früher. Sie war tiefer und voller Wut. Groll lag in ihr. Sie machte ihm noch viel bedrohlicher als vorher.
"Das nötige" spuckte ich ihm entgegen. Meine Stimme klang nicht ansatzweise so laut wie seine über den Platz. Dennoch erzielte sie eine Wirkung. Er flog ein Stück auf uns zu und blieb nur wenige Meter vor uns in der Luft zum Stehen. Noch immer musste ich zu ihm Aufsehen. Als wäre ich eine Ameise, die zu ihrem totbringenden Vogel hochsehen würde.
Ich wollte wegrennen. Dieser Gefahrensituation entfliehen. Doch das konnte ich ohnehin nicht schaffen. Also blieb ich an Ort und Stelle. Ich reckte ihm mein Kinn entgegen. Wenn ich schon starb, dann wenigstens stolz. Und kämpfend.
Meine Hand schoss zu meinem Gürtel. Einige Rauchbomben landeten auf dem Schotter. Tim l<g immer noch auf dem Boden, doch dort durfte er nicht bleiben. Mit aller verbliebenen Kraft, die ich noch aufbringen konnte, zog ich ihn zu mir hoch und legte einen Arm um meine Schulter.
"Wie niedlich. " die Stimme direkt hinter mir, lies mich zusammenzucken. "Du willst ihn wirklich retten. Und gibst dafür deine letzte Chance auf Flucht auf. Doch mit ihm kommst du keine 10 Meter."
Er hatte recht. Vielleich hätte ich es ohne Tim tatsächlich geschafft. Aber dies war eine Möglichkeit, die ich auslassen würde. Resigniert schloss ich die Augen. Er hatte gewonnen. Aber das war mir auch vorher schon bewusst gewesen.
Ich spürte, wie er an uns vorbei glitt und direkt vor uns zum Stillstand kam. Es waren nichtmal 5 Meter gewesen
"Öffne die Augen, ich will sehen, wie dein Kampfgeist verschwindet."
Ich schüttelte den Kopf. Ein letzter verzweifelter Versuch sich gegen das Regime und seine Herrschaft zu stellen.
"Deine Entscheidung." Sagte er darauf so kalt, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken lief.
Doch sogleich würde sie durch eine alles verschlingende Hitze weggebrannt.
Ich spürte, wie etwas heißes meinen Kopf nur knapp verfehlte und wie Tim neben mit zusammenzuckte. Sein Schrei war ohrenbetäubend. Und klingelte in meinen Ohren, weshalb ich für einen kurzen Moment das Bedürfnis hatte diese zuzuhalten. Noch ehe ich realisieren könnte, was soeben geschehen war.
Schlagartig öffnete ich die Augen. Für einen Moment wurde mir schlecht. Der Laser hatte mich zwar verfehlt, doch hatte Tims rechtes Ohr komplett verbrannt. Auch seine Kopfhaut war nicht verschont geblieben und zurück blieb nur verkohltes Fleisch.
"Geht doch" Er klang zufrieden. Doch ich achtete gar nicht auf die roten Augen vor mir, sondern nur auf Tims verkohlte Seite. Meine Panik war längst verschwunden und war einer verdrängenden Taubheit gewichen. Weshalb ich nichts tat, als hilflos in das tote Fleisch zu starren.
Erst als er seinen Kopf drehte begriff ich.
Tims Augen fingen meine ein. Und kurze Zeit sah ich ein flackern in ihnen. Dann schloss er sie.
Sein Gewicht kippte nun gänzlich auf mich.
Meine Beine knickten weg, als hätte mich sämtliche Kraft verlassen.
Und so saß ich das zweite Mal innerhalb weniger Minuten neben meinem Freund und bangte, um sein Überleben, während alles in mir vor Schmerzen brüllte.
„Orakel!" schrie ich ein letztes Mal Hilfesuchend in den Kommunikator.
„Orakel bitte" Doch die Antwort blieb aus. Nur ein Rauschen in der Leitung, das mir das Herz brach.
Tränen flossen heiß über meine Wangen. Sie verschleierten meine Sicht. Nur noch verschwommen erkannte ich das halb zerfranste Gesicht und blaue Stiefel, die noch ein paar Schritte auf uns zu kamen.
Diese scheiß verdammten Dreckes Stiefel, dieses verfluchten Arschlochs.
In diesem Moment bräuchte ich nicht mal Mut, um auf eben diese zu spucken. Blutige Spuckte, die genau aus dem Teil des Halse kam, wo der Hass sitzt.
„Monster!"
Meine blauen trafen auf seine immer noch roten Augen. Und ich hoffte, dass er trotz den Tränen meinen Zorn dahinter erkennen konnte.
Doch er lachte nur. Kein lautes Psycholachen. Eher ein kurzes Auflachen, was man als Unglaube interpretieren dürfte.
„Ich soll das Monster sein?" lächelnd schüttelte er den Kopf.
„Sie dich mal um." sein Blick wanderte über den Schutt der ehemaligen Fabrik.
„Ihr habt gerade ein Gebäude mit knapp 20 Soldaten und 50 Angestellten hochgejagt. Und ich soll ein Monster sein. Aber sag mir, bist du nicht eher ein Terrorist?"
Es klang ehrlich verblüfft. Gerade zu unschuldig. Eine Unschuld die er nicht verdiente.
„Du hast ganz WAR mit einem einzige Augenaufschlag umgebracht." plötzlich packte mich die Wut erneut.
„Die Amazonenanzahl und die der Atlanter halbiert, auf die halbe Justice League hast du ein Kopfgeld ausgesetzt" Dicke Tränen des Zorns rannen über mein Gesicht und wischen den Staub weg.
Ich ließ es zu. Mittlerweile war es egal ob es sie sah. Sie stellten keine Schwäche dar, nur sein eigenes Grauen.
„Du warst es, der Kriege beendet hat, indem du die Köpfe der Präsident abgerissen hast. Hast halb Gotham dem Erdboden gleichgemacht. Verfickte Scheiße, du diktierst die ganze Welt." für einen Moment schweige ich. Ich hätte noch viel mehr zusagen gehabt. Doch ich beließ es. Mit einem wie ihm konnte man nicht reden. Ich wollte auch gar nicht mehr reden.
Auch er fokussierte mich mit roten Augen und einem kalten Gesicht.
„Ich habe nur die getötet, die sich gegen die neue Ordnung gestellt haben"
Ich kann nichts weiteres als lachen. Es ist laut, schrill und unpassend. Wahrscheinlich selbst für Harley verrückt.
Irgendwie ist es ein Scheiß-drauf lachen, dass nichts anderes sagt als „Fick dich!"
„Weiß du eigentlich, dass du klingst wie der Pausenhofschläger? Der Typ der den Erstklässlern immer ihr Brot geklaut hat?"
Unverständlich schüttelte ich den Kopf. Während er sich immer noch nicht rührt.
„Clark du bist nichts als ein Arschloch mit zu viel Macht. Und so verbrühest du die ganze Welt!"
Erst jetzt bemerke ich eine leichte Reaktion. In seinen Augen weitet sich der Zorn.
„Nenne mir einen unschuldigen, nur einen, denn ich getötet habe."
Am liebsten würde ich wieder lachen. Doch ich drehe mich weg von ihm. Ich kann ihn nicht weiter ansehen.
Wie hatte aus meinem einstigen Idol nur so ein Tyrann werden können.
Meine Füße trugen mich ganz automatisch zurück zu Tim, keine zwei Schritte hinter mir.
Sein Atem ging stockend, doch noch lebte er.
Seine verbrannte Seite lag zu mir.
Erst als ich über ihm stand, sah ich seine vollkommene Seite. Da hübsche Gesicht mit den eleganten Zügen. Ich sah meinen Freund mit glasigen Augen und einem stummen Schrei auf den Lippen.
Der Anblick war furchtbar.
Schön, weil er noch lebte.
Ich beugte mich zu ihm. Wie gerne hätte ich ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebte. Doch das wusste er. Er wusste alles. Und das Immer.
Also küsste ich ihn nur leicht auf die Stirn.
Meine Hand fuhr zu seinem Haar, während ich vor mich her wisperte.
„Conner Kent, Rose Wilson, Bizarro..." ich nahm Tims Hand und drückte sie. Ich wollte in sein Gesicht sehen, noch einmal das Blau genießen.
„Iris West-Allen, Kara Denvers, Lucius Fox..."
Es war eine lange Liste, die ich abarbeitete. Und mit jedem Namen den ich nannte, kamen mir neue in den Sinn.
„Sarah Lance, James Gordon...."
Sie alle hatten Platz auf den Steinen hinter dem Wayne Manor gefunden. Selbst nach dem es dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Leute, die ich geliebt hatte. Freunde, Familie und Helden.
„Jonn Johnson, Garth, Linda Park.."
Jeder von ihnen war unschuldig. Und keiner böse. Doch sie alle waren durch seine Hand gestorben.
„Lilith Clay...Oliver Queen..." meine Stimme stockte ein letztes Mal. Doch ich ließ nicht zu, dass sie brach. Das wunderschöne Gesicht vor mir, hatte einen glasigen Ausdruck angenommen. Nur noch einmal wollte ich in diese wunderschönen, unglaublich tiefen Augen blicken. Mich darin verlieren. Doch es gelang mir nicht. Den das Meer darin war verschwunden.
Es war vorbei. Also legte ich nur eine Hand über sie und schloss die Lieder. Denn Kloss in meinem Hals zu schlucken kostete fast mehr Mühe als mich erneut zu Superman umzudrehen.
„und Tim Drake"
Ich hatte gesprochen. Alles war gesagt.
Also stand ich auf, meine Kampfstab dabei ausklappend und meine Hand zu der Tasche mit einer grünen Pille.
—-
Zu meiner Verteidigung...
Nein, ich habe keine Verteidigung.
Steinigt mich ruhig.
Aber wisst ihr was: Falls ihr das tut, werdet ihr nie wissen, wie es ausgeht.
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Clark
Ich sah auf meine Hände. Sie waren rot vor Blut, was das blau meiner Handschuhe fast vollständig verdeckte. Es begann langsam zu trocknen und bröckelte teilweise ab, als ich meine Finger erneut zu Faust ballte. Die Krümel vielen auf dem Boden, wo sie mit dem restlichen Staub verschmolzen und zu alltäglichem Gossenschlam wurden.
Mehr waren sie nicht. Staub und Knochen. Dreck auf der Straße, kleine Steine im Getriebe. Und dennoch sollte man sich vor ihnen fürchten. Denn kam ein zu großer Stein ins Getriebe hatte er die Macht die ganze Maschine zu zerstören.
"Superman bitte kommen" eine kalte mir mittlerweile vertraute Stimme erklang aus meinem Headset. Nach dem sich Jonn Jonnson auf unschöne Weise als Verräter kristallisiert hatte, hatte seine Nichte nun das Kommando im Watchtower übernommen.
Sie war vielleicht nicht so erfahren, dennoch sehr gut bei dem was sie tat.
"Miss Martian, was gibt es." bestätigte ich mit einem kurzen Druck auf mein Ohr.
"Es gibt weitere Erschütterungen..." "In Central. Ja ich habe sie gespürt und gehört. Doch ich hatte noch etwas zu erledigen." Bei den Worten stieg ich etwas in den Himmel auf. "Worauf hatten es die Terroristen noch abgesehen?"
"Eine weitere Fabrik" ihre Stimme klang etwas belegt. "Was gibt es sonst noch" fragte ich deshalb. Als würde sie ihre Worte bewusst wählen, sagte sie langsam und ruhig.
"Sie will mit dir reden und verhandeln." kurz atmete sie durch. "Es gibt wohl Entwicklungen, die dich interessieren könnten."
Wer mit "Sie" gemeint war, erschien offensichtlich. Meine größte Widersacherin und das Gesicht oder eher die Stimme der Rebellion. Denn Obwohl sie den Wiederstand anführt und jeden einzelnen Anschlag gewissenhaft plant, sah man sie nie auf dem Schlachtfeld. Wie auch, so ohne Beine. Ein Batgirl, dass sich im Rollstuhl über die Dächer schwang, war dann wohl doch zu abgedreht. Ich bin mir sicher, dass sie ihre Bunker nicht einmal in den letzten Wochen verlassen hatte.
Feige wir sie sich versteckt halten und sich nicht selbst die Hände schmutzig machen. Allein ihre Worte sind gefährlich. Nicht ihre Kraft.
Nichtmal als ich ihren Vater in meiner Gewalt hatte, trat sie mir entgegen.
Etwas das sie wohl bereute.
"Dann stell sie durch." erwidere ich mit einer fahrigen Handbewegung. Doch anstatt Miss Martian Stimme erneut zu hören, ertönt eine Andere in meinem Ohr. "Als würde ich das nicht selbst schaffen. Komm zum Wayne Manor, Clark. Wir müssen reden."
Doch es ist nicht Orakels Stimme die mich erschrickt, nicht der Fakt, dass sie so einfach unser verschlüsseltes System übergangen hat oder ihr Befehl, ich solle zum Wayne Anwesend kommen. Nein es ist etwas Anderes. Ein Geräusch unweit entfernt von ihr. Sich ständig widerholend im gleichenen Takt. Ein Rhythmus von zwei Schlägen, der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt und es unfähig macht mich weiter zu bewegen.
Schneller als eine Pistolenkugel. Stärker als 100 Soldaten. Fähig ganze Gebäude einzureißen oder durch einen Blick zu zerstören.
Doch mein Gehör ist wohl das beeindruckteste von all meinen Fähigkeiten.
Ich höre kleine Steinchen von der Ruine abbröckeln. Wie der Atem des neuen Robin Mädchens immer flacher wurde und das leise kratzen von gebrochenen Knochen, die leicht übereinander rutschen, als sich der alte Robin leicht bewegt. Ihr Überlebenskampf so laut in meinen Ohren, das es fast weh tat. Und das obwohl zwischen uns knapp 10 Meter Luft liegen.
Ohne ihnen auch nur einen weiteren Blick zuzuwerfen erhebe ich mich weiter in die Lüfte. Der Wind rauscht an meinen Ohren vorbei, dennoch vernehme ich weiterhin das beständig Schlagen.
Das wichtigste, das überraschendste und auch das Grausamste von allem, was ich je hörte. Es sind 2 Herzen, die im gleichen Takt schlugen.
Ein gleichmäßiger Rhythmus von 1 Person, einige Meilen außerhalb von Gotham.
Neben ihr ein Mann, mit einem vertraut kontrolliertem Herzschlag und eine junge Frau, dessen Herz vor Wut hart gegen ihren Brustkorb wummert.
Alle vier vertraut und doch so lange nicht vernommen. Es waren Takte aus längst vergangenen aber nie vergessenen Tagen
„Du hörst sie, nicht wahr?" Ich achtete gar nicht darauf, was Orakel mir ins Ohr wisperte. Nur auf die Herzen, die im Hintergrund schlugen.
„Du weißt, wem sie gehören." Als müsste ich länger als zwei Sekunden darüber nachdenken
Louis. Mein Engel.
Für einen Moment gab es die Fabrik nicht mehr, kein Schutt, keine Asche. Nur ihre Herzen und das regelmäßige Hämmern.
Und ihre Stimme.
„Hör genau hin" flüstert sie. Sie musste einige Meter entfernt von Barbara stehen, denn ihre Stimme vernahm ich ebenso leise wie ihren Herzschlag. Dann schaltete sich das Mikro mit einem leisen knacken aus. Dennoch vernahm ich ein weiteres leises "Hör genau hin." sie wusste, dass ich ihr zuhörte.
Sie lebte. Plötzlich verschwand der rote Schleier vor meinen Augen, genau wie die Menschen unter mir. Sie waren ohne hin nichts weiter als Staub. Keiner von beiden hatte eine Bedeutung nicht die geringste. Nur lästige Ameisen. Doch die Stimme gepaart mit dem stätigen hämmern. das war der Inbegriff von Wichtigkeit. Nur sie ergaben Sinn in einer Welt voller Sinnlosigkeit und Nichtigkeiten.
Sie war mein alles im riesigen Strom des Nichts.
„Hör genau hin" flüstert sie ein weiteres Mal. Doch erst da begriff ich. Ich musste zu ihr. Sie rief mich. Sie brauchte mich. Ich konnte sie noch retten.
Sie lebte zwar, doch Orakel meine größte Feindin hatte sie in der Gewalt und wollte mich nun mit diesem Wissen foltern.
Das stätige Grau der Stadt, ein Strom aus Schmutz und Straßen verschwamm vor lauter Sorge um meine Louis.
Das konnte sie mir nicht nehmen, nicht noch einmal würde mir jemand eine Chance auf mein Glück nehmen. Das würden sie nie wieder schaffen. Ich würde Louis diesmal retten.
Schnell verschwanden die unschönen Farben und machte einem satten Grün Platz. Die Außen Gebiete des Wayne Manor. Bruce Anwesend.
Der Ort, denn der Widerstand missbrauchte und zerstörte, bei ihrem lächerlichen Versuch mich zu stürzen. Normalerweise hätte ich nur negative Gedanken gegen ihn, doch diesmal wurde alles überschatten durch den lang des Klopfens.
Schon von weitem könnte ich eine weitere Ruine sehen. Das einst so prächtige Gebäude so zerstört, dass es kaum wiederzuerkennen war.
Genauso wenig, wie die Personen vor den noch stehenden Eisentoren.
Von Orakel keine Spur mehr. Nur Ein Mann und eine Frau. Bruce und Louise. Seite an Seite.. ALs wären sie nie fort gewesen. Nur Diana fehlte, um das Bild perfekt zu machen. Doch ich verschwendete keinen Gedanken mehr an sie. Das Glück zwei von ihnen zurück zu bekommen war einfach stärker.
"Louise?" flüsterte ich leise und streckte meine Hände nach ihr aus. Bereit jeden der sich mir in den Weg stellte, genau aus jenem zu räumen. Eine Träne rann mir über das Gesicht und wischte Blut und Staub davon ab.
„Clark?" sprach sie ebenso leise zurück. Doch ich konnte dennoch ihr erstaunen, ihre Freunde und auch ihre Furcht darin hören.
Soviel Furcht.
Bedrohte sie Orakel vllt aus dem Hinterhalt, war an ihr eine weitere Sprengfalle befestigt oder fürchtete sie nur einfach, ich könnte sie nicht wieder erkennen.
Doch das tat ich und dass wollte ich ihr zeigen, weshalb ich langsam näher schwebte.
"Clark?" diesmal war es Bruce der gesprochen hatte. Plötzlich stand er vor mir. Er hatte eine Hand ausgestreckt, so dass diese auf meiner Beust lag. Er vermittelte mir mit Nachdruck am weiter zu gleiten.
Der Blick auf meinen Engel würde so Versperrt.
Doch auch ihn hatte ich vermisst, so dass ich ihm dieses Verhalten nicht übelnahm. "Hallo BRuce!" sagte ich also und lächelte ihn entgegen.
Ein Lächeln seiner Seits blieb jedoch aus, was ich nicht verstand. Nicht einmal seine Rüstung trug er, was die harte Fassade begründet hätte.
Als Batman hätte ich nichts anderes erwartet, doch von Bruce Wayne?
: "Wessen Blut ist das?" Gab er stattdessen als Antwort.
Natürlich kam er gleich zur Sache. Und wer könnte ihm diese Frage verdenken.
Tatsächlich war mein Anzug immer noch mir Blut und Staub überdeckt. Eine Tatsache, die ich jetzt erst richtig realisierte. Ich hatte gerade seinen einstigen Partner ausgelöscht.
Naja noch nicht ganz. Noch schlug sein Herz und das seiner Freundin in weiter Ferne.
Doch darum würde sich MissMartian schon kümmern.
„Von Niemand wichtigen. Zwei Terroristen, die eine Fabrik angegriffen haben. Ich musste gegen sie kämpfen." meine Stimme klang ruhig und gelassen. Obwohl ich mich nicht so füllte. Nein, mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust, vor Freude und Aufregung die beiden wieder zu sehen.
„Aber das ist jetzt nicht wichtig." sagte ich und schloss ihn in eine herzliche Umarmung.
„Wie habt ihr es geschafft... Ich dachte ihr wärt tot." Als er meine Umarmung im ersten Moment nicht erwiderte spürte ich einen kurzen Stich im Herzen.
Doch dieser wurde so gleich durch Angst ersetzt. Bisher war ich immer davon ausgegangen, falls ich sie zurückbekam, würden sie dieselben sein.
Doch was war, wenn sie an einen ganz schrecklichen Ort waren. Tag ein Tag aus, um s Überlebend kämpften und zu Geschöpfen aus Angst und Hass mutierten. Von außen kaum verändert, doch von innen total kaputt.
War das der letzte verfluchte Streich des Jokers? Wollte er mir wirklich auch noch das nehmen? Hatte er es auch im Tod noch geschafft? War es immer sein Plan gewesen mich zu zerbrechen, mir dann Hoffnung zu schenken und diese wieder zu zerstören?
Doch dann spürte ich, wie Bruce sie ganz kurz aber heftig erwiderte. Meine Angst verschwand. Dann schob er mich wieder ein Stück von sich, wodurch ich seine düstere Miene erneut erblickte.
„Nein, sind wir nicht." sagte jetzt eine andere Stimme. Louis hatte gesprochen. Sie lugte hinter Bruce Schultern vor, wie ein Küken, dass zu ersten Mal das Nest verlassen soll.
„Die Bombe hat uns auf eine andere Erde transportiert." sie musterte mich kritisch. Sah mir ins Gesicht, doch suchte nicht meinen Blick.
Eher suchte sie etwas an mir. Was könnte ich jedoch nicht erkennen.
Keine Ahnung ob sie es fand, doch nach einer kurzen Musterung bildete sich ein schüchternes Lächeln auf ihren Lippen.
Bruce, der immer noch wie eine Mauer zwischen uns stand, starrte jedoch weiterhin regungslos.
„Doch wir sind wieder da." sagte sie weiter. Als könnte sie nicht glauben mich zu sehen.
Entschlossen trat sie vor und schon Bruce etwas zur Seite.
Dann schlossen ihre Arme sich um meinen Körper.
Sofort wurden meine Beine weich und mich verließ etwas meiner Kraft. Also sank ich zu ihr auf den Boden. Es waren nur einige wenige Zentimeter gewesen, dennoch spürte ich wie anders es war, mit ihnen hier zu stehen.
Es war eine gänzlich andere Welt.
Eine Welt in der ich wieder menschlich sein dürfte. Geradezu schmolz ich in ihren Armen. Mein Gesicht vergraben in ihren so weichen Haaren.
Dann hob ich meinen Kopf jedoch wieder. Ich wollte ihr ins Gesicht blicken, musste mich überzeugen, dass wirklich sie es war.
Denn irgendwie hatte ich noch immer Angst, dass sie mir entrissen werden würde.
Meine Augen suchten ihre und sie fanden einander. So wunderschön. Nur eine einzelne verwirrte Haarsträhne hing ihr ins Gesicht.
Sanft strich ich sie mit einer Hand hinters Ohr.
Für einen Moment zuckte sie zusammen, als sie meine Hand erblickte.
Erst verstand ich nicht, doch dann sah ich das Blut an ihr. Natürlich zuckte sie bei dem Anblick zusammen, sie müsste furchtbare Angst haben. Sie musste denken, ich hätte mich bei dem Kampf gegen die Terroristen verletzt.
„Keine Sorge ist nicht mein Blut" sagte ich deshalb zu ihr.
Kurz sah sie mich irritiert an, dann schien sie jedoch zu verstehen, lächelte mir kurz zu und sagte mit zittriger Stimme: „Dann ist ja gut"
Mein Lächeln wurde breiter. Sie machte sich immer noch Sorgen um mich. Um mich, das wohl mächtigste Wesen auf dem ganzen Planeten. So gut wie unzerstörbar, doch sie sorgte sich dennoch.
„Ich habe dich vermisst." Am liebsten hätte ich mich vorgebeugt, um sie zu küssen. Doch dafür hätte ich unseren Blickkontakt brechen müssen und das könnte ich einfach nicht.
Doch sie tat es.
Ihre weichen Lippen trafen auf meine. Sofort begann sich mein Universum zu drehen. Schwindel breitete sich in mir aus und ein unbeschreibliches Kribbeln.
Ein Gefühl der Schwerelosigkeit packte mich, es machte Miene Knie weich. Es war wie Fallen.
Nein, nicht nur wie fallen.
Ich fiel. Doch ich spürte es erst, als meine Knie unsanft auf dem Boden aufschlugen.
Schlagartig öffnete ich die Augen.
Zumindest versuchte ich es. Doch meine Lieder fühlten sich an, wie mit Blei bestrichen. So das es kaum mehr als zwei Schlitze waren.
„Was..?" könnte ich nur noch murmeln, bevor mein Körper meinen Knien folgte.
Sofort näherten sich mehrere Schuhpaare, die ich nur aus dem Augenwinkel sah, doch kaum hören konnte.
Was bei Rah war hier los?
Ein einzelnes Gesicht schon sich vor meines. Louis schoss es mir durch den Kopf.
Diesmal war es an ihr, mir über das Gesicht zu streichen.
„Es tut mir leid." ich versuchte ihre Hand zu ergreifen, doch meine Kraft reichte kaum noch, um meine Augen offen zu halten.
Deshalb war das letzte was ich sah, ihre Augen. Erstrahlend in unglaublichem Blau.
Als meine Sicht schwarz würde, begannen auch meine Gedanken nur noch langsam zu wabern. Dennoch begriff ich, dass man mich betrogen hatte. Jemand hätte mich betäubt.
Nur womit und wer?
Bruce Umarmung, sie war untypisch für ihn gewesen. Sie war.....zu vorhanden.
Er war der Verräter. Mein neuer Feind. Er war es schon immer gewesen, warum hatte ich das früher nicht erkannt? Tausende Mal hatte er den JOKER GECHLAGEN UND DENNOCH WAR ER NOCH AM Leben gewesen. Was ihm erst die Chance gab. Louise von mir weg zu nehmen.
Und ich hatte Louis nicht vor ihm retten können.
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Ja, ich bin wieder da.
Und gleich wieder weg.
Ich brauch halt immer etwas, kennt mich ja😅
Trotzdem wie findet ihr das Kapitel?
Ist es sehr schlimm oder gehst schon wieder?
4700 Wörter
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