36. Von Kampfstrategien und der Wahrheit
Der typische Gothamregen prasselte auf mich hernieder. Heute passte er perfekt zu meiner Laune. Betrübt und niedergeschlagen, mürrisch. Alles so wie immer.
Nachdem die Besprechung in der kleinen Küche vorbei war, breitete sich Ein ungutes Gefühl in mir aus, wie die Fäulnis in einem Apfel. Ich brauchte dringend frische Luft und wollte nachdenken.
Klar ich hatte selbst schon getötet. Und bei meiner Waffe, nicht wenige. Aber nie grundlos. Ich hatte immer gewusst, welche Verbrechen sie begangen hatte und welche Gerichte sie vergessen ließen. Kein Unschuldiger war je durch eine meiner Kugeln gestorben. Nur andere Mörder.
Doch das hier war anders. Die Fabrikarbeiter gehörten zu den normalen Bürgern. Zu der unteren Klasse der Gesellschaft. Es waren Menschen die in einem Machtspiel der Reichen umhergereicht wurden, als wäre ihr Leben nichts wert.
Auch ich gehörte eine Zeit lang zu Ihnen. Länger als mir lieb war und nur durch Hilfe von Bruce entkam ich diesem Leben und damit den schmutzigen Straßen Gothams.
Und jetzt wollte sie eben solche Leute töten? Weil sie für einen Diktator arbeiteten, der Ihnen ein nicht mal eine Wahl ließ.
Es war so ungerecht. So typisch das Leben. Die armen leideten, während die Reichen davon profitierten. Eine Tatsache die ich noch nie akzeptieren konnte.
Ich musste nachdenken. Konnte ich eine Organisation unterstützen, die das Leben Unschuldiger in Kauf nahm.
Es müsste doch einen anderen Weg geben. Irgendeinen. Irgendetwas, dass selbst der Underground übersehen hatte.
Also stieg ich jede Stufe des Gebäudes hoch. Bis unter den Alten Dachstieg und von dort aus, durch eine Luke direkt auf das Dach.
Und nun stand ich hier, in der Kälte. Von nichts umgeben, außer Regen und Wind.
Obwohl es mittlerweile mindestens 11:00 war, verfinsterten die Wolken den Himmel so sehr, dass alles in ein dunkles Licht getaucht wurde.
Typisch Gotham. Tag täglich Scheiß Wetter.
Mein Blick fiel auf die Straße unterhalb des Gebäudes.
Wenige Menschen gingen schnellen Schrittes ihre Wege. Immer geradeaus, alles gleich schnell, den Blick zu Boden gerichtet. Als hätten sie Angst einen falschen Schritt zu machen und dafür bestraft zu werden. Was wahrscheinlich sogar den momentanen Gesetzen entsprach.
Alle gingen sie in dieselbe Richtung oder verschwanden in den Häusern herum, als ob sie geradezu vor dem Gleichschritt in der Ferne fliehen würden.
Wenn möglich wirkte die Stadt durch diesen Anblick noch düstere und grauer als sonst.
Fast schon schwarz.
Ein weiter Luftzug traf meinen Rücken und lies mich leicht frösteln. Gleichzeitig verdrehte ich genervt die Augen.
„Also, was hast du jetzt vor?"
Der kleine Teufel hatte sich doch tatsächlich anschleichen wollen, genau wie sein alter Herr.
Doch auch ich war in der Batcave aufgewachsen und hatte genau wie er eine Ausbildung von Ras Al Ghule persönlich genossen. Ich kannte die kleinen Anzeichen. Und dieser Luftzug kündigte ihn mehr als nur deutlich an.
Seine kleine Gestalt trat aus den Schatten hinter mir vor. Die Kapuze hatte er, genau wie ich, zum Schutz vor dem Regen weit ins Gesicht gezogen. Trotzdem erkannte ich die Enttäuschung über seinen misslungenen Auftritt.
Trotzig oder vielleicht auch gegen die Kälte, verschränkte er die Arme vor dem Oberkörper.
„Was denkst du denn, was ich vor habe?"
„Naja, auf jeden Fall wirst du nicht hierbleiben. Du willst irgendwas Dummes tun. Vielleicht ja einen Alleingang gegen Superman. Nur du und dein Katana gegen den Mann aus Stahl."
Irgendwie gluckerte in mir eine Art Trailer für einen mit Action geladenen Superheldenstreifen hoch, in dem Damian den Protagonisten spielte und Clark den Schurken.
Doch ein genervtes Seufzen und ein Augenrollen seitens Jüngeren, machte mir klar, dass nicht mal er so unbedacht handelte.
Schade eigentlich, wäre ein super Streifen geworden .
"Ich muss herausfinden, ob es stimmt. Das was Cat erzählt hat."
Zugegeben war ich nicht sonderlich erstaunt über seine Aussage. Damian hasste es nicht alle informationen zu kennen. Wie sein Vater hatte er immer das Bedürfnis alles auss erster Hand zu wissen. Eine Eigenschaft, die auch Tim mit ihnen teilte.
Dennoch hackte ich nach.
„Glaubst du ihr das etwa nicht? Trotz all der offensichtlichen Beweise?"
Ich deutete auf die Straße. Selbst von hier konnte man die Flaggen mit dem S deutlich erkennen und wenn das Geprassel des Regens kurz nachließ sogar die Soldaten hören.
„Ich mein Hallo! Das da untern schreit geradezu nach einer kryptonischer Diktatur!"
Dennoch schüttelte er den Kopf.
"Nein, ich kann einfach nicht. Er kann nicht so böse geworden sein. Nicht er."
Wir beide wussten, dass er selbst nicht daran glaubte. Selbst hatten wir oft genug gesehen, wie aus den besten Menschen das schlimmste werden konnte. Dazu mussten sie nur alles verlieren.
Und gleichzeitig konnte ich es verstehen. Ich selbst hatte Clark schon immer als einen Arsch gesehen. Immer von oben herab, immer der Ritter mit der weißen Weste. Paaaah ein Heuchler. Allerdings meinte ich das vor allem durch Bizzaro und Conner. Zwei Jungen, die genetisch seine Söhne waren und doch hatte er sie immer wie Dreck behandelt.
Damian kannte ihn jedoch nur von der freundlichen Seite. Die Seite, die der beste Freund seines Vaters war.
(John existiert nicht, falls ihr euch das gerade fragt)
"Erwarte nicht zu viel." grummelte ich also nur als Widerworte.
„Ich muss mich einfach selbst davon überzeugen."
Kurz blieb es still. Dann als wollte er sich weiter rechtfertigen:
"Ich meine: Auch der Underground kann falsch liegen. Beide Seiten haben mit Sicherheit Fehler gemacht. Vielleicht, ist gar nicht er der Böse dieser Geschichte. Du selbst weißt doch wie es ist, falsch verstanden zu werden."
Damit lag er falsch. Ich wurde immer noch falsch verstanden. Ein ewiger Fluch, den nur der Tod wirklich verstand.
Dennoch nickte ich und sagte mehr oder weniger einsichtig: „Schon klar, man selbst ist immer der Held seiner eigenen Geschichte."
Mein Einwurf kümmerte ihn dennoch recht wenig.
"Beide Seiten werden Dreck am Stecken haben. Es liegt wohl an uns aufzuräumen und Licht in das Dunkeln zu bringen."
Ich nickte. So sehr ich den kleinen Bastard auch verachtete, in dem Punkt hatte er recht. Es war wie ich zu Cat gesagt hatte. In diesen Zeiten könnte man keinem Vertrauen.
„In Ordnung. Schon kapiert, wir können keinem Vertrauen außer der Familie oder dem Teil, der uns noch nicht einsperren will." Sagte ich mehr ironisch als ernst gemeint. Dabei müsste ich an Barbara denken, und wie sie uns angegangen war, bei unserem letzten Besuch.
„Ich denke, unsere Familie muss eher in uns vertrauen."
Ich verdrehte die Augen.
Verdammter Dramatiker.
„Jaja, schon klar, wir müssen sie retten. Das ist mir auch klar. aber was willst du jetzt genau tun? Alleine losziehen?"
Erneut ein geschüttelter Kopf, wodurch mich nicht nur Tropfen von oben treffen, sondern auch von der Seite.
„Nein. Alleine schaffen wir das nicht." wer hat denn von wir gesprochen, wollte ich schon fast fragen, hielt mich jedoch zurück.
„Wie gesagt, als erstes will ich wissen, ob alles stimmt was Cat erzählt und das aus erster Hand. Danach werde ich mein Erbe einfordern."
„Was genau sollte, dass denn jetzt..." doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Und eben diese verfinsterten sich, alleine bei der Vorstellung.
„Ohhh nein dass wirst du nicht. Du wirst nicht in die Höhle des Löwen spazieren. Du wirst nicht einfach ... in ...Ähh ... keine Ahnung ihr Hauptquartier marschieren und sagen:" Ich verstellte meine Stimme maximal hoch „Ohh hey Clark, also ich wollte dich mal fragen, ob du wirklich so durch geknallt bist, wie alle behaupten! Nur damit ich weiß, ob ich meinem Opi Bescheid sagen soll. Seine Schergen brenne nämlich total darauf ihre Schwerter mal zu benutzen."
Sein Blick würde düster und er verdrehte die Augen.
„Erstens: Bin ich bereits im Stimmbruch und Klinge wesentlich tiefer!"
„Wer's glaubt"
„Und zweitens" unterbricht er mich barsch. „Werde ich nicht einfach darein spazieren."
Das marschieren in der Ferne wurde lauter und rückte unweigerlich näher.
„Ach nein? Was willst du dann tun?"
Ein typisches Wayne Grinsen lag auf seinen Lippen. Dieses eine, was alleine ihm und seinem Vater in Millionärs Gestalt zu gedacht war.
„Bekommst du schon noch mit."
Dann rannte er los.
Flinker als ich reagieren konnte, war er bereits vom Dach gesprungen, so dass ich ihn nicht mehr erkennen konnte.
Schnell rannte ich zur Kante und spähte vorsichtig nach unten. Gerade noch rechtzeitig konnte man erkennen, wie die kleine schwarze Gestalt des Robin sich abrollte, dann ein Stück vorlief und in der mitten auf der Straße stehen blieb. Wie ein weiser alter Mann legte er sein Schwert, seinen Gürtel sowie die restlichen Waffen vor sich auf den Boden. Ebenso wie seine Maske. Nicht mal die Kapuze behielt er gegen den Regen auf.
Dann Schritt er einige Meter weiter und setzte sich im Schneidersitz auf den Asphalt, um zu warten.
Seine Hände lagen gefaltet in seinem Schoß, als würde er lediglich meditieren und nicht auf eine Armee von Supersoldaten warten. Er machte klar, dass er nicht die Bedrohung war.
Er kapitulierte
„verdammter Dramatiker" schrie ich ihm hinterher und meinte ein leises Lächeln auf seinen Lippen zu sehen.
Ein letztes Mal drehte er sich zu mir um und formte mit den Lippen.
„Verschwinde Jason"
Das Gestampfe in der Ferne wurde lauter, so dass ich mir sicher war, die Soldaten bald um die Ecke laufen zu sehen. Hoffentlich taten sie dem Jungen nichts und er würde schaffen, was auch immer er sich hier von erhoffte.
Gerne wäre ich länger geblieben, um mir darin sicher zu sein. Doch die Zeit drängte und würden sie mich entdecken, waren unsere aller Leben in Gefahr.
Ich schenkte ihm einen letzten Blick, bevor ich noch einmal tief durchatmete und durch die Luke wieder verschwand. Ich musste noch einmal mit Selina sprechen.
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Ich schluckte hart. Pillen hatte ich schon immer gehasst. Egal wie gut ihre Wirkungen auch ausfielen. Und diese hatte die Beste. Dennoch Jedes Mal unangenehm.
Einige Sekunden hielt ich die Augen geschlossen, bis das bekannte kribbeln begann.
Zuerst in meinen Fingerspitzen, von dort wanderte es über die Arme in den Oberkörper und in den Bauch.
Bis her normale Gefühle. Doch es hörte nicht auf. Nein, es ging weiter. Berauschend und wunderschön in seiner Weise, begann mein unterer Rücken zu schmerzen. Meine Oberschenkel brannten, meine Knie fühlten sich steif an, und meine Waden, wie nach einem Dauerlauf.
Aber ich fühlte sie.
Mehr noch.
Als selbst mein kleiner Zeh sich anfühlte, als wäre ich gegen einen Tisch getreten, blühte das Glück in mir komplett auf.
Meine Beine. Sie waren zurück.
Zuerst streckte ich meine Füße, kreiste sie in kleinen Bögen, bis ich schließlich die Knie strecken konnte.
Ich beugte mich vor. Versuchte meine Zehen zu berühren. Bewegte meinen Rumpf, den Rücken und ein letztes Mal die Füße.
Dann öffnete ich die Augen.
Langsam und vorsichtig streckte ich einen aus.
Der leichte Druck auf dem Ballen, als ich den Fuß aufsetzte, war Eines der schönsten Gefühle, die ich seit langem gespürt hatte.
Eine Tatsache, die mich gleichzeitig glücklich und traurig stimmte. Glücklich, weil ich nun endlich wieder laufen konnte. Traurig, weil dies von so kurzer Dauer sein würde.
Die Pille, die Andere unglaubliche Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer verschaffte, verschaffte mir etwas viel Besseres. Heilung. Ich wusste nicht genau wie, doch diesem grünen Ding gelang es, meinen Rücken zu Heilen. Nicht für einen unendlichen Zeitraum. Doch immerhin für einige Stunden.
Für genau 3. Also heute bis... ich sah auf die Uhr... bis 1.25
"Können wir los?" Fragte die Gestalt in schwarz hinter mir.
Lawrel Lance, der Singvogel von Central City, lehnte neben mir an ihrem Computer. Den Black Canary Anzug über einen, mittlerweile wieder flachen, Bauch gespannt. Dicht gefolgt von den anderen Frauen, die mich unterstützten. Kate Kane alias Batwoman und Mentorin unseres neuen Robins. Stefanie Brown. Freundin, des verstorbenen Tim Drake, der ebenfalls das Kostüm des Side kicks der Fledermaus getragen hatte. In ihrem Schatten stand ein Mädchen. Dunkler Umhang, dunkel violettes Haar. Einen roten Stein auf der Stirn. Raven alias Tritons Tochter. Neben ihr die Stumme Cassandra, ebenfalls in Schwarz, ihr neues Black Bat Kostüm tragend.
"Ja lasst uns los. "Sagte ich entschlossen und stand komplett auf.
Die anderen wussten bereits, was die Pillen bei mir anrichteten und fragte deshalb nicht weiter nach. Längst hatte sich ihre Euphorie über mein Glück gelegt. Doch ich konnte das keines Wegs von mir behaupten.
Jedes Mal, wenn ich eine dieser wunder Pillen in den Händen hielt, verspürte ich den Drang sie zu schlucken,. Nut um ein weiteres Mal stehen zu können. Das Gefühl der Kontrolle über meinen eigenen Körper zurück zu bekommen.
So wie jetzt gerade. Doch schnell schluckte ich das Grinsen auf meinem Gesicht herunter. Platz wurde für meine übliche neutral und strenge Miene. Und schritt voran.
Wie mir Bruce geraten hatte, informierte ich die Amazonen über das Auftauchen von Diana und wir einigten uns auf einen Tauschhandel. Diana gegen das Lasso der Wahrheit. Der Treffpunkt war der Felsen über dem Eingang der Batcave.
Einer der wenigen Punkte, über die Superman noch keine Kontrolle hatte. Einen Ort an dem seine Schergen keinen Zugriff und keine Befehlsgewalt führten. Ein Ort der noch zum Niemandsland zählte.
Anders Gesagt, ein Ort der ihm egal war.
Man hätte glauben können, dass er sich für den Eingang zum Unterschlupf des Wiederstandes geradezu gerissen hätte. Doch die Wahrheit war, dass er nicht einmal wusste, dass wie immer noch hier hausten. Nach dem großen Gemetzel, war das Wayne Manor und die darunter liegenden Höhlen fast komplett zerstört wurden. Unmöglich bewohnbar. Verseucht durch alle möglichen ausgelaufenen Gifte und Gase. Zumindest dachte das die Außenwelt.
Doch dank Constantine, Zatanna und ein paar anderen Magiern hatte wir es geschafft, einen Tarnzauber um das Gebäude zu legen. Dadurch sah es lediglich zerstört aus, war jedoch so gut wie neu. Das einzige, was wir bei unserem Plan am Anfang des Jahres Tatsächlich hatten durchsetzen können.
Drei Amazonen warteten bereits auf uns, als wir durch den sich teilenden Wasserfall traten. Eine blonde Mittelgroße Frau stand in der Mitte. Die wohl schönste von allen und Wonder Womans Mutter Hyppolyta. Links neben ihr eine große wesentlich jüngere Frau mit langem feuerrotem Haar und einer Miene als hätte sie gerade eine Zitrone verspeist. Ihr Name war Artemis. Ich kannte sie nur flüchtig, doch ich wusste, dass sie, Jason und Bizarro gute Freunde waren. Was mehr über sie Aussagte, als man meinen sollte. Wie die beiden auch, war sie feurig, kriegerisch und emotional. Auch wenn sie es verbergen konnte.
Wenn sie wüsste, dass ein Jason Doppelgänger in unserer Welt herumlief, würde sie ihn ausfindig machen und zur Strecke bringen, egal ob ihre Königin ihr befahl ruhig zu bleiben oder nicht. Sie hatte nun einmal ihren eigenen Kopf, was auch der Grund war, was sie wohl vorallem ihrer Erziehung in der Bana-Mighdall-Sekte zu verdanken hatte.
Die dritte von ihnen war zwar etwas größer als die Königin, jedoch immer noch kleiner als Artemis. Die blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ihr Gesicht trug den gleichen Ausdruck wie meines. Neutral aber ernst. Ich kannte sie nicht.
"Wo ist sie" ohne Umschweifen kam die Königin der Amazonen zur Sache. "Wo ist meine Tochter?"
"Wo ist das Lasso der Wahrheit" fragte ich, anstatt ihr eine Antwort zu geben.
"Legst nicht drauf an, Miststück" spuckte mir die rothaarige Amazone entgegen, bereits im Begriff ihre Axt Misstress zu schwingen. Ja, sie passte eindeutig zu Jason, so heißblütig wie sie war.
Doch Hyppolyta legte eine Hand auf die der jüngeren und befahl ihr damit Einhalt. Woran diese sich auch hielt. "Ihr bekommt es, sobald ich mich überzeugt habe, dass meine Tochter noch lebt."
"Raven" sagte ich nur knapp. Doch meine Freundin verstand. Kurz schloss sie die Augen. Der Vorhang aus Wasser öffnete sich erneut und eine schmale Person mit schwarzen Haaren und goldenen Armreifen schwebte aus dem Tunnel heraus.
Noch immer war ihre Haut blass und ihre Wunden kaum verheilt, als würde ihr ganzer Körper in der Zeit stillstehen. Auch Hyppolyta schien von diesem Ausdruck nicht begeistert doch sie nickte.
"Aella" auch von ihr reichte ein Wort, damit ihre Soldatin spurte. Die Angesprochene zog einen Beutel hinter sich hervor und daraus ein golden schimmerndes Seil. Auf meinen Skeptischen Blick wickelte sie es sich um die Hand und sagte: "Fragt etwas"
"Wie ist dein Name, wie alt bist du und wieso kämpft ihr nicht in diesem Krieg?"
Auf der ersten Frage antwortete sie schnell: "Mein Name ist Aella. Ich wurde zusammen mit den anderen Amazonen erschaffen, doch mein genaues Alter habe ich vergessen." Doch vor der nächsten Frage blieb sie kurz stumm. Doch ein Scherz zuckte ihren Arm empor, was auch sie leicht zusammenzucken ließ. Weshalb ich nicht länger auf eine Antwortet warten musste. "Weil unsere Königin es uns befohlen hat. Nach dem Gemetzel sind wir stark dezimiert, wir können es uns nicht leisten, noch mehr zu verlieren."
Eine Ausweichende Antwort, doch mehr hatte ich ohnehin nicht erwartet. Von Donna hatte ich bereits erfahren, dass die meisten Amazonen weiterkämpfen wollten. Doch Hyppolyta verbot es ihnen, aus Angst weitere Freundinnen und Gefährtinnen zu verlieren. Selbst die verhasste Artemis durfte die sichere Insel nicht mehr verlassen.
"In Ordnung. Also tauschen wir."
Wie zu Befehl traten Raven und Aella vor. Diana schwebte neben der Dunklen Gestalt her, wie ein Luftballon, der an ihr befestigt war. Die beiden Frauen trafen sich in der Mitte. Aella steckte die Hand aus und übergab, das Lasso der Wahrheit, wären Raven Wonder Woman bis zu ihrer Mutter gleiten ließ und sie dort von Artemis aufgefangen wurde.
Hyppolyta nickte mir zu, während auch ich ihr zunickte. Mehr gab es nicht zu sagen. Die Amazonen drehten sich um und verschwanden in einem plötzlich aufsteigenden Nebel.
Er war eindeutig magischer Natur und würde dafür sorgen, dass sie gleich wieder in Themyscira landen würden. Praktisch, da er weder durch Technische Mittel noch durch irgendwelche Metakräfte aufgespürt werden konnte. Unentdeckbar für Superman also.
"Okay lasst uns wieder rein..." begann ich doch weiter kam ich nicht.
Schwarze Gestalten löste sich aus dem verblassenden Nebel. 5 an der Zahl. Alle Maskiert mit denselben schwarzen Masken und alle in den gleichen Anzügen. Nur ihre Waffen waren unterschiedlich, woran man schließen konnte, wer sich darunter befand.
Die Person ganz links und Lawrel am Nächsten trug einen roten Bogen in der Hand sowie einen Köcher mit zu viele Pfeilen zu zählen darin. Eindeutig Roy Haper.
Neben ihm lief eine weitere männliche Gestalt, doch wesentlich kleiner. Auch er trug den schwarzen Armee Parker mit der dunklen Kapuze und der dazugehörigen Maske. Ganz sicher Schussfest, dachte ich mir. Doch weitere Waffen schien er nicht zu benötigen. Dafür schimmerte grünes Haare unter seiner Kapuze hervor. Was es nicht schwer machte Garth darunter zu identifizieren.
Neben ihm lief eine weibliche Gestalt mit perfekten Kurven und einer schwarzen Peitsche an der Seite. Die scharfen Krallen ausgefahren. Ein mehr als überaschender Anblick, was mich stutzen ließ. Doch dieses Gefühl unterdrückte ich schnell. Die anderen Beiden Personen mussten Huntress alias Helena Bertenalli und Batwing alias Thomas Duke sein. Doch sicher war ich mir nicht. Beide trugen einen Gürtel. Eine, wie jeder ihn in der Batcave trug. Wurfsterne, Baterangs, Seile, Messer, Rauchbomben, Peilsender un so weiter. Alles in diesem Gürtel. Genauso einen hatte ich früher auch einmal getragen. Nur nicht in lila und orange, sondern in Gelb, zusammen mit meiner Batgirl Uniform.
"Barbara geh hinter mich." sagte Lawrel, während sie sich vor mich in eine kampfbereite Position stellte. Angriffslustig sah sie die Eindringlinge an. Ich verstand ihre Führsorge zwar, schließlich bedeutet Laufen können nicht gleich kämpfen könne, dennoch drängte ich mich wieder an ihr vorbei. Mit fester Stimme fragte ich unsere Besucher.
"Was wollt ihr?"
Beschwichtigend hob die Gestalt, unter deren Kapuze ich Arsenal vermutete die Hände. "Nur reden. Keinen Ärger."
Dennoch funkelte ich die schwarzen Gestalten vor mir wütend an. "Bleibt kampfbereit"
Meine Gefährtinnen blieben also in ihrer üblichen Grundstellung. Nicht eine verlor nach Roys losen Versprechen ihre Haltung. Resigniert ließ der junge Bogenschütze daraufhin die Schultern sinken.
"Dann halt nicht" sagte er und wollte gerade seinen Bogen spannen. Als die Frau neben ihm, genau wie Hippolyta gerade bei Artemis, ihre Hand auf seine Waffe legte. Er senkte seinen Bogen wider. "Wir wollten doch nicht kämpfen."
Die Stimme der Frau war tiefer als meine. Gerade zu beruhigend. Katzenartig. Genau das, was man bei ihrem Spitznamen erwartete. "Cat!?" So wie auch die Amazonen war sie nach dem Gemetzel geflohen, hatte mich und die Andren im Stich gelassen. "Ich dachte du wolltest raus aus der ganzen Sache. Bist nach Europa geflohen oder so!"
Die Frau nickte mir zu. Und als sie die Kapuze abnahm, kam ihr kurzes braunes Haar, ihre stups Nase und das freche Grinsen zum Ausdruck. "Ich habe es mir wohl anders überlegt" überheblich pullte sie den nicht vorhanden Dreck aus ihren eiserenen Krallen. Sie blitzten im Mondlicht auf, was ihre ganze Erscheinung noch etwas Katzenartiger erschienen ließ.
"Hörte ihr wollt einen Deal mit den Amazonen abschließen. Da musste ich natürlich mal vorbei schauen." schnurrte sie und kam ein paar Schritte auf mich zu. "Außerdem ist Italien echt langweilig um diese Jahreszeit"
Neugierde glänzte in ihren Augen auf. Was mir klar machte, dass sie nicht wirklich deshalb gekommen war, jedoch darauf brannte unsere Pläne zu erfahren.
"Nein willst du nicht." Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Warum bist du wirklich zurückgekehrt?"
Ihr tükisches Grinsen verschwand nun wieder und machte Platz für eine eher neutrale Maske. "Die Wahrheit ist, dass ich nie weg war." Natürlich bemerkte sie das leichte Unglauben in meiner Miene, weshalb sie weiterführte. "Ja ich weiß. Sieht mir nicht ähnlich, was? Aber glaub es mir. Ich bin geblieben. Ich wollte nur nicht länger auf der Abschussliste stehen".
"Und deshalb frage ich erneut: Warum?" noch immer konnte ich sie nur anstarren. Die ganze Zeit über, in der ich gedacht hatte, sie wäre wie ein feiges Huhn weggelaufen, hatte sie sich in Wahrheit beim Underground versteckt. Hatte ihnen vielleicht sogar geholfen sich zu formatieren. Ich wusste nicht, ob ich stolz, wütend und enttäuscht sein sollte. Also blieb ich lieber erstmal misstrauisch.
"Die Menschen brauchen Hilfe Barbara. Die Menschen die ihr scheinbar vergessen habt, bei euren ewigen Kriegsspielen."
"Wir haben sie nicht vergessen. Wir kämpfen schließlich für sie."
"Doch was bringt das, wenn sie am Ende alle tot sind?" sie schrie mich beinahe an. "Sie brauchen jetzt in diesem Moment Unterstützung. Doch alleine schaffen wir das nicht."
„Mit andren Worten. Ihr braucht unsere Hilfe" ein mürrischen Knurren ging von ihr aus. Doch dann überwahnt sie sich und nickte knapp.
„Glaub mir war nicht meine Idee und auch nicht mein Wille. Aber ich wurde überstimmt." Ich runzelte die Augenbrauen. „Wessen Idee war es dann?"
Sie nickte in Richtung Wasserfall, bei dem nun eine Sechste Person stand. „Hey Barbs" Die Gestalt mit dem roten Helm auf dem Kopf hob die Hand. „Lang nicht gesehen."
Noch ungläubiger als vorher trrte ich Selna an. „Wie kannst du ich mur vertrauen?"
„Kann ich nicht. Aber sein Plan war besser als meiner und es ermöglicht uns die Fabriken lahm zu legen ohne Unschuldige zu verletzen." „Oder unschuldig Leute abzuknallen, DIE DIR NICHT GETAN HABEN!" Schrie er von seiner Position mir entgegen. Als hätte er noch nie auf jemanden geschossen.
Bei seinen Worten sah ich ihn nur stumm an. Dann grinste ich kurz und sagte: „Eine hässliche Visage mehr oder weniger, stört jetzt auch nicht mehr"
„Wow, Selina hatte recht. Du hast dich verändert. Und das niht zum guten" murmelte er in seine Maske hinein. JA, sie hatte Recht. Ich hatte mich verändert. Doch ob das wirklich etwas schlechtes war. Keine Ahnung. Klar ich war hart, emotionslos und berechnender geworden. Töten für sein oder anderer Leben erschien mir nichts schlimmes mehr. Ch hatte überleben gelernt. Das war alles. Ich hatte mich verändert, weil ich es musste.
Ich konnte nicht anders und starrte ihn weiterhin an. Ihn zusehen, dass wr ein Schritt zurück. Bei weitem nicht so schlimm wie Dick oder Bruce in die Augen zu sehen. Dennoch schrecklich.
„mhh" Roy räusperte sich, um die Aufmerksamkeit wieder auf ihr Vorhaben zu richten. „Ja, also mit unserem Vorhaben können wir ihn auf jeden Fall stark Schwächen. Vielleicht sogar dauerhaft Schaden."
„Warum sollten wir euch helfen?" trotz der Maske sah ich wie sich der Umriss seiner Augenbrauen hob. „Ich sehe noch keine Anreitz. Ich meine ich könnte meine Leute verlieren, nur weil ein Typ, der sich als Redhood ausgibt eine Idee hatte."
„Die Idee stammt von..." doch ich unterbrach den Typen unter dem roten Helm. „Ohne einen Beweis werde ich gar nichts tun."
„Selbst, wenn er nicht wirklich Jason ist" schaltete sich Selina in unsere Diskussion ein. „Haben wir das selbe Ziel. Superman zu Fall bringen. Was danach folgt ist erstmal egal. Und auch bei den Mitteln dürfen wir nicht länger Wählerisch sein. Wir müssen handeln Barbara, bevor er uns alle erwischt."
Noch immer starte ich die Katzen ähnliche Gestalt aus trotzigen Augen an. Noch längst nicht überzeugt von ihren Worten. Ich blieb also stumm.
„Zusammen könnten wir es schaffen. Wir könnten ihn endgültig besiegen. Und das ohne Unschuldigen etwas zu tun. Ohne euch, werden unschuldige sterben"
Noch immer starrte ich nur in Cats Augen.
Verzweiflung drang langsam aus ihnen heraus. Dann seuftze sie. Richtete den Blick nieder und schüttelte den Kopf, als hätte sie mehr von mir erwartet.
„Okay gut. Hör zu, ich wollte diesen Trumpf eigentlich nicht ausspielen, aber du lässt mir keine Wahl."
Sie bewegte ihre schlanke Hand in den kleine Rucksack auf ihrem Rücken.
Früher einmal hatte sie darin Diamanten und anderes Raubgut verstaut, doch heute befand sich etwas unscheinbareres darin. Sie fischte das schwarze Ding hervor und lies es an einem kleinen silbernen Ring vor unseren Augen baumeln.
„Wenn du und deine Leute uns helfen, bekommst du ihn wieder."
„Woher..."diesen Stick kannte ich und er war es wert. Sowas von. Ich hatte vieles erwartet, doch den Stick.
Nein....das garantiert nicht. Er war verschwunden. Olli hatte doch dafür gesorgt.
Er selbst hatte es mir in seinen letzten Minuten gesagt. Wie also war diese verdammte Straßenkatze an diesen Stick gelangt.
„Nein, das ist unmöglich. Olli hat ihn zerstört." stammelte ich vor mir her.
Meine zittrige Hand wollte nach dem schwarzen Stick greifen, doch die Tragende entzog ihn meinem Blickfeld, bevor ich ihn nehmen konnte.
„Also hilfst du uns." kam es ungeduldig von Cat.
„Ja."
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Hey ihr.
Ich weiß ist schon wieder etwas her und so. Aber jetzt ist ja ein weiteres Kapitel da. Ich hoffe es gefällt euch.
Ach ja und ein frohes neues Jahr. Ich hoffe ihr hattet einen guten Rutsch.
Und was ich nebenbei noch fragen wollte: Kennt einer von euch gute SPN Storys, die nichts mit Destiel (also nicht Hauptstory) zu tun haben und keinen One Charakter enthalten.
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