
Kapitel 11 - Celestine
Am nächsten Morgen hämmerte jemand an meiner Zimmertür.
„Moment!" Ich wusch mir das Gesicht und öffnete die Tür. Raphael stand dort.
„Seit wann klopfst du an Raphael?"fragte ich ihn verschlafen. Er zuckte mit den Schultern.
„Ich wollte fragen ob du mit mir ausreiten möchtest." Ich schaute ihn misstrauisch an.
„Ist Mutter damit einverstanden?" Er wich meiner Frage aus.
„Möchtest du oder nicht?" Ich nickte.
„Okay aber ich muss mich kurz umziehen. Bin in fünf Minuten wieder da." Erst da schaute ich ihm in die grünen Augen. Moment mal! Sein Blick war so kalt und distanziert wie ich es noch nie bei ihm erlebt hatte, denn sonst war sein Blick immer so warm und freundlich.
„Beeil dich Celestine!" Dann schloss er die Tür. Ich zog mir meine Trainingskleidung an und nahm meinen Waffengürtel und stecke dort das Schwert hinein. Ich zog mir noch einen schwarz schimmernden Mantel über und ging zu Raphael. Wir gingen schweigend zu unseren Pferden und ich sah aus den Augenwinkeln, dass wir von Patricia verfolgt wurden doch ich ließ mir nichts anmerken. Raphael stieg elegant auf sein Pferd, doch ich stellte mich nicht ganz so geschickt an wie er und er musste mich aufs Pferd ziehen. Wir ritten aus dem Königreich raus und er führte mich in einen Wald.
„Raphael? Was machen wir hier?" Kurz trat ein gequälter Ausdruck in seine Augen.
„Können wir jetzt zurückgehen? Raphael! Ich möchte nach Hause!"
„Nein! Du wirst jetzt nicht mehr so schnell nach Hause kommen!" sagte eine Tiefe Stimme hinter uns und plötzlich spürte ich wie etwas spitzes in meinem Rücken stach. Ich drehte den Kopf in die Richtung der Stimme und hinter mir war ein in schwarz gekleideter Mann, der dem Mann, den ich umgebracht hatte zum Verwechseln ähnlich sah. Raphael ritt näher an mich ran, nahm meine Zügel und gab sie dem Unbekannten.
„Danke mein lieber Raphael!" Ich blickte meinen Bruder entsetzt an.
„Warum?" brachte ich nur heraus.
„Warum?" höhnte der Mann.
„Denkst du wirklich es wäre Zufall, dass der Königssohn von Tvenya als einziger überlebt?"Er lachte und seine Stimme ließ mich erschauern.
„Was hast du mit Raphael getan?" schrie ich ihn an.
„Ach, nichts!" Die Spitze des Schwertes stach tiefer und schmerzvoller in meinen Rücken.
„Noch ein Wort, Kleine, und du bist tot!" Ich schaute zu Raphael, doch er zuckte nicht einmal mit der Wimper. Der Mann nutzte diesen Augenblick und hielt mir ein Feuchtes Stück Stoff vor die Nase und ich atmete den muffigen Duft ein. Dann wurde ich so müde und mir wurde schwarz vor Augen.
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