Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

40- Flieh, du Narr.

 ➴♚➶

Heute

          Die Tatsache, dass ich auf meinem Weg hinaus in den Garten sah, wie Sebastian sich mit Ker stritt, ließ mich an der Glaubhaftigkeit meiner Fenster-Geschichte zweifeln. Ich hörte nur die Worte ‚Jetzt muss ich weiter für dich lügen' und duckte mich hastig durch den nächsten Torbogen hindurch, um einer möglichen Konfrontation mit dem Hauptmann zu entgehen.
Armer Ker.

Und armer Sebastian. Es war schon verwunderlich, dass er Ker in dieser Sache in Schutz nahm.

Die Bäume hatten inzwischen ihr letztes Laub abgeworfen und die Herbstblumen zogen sich ebenfalls in die Erde zurück. Zu dieser Jahreszeit sah der Garten aus, als wäre er aus einem Sagenbuch über Hexen und Walddämonen entsprungen. Jedes Leben hatte den grauen Farben des Winters Platz gemacht.

Dara Sarei saß auf einer marmornen Bank zwischen zwei blattlosen Eichen und genoss die schwachen Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht. Er trug einen dichteren Wollmantel, dessen dunkelgrüner Stoff bis auf den feuchten Boden reichte und zweifelsohne keine neue Anfertigung für seine zurückgewonnene Stellung als Senator bei Hofe war.
Als er meine Schritte hörte, öffnete er die Augen und kam mit einem freundlichen Lächeln auf die Beine, eine kurze Verbeugung andeutend.
„Möge immer ein Rest Himmel unter Euch sein, Eure Majestät."

Es war fast, als wäre er nie fort gewesen und in den vergangenen Tagen hatte sich jeder hier schneller wieder an ihn gewöhnt, als ich auch nur ein Wort der Warnung äußern konnte.
Höflich bot er mir den Arm an und führte mich zwischen den Eichen hindurch in Richtung des königlichen Friedhofes.
„Findest du nicht auch, dass der Garten dem Palast erst seine wahre Pracht verleiht? Deine Eltern hätten es hier geliebt. Selbst zu dieser Jahreszeit."

Der Erwähnung meiner Eltern versetzte mir einen Stich und ich biss mir auf die Zunge. Ich dachte zu selten an sie, hatte sie nie so gekannt wie er, der mit meinem Vater aufgewachsen und in ein anderes Land gezogen war. Hin und wieder vergaß ich, dass andere Menschen vollständige Familien hatten. Constantin hatte niemanden mehr und viele der Höflinge wurden alleine an den Palast gebeten. Aber wenn ich Sebastian bis spät in den Abend arbeiten sah, fühlte ich mich schlecht und schuldig. Und manchmal- nur sehr sehr selten- bereute ich ebenfalls, dass ich den Senator nicht mehr meinen Onkel nannte.
„Auch wenn ich Eure botanische Liebe verstehe, ist das nicht ganz der Grund, warum ich für Euch die Palasttüren geöffnet habe", lächelte ich halbherzig, „Haben Eure Spione etwas herausgefunden?"

Dara Sarei hüstelte vielsagend.
„Deine Geduld lässt zu wünschen übrig, Dinah. Man würde von einer Dame mehr erwarten. Ganz besonders von einer Dame, die vermutlich die Königin dieses Zirkels bleiben wird."

„Ich werde nicht bleiben", widersprach ich müde. Er brauchte überhaupt nicht so tun, als stünde das zur Diskussion. Er konnte seine Pläne und Intrigen mit jemand anderem schmieden.

„Natürlich nicht", schüttelte Dara Sarei den Kopf, aber ich wurde den Eindruck nicht los, er mache sich über mich lustig, „Dann wiederum ist der Bruder des Königs nicht mehr hier, um mit ihm fortzulaufen, also..."

Sarkasmus. Ich würdigte diesen Kommentar nicht einmal eines genervten Blickes.
„Meine nicht-vorhandene Geduld läuft aus, Onkel."

Er lachte leise, mehr eine Vibration in einem Körper und das unregelmäßige Heben seiner Schultern, ehe er mir das Gatter zum Palastfriedhof öffnete und mich hinein begleitete.
„Ich unterstelle dir keine Affäre", erklärte er und führte mich zu Caridads wohl gepflegtem Grab hinüber, „Ich habe gehört, dass du geschworen hast seine mysteriösen Todesumstände zu klären. Meine... Freunde aus der Küche haben den interessantesten Klatsch."

Meine Aufmerksamkeit hob den Kopf wie ein gerufener Hund. Also doch. Hoffentlich war das die Gefahr wert, die er hier im Palast darstellte.

Senator Dara Sarei ließ sich Zeit, seine Worte weise abwägend.
„Vor ein bisschen mehr als einem halben Jahr klopfte es mitten in der Nacht an dem Bediensteten-Eingang des Palasts. Ein Küchenmädchen und ein Diener öffneten einer... sagen wir beunruhigend aussehenden Person, die ein anderer Diener später als bekannten Auftragsmörder des Palasts identifiziert."

Ich runzelte die Stirn. Uhh, wie hießen die zwei Typen noch mal? Es war kein zu gut gehütetes Geheimnis, dass jeder Palast unter dem Primus Verbindungen zu verschiedenen Auftragsmördern hatte. Sogar ich kannte ihre Gesichter und jeder im Palast genauso, weswegen es umso merkwürdiger war, dass...
„Warum hat er nicht einen der Geheimgänge benutzt? Warum würde er riskieren, dass die Angestellten tratschen?"
Oder jemand Rückschlüsse über den Auftraggeber schloss und später Rache schwören würde?

„Gut aufgepasst. Ja, genau: Warum?" Dara Sarei fuhr sich mit den Fingern über seinen Bart- ein Zeichen, dass er selbst keine Antwort hatte. Eine der Hauptaufgaben der Auftragsmörder war ihre praktische Unsichtbarkeit. Ein Attentäter, der bemerkt wurde, hatte entweder die Information erhalten, dass er gesehen werden solle oder aber, dass es keinen Unterschied mache, ob er gesehen werden würde.

In Gedanken versunken starrte ich Caridads Grab an. Um uns herum hatte sich eine beinahe greifbare Stille ausgebreitet.
„Weißt du, wer den Auftragsmörder in den Palast gebeten hat?"

„Nein. Als der Mann zur Küche zurückkehrte, fragte er nach einem Glas Wasser oder etwas... Stärkerem-..."

„Um ein Gift anzurühren?" Die Erinnerung an jenen verhängnisvollen Abend legte sich wie ein eisiges Tuch um meine Brust. Auch diesen Attentäter hatten wir niemals gefasst.

„Um sein schlechtes Gewissen zu ertränken. Der Küchenmagd, die ihm die Tür geöffnet hatte, vertraute er nach einigen Gläsern an, dass er den Auftrag erhalten hatte einen gewissen Dade zu beseitigen."

Ich spürte Dara Sareis prüfenden Blick auf mir, als er versuchte abzuschätzen, ob mir dieser Name etwas sagte. Und obwohl ich alles daransetzte, die Kontrolle zu bewahren, bohrten sich meine Fingernägel in meine Handflächen.

Caridad.

Jemand hatte Caridad ermorden wollen? Aber warum?

Winzige Schnipsel an Informationen flatterten durch meinen Kopf. Er war mit Pfeilen aus dem königlichen Haus erschossen worden. Der Grund warum wir ursprünglich angenommen hatten, dass es sich bei seinem Mörder um den Auftragsmörder für Constantin handle. Aber seit dem letzten Brief war das eher unwahrscheinlich. Jemand aus dem Palast hatte ihn erschießen lassen. Und jemand anderes war zu dem Schluss gekommen, dass das Constantin gewesen sein musste.
Mir wurde unwillkürlich schlecht.

Zumindest den Gedanken las Dara Sarei mir von der Stirn ab.
„Wir sollten den König befragen, ob er mit diesem Namen etwas anfangen kann. Vielleicht führt uns diese Person zu unserem Attentäter."
Zweifelsohne hatte er bereits jemanden losgeschickt den Attentäter zu finden und würde in wenigen Tagen ebenfalls wissen, dass wir von Caridad sprachen. Doch für jetzt wollte ich meinen kleinen Vorsprung behalten.

„Jemand könnte auch in Constantins Namen den Auftrag gegeben haben", widersprach ich halbherzig. Aber vor einem halben Jahr hatte es nur noch eine einzige Person im Palast gegeben, die Caridads Kindernamen kannte. Aber Constantin würde niemals... er hätte niemals... es machte einfach keinen Sinn. Meine Mitte krampfte sich zusammen. Konnte ich mich wirklich so sehr in ihm geirrt haben?

Er hatte so oft ähnliche Drohungen ausgesprochen, dass ich sie inzwischen gar nicht mehr ernst nahm. Doch was hatten Cladina, Ker und so viele anderen Bediensteten erzählt? ‚...Wutanfälle...' ‚Man hielt es kaum mit ihm aus...' ‚...wir trauten uns nicht, ihn zu fragen...'

‚Ihr schickt Eure Auftragsmörder- ich schicke meine.'
Ich stürzte zum Gatter des Friedhofs zurück und übergab mich auf die andere Seite. Verrat und Angst ließen mich für mehrere Minuten würgen und mein Frühstück widergeben. Als ich fertig war, fing ich Dara Sareis mitleidigen Blick auf. Aber mit meinem Essen hatte mich auch die Verpflichtung verlassen, etwas zu fühlen. Ich musste handeln. Und zwar schnell.
„Du wirst von hier verschwinden", verkündete ich ihm direkt ins Gesicht.

Der ältere Mann lächelte gequält, vielleicht sogar ein wenig gekränkt. Geduldig faltete er die Hände vor seinem Oberkörper.
„Werde ich nicht."

„Das war keine Bitte", setzte ich an, doch er ließ sich nicht erschüttern.

„Du kannst mich nicht mehr zwingen. Ich weiß, warum du mich damals hast verbannen lassen, aber ich bin mir sicher, dass der König dieses Mal eine Erklärung fordern wird. Und ich hoffe, dass deine Loyalitäten sich noch nicht so weit geändert haben, dass du-..."

„...die Wahrheit sagen würdest?", fiel ich ihm ins Wort, „Nun, in dem Fall muss ich dich enttäuschen. Aber tatsächlich will ich nicht, dass du verschwindest, weil ich weiß, wozu du fähig bist, sondern weil ich dein Leben retten will, Onkel. Pack deine restlichen Leute ein und geh heim nach Kesh."
Die Worte verließen mich wie alte Freunde und ich blieb schaudernd zurück. Diese Stadt würde bald kein Ort mehr sein, an dem er sich aufhalten wollte und jeder Vorsprung, den ich ihm geben konnte, war eine Gnade meinerseits.

Dara Sarei runzelte die Stirn. Er öffnete zweimal den Mund, als wolle er etwas fragen- als habe er Einwände, doch er überlegte es sich jedes Mal anders. Schließlich sagte er: „Kesh ist auch deine Heimat. Dein Vater hätte gewollt, dass du sie einmal in deinem Leben sehen würdest."

Meiner kalten Entschlossenheit zum Trotz prickelten mir die Tränen hinter den Lidern. Ich hatte schon immer die Welt sehen wollen. Dieses Paradies, von dem er und mein Onkel geschwärmt hatten. Den Ort sehen, der meine Mutter besser kannte, als ich. Aber ich konnte dieser Einladung nicht folgen.
„Ich kann nicht von hier fort. Noch nicht", und mit diesen Worten kehrten alle erstickenden Emotionen zu mir zurück, „Etwas Schreckliches hat sich hier eingenistet und so wie es aussieht, bin ich vielleicht die Einzige, die dieses Rätsel lösen kann."

Wenn er und seine Leute gingen, war ich die letzte Ke-enin in dieser Stadt. Eine ganz neue Art von einsam.

Dara Sarei sah meine Angst und das erste Mal seitdem mein Vater gestorben war, kam er auf mich zu und nahm mich in den Arm, während meine Tränen stumm auf seinen Mantel fielen.
„Du bist eine wahre Königin geworden", murmelte er beruhigend in mein Ohr, die Hände über meinen Rücken fahrend.

Aber ich fühlte mich so viel weniger hochwohlgeboren. So wenig adelig wie noch nie zuvor.
„Ich bin niemand anderes als das Mädchen, dass du jeden Feyentag besucht hast, weil du ihren Vater geliebt hast."

Die Erinnerung ließ ihn lachen und er löste sich wieder von mir. Mit einem behandschuhten Daumen wischte er mir über die Wange.
„Ich habe das Mädchen auch geliebt. Sie hat mir einmal ein Armband geknüpft."
Und als er den Mantel zurückschob, sah ich wieder dieses fürchterlich hässliche, braune Wollarmband.

Natürlich war das mein Werk. Niemand sonst war so ausgesprochen schlecht in Handarbeit wie ich.
Aber warum hatte er es behalten?
„Selbst nachdem ich fortgelaufen bin?"

Seine Hände legten sich auf meine Schultern und drückten mich ein Stück in den Boden, wie jeder andere Vater seinen Sohn behandelt hätte.
„Ganz besonders, nachdem du fortgelaufen bist", er verzog den Mund zu einem eher untypisch spitzbübischen Lächeln, „Zugegeben, ich hätte selbst in meinen Träumen nicht damit gerechnet, aber es hat mich definitiv amüsiert."

Ich stutzte.
„Du hast nicht erwartet, dass ich weglaufen würde?"

Er dachte kurz darüber nach, sichtlich verwirrt über meine Reaktion. Doch schließlich schüttelte er den Kopf.
„Nein, niemals. Meine Informationsquelle war etwas dünn, weil du zuvor meinen einzigen Assassinen wegen Vergewaltigung in die Pessel-Mienen von Keltar geschickt hattest. Und ich war zu dem Zeitpunkt zu sehr mit Senator Menhelles beschäftigt."

Und mit einem Schlag klärte sich auch für mich, warum Caridad ermordet worden war.

 ➴♚➶


"Ich habe gehört Sternchendrücker erfahren schneller, warum Caridad ermordet worden ist."- Dinah. Würde niemals jemanden erpressen :D NIE. 

Fassen wir zusammen, bevor wir weiter machen? 

Wenn Dara Sarei seit dem Vergewaltigungsprozess keinen Assassinen mehr im Palast hatte, heißt das...?

Und wenn sie ihren Onkel von der Insel haben will, hat sie vermutlich Großes vor. Oder Schreckliches :D

Und wer würde Caridads Tod wohl rächen wollen?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro