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25- Sex und Monster.

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2 Jahre, 6 Monat und 21 Tage vorher

          Ich fand ihn auf dem Dach, das Gesicht den Sonnenstrahlen entgegengestreckt, als wäre ihre verführerische Wärme nicht tödlich. Zweifelsohne hörte er meine eher umständlichen Versuche, über das Balkongeländer zu ihm zu klettern, doch er öffnete nicht einmal ein Auge.

Er trug weder Krone noch eine Weste. Sein Hemd war nicht vollständig zugeknöpft und seine Hände waren entspannt in den Hosentaschen vergraben. In diesem Aufzug hätte er jeder Bürger dieser Stadt sein können, den man in seinem Wohnzimmer überraschte. Aber allein die Art wie er die Schultern zurückrollte und Platz in dieser Welt einnahm... es war nicht wegzudiskutieren. Man sah es ihm an. Krone hin oder her.

Falls er mich mit seiner unbeeindruckten Masche allerdings loswerden wollte, würde ich ihn überraschen. Alle suchten seit dem Frühstück nach ihm. Sein Verschwinden hatte sogar irgendwann die Runde unter den Dienern gemacht, bis einer von ihnen mich ansprach, ob ich noch einen Ort wüsste, wo er sich aufhalten könne.

Seine Pause war hiermit vorbei.

Ich schob sein Bein zur Seite, um mich neben ihn auf das Fensterbrett zu quetschen, und wandte mich der Aussicht zu.
„Hat es einen besonderen Grund, warum niemand weiß, wo sich der König von Clevem aufhält?"

Beim Klang meiner Stimme verzog er das Gesicht, als kratze jemand mit Fingernägeln über eine Tafel.
„Sonst würde es überhaupt keinen Sinn machen, dass ich mich verstecke."

Ich warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er hatte dichte Wimpern, die über hohen Wangenknochen ruhten. Sie flatterten kurz, als spüre er, wie ich ihn beobachtete. Er sah nicht direkt angespannt aus, doch ich wusste inzwischen, dass sein Eindruck trog. Er leitete seinen ständig simmernden Ärger in einen stetigen Fluss aus Sarkasmus und verletzenden Kommentaren um, den es zu überwinden galt, wenn man sich ernsthaft mit ihm unterhalten wollte.
„Und mit wem spielst du Verstecken?"

Er verschränkte die Arme als letzte Bemühung mich non-verbal zu vertreiben. Er hätte es so viel einfacher, wenn ich nur ein bisschen schüchterner geblieben wäre. Schließlich ließ er sich doch zu einer Antwort herab. Er hatte ja nicht wirklich eine Wahl.
„Dem gesamten Senatorenstab."

Aha. Ich unterdrückte ein Lächeln und schob eine braune Strähne hinter mein Ohr.
„Wegen der Gleiter-Konstrukteur- Debatte?"

Ich hatte ihn heute Morgen mit dem Senat streiten gehört.

Jeder hatte ihn heute Morgen mit dem Senat streiten gehört.

Er schnaubte und öffnete die Augen, um den Horizont vorwurfsvoll anzustarren. Vielleicht überlegte er auch, ob er als König dazu in der Lage war einen ganzen Senat über den Rand zu werfen. Ehefrau inklusive.

„Ich sollte sie alle über Clevems Rand werfen lassen. Mal sehen ob einer der Pilotboten sie auffängt", er verzog das Gesicht in eine begeisterte Maske, doch keine echten Gefühle steckten dahinter und so kehrte er zu seiner verärgerten Miene zurück, „Niemand auf diesem Zirkel könnte laut genug schreien, um in die Schädel der Senatoren zu bekommen, dass-..."

„Ich habe mit ihnen geredet und sie haben nachgegeben. Sie werden den Gildenvorsitz von den Arbeitern selbst bestimmen lassen, so lange die Qualität der Gleiter und die Sicherheit unserer Pilotboten nicht gefährdet ist", unterbrach ich ihn, bevor er sich wieder in Rage redete.

Sein Mund klappte geräuschvoll zu und er drehte sich zu mir um. Die Augenbrauen erhoben, musterte er mich. Es war nichts anderes als Politik gewesen. Nichts, was er nicht auch hätte bewerkstelligen können, wenn er nur ein einziges Mal sein Temperament im Griff hätte. Jetzt aber, entlockte mir seine Verblüffung ein selbstzufriedenes Grinsen, das er zu ignorieren suchte, indem er sich wieder der Aussicht zuwandte.

Schweigend saßen wir nebeneinander, während ich den Triumph genoss. Es war wirklich nicht so schwer gewesen. Dara Sarei hatte dabei geholfen. Manche Wände ließen sich aber einfach besser mit Werkzeug einreißen, als mit dem Kopf und schierer Willenskraft. Auch wenn er es Tag für Tag neu versuchte.

„Ich wusste, dass du clever bist", sagte er schließlich, die Beine wieder ausstreckend, „Schlau und bezaubernd schön. Ich sollte dich mit auf andere Zirkel nehmen. König Romry wird umkommen vor Neid."

Er... was? Er machte sich über mich lustig.
Das breite Grinsen wurde von einer Welle absoluter Hitze ertränkt, die über mein Gesicht hinweg spülte. Er hatte glücklicherweise die Augen wieder geschlossen, doch das Zucken seiner Mundwinkel verriet mir, dass er genau wusste, was er tat. Er war fürchterlich.
„Lass das nicht deine Mätressen hören", versuchte ich schließlich, die Stille zu füllen, doch anstatt einem neckenden Ton, klang ich beinahe atemlos.

Er öffnete ein Auge. Schalk blitzte hinter dem Grün.
„Meine Mätressen? Sag, bist du etwa eifersüchtig, Liebling?"

„Nein."
Ich zog eine Grimasse. Er konnte tun und lassen, was und mit wem er wollte. Er war schließlich König dieser Insel.
Der Gedanke gefiel mir nur nicht sonderlich, das war alles.

Irgendwie musste er das allerdings gehört haben, denn er öffnete auch das zweite Auge und wandte sich mir zu. Sein Lächeln wurde tödlich, wie das Zähneblecken eines Raubtiers.
„Für dich wäre es also in Ordnung, wenn ich mir einem der hübschen Theater-Mädchen einen Titel schenken würde, für gewisse... Gefal-..."

„Ich sollte gehen." Mit einem Ruck schoss ich nach oben. Man musste sich ja nicht jeden Blödsinn anhören. Ich wusste, dass er das nur machte, um mich zu ködern. Unter meine Haut zu kommen. Doch es gelang ihm und ich hatte kein Interesse, ihn das wissen zu lassen. Er war ätzend genug an den meisten Tagen. Ihm Macht über mich zu geben, war das Letzte, was ich brauchte.

Er hatte keine Einwände. Mit einem Schulterzucken, als wäre das Gespräch gleich sowieso wieder langweilig geworden, lehnte er sich zurück.

Und so ließ ich ihn sitzen, das Gesicht der Sonne zugewandt, aber mit einem winzigen zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

Mein nächster Weg führte mich zu Dara Sarei, um ihm eine Entwarnung zu geben, dass der König nicht aus Versehen über den Rand unseres Zirkels gewandert war. Eigentlich eine blödsinnige Idee, wenn man darüber nachdachte, dass Constantin eher die gesamte Insel versenken würde, als kampflos den freien Fall anzutreten.

Den Senator fand ich, wo man ihn nicht erwartete. Ich konnte die Stunden nicht zählen, die ich in der Palastkapelle verbracht hatte. Der Feyetägliche Gottesdienst war Pflicht für jeden, der unter dem Dach des regierenden Königs schlief und wurde morgens in einer Karawane schlaftrunkener Höflinge angetreten. Der Architekt dieses wundervollen Gebäudes hatte sicherlich nicht einen Umzug schlurfender Adeliger im Sinn gehabt. Sonst hätte er vielleicht den Weg zu dem kleinen abgelegenen Bauwerk begradigt und sich dieses Trauerspiel erspart. Oder aber die wahre Anmut der Zeremonie ging an mir vorbei, wenn unser einhändiger Priester voranmarschierte und einen Vers nach dem nächsten aus seinen Schriften zitierte.

Das Haus Des selbst war ein wundervoller und berauschend schöner Ort ohne jegliche Wände. Es befand sich auf einer kleinen Klippe nördlich des Hauptgebäudes und abgeschottet von dem Rest der Welt. Links und rechts stürzten sich Riffe hinunter in einen schillernden See. Achtzehn Säulen trugen ein gläsernes Dach, wobei ihre Anzahl ebenfalls Symbol für irgendeine Bedeutung aus Des Wirken war. Oder so. Ich hatte ja keine Ahnung.

Aber wenn die Mittagssonne heiß war und ein kleiner Wind ging, dann zog ich mich gerne hierher zurück und genoss die Ruhe und Kühle, die dieses Haus mit sich brachte. Und anscheinend auch der dunkelhaarige Senator, der mit ernster Miene meinen Ausführungen lauschte und schließlich das Gespräch zu drängenderen Problemen des Landes leitete, statt Constantins merkwürdiger Verhandlungstaktik.

„Wasser ist immer noch ein Problem. Die Leute werden unruhig." Er hatte eine Liste dabei, auf der er Sorgen abhakte. Einen Stift zwischen den Fingern drehend, hatten wir uns nebeneinander auf die rückseitige Treppe des Gotteshauses gesetzt. Constantin hatte mir zwar wieder erlaubt meine volle Gewalt über den Rat auszuüben, doch ich würde nicht noch einmal unvorbereitet angetroffen werden. Wenn sie einen Beschluss wollten, durften sie Entwürfe gestalten. Ich sprach sie manchmal mit Constantin, hin und wieder mit Caridad, aber meistens mit Dara Sarei durch.

„Woher wisst Ihr so viel über die Leute?" Ich klopfte ein imaginäres Staubkorn von meinem Kleid. Die Wasserprobleme und die Dürre waren kein neues Thema. Darüber zu sprechen, während wir auf die glitzernde Oberfläche eines riesigen Salzsees blickten, war beinahe schon schmerzhaft ironisch. Er lag kaum mehr als einen gut geworfenen Stein von der Klippe entfernt, die den Palast über der Hauptstadt Clevems erhob.

„Ich habe meine Spione." Dara Sarei gestattete sich ein leises Lächeln, als er meinen interessierten Seitenblick bemerkte.

„Ihr meint diese kleinen Straßenjungen, denen Ihr vor der Tür zum Gerichtssaal Essen gebt?"

Überrascht zog er eine Augenbraue hoch, doch an seinem wohlwollenden Ausdruck änderte sich nichts. Dara Sareis Gesicht war schmal und hager, aber er sah stets aus, als präsentiere ihm eines seiner Kinder seinen ersten selbstgeschriebenen Brief. Die feinen Falten um seine Augen vertieften sich.
„Ihr habt ein sehr aufmerksames Auge."

Mir rutschte ein Schnauben heraus, das er freundlich ignorierte, während wir uns beide wieder der Liste zuwandten. Ein merkwürdig süßlicher Geruch waberte von dem See zu uns hoch.
„Sehr witzig. Habt Ihr von meinem Missgeschick bei der Kleiderauswahl für den kommenden Sommernachtsball gehört?"

„Ich habe gehört, dass der König so sehr über die schockierten Gesichter Eurer Damen gelacht hat, dass sie fast einen Mediziner für ihn gerufen hätten." Das Sonnenlicht erhellte seine dunklen Augen.

Sommernachtsball feierte im Übrigen nicht das, was man erwarten würde. Es hatte vielmehr damit zu tun, dass unsere orbitalen Zirkel auf ihren Laufbahnen einander näherkamen und sich wieder entfernten. Waren sie nahe, wurden die Überfahrten billiger und einfacher. Das musste gefeiert werden.

In der Erinnerung gefangen zupfte ich Grashalme aus.
„Ich hatte Glück, dass sie es nicht als Attentat auf sein Leben ausgelegt haben. Senator Menhell hängt an meinen Fersen wie ein tollwütiger Jagdhund." Er warf mir zu jeder Zeit biestige Blicke zu, wenn ich dem kleinen Rat beiwohnte.

„Es ist unmöglich, die Geschicke eines Zirkels zu leiten, ohne sich den ein oder anderen Gegner zu schaffen", versuchte er mich zu beruhigen, „Aber das macht es umso wichtiger, dass sie nicht hinter Eure Geheimnisse kommen."

Der Wind um uns herum frischte auf und ich zog meine Stola fester um meine Schultern.
„Ich habe mit niemandem darüber gesprochen", kam ich meinem Bedürfnis nach, mich zu rechtfertigen, „Wenn jemand das Medaillon findet, wird er es nicht zu mir zurückverfolgen können, da bin ich mir sicher."

Der Senator ließ sich Zeit mit seiner Antwort.
„Gut. Es ist nicht abzusehen, was die Leute tun werden, falls sie herausfinden-...", er unterbrach sich, als Schritte auf der Treppe hinter aus hörbar wurden. Wir beide kamen auf die Beine, doch da hatte Constantin schon das Gotteshaus betreten.
„Falls sie was herausfinden?", fragte er gelassen, doch seine Augen auf Dara Sarei waren eisig, wie ein Sprung in kaltes Wasser.

Was...War er mir gefolgt? Was tat er hier oben?
Ich wusste nicht, wohin ich sehen sollte. Ärger undefinierten Ursprungs blubberte in mir hoch und ich verschränkte abwehrend die Arme.

Dara Sarei sah das, sagte jedoch nichts. Er verbeugte sich höflich, unbewegt von der offensichtlichen Abneigung seines Regenten.
„Ich bin mir sicher, ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, Eure Majestät."

Oder was es ihn anging, was andere Leute in ihren privaten Unterhaltungen sprachen. Hatte er nicht irgendwo anders zu sein? Tavernen Dirnen Titel zusprechen oder so?
Ich schluckte trocken die Spannung in der Luft herunter.

„Und ich bin mir sicher, dass es mir nicht gefällt, wie oft Ihr in das Ohr meiner gottgegebenen Frau flüstert", gab Constantin zurück, ohne den Moment zu brechen. Er sah anders aus, als noch auf dem Dach. Entschlossener. Weniger entspannt.

Gottgegeben mein Fuß.
Ich seufzte. Keiner der Beiden würde allzu bald nachgeben und niemand wollte eine halbe Stunde ihrem indirekt-aggressivem Wortgefecht zuhören. Zeit, die Rolle der Königin zurückzurufen.
„Dara Sarei, wenn Ihr uns verzeihen würdet." Geht und rettet Euch.

Der Senator nahm meine lautlos geformte Entschuldigung mit seinem ewig nachsichtigen Lächeln entgegen, verbeugte sich noch einmal vor uns beiden und begann dann den Abstieg den Weg wieder hinunter. Seine schmale Gestalt war bald verschluckt von den hohen Bäumen, die links und rechts den gewundenen Pfad säumten.

Ich sah ihm nicht lange hinterher, sondern wandte mich direkt an Constantin. Zeit für Grenzen. Auch für einen König.
„Ich dachte, wir hätten dieses ganze ‚vertraue ihnen nicht, sie werden dich ausnutzen oder umbringen'- Gerede hinter uns gelassen?"
Als spüre er den Umschwung in der Stimmung, frischte der Wind weiter auf und zog und zerrte an meiner Frisur. Einzelne braune Strähnen lösten sich daraus und ich fürchtete leise um meine Krone.

„Wenn du sie verlierst, kaufe ich dir eine neue", kommentierte Constantin meine zögerlich ausgestreckten Finger, als spräche er über die Farbe meines Kleides, „Und ich müsste so Einiges nicht andauernd wiederholen, wenn du mir ab und zu zuhören würdest."

Natürlich. Ich war diejenige, die nicht zuhörte. Ihm zu erklären, dass Dara Sarei anders war, würde nichts bringen, weswegen ich diesen Teil des Gesprächs einfach überging. Er würde sich nicht umstimmen lassen.
„Warum bist du hierhergekommen? Gibt es sonst niemandem mehr am Palast, den du terrorisieren kannst?"

Falls ich ihn damit traf, zeigte er es nicht.
„Vielleicht hatte ich schon wieder Sehnsucht nach deiner reizenden Gesellschaft?", er zuckte mit den Achseln, „Wir haben unsere Diskussion über Mätressen viel zu frühzeitig beendet, findest du nicht?"

Ich schnalzte mit der Zunge. Fand ich nicht. Und das wusste er auch.
„Du bist der König. Du darfst ins Bett gehen mit wem und wie oft du willst", erwiderte ich unter meinem vollen Maß an Selbstbeherrschung, „Mir könnte es kaum gleichgültiger sein, von dem du dir die nächste Krankheit holst."

„Schockierend", theatralisch griff er sich an die Brust, unfähig auch nur einen einzigen Kommentar an seinem Ego kratzen zu lassen. Doch er sagte nichts mehr und die andauernde Stille um uns herum wurde mir unangenehm.

Ich zupfte an meiner Frisur. Der Wind hatte mehr Strähnen gelöst, als romantisch oder chic war und verwandelte mich ziemlich sicher Schrittweise in eine Vogelscheuche. Und ganz besonders vor Constantin brauchte ich meine tadellose Erscheinung wie eine Rüstung gegen seine Worte.

Ehe ich reagieren konnte, beugte er sich vor und zog eine Nadel aus meinem Haaren, die das gesamte Konstrukt auflöste. Locken fielen über meine Schultern, in meinen Nacken und in seine Hände. Einen Herzschlag lang, der sich aus meiner Sicht einen ganzen Mondzirkel zog, woben sich seine Finger durch die Strähnen und drehten sie. Mit zwei Griffen hatte er meine Haare wieder in einen Knoten eingedreht und steckte sie fest.

Ich starrte ihn verdutzt und ein klein wenig sprachlos an.
Was war das gewesen?

Er grinste wieder.
„Zu deinem Glück habe ich kein Interesse an einer weiteren Frau in meinem Leben", seine Mundwinkel zuckten, „Eine ist schon Arbeit genug."

Wenn es nicht so kindisch gewesen wäre, hätte ich ihm die Zunge herausgestreckt. Ich war nicht anstrengend. Ich war hilfsbereit! Es war ja wohl nicht meine Schuld, dass er die zwei Dinge nicht auseinanderhalten konnte.
Aber mein Protest wurde von seiner Einladung in den Garten abgewendet.

Mit einer kleinen Geste bot er mir den Arm an und wir begannen den Abstieg. Ich bewegte mich vorsichtig, unsicher, ob seine Frisur halten würde, doch sie enttäuschte nicht.

„Tatsächlich hat der Primus mir geschrieben", eröffnete Constantin nebenbei. Er verzog den Mund, doch es war ein unterdrücktes Lachen, „Er erkundigt sich freundlich, ob wir inzwischen unsere Ehe konsumiert haben. Was soll ich ihm zurückschreiben? Lügen wir das Oberhaupt der Kirche an? Bist du bereit Des Zorn über diese Sünde zu riskieren?"

Ich rümpfte die Nase. Constantin war nichts heilig oder ernst. Es war wie mit einem Hund. Vielleicht sollte ich Caridad fragen, ob er ihn nicht besser erziehen könne.
„Warum? Schreib ihm doch, dass du kein Freund von Vergewaltigung bist und ich nicht von Sex mit einem Kerl, der keine zwei Sätze mit mir wechseln kann, ohne sarkastisch zu werden."

Er führte mich den geschlängelten Weg wieder hinunter und nickte mit falschem Grinsen einem Pärchen Hofdamen zu, die sofort in tiefen Referenzen versanken. Es war interessant, wie ich einen ganzen Vormittag verbringen konnte, ohne einer Einzigen von ihnen zu begegnen. Aber nur fünf Minuten mit Constantin oder Caridad und sie tauchten an den merkwürdigsten Ecken auf. Es war schlimmer geworden, seit Constantin sie ignorierte. Ihre feinen Kleider bauschen in der Bewegung und dem aufgefrischten Wind, doch sie trotzten diesen Widrigkeiten gerne, wenn es bedeutete, seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Leider schlug auch das heute fehl, denn er lehnte sich nur näher zu mir herüber und führte unser Gespräch fort. „Du weißt, dass er dir dafür die Krone wieder wegnehmen kann? Der Primus ist nicht gerade geduldig."

Dara Sarei erinnerte mich jede Woche mindestens einmal daran. Meine gute Erziehung bekämpfte ein Augenrollen.
„Was schlägst du vor?"

Constantin stoppte unterhalb einer Gruppe Birken, die uns zumindest den Hauch von Privatsphäre vor den sich vervielfachenden Hofdamen versprachen.
„Wie wäre es mit Sex?" Er grinste.

Ich starrte zu ihm hoch.
„Mit mir?!"

Mein Schock brachte ihn tatsächlich zum lauten Lachen.
„Idealerweise ja. Ich versuche auch, den Sarkasmus im Zaum zu halten."

Schön, dass er das so witzig fand. Ich überlegte, ob ich ihm für diese ganz eindeutige Übertretung von sozial akzeptierten Gesprächsthemen auf den Fuß treten durfte. Vermutlich nicht, wenn es der eigene Ehemann war.

Constantin las mir meine Gedanken von der Stirn ab und mit einem Seufzen wurde er wieder ruhig.
„Hör zu. Ich habe kein Problem damit den Primus anzulügen. Oder wenn du willst, sage ich ihm die Wahrheit und wir ziehen gemeinsam in den Krieg gegen ihn, der wahrscheinlich uns und unser gesamtes Volk das Leben in einem noch nie da gewesenen Blutbad kosten wird." Mein ungewolltes Zusammenzucken, brachte das breite Grinsen zurück, doch er blieb ernsthaft, als er weitersprach. „Wie ich in unserer Hochzeitsnacht bereits gesagt habe: Es geht ihn überhaupt nichts an und ich werde dich nicht drängen", und dann wandten sich seine Lippen doch wieder nach oben, „Wie du bereits so treffend gesagt hast: Ich bin der König dieses Zirkels. Wenn ich das Bedürfnis bekomme, finde ich jemand anderen, die mir das Bett warmhält."

Ah, da war sie wieder. Diese selbstverständliche Arroganz. Ich rollte doch mit den Augen.
„Ist das der Grund, warum du mich nie gezwungen hast?"

Er zuckte zusammen, als hätte ich ihn geohrfeigt.
Es war das erste Mal, dass ich ihn wirklich und aufrichtig schockiert sah.
„Nein? Weil das Anstand ist... und gemeinsam mehr Spaß macht?"

Sagte der Kerl, der eben noch von Bettwärmern gesprochen hatte.
„Anstand muss eines deiner eher verborgenen Talente sein, nehme ich an?"

Ups. Das hatte ich nicht so gemeint.

Constantins Gesicht wechselte von Schock zu blankem Horror und er nahm Abstand zu mir.
„Ich bin kein Monster."

„Du drohst deinen Boten tagtäglich Löcher in ihre Gleiter zu schneiden- so oft bereits, dass sie inzwischen selbst darüber lachen."

Vielleicht hatte ich es doch so gemeint.

Er blinzelte nicht einmal. Sein Gesicht wurde ausdruckslos und er richtete sich wieder auf, als erwache er aus einem schlechten Traum. Sein Tonfall wurde herablassend.
„Jeder hat eine Leidenschaft." Er ließ mich los und machte kehrt.

Ich war zu weit gegangen. Schlechtes Gewissen löschte die kleinen Flammen meines Ärgers. Warum hatte ich das gesagt?
„Constantin..." Es war nur ein halbherziger Laut, der ihn nicht aufhielt.

Sein Rücken verschwand zwischen den Bäumen und ließ mich alleine unter den leise wispernden Birken zurück.

„Natürlich bist du kein Monster", murmelte ich unzufrieden zu mir selbst und zupfte mein Kleid zurecht.
Ich wusste, warum ich das gesagt hatte. Sein ganzes Gerede über Mätressen hatte mich wütend gemacht und ich wollte es ihm heimzahlen. Herzlichen Glückwunsch, Dinah, du bist genau wie er.

Ich drehte mich von dem Weg fort und wäre vor Schreck fast über meinen Rocksaum gestolpert.

Caridad lehnte zwischen den weißen Stämmen und lächelte mich mitleidig an. Seine Haare waren trotz der vorangeschrittenen Stunde eindeutig bettgeformt und die Ringe unter seinen Augen verrieten, dass er es nicht zum Schlafen genutzt hatten.
Seine Finger glitten durch die Luft. Worüber habt ihr gestritten?

„Sex und Monster", murrte ich und kam zu ihm hinüber.

Er grinste und breitete die Arme aus, instinktiv spürend, dass ich eine Umarmung brauchte. Zufrieden legte er seinen Kopf auf meinem ab.
„Erzähl mir mehr", brachte er rau heraus, „Verspätetes Frühstück im Rosengarten? Nichts ist romantischer als dreckige Gesprächsthemen unter einem Rosenbusch."

„Es ist beinahe Mittag!" Aber allein die Vorstellung ließ mich leise auflachen. Ich machte mich wieder los, einen bissigen Kommentar auf meinen Lippen, der allerdings jäh erstarb, als ich Augenkontakt mit Constantin machte, der einige Schritte von uns entfernt stand. Er war zurückgekommen. Vermutlich, weil der Streit aus seiner Sicht noch nicht beendet war. Aber sein unleserlicher Ausdruck erstickte mein Lachen noch im Hals.

Caridad bemerkte es nicht. Seine Finger flogen bereits wieder durch die Luft.
Ich habe mit den Soldaten über deinen Wunsch gesprochen wieder regelmäßig zu trainieren. Und der Hauptmann- Sebastian Pahtrem- hat sich bereit erklär-... hörst du mir zu? Was ist dort hinten?

Doch als sich Caridad umdrehte, war Constantin schon wieder verschwunden. Nur dieses zweifelhafte Gefühl blieb in meinem Bauch zurück, dass ich ihm gerne alles erklärt hätte. 

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"Wer voted, darf mit frühstücken und lästern." - Caridad. Lang'schläfer' :D

Okay, wer von euch hat das absurdeste oder schönste Weihnachtsgeschenk bekommen? :D
Also mein Opa hat einen wirklich süßen Brief geschrieben. Von Hand. Inklusive Youtube-Link zu einem Lied, von dem er einen Ohrwurm hatte :D jetzt kommt ihr :D

Und Papa und Philipp haben Bilder als Geschenk-Ninjas gemacht (Insta lässt grüßen). Und Chazzl ist im 7. Katzenhimmer: Überall Boxen! Es ist wie ein Kinderparadies! (Er saß auch schon in der noch vollen Weihnachtskugel-box.)  

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