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Die Vergangenheit - Die Suche #5

Sie zogen direkt in den Wald. Asmos hatte einen Kompass mitgenommen, der sie stetig nach Norden führte, auf das Reich der Absconden zu.
Tagsüber wanderten sie unablässig. Thorben wollte mehrmals Rast machen, aber Asmos trieb sie voran. In jeder Minute, die sie vergeudeten, wuchs Sarahs Vorsprung. Nachts musste jedoch sogar Asmos klein beigeben und rasten. In diesen Momenten fiel Thorben wie ein Stein zu Boden und schlief schon nach wenigen Augenblicken ein. Asmos war zwar körperlich erschöpft, fand aber fast nie Schlaf. So kam es, dass jedes Mal er die erste Wache hielt. Schlief er dann während Thorbens Wache einmal ein, quälten ihn zumeist Nachtmahre. Nicht selten träumte er von Sarah, die brutal gefoltert, ermordet oder Ähnliches wurde. Er betete, dass dies nicht mit seiner Fähigkeit, in die Zukunft zu sehen, zusammenhing, sondern einfach nur Ängste waren, die aus seinem Unterbewusstsein kamen.
Am dritten Tag bemerkte er zum ersten Mal, dass sie verfolgt wurden. Bisher hatte es der Wolf geschafft, unbemerkt zu bleiben, aber als Asmos sich dieses Mal zufällig umdrehte, sah er ihn, wie er gerade hinter einer Ansammlung hoch aufragender Büsche verschwand. Seine Anwesenheit beunruhigte ihn nicht, weswegen er Thorben nichts davon erzählte, um ihn nicht unnötig aufzuwühlen. Dennoch fragte er sich, was für ein Ziel das sprechende Tier verfolgte.
Als der Morgen des vierten Tages graute, waren ihre Vorräte nach einem äußerst mageren Frühstück endgültig aufgebraucht.
„Asmos, unser Proviant ist am Ende. Wir müssen irgendwo Nahrung suchen."
Die beiden hatten seit Beginn der Reise nur die notwendigsten Worte gewechselt. Einerseits lag das an Asmos scheinbarer Geistesabwesenheit und andererseits daran, dass sein Gewaltmarsch einem nicht die Puste ließ zu sprechen. Für einen Moment glaubte Thorben sogar, sein Freund hätte das Reden verlernt. Doch als er ihn sekundenlang nur angestarrt hatte, blinzelte er, als erwache er aus einer Art Koma und antwortete: „Das kann nicht sein. Es hätte für länger reichen müssen."
Thorben öffnete seinen Beutel und zeigte Asmos den Inhalt. Ein paar Brotkrümel deuteten an, dass er die Nahrung transportiert hatte, aber übrig war tatsächlich nichts. Von einem auf den anderen Moment schlug Asmos Stimmung um. Er stampfte mit dem Fuß auf und ging Thorben erbost an: „Dann wärst du sparsamer damit umgegangen, statt wie ein Oger in dich hinein zu fressen!"
„Das habe ich getan!"
„Von wegen."
Nun wurde auch Thorben wütend. „Wie sollte ich denn so viel essen?! So wie du uns durch den Wald gehetzt hast, kam ich ja nicht einmal wirklich dazu, überhaupt etwas zu essen. Wahrscheinlich hast du dir in deinen schlaflosen Nächten das ganze Essen unter den Nagel gerissen!"
„Das sagst du nicht noch einmal!"
„Was, wenn doch?!"
Asmos hob die Faust und trat einen Schritt auf Thorben zu. Die Situation drohte zu eskalieren. Im letzten Moment besann er sich dann doch eines Besseren.
„Tut mir leid, soweit hätte es nicht kommen sollen."
Thorben winkte nur ab. Er verstand Asmos und verzieh es ihm, dass er überreagierte.
„Schon in Ordnung. Trotzdem werden wir, ohne was zu beißen, nicht weit kommen."
„Der Wald hier bietet kaum Früchte oder Ähnliches", sagte Asmos, während er seinen Blick durch das Gehölz schweifen ließ, „wir werden uns etwas erjagen müssen."
Leichter gesagt, als getan. Die beiden zogen aus, mit Schwert und Keule bewaffnet und versuchten sich daran, ein Wild zu erlegen. Beide hatten keinerlei Erfahrung damit, sonst wären sie wohl darauf gekommen, dass das ohne Fallen und mit Nahkampfwaffen nicht die einfachste Übung war. Das erste Tier, welches sie nach langem Suchen entdeckten, ein mächtiger Hirsch, lief ihnen einfach davon, kaum knackte einmal das Unterholz. Als Nächstes stellten sie ein junges Reh. Die beiden waren sich ihrer Sache sicher und umzingelten es. Als sie sich nahe herangeschlichen hatten, hob es alarmiert den Kopf und entdeckte einen der Jäger. Mit hohen Sätzen sprang es durch eine Lücke zwischen ihnen davon. Weitere Versuche waren nicht erfolgreicher: Einmal versuchten sie, die Beute zu erschrecken, damit sie dem jeweils anderen Jäger in die Arme lief. Sie nahmen sich sogar die Zeit auf ein Tier zu warten und es aus dem Gebüsch heraus, und einmal von einem Baum herab, zu attackieren. Aber die Waldtiere hatten zu scharfe Sinne. Jedes Mal ließen sie die zwei leer ausgehen, während die Freunde zusehends an Kraft verloren. Schließlich verblasste schon das Licht des Mantels. Ein weiteres Tier war ihnen entkommen. Sie machten sich gar nicht mehr die Mühe, ihm nachzulaufen, ihre Kräfte waren am Ende. Erschöpft ließen sie sich auf den moosigen Waldboden fallen.
„Einen ganzen Tag umsonst vergeudet", fluchte Asmos vor sich hin, als er wieder zu Atem kam.
„Wir werden hier verhungern. Wie kannst du jetzt daran denken?", beschwerte sich Thorben und griff sich auf den knurrenden Magen.
„Ich denke an nichts anderes!" Asmos fuhr sich mit den Händen durch das schweißnasse Gesicht.
„Zumindest werden wir als Helden in die Geschichte eingehen. Gestorben für eine Frau", murmelte Thorben.
„Nur dass wir elendiglich in einem Wald verhungert sind."
„Eine nebensächliche Kleinigkeit."
Asmos seufzte tief. „Wie auch immer." Er setzte sich auf und stützte den Kopf auf die Hände. „Wir müssen weiter. Vielleicht finden wir irgendwo weiter im Norden doch noch Beerensträucher oder irgendetwas anderes zu essen, das uns nicht davon läuft."
„Oder ihr nehmt das hier." Sie drehten sich beide gleichzeitig um und erblickten eine riesenhafte Wolfsgestalt. Während Asmos das gleichgültig hinnahm, sprang Thorben wie von der Tarantel gestochen auf und hob seine Keule kampfbereit. In seinem Maul hielt das Untier einen ganzen Hirsch gefangen. Er musste über unheimliche Kräfte verfügen, um dieses große Tier ohne weiteres zu transportieren. Er trottete ein paar Schritte nach vorne und ließ das Beutestück auf den Boden fallen.
„Steck die Waffe weg", knurrte er Thorben an, welcher unwillig gehorchte. „Feuer machen könnt ihr ja wohl noch selbst, oder?"
„Thorben, sammelst du etwas Reisig zusammen?", fragte Asmos ungerührt. Sein Freund nickte nur und machte, dass er fortkam.
„Was willst du?"
„Ich greife euch unter die Arme." Der Wolf ließ sich zu Boden sinken und sah Asmos direkt an.
„Zu welchem Zweck?"
„Möchtest du, dass ich den Hirsch wieder mitnehme?"
Asmos schüttelte den Kopf.
„Dann kann dir der Zweck ja egal sein", meinte er und legte den Kopf zwischen die Vorderpfoten. Kurz darauf schloss er die Augen. Asmos würde wohl heute nichts mehr aus ihm herausbekommen. Kopfschüttelnd las er einige größere Äste auf und schlichtete einen Turm daraus.
„Danke", murmelte er schließlich.
Ein kurzes Zucken der Ohren war die einzige Reaktion des Tiers.
Auch den nächsten Tag wich der Wolf nicht von ihrer Seite. Er passte sich an das allgemeine Schweigen an und sprach nichts. Worüber hätte er auch mit ihnen reden sollen? Über das Wetter? Thorbens Blick wanderte immer wieder unsicher zu dem Tier hin. Er konnte seine Furcht nicht ablegen und war wohl nicht schlecht erstaunt darüber, dass Asmos keine zeigte. Ihn zu fragen, traute er sich allerdings nicht. Ein weiterer Tag verging ohne besondere Geschehnisse. Der Wolf jagte ihnen erneut etwas zu essen.
Als sie mit ihrer Mahlzeit geendet hatten, sprach er wieder: „Ihr seid eurem Ziel schon äußerst nahe." Seine sonst so grob wirkende Stimme klang nun sanft, fast nachdenklich.
„Wirst du uns den Rest des Weges auch begleiten?", fragte Thorben, der den Abschied von dem riesenhaften Raubtier kaum noch erwarten konnte.
„Ich führe euch bis zum Eingang ihres Reiches. Von dort an müsst ihr selbst weiter in euren Tod laufen."
Thorben lachte über diese Antwort, aber es war nicht echt. „Warum sollten wir sterben?", versuchte er möglichst unbekümmert zu fragen.
„Sie töten jeden, der in ihr Territorium eindringt. Sie töten auch Unzählige außerhalb ihrer Grenzen. Es ist ein Volk voller Mörder."
Thorben drehte sich zu Asmos. „Warum wolltest du noch mal dahin?"
„Sarah gehört laut seiner Aussage diesem Volk an", sagte er schlicht.
„Dann ist sie vielleicht nicht die beste Wahl, was?"
„Doch, ist sie."
„Asmos!"
„Wenn du Angst hast, kannst du gehen, Thorben!"
Thorben seufzte genervt. „Ich will dich nicht im Stich lassen, aber das ist Wahnsinn! Ich dachte, wir gehen in irgendeine Stadt und bitten ihren Vater um ihre Hand. Aber du kannst doch nicht ehrlich vorhaben, in das Reich dieser Wesen einzudringen, um ihnen deine Freundin zu klauen."
„Wer sagt, dass alles stimmt, was unser neuer Freund sagt?", erwiderte er gelassen.
Der Wolf zog die Lefzen hoch, was wie ein schiefes Grinsen wirkte.
„Warum sollte ich euch belügen?"
„Ja, warum sollte er das tun?", pflichtete Thorben ihm bei. Nun wurde er ihm doch noch sympathisch – immerhin war er die einzige Stimme der Vernunft gegen Asmos Plan.
„Wieso sollte er etwas Positives über ein Volk sagen, gegen welches das seine schon seit langem Kriege führt?"
Asmos bekam keine Antwort auf seine Frage. Der Wolf sah plötzlich konzentriert nach vorne, als sähe er da etwas, was sonst niemand sah. Die beiden folgten seinem starren Blick, konnten aber nichts ausmachen. Derweil sträubten sich die Haare des Wolfs und er sprang auf.
„Bleibt immer in dieser Richtung, dann könnt ihr es nicht verfehlen! Doch ich rate dir davon ab, hineinzugehen. Wenn deine Freundin zu dir zurückkehren will, wird sie das tun. Ansonsten kehr nach Hause zurück und akzeptiere, dass sie dich abgewiesen hat." Mit wenigen Sätzen war er im Wald verschwunden, dorthin von wo sie gekommen waren. Sie sahen ihm verwirrt nach.
„Was ist denn in den gefahren?"
Asmos zuckte die Schultern. „Vielleicht ist ihm auf mein Argument nichts mehr eingefallen."
„Ich weiß ja nicht ..."
Sie warteten noch eine Weile, darauf hoffend, dass er zurückkäme. Als sie sich sicher waren, dass er auf und davon war, legte sich Thorben schlafen und Asmos hielt die erste Wache - wie immer.
Nun ohne den tröstlichen Schutz des Wolfs reisten sie am nächsten Morgen weiter. Der Weg wurde merklich steiler und der Wald ringsherum lichter. Immer wieder mussten sie kleine Abhänge hinaufklettern, um diese nicht zu umgehen. Thorben schürfte sich dabei sein Knie auf, was ihre Reise nicht unbedingt beschleunigte. Er versuchte, unbekümmert zu tun, aber die Verletzung sah Asmos Meinung nach nicht gut aus. Als sie einen kleinen Bach erreichten, wusch er ihm die Wunde gegen seinen Willen und mit lautstarkem Geschrei Thorbens aus und machte einen provisorischen Verband. Mit einem Seufzer ließ Asmos sich neben seinem Freund ins Gras sinken.
„Warum glaubst du, hat er uns alleingelassen?"
Asmos konnte darauf nur die Schultern zucken. „Vielleicht hatte er ja Heimweh."
„Du schienst ihn zu kennen."
„Er hat versucht, Sarah zu töten. Das war am selben Tag, an dem ich sie kennenlernte."
„Das klingt, als könntest du ihn gut leiden, hm?"
„Wie du bereits erfahren hast, herrschte Krieg zwischen seinem und ihrem Volk", sagte er schlicht darauf.
„Ist doch kein Gru ..." Thorben beendete den Satz nicht. Asmos hörte ein Rascheln über ihnen, gefolgt von einem überraschten Aufruf seines Freundes. Eine sicher mehrere Meter lange Schlange hatte sich auf ihn geworfen. Ihr Gewicht allein warf ihn zu Boden. Sie verschwendete keine Zeit und schickte sich an, ihren Körper um den seinen zu schlingen.
Asmos eilte seinem Freund sofort zur Hilfe und entging dadurch dem Angriff eines weiteren Exemplars der Reptilien. Er schlitzte die Schlange der Länge nach auf und versuchte, die andere mit Thorbens Hilfe von ihm herunterzuheben. Er spürte, dass sich im selben Moment noch eine der Riesenschlangen auf ihn stürzen wollte.
Asmos wich der Gefahr aus. Sie landete knapp neben ihm am Boden, traf ihn aber noch mit ihrem Schwanz auf die Augen. Der Schlag fühlte sich wie ein Peitschenhieb an. Er presste die Hände reflexartig auf das Gesicht und vernachlässigte für einen Moment seine Konzentration. Dies nutzte eine der unzähligen Schlangen, die scheinbar die Bäume über ihnen geradezu überwucherten, aus und warf sich auf ihn. Sie ringelte sich im Flug um seinen Kopf, sodass er sich fallen lassen musste, um sich nicht das Genick zu brechen.
Mit wütenden Schwertstichen versuchte er sich von ihr zu befreien, doch mehr und mehr der Würgeschlangen fielen wie Hagelkörner vom Himmel. Eine, die direkt auf seinem Bauch landete, nahm ihm die Luft. Seine Kräfte verließen ihn binnen weniger Sekundenbruchteile. Er sah zu Thorben, dessen Gesicht kreidebleich war. Die Schlange hatte sich um seinen Körper gewunden und ihn völlig bewegungslos gemacht.
Das Schwert sank ihm zu Boden. Er hatte nicht mehr die Kraft seinen ersten Gegner niederzustrecken, geschweige denn den anderen von sich zu heben. Als sich eine allumfassende Schwärze seines Bewusstseins zu bemächtigen begann, hörte er ein leises Zischen, gefolgt von einem dumpfen Laut, ähnlich dem eines Pfeils, der sich in den Boden grub. Ein widerwärtig süßlicher Gestank betäubte seine ohnehin schwindenden Sinne. Die Schwärze holte ihn endgültig ein.


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