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Die Gegenwart - Letzte Hoffnung #9

Asmos wälzte sich hin und her, ehe er schließlich die Augen öffnete. Um ihn herum herrschte eine erdrückende Finsternis – es musste wohl noch Nacht sein. Da er sich ohnehin hundemüde fühlte, wollte er gerade noch einmal die Augen zumachen, da fiel ihm eine Person am Rande seines Gesichtsfelds auf. Er schreckte hoch und versuchte, in dem Halbdunkel die kniende Gestalt auszumachen. Das Haar war schulterlang und schien eins mit seiner Umgebung zu werden. Einzig das metallische Aufblitzen der Rüstung durch eine weit entfernte Lichtquelle machte sie überhaupt erkenntlich. Erst dachte er, es wäre ein gewöhnlicher Soldat, aber dann erkannte er Anela.
„Du bist wach", stellte sie beinahe lakonisch fest.
Er schüttelte den Kopf und blinzelte ein paar Mal.
„Ich bin wieder zurück in Flarrenz?"
Sie lachte heiter auf. „Nein du Dummerchen, wir sind hier ein ganzes Stück unter der Erde, in Nanonia."
„Nanonia?"
„Das Parvenreich." Sie kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Du hast wohl einen schweren Schlag an den Kopf bekommen."
„Nicht schwer genug, um mich zu erinnern, dass ich dich nach Hause geschickt habe!" Asmos setzte sich endgültig auf und verschränkte die Arme. „Du wirst woanders gebraucht."
„Nein, mein König braucht mich jetzt."
„Der braucht jetzt erstmal noch eine Runde Schlaf."
Anela zog ihm unwirsch die Decke weg. „Schlaf meinetwegen, wenn du tot bist, aber jetzt solltest du dir vielleicht einmal unsere letzte Hoffnung ansehen."
Widerwillig ließ er sich von ihr nach draußen geleiten, wo es kaum heller war als in seiner Kammer. Zumindest reichte es, um festzustellen, dass man ihn in eine grob geschneiderte Robe ähnlich einem Jutesack gesteckt hatte. Vor seinem Bett hatte er ein paar robuste Lederstiefel gefunden.
Wo er den Blick auch hinwandte, überall um ihn herum war Stein. Er fühlte sich wie in einen endlosen Kerker verfrachtet. Nur die Luft war auffällig gut, obwohl in knappen Abständen Fackeln an den Wänden hingen. Auf seinen fragenden Blick hin erklärte Anela ihm etwas über ein besonders ausgeklügeltes Belüftungssystem.
„Wo ist Sahira?" Ihr Fehlen fiel ihm plötzlich siedend heiß ein. Hatte man sie gefunden? Ging es ihr gut?
„Sie erholt sich noch. Du solltest ihr etwas Ruhe gönnen."
Zwar war er mit dem Gedanken, sie allein zu lassen, nicht gerade zufrieden, aber er sah ein, dass es das Beste war.
Eine schwer gerüstete kleinwüchsige Gestalt lief ihnen über den Weg. Er nahm praktisch keine Notiz von ihnen und marschierte einfach weiter.
„Nicht sehr gesprächig diese Parven, was?"
„Eher äußerst pflichtbewusst", entgegnete Anela, ehe sie eine hölzerne Tür aufstieß, die zu einem breiteren Gang führte. Hier wirkte der Stein noch weniger bearbeitet, fast höhlenartig. Schon nach kurzer Zeit wurde der Gang so ausladend, dass eine Kutsche hindurchfahren könnte, und mündete in eine groß angelegte Höhle. Deren Einrichtung war äußerst spartanisch – ein Zeltlager erstreckte sich, soweit das Auge reichte. In der Decke befand sich ein großes Loch, das sowohl ein wenig Licht spendete, als auch als Abzug für die vielen Lagerfeuer diente.
Vor eben diesen sah er Gestalten, die er vor Kurzem noch bekämpft hatte. Silbrige, selten schwarze Haare, ein sehniger Körperbau und leuchtend grüne Augen. Hunderte Augenpaare richteten sich sofort auf sie, kaum dass sie die Höhle betraten. Die Sinne dieser Wesen waren scharf wie eine Klinge. Asmos fühlte sich unbehaglich in ihrer Gegenwart. Eine schwer einzuschätzende Gefahr ging von ihnen aus.
„Das sind ..."
„... die Lorica", beendete eine harmonisch klingende Stimme hinter ihnen Anelas Satz. „Die Brüder meines Stammes, wenn man so sagen darf."
Asmos drehte sich erschrocken um. Er war zwar noch etwas benebelt, hätte aber nicht erwartet, derart unachtsam zu sein. Salia lächelte ihn spitzbübisch an.
„Wir warten nun schon zwei Tage darauf, dass du dich aus deinem Bett bequemst."
Jetzt da er ihre Mutter sah, erwachte erneut die Frage um Sahiras Zustand in ihm. Salia schien es ihm von den Augen ablesen zu können.
„Keine Sorge, meiner Tochter geht es gut. Du solltest dich jetzt lieber mit etwas anderem befassen."
Er warf noch einmal einen Blick auf die Lorica. Sie wirkten wie eine Bande Streuner, nicht wie ein stolzes Assassinenvolk.
„Es waren weniger, als ich erwartet hatte. Hätte der Unendliche das gewusst, womöglich hätte er sie schon lange ausgerottet. Noch dazu sind wir auf dem Weg hierher diesen Rieseninsekten, den Venith über den Weg gelaufen."
Salia machte eine vage Handbewegung. „Unsere Ressourcen sind begrenzt und wir stehen unter Zugzwang." Sie deutete ihm zu folgen und sie gingen zurück auf den gemauerten Gang. Diesem folgten sie noch ein gutes Stück. Abzweigungen nach rechts und links ignorierte Salia geflissentlich, bis sie eine breite Wendeltreppe erreichten.
„Du solltest einmal einen Blick ins Observatorium werfen, damit du einen Überblick bekommst."
„Ins was?"
„Folge mir einfach."
Er warf Anela einen fragenden Blick zu, die aber nur darüber schmunzelte. Der Anstieg war anstrengender, als Asmos gedacht hatte. Unzählige Male liefen sie im Kreis. Er fühlte sich längst nicht völlig erholt, was das Ganze zu einer Tortur machte. Endlich erreichte er die letzte Stufe und betrat einen kuppelförmigen Raum, der gänzlich mit Metall verkleidet war. Asmos fragte sich, wie die Parven diese Konstruktion wohl bewerkstelligt hatten.
Der Raum war schmucklos gehalten. An den Wänden reihten sich Ständer mit Kartenmaterial aneinander. Kohlebecken erhellten den Raum in einem angenehmen Licht. Gegenüber des Treppenausgangs stand ein Gerät, das Asmos an ein gigantisches Teleskop erinnerte. Allerdings musste ein Großteil davon sich außerhalb des Raums befinden.
Zwei Parven traten ihnen näher, kaum dass sie hineinkamen. Der eine wirkte stämmig, hatte braunes zu einem Zopf gebundenes Haar und einen leichten Kinnbart. Der andere war ältlicher und gebeugt.
„König Asmos! Eine Freude, euch zu sehen", sprach ihn der kräftigere an. „Mein Name ist Emir Ravensuhl. Das hier ist Eger Eulenstiel. Wir haben euch bereits erwartet."
Asmos schüttelte den beiden kurz die Hand, ehe sie ihn eilig in den Raum führten.
„Mein Vater war der Meinung, ihr solltet das sehen, bevor wir uns über unser Vorgehen besprechen."
„Euer Vater ...?"
„Der König der Parven", sprang ihm Anela helfend bei.
„Du scheinst dich hier ja schon gut auszukennen."
„Eben - darum bin ich auch hier. Das ist doch meine Aufgabe", bemerkte sie mit einem Zwinkern.
„Als Heerführerin?"
Darauf antwortete sie mit einem verlegenen Lächeln, worauf Asmos sich wieder den Zwergen zuwandte.
„Ich nehme an, ich soll durch dieses Fernrohr schauen?"
Als Antwort erhielt er ein Nicken, worauf der gebeugte Eger sich auf einen Stuhl neben der Konstruktion setzte und verschiedene Räder und Hebel verstellte. „Ich richte es nur noch schnell aus."
Als Asmos durch die Linse blickte, breitete sich vor ihm ein atemberaubendes Panorama aus. Eine gewaltige Landmasse, durchzogen von Flüssen, Wäldern und vereinzelten Siedlungen. Langsam rückte das Bild näher an einen bestimmten Fixpunkt heran und einzelne Umrisse wurden immer klarer. Er blickte nun direkt auf eine kleine Siedlung, die vielleicht einhundert oder zweihundert Seelen beherbergte. Verwirrt schaute er zu dem Sohn des Parvenkönigs.
„Ein einfaches Dorf, das ist alles?"
Er machte einen Wink zum Teleskop. „Seht genauer hin."
Das Bild wurde noch einmal größer, sodass er genau einzelne Häuser ausmachen konnte. Er sah sogar Kleidungsstücke, die noch an der Leine hingen. Jedoch bemerkte er nach wie vor nichts Besonderes.
„Ich verstehe nicht ganz, was ihr meint", sagte er, während er weiter hindurchsah.
Das Bild schwenkte ein paar Mal hin und her.
„Fällt euch wirklich nichts auf?"
Er stellte sich sein Heimatdorf vor, was ihm einen schmerzlichen Stich versetzte und verglich es mit diesem hier. Erst wollte ihm bis auf die unterschiedliche Bauweise nichts auffallen, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
„Das Dorf ist komplett leer."
Es musste mitten am Tag sein. Ausgeschlossen, dass alle noch schliefen.
„Das ist das Werk der Synethen. Wir schickten Späher in das Dorf. Die Vrynn wurden alle im Schlaf ermordet. Sie drangen in ihren Geist ein und töteten sie."
„Was kann man dagegen tun?"
„Nichts. Das Eindringen eines Synethen in den Geist eines Wirten bedeutet den sofortigen Tod. Zumindest haben wir noch keine Gegenbeispiele aufdecken können – bis jetzt vielleicht."
„Was meint ihr?"
„Wir fürchten, sie haben ihre Taktik geändert."
„Innerhalb so kurzer Zeit?"
„Unsere Feinde arbeiten ein wenig schneller, als wir es uns mit unseren Maßstäben vorstellen können."
Der ältere Parve kurbelte erneut an diversen Rädern und das Bild schwenkte herüber zu einem anderen Dorf. Asmos bemerkte sofort Zeichen von blutigen Kämpfen. Dem Ergebnis nach musste es einen bewaffneten Überfall auf das Dorf gegeben haben. Hier und da rauchten noch die verbrannten Skelette einstiger Behausungen. Kaltblütig ermordete Leichen bedeckten den Boden, achtlos liegen gelassen.
„Dieser Angriff ging von Drachenkliff aus. Das ist eine größere Stadt, am östlichen Zipfel des Kontinents."
„Aber untersteht diese Siedlung nicht eben dieser?", fragte Asmos, dem langsam klar wurde, worauf das Ganze hinauslaufen würde.
„Wir fürchten, dass es einem Synethen gelungen ist, den Regenten der Stadt zu infizieren, ohne ihn zu töten."
„Dann könnten sie uns also auslöschen, ohne selbst gegen uns ins Feld zu ziehen ..."
„Wenn ihnen dieses Meisterwerk noch öfters gelingt, ja."
„Aber wozu das alles? Wenn sie uns doch genauso töten können, indem sie in unseren Geist eindringen?", wunderte sich Asmso.
Anela schürzte die Lippen. „Dazu habe ich mehrere Theorien. Entweder diese Methode erscheint ihnen die Schnellere, indem sie so die Menschen als Waffe nutzen können, um effektiver für Vernichtung zu sorgen oder aber, sie streben nicht die Auslöschung aller Völker an, sondern deren Beherrschung." Sie fuhr sich nachdenklich über die Lippen, als verschweige sie ihm etwas. Doch Asmos kannte Anela gut genug.
„Du scheinst von beidem nicht recht überzeugt zu sein."
Anela schluckte und hob die Schultern. „Es könnte natürlich auch sein, dass sie von den überlebenden Lorica wissen. In dem Fall bauen sie eine Armee auf, um sie mit reiner Schlagkraft zu besiegen."

Die angekündigte Besprechung fand einige Stunden später, gleich nach einem einfachen Mittagessen statt. Asmos wurde von Salia und Anela durch einen sich immer wieder hin und her windenden Tunnel geführt. Dessen Decke war so hoch, dass jeder Schritt gespenstig davon widerhallte. Neben den obligatorischen Fackeln an den Wänden, waren diese hier mit ausladenden Ornamenten und Fresken von großen Schlachten verziert. Kurz bevor sie das Portal zum Audienzsaal des Königs betraten, blieb Asmos vor einer riesigen Karte stehen, die den Aufbau von Nanonia vermittelte.
Die ganze Stadt bestand aus einem gewaltigen Netzwerk von Tunneln, die sich konzentrisch aus einem Mittelpunkt hinaus ausbreiteten. Davon entfernt verbanden sich die einzelnen Verstrebungen spinnennetzartig wieder miteinander. Im Süden befand sich der einzige eingezeichnete Eingang, im Norden der Königssitz und im Zentrum ein runder Raum, der auffällig hervorgehoben wurde.
Asmos fuhr nachdenklich über den herausgemeißelten Mittelbereich.
„Was befindet sich dort?", fragte er seine Begleiterinnen.
Die antworteten nur mit einem Schulterzucken.
„Ich war einmal dort, um es mir anzusehen, aber der Raum ist versiegelt", merkte Anela an. „Die reden hier nicht gerne darüber, vielleicht sprichst du es besser nicht an."
Dann endlich wurde die vergleichsweise schlicht gehaltene stählerne Tür geöffnet. Mit einem leichten Quietschen, untermalt von dem emsigen Arbeitsgeräusch gewaltiger Zahnräder, schlugen die zwei Mann großen Flügel nach innen auf. Dahinter erstreckte sich ein rechteckiger weiter Raum, dessen Decke bis zum Himmel zu reichen schien. Herrlich verzierte meterhohe Säulen stützten die mit Deckenmalereien versehene Kuppel über ihnen.
An den Wänden hingen schwere Brokatvorhänge, die lebensgroße Bilder einstiger Herrscher flankierten. Für einen unterirdischen Raum war es auffallend hell. Jedoch kam das Licht nicht wie gewohnt aus vereinzelten Feuerstellen. In der Mitte des Raumes, eingerahmt durch einen massiven Steintisch, befand sich ein tiefes rundförmiges Loch. Aus dessen Inneren trat ein heller Feuerschein, der von geschickt platzierten Spiegeln an Säulen und Decke reflektiert wurde und somit den ganzen Raum erleuchtete.
Der Parvenkönig saß direkt gegenüber der Tür, die sich gerade wieder hinter Asmos schloss. Trotz seines offensichtlich weit fortgeschrittenen Alters wirkte er äußerst robust. Sein Blick aus den bernsteinfarbenen Augen war hellwach und die kräftigen Oberarme waren sicher noch in der Lage, eine Axt zu schwingen. Im Gegensatz zu seinem Sohn trug er einen weiten Vollbart, hatte aber dafür kurz geschorenes Haar.
Er deutete Asmos, näher zu treten. Erst jetzt bemerkte Asmos, dass seine Freunde draußen geblieben waren. Dafür entdeckte er eine weitere schwarz gekleidete Gestalt zu seiner Rechten. Dem silbergäulichem Haar und der schlanken Statur nach, musste es sich um einen Absconden handeln. Sein Äußeres erinnerte ihn schmerzlich an Sahira, die möglicherweise irgendwo auf ihn wartete. Ob es ihr schon besser ging?
Er versuchte, die Gedanken an sie zu verdrängen. Man würde es sicher nicht gut heißen, wenn er bei dieser Besprechung nicht ganz bei der Sache war.
Asmos nahm auf einem der Plätze direkt gegenüber dem Absconden Platz. Genau wie der Tisch, so waren auch die Stühle aus massivem Stein. Allein sie zu bewegen, kostete eine Menge Kraft. Offensichtlich legten die Parven wenig Wert auf Bequemlichkeit.
Er fürchtete schon, man erwartete von ihm das Wort zu eröffnen, als einige Momente Schweigen einkehrte, dann jedoch begann der Parve zu sprechen:
„Ich denke, ihr wisst, warum wir hier sind. Arken, ihr seid der Vertreter der verbliebenen Absconden. Auch wenn eure Trennung in Aculeten und Lorica unsere freundschaftlichen Beziehungen unterbrochen haben, so seid ihr nach wie vor ein gern gesehener Gast hier bei uns. Ihr Asmos, der ihr den Vrynn angehört, seid Herrscher eines Teils eines Volkes, zu dem wir praktisch keinen Kontakt haben. Jedoch macht die Situation es notwendig, das zu ändern. Der südliche Teil des Kontinents ist von Chaos gezeichnet. Die Synethen verwüsten eine Siedlung nach der anderen, oder wie wir jüngst gesehen haben, übernehmen die Kontrolle über ganze Städte, indem sie deren Regenten infiltrieren. Unsere Ressourcen sind begrenzt. Um die Synethen zu bekämpfen, bleiben uns eine geringe Menge an Absconden, ungefähr zweihundert Stück an der Zahl. Außer ihnen scheint es kein Volk zu geben, welches gegen diese körperlosen Wesen gewappnet ist. Für einen Kampf gegen die Völker der Oberwelt, die von den Synethen auf uns gehetzt werden könnten, haben wir nur unsere Streitmächte und die rund dreihundert Mann aus Asmos persönlichem Regiment. Wobei die parvischen Truppen eine unangenehme Reduktion durch Euren Sohn erfuhren."
Er betrachtete Asmos mit einem Blick, den dieser als anschuldigend erwartet hätte, der aber viel eher von einer rein sächlichen Natur war. Offensichtlich gab er ihm dafür nicht die Schuld.
„Aus diesem Grund haben wir unsere Grenzen gezielt durch Absconden schützen lassen, da den Synethen unser Standort offensichtlich nicht unbekannt zu sein scheint. Die Frage ist nun, was sind unsere nächsten Schritte? Warten wir ab, bis sich die Unruhen gelegt haben oder treten wir hinaus und riskieren es, in den chaotischen Kämpfen aufgerieben zu werden?"
„Ihr meint abwarten, bis es da oben kein Leben mehr gibt", sagte Asmos leicht gereizt. „Aber ich fürchte, bevor dieser Fall eintritt, werden die Synethen bereits eine gigantische Armee gestellt haben, denen wir nichts entgegenzusetzen haben."
Von der anderen Seite des Tisches erhielt Asmos überraschenderweise Unterstützung von dem Vertreter der Absconden.
„Ihr müsst weiters bedenken, dass die Synethen sich uns sicher nicht präsentieren werden. Viel eher werden sie die von ihnen übernommenen Truppen allein schicken, um eigene Verluste zu verhindern."
„Sie werden sich uns aber auch kaum zeigen, wenn wir die Sicherheit unserer Gewölbe verlassen", entgegnete der König.
Asmos fixierte Arken mit einem nachdenklich Blick. „Es sei denn wir bieten ihnen etwas, auf das sie so begierig sind, dass sie einfach dabei sein müssen."
„Erklärt euch."
Eine Idee keimte in Asmos auf, die ihn regelrecht beschwingte. Er stand von seinem Platz auf und ging unruhig auf und ab.
„Wir nutzen die Absconden als Köder. Sie sind die letzte Barrikade für die Synethen, um das Land widerstandslos zu unterjochen. Sie werden es sich nicht entgehen lassen, diesem Schauspiel beizuwohnen."
„Ihr wollt unsere Leute opfern?!", entgegnete Arken wütend.
„Nein, ganz im Gegenteil – ihr lockt unsere Gegner heraus, bringt sie dazu, sich alle zu versammeln. Danach schlagen wir mit geballter Macht zu. Während unsere Truppen die gewöhnlichen Streitkräfte im Zaum halten, vernichtet ihr die Synethen."
„Was wenn sie unseren Plan durchschauen?"
„Wir können nur hoffen, dass ihre Gier größer als ihre Vernunft ist."
Erneut ergriff der König das Wort. Er deutete Asmos, sich wieder hinzusetzen. Nachdenklich fuhr er sich durch den Bart und maß beide mit prüfendem Blick. „Euer Plan könnte das Ende für uns alle bedeuten."
„Mit Verlaub, nichts zu tun, würde das Ende nur hinauszögern. Was wollen wir gegen eine Armee ausrichten, die sämtliche Vrynn des Kontinents fasst?"
„Was haltet ihr von der Idee Arken?"
„Ich mag den Gedanken nicht, meine Leute auf dem Silberteller zu präsentieren, aber ich sehe die Notwendigkeit dessen ein. Doch werden wir die Synethen nicht zu fassen bekommen. Sie werden die Vrynn vorschicken, die sich wie ein Wall um uns schließen, derweil sie sich hinter ihren Reihen verstecken."
„Dann teilt euch auf", schlug Asmos vor. „Die Synethen wissen nicht, wie viele Absconden noch am Leben sind. Sie werden allein verwundert sein, dass ihr überhaupt noch existiert. Lasst einen Teil Eures Volks als Lockvögel fungieren, der Rest fällt ihnen in den Rücken. Wir müssen nur die Synethen loswerden, sodass der Bann von den Vrynn fällt."
Arken nickte zögerlich dazu. „Das könnte funktionieren."
Der König nickte in die Runde, ehe er sich erhob. „Dann werden wir es so machen. Ihr Asmos macht eure Männer kampfbereit. Ich werde unsere Truppen zusammenstellen und meinen Sohn zu euch schicken, um die Einzelheiten des Plans durchzugehen. Ihr Arken bereitet die Absconden darauf vor, diese Synethen einen nach dem anderen abzuschlachten."
Sie verneigten sich beide vor dem Parven und verließen ohne Weiteres den Raum.
Der alte Parve sah ihnen noch eine Weile nach, ehe sich die Pforten hinter ihnen wieder schlossen. Danach ging er ein paar Schritte in den hinteren Teil des Raumes, wo ein kleiner Schrein zu Ehren des Erdgottes aufgebaut war. Er schloss die Augen und ließ sich auf die Knie fallen, die Hände zum Gebet gefaltet.
„Edma gib meinen Kriegern die Kraft, dies hier lebend zu überstehen."


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