Kapitel 13
Nach dem Essen stand Training auf Fenyas Zeitplan und so verabschiedete sie sich von Diana. Als erstes hatte sie Unterricht bei Alex. Er sollte ihr zeigen, wie man alle vier Elemente kontrolliert und jeweils gezielt einsetzt. Rasch eilte sie durch die Gänge in Richtung Eingangssaal. Diana hatte ihr erzählt, dass sie selbst auch dort abgeholt worden war, als sie hier ankam.
Wie erwartet stand Alex vor der gläsernen Treppe und schaute auf seine Uhr. Ohne aufzublicken sagte er: "Du hast es wohl nicht so mit Pünktlichkeit, oder?" Ein wenig betreten schaute das Mädchen auf den Boden, allerdings ging sie weiter auf ihren Lehrmeister zu. "Komm mit, wir trainieren als erstes im Keller."
"Wieso denn im Keller? Habt ihr Angst, dass ich dieses Gebäude einstürzen lassen könnte oder wie?" Eigentlich war das von ihr sarkastisch gemeint gewesen, aber Alex nahm sie offenbar beim Wort. "Ja, tatsächlich befürchte ich das. Und nicht nur ich, alle Leute die hier untergekommen sind und hier wohnen, befürchten das. Als der erste Auserwählte hier ankam, hat er die damalige Eingangshalle vollständig zerstört, indem er die Säulen einstürzen ließ und alles in Brand gesteckt hat." Entsetzt sah Fenya ihn an. Nun hatte sie Angst vor ihren eigenen Kräften und wenn es nach ihr ginge, würde sie ihre Kräfte vollständig an jemand anderen abgeben. Vorsichtig fragte sie: "Hat... Hat er .... überlebt?" Trauer zierte sein Gesicht und er schüttelte den Kopf.
"Kaum einer hat es überlebt. Nur mein Bruder, ich und ein paar der anderen Trainer. Ich war damals noch ein Kind, genau wie mein Bruder...."
Mitleidig betrachtete Fenya ihn, bis er ihr mit einem Kopfnicken bedeutete ihm in den Keller zu folgen. Langsam und bedächtig stieg sie die gläsernen Stufen hinab, immer darauf bedacht nicht zu stolpern. Die Treppe endete in einem steinernen Gang mit vielen Türen.
Sie nahmen die dritte Tür links und betraten einen großen Raum, der ebenfalls aus Stein bestand. Kerzen hingen an den Wänden und ein Kronleuchter hing von der Decke herab. In der Mitte des Raumes lagen 2 schwarze Kissen gegenübergelegt und zwischen diesen war eine hölzerne Schale zu erkennen. Auf der linken Seite des Raumes stand eine hölzerne geöffnete Truhe, aus der ein blutroter Stoff hervorguckte.
"Setz dich."
Während sie sich so umgeblickt hatte, hatte Alex sich bereits auf einem der Kissen niedergelassen und nahm nun die Schale in die linke Hand. Er tauchte ein Finger der rechten Hand in die Schale und begann etwas auf den Boden zu malen. Bedächtig ging sie zu ihrem Kissen und setzte sich, während Alex etwas murmelte und weiter mit dem Finger über den Boden glitt. Je länger sie dieses Zeichen betrachtete, desto schneller wurde ihr klar, was er dort zeichnete. Erschrocken sprang sie auf und lief in Richtung Tür, die Augen immer noch auf Alex gerichtet. Er sah zu ihr auf und sagte: "Alles in Ordnung bei dir Fenya?"
"W.. Warum zeichnest du ein Pentagramm? Willst du irgendwelche Dämonen oder Teufel heraufbeschwören?" Ihre Angst war deutlich zu vernehmen in ihrer Stimme. Alex fing an zu lachen, stoppte jedoch augenblicklich, als er ihren verängstigten Ausdruck in ihrem Gesicht wahrnahm. "Hey beruhig dich Fenya, ein Pentagramm ist nichts, wovor du dich fürchten musst. In deiner Welt wird es als etwas finsteres bezeichnet, ich glaube sogar als Tor zur Hölle, allerdings wird es hier als Zeichen der Sicherheit bezeichnet. Es ist in deinem Falle dazu da, dass deine Kräfte vorerst kein zu großes Ausmaß annehmen können, da sie quasi gezwungen werden innerhalb des Pentagramms zu bleiben. Da du aber eine Auserwählte bist, musste ich einige weiter Zeichen in das Pentagramm hinzufügen, damit es nicht durchbrochen werden kann."
Langsam ging er auf sie zu und Strich ihr sanft über die Schulter. Fenya blickte ihm ins Gesicht und nickte, als er fragte, ob sie jetzt anfangen könnten. Sie setzten sich gegenüber auf die Kissen und sahen einander an. "Gib mir deine Hände. Gut und jetzt schließ deine Augen. Stell dir vor, wie du eine Flamme auf deinen Händen lodern lässt und konzentrier dich nur darauf. Blende deine Umgebung aus und konzentriere dich nur auf dieses eine Element." Fenya tat wie geheißen und versuchte sich zu konzentrieren. Sie sah es deutlich vor sich, wie auf ihren Händen eine kleine Flamme brannte, jedoch dachte sie dann an vorhin zurück und daran, was Alex ihr erzählt hatte.
Als der erste Auserwählte hier ankam, hat er die damalige Eingangshalle vollständig zerstört, indem er die Säulen einstürzen ließ und alles in Brand gesteckt hat.
Augenblicklich war das Bild vor ihren Augen, wie ein junger Mann alles einstürzen ließ und das Feuer unkontrolliert auf seinen Händen hin und her zuckte. "Fenya, konzentrier dich!" Sagte Alex ruhig aber bestimmt. Sie spürte ein Kribbeln in ihren Händen. "Bleib in dem Pentagramm, Fenya. Nur dort kannst du vorerst niemanden verletzen und deine Kräfte einigermaßen kontrollieren." Sie schlug die Augen auf und erschrak über ihre eigene Kraft: wie sie es sich vorgestellt hatte, hatte sie einige Steine aus dem Boden geholt und diese in Brand gesteckt. Der Boden, auf dem das Pentagramm gezeichnet war, lag völlig zerstört vor ihr. Augenblicklich sah sie ihren Trainer verängstigt an, um Hilfe flehend. Sofort kam er zu ihr herüber, legte seine Hände auf ihre Schultern und Schloss die Augen. Eine Art Stromschlag durchfuhr sie und das Feuer erlosch. "Das reicht für heute, Ruh dich aus. Wir werden morgen weiter trainieren."
Fenya musterte ihren Trainer ein wenig traurig und sagte schließlich: "Es tut mir leid, ich... ich habe mich an die Geschichte des ersten Auserwählten erinnert, die ihr mir vorhin erzählt habt. Ich konnte es nicht kontrollieren..." Tränen stiegen in ihre Augen und das Mädchen versuchte diese wegzublinzeln. Alex legte ihr die Hand auf ihre Schulter und hob mit der anderen ihr Kinn an, sodass sie ihn anblicken musste. "Es ist nicht schlimm, wenn es beim ersten Mal nicht funktioniert. Ich war damals nicht anders. Gemeinsam kriegen wir das hin, aber Ruh dich aus. Du hast erst in 3 Stunden dein nächstes Training bei Alessandro. Ich werde dich jetzt nach oben bringen und Anne wird dich auf dein Zimmer geleiten, ok?" Lahm nickte Fenya und gemeinsam stiegen sie die Treppenstufen hinauf zu Eingangshalle.
Anne wartete dort schon auf sie und brachte das Mädchen auf ihr Zimmer. Müde Schloss sie die Tür und schmiss sich auf das Bett. Ihre Gedanken kreisten noch eine Weile umher, bis sie schließlich einschlief....
So könnt ihr euch das Pentagramm vorstellen🙈
Hellou endlich mal wieder ein Kapitel. Weil Ferien sind schaffen wir es endlich mal weiterzuschreiben. An Ostern werden wir 2 oder Mehr Kapitel veröffentlichen und die Woche darauf wollen wir eine Lesenacht machen. Genauere Infos dazu werden aber noch kommen💘
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro