Tee mit Süßigkeiten
„Keine Ahnung wieso dir Aurelias Mutter so ein Mist erzählt hat, aber das alles ist nur Bullshit. Ich habe Ari zu nichts gezwungen, ich habe ihr nur ausgesprochen was ich für sie fühle! Da war nichts mit dem Gedanken, dass ich sie verliere, nur weil sie heiratet. Wenn der Wille da ist, könnten wir auch weiterhin Kontakt haben und immer noch beste Freunde bleiben. Wieso zum Teufel sollte die Ehe im Weg stehen? Ich fühle mehr als nur Freundschaft und das gleiche fühlt auch Aurelia. Wir hatten beide Ängste, dass unsere Freundschaft kaputt geht, wenn Gefühle ins Spiel kommen. Das ist alles! Ihre Mutter droht, dass sie wegziehen werden, wenn sie mit mir weiterhin Kontakt hat. Findest du das richtig? Also ich nicht! Sie wurde quasi von ihrer Mutter bedrängt diesen Niclas zu heiraten und das hat man bei ihr auch angesehen", erkläre ich ein wenig aufgebracht.
Völlig überrumpelt starrt sie mich nur an und findet dazu kein Wort.
„Ich...das ist echt Wahnsinn", bringt sie schließlich raus. „Das heißt, Aurelia ist jetzt mit dir zusammen? Nach all den Jahren?", fragt sie wieder entsetzt.
„Ja, tut mir leid, wenn dich das stört!", wiedergebe ich ironisch.
„Nein, im Gegenteil, Ari gehört doch zu unserer Familie, ich bin ehrlich gesagt froh darüber. Ich mein wie könnte ich nein sagen zu unsere wundervolle Ari?"
Meine Lippen ziehen sich zu einem Lächeln. Meine Mutter ist die beste.
„Ich werde schauen, ob ich mit ihrer Mutter reden kann. Auf mich hört sie ganz bestimmt und du weißt, wie gut ich so manche Leute zu etwas überreden kann", sagt sie und geht mir zuzwinkernd aus der Küche, weil im anderen Zimmer ihr Handy klingelt.
Einige Stunden später erfahre ich von meiner Mutter, dass Aurelias Mutter gerade nicht zuhause ist, daher kann ich mich nicht zurückhalten zu ihr zu fahren.
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Vor der Haustür angekommen hebe ich meine Hand, um zu klingeln, da entdecke ich direkt vor meinen Füßen Schuhe. Männerschuhe. Ich blicke rauf zur rechten Seite, dort wo Niclas Haus steht. Wer wird wohl hier sein außer dieser Idiot. Letztens hatte er auch seine Schuhe draußen gelassen, wie ein Zeichen: BITTE STÖRT NICHT, ICH BIN DA! Er wird mir wohl so richtig auf die Nerven gehen, vor allem da er der Nachbar von Ari ist. Ich will jetzt zwar nicht den eifersüchtigen Freund spielen, aber bald muss er auch erfahren, dass sie meine Freundin ist. Ich drücke den Türgriff runter und tatsächlich ist die Haustür zu meinem Glück offen. Auf einmal erwische ich die beiden im Bett...Bäahhhh böse Gedanke, nein nein sowas würde mir Ari nie antun. Ich Knalle die Tür mit Absicht zu und trete mit großen Schritte nach vor ins Wohnzimmer. Und da stehen die beiden auch schon zu mir blickend, doch ich fixiere nur diesen Mistkerl und sage: „Als hätte ich es geahnt", und nähere mich zu ihm.
„Freut mich sehr dich wieder zu treffen, mein Kumpel!", Grüße ich ihn überfreundlich, strecke meine Hand zu ihm aus. Als er meine Hand nicht schütteln will, greife ich selber nach seiner, schüttle sie kurz und drücke sie fest zusammen. Ich schaue ihn in die Augen, während er nervös wird und seinen Blick auf unsere Hände fixiert. Schauen wir mal, ob er wirklich Berührungsängste hat. Er schluckt schwer und schaut mir dann wieder in die Augen.
„Ja, freut mich auch sehr dich zu sehen", sagt er leise und sein Atem wird schneller. Dann fängt sein Arm an ein wenig zu zittern und am Gesicht wird er leicht rot. „Könntest du jetzt bitte meine Hand loslassen?", fragt er noch so freundlich.
Ich grinse schief und frage: „Wieso denn?"
„Aiden, komm schon lass ihn los!", mischt sich Aurelia in Sorge ein. Immer wieder versucht Niclas seine Hand von meine zu lösen. Er hebt auch seine zweite Hand, um mich weg zu schubsen, aber er traut sich irgendwie nicht. Wow, er hat also doch Berührungsängste. Einige Schweißperlen rollen über seine Stirn und sein Zustand wird schlimmer.
„Bitte bitte...ich mache...alles was du willst!", schottert er außer Atem. Aus Mitleid lasse ich ihn dann los und er fällt kraftlos auf die Knie. Er versucht sein Atem zu kontrollieren und sich zu beruhigen, während ich noch jede seine Bewegungen beobachte. Ich muss ihn nicht mal zusammenschlagen, eine Sorge weniger für mich.
„Alles was ich will? Wie wäre es, wenn du das Haus verlässt?", frage ich amüsiert.
„Musste das sein?", fragt Ari und hilft ihm auf.
„Wow und sie darf dich anfassen?", frage ich und ziehe überrascht meine Augenbrauen hoch.
„Lass mich los!", ruft er Wut angebrannt und läuft Wort wörtlich aus dem Haus, bestimmt um frische Luft zu schnappen oder einfach aus Angst. Nachdem er weg ist, wende ich mich zu Aurelia, die gerade einen bösen Blick aufgesetzt hat.
„Ah komm schon, ich musste wissen, ob er gelogen hatte oder nicht", rechtfertige ich mich noch immer belustigt.
„Das ist aber nicht lustig! Er ist ernsthaft krank und du nutzt das aus!"
„Was hat er hier gemacht?", frage ich und gehe langsam auf sie zu.
„Das muss ich dich fragen! Was machst du hier? Meine Mutter wird jeder Moment nachhause kommen!"
„Ich musste dich sehen, heute haben wir uns gar nicht gesehen", sage ich und nähere mich zu ihr, um ihr vielleicht einen Kuss zu geben, doch sie weicht aus und setzt sich auf die Couch hinter mir. Wie ich sie kenne, macht sie sicher Sorgen wegen Niclas. Ich drehe mich um und setzte mich auf dem Hocker gegenüber ihr. „Gut, ich wollte das nicht, aber konnte auch nicht anders. Du kannst Niclas sagen, dass du mit mir zusammen bist, damit er dich nicht weiter nervt."
„Oh ja eine sehr gute Idee. Danach wird es meine Mutter wissen und dann seine, dann wird was weiß ich was passieren. Am besten tun wir so als wären wir zwei nur Freunde und mehr nicht", meint sie.
„Ich habe es heute meiner Mutter erzählt und sie war sehr froh zuhören, dass wir zusammen sind", berichte ich. Sie strahlt über ihr ganzes Gesicht und wenn sie lächelt, kommen ihre perfekte schöne Zähne zum Vorschein. Gott wenn sie lächelt, sieht sie tausendmal schöner aus.
„Wirklich?", fragt sie.
„Ja!" ich rutsche mit dem Hocker ihr ein wenig näher und halte ihre beide Hände in meine.
„Meine Mutter wird mit ihr reden, dann wird alles gut. So jetzt erzähl mal wie dein Tag heute so war?", frage ich, um vom Thema abzulenken.
„Mein Tag, Ah ich hatte heute eine sehr interessante Präsentation in Physik...", fängt sie an und erzählt und erzählt. Ihre Natur lange Wellen sind heute viel schöner gewellt als sonst. Sie hat sich geschminkt aber nur ganz leicht. Ihre Haut sieht so glatt aus, ihre Augen glänzen so schön und ihre vollen Lippen sind leicht rot.
„Hörst du mir überhaupt zu?", holt mich ihre Stimme zurück von der starre.
„Ja...", sage ich leise.
„Und was habe ich gerade erzählt?", schaut sie mich skeptisch an.
„Irgendwas mit Rachel und irgendwas von einem Hund...", antworte ich.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?", fragt sie weiter.
„Mit meinem Gedanken? Am besten ich zeige es dir, sonst verstehst du das nicht", antworte ich schnell und presse mit Sehnsucht meinen Mund auf ihre Lippen. Wie einzigartig es sich jedes Mal anfühlt ihre Lippen zu spüren, einfach unbeschreiblich schön. Ich küsse sie intensiver als würde ich nicht genug von ihr bekommen. Als wir uns nach ein paar Sekunden voneinander lösen, schauen wir uns wie verliebte in die Augen. „Du riechst so schön", flüstere ich und lege meine Hand auf ihre Wange. Sie schmunzelt, dann plötzlich schaut sie mir ernst in die Augen.
„Warte, wie war das Treffen mit Camilla?"
Ich erhebe mich von meinem Platz. „Ich erzähle dir alles, wenn du mir eine Tasse Tee machst", sage ich und deute zur Küche.
„Immer wenn du kommst, willst du was aus der Küche", meint sie belustigt und geht vor in Richtung Küche.
„Naja, ich will es dir nicht so leicht machen. Du musst lernen mit Gästen umzugehen!", wiedergebe ich und folge ihr in die Küche.
Während wir beide mit Süßigkeiten Tee trinken, erzähle ich alles was heute passiert ist und zwar wirklich alles. Nicht dass sie später was rausfindet und wir streiten müssen.
„Und wie genau hast du sie angeschaut, dass sie dachte, dass du noch Gefühle für sie hast?", fragt sie.
„Nur das ist deine Frage zu dem Thema?"
„Ja, ich möchte wissen, was für ein sexy Blick du ihr gezeigt hast. Kenne ich diesen Blick?" Ich lache auf.
„So war mein Blick!" Ich versuche meine Nase anzuschauen und zeige ihr den Schielenden Blick.
„Du bist so ein Idiot!", fängt sie an zu lachen und wirft ein Zuckerl auf mich.
Wie aus dem nichts erscheint urplötzlich ihre Mutter in die Küche. Unwillkürlich erheben wir uns beide vom Platz und blicken zu ihr. Ari eher mehr erstaunt als ich. „Mama?", fragt sie leise, während ihre Mutter ihren Blick von mir nicht lässt. Nachdem Ari sie wieder gerufen hat, wendet sie sich zu ihrer Tochter. Ich habe keine Ahnung, was für ein Problem diese Frau mit mir hat.
„Ich muss in die Dusche!", sagt sie nur und geht abrupt aus der Küche.
„Warte!", ruft Aurelia und geht ihr hinterher. Sie bleibt bei dem Türrahmen stehen und dreht sich wieder um. „Sag was! Schrei mich an, verpass mir wieder eine Watsche oder sonst was, aber sag irgendwas!", fleht Ari ihre Mutter an.
Sie wirft einen kurzen Blick zu mir rüber und schaut wieder Ari an. „Ich habe mich heute mit meinem neuen Arbeitskollegen getroffen. Er ist wirklich ein sehr guter Mann. Nach all den Jahren habe ich den richtigen Mann getroffen und ich wünsche mir im Moment nichts anderes, außer dass du und Ben ihn ebenfalls kennen lernt. Ich möchte, dass das hier eine vollständige Familie wird. Wärst du einverstanden damit?", fragt sie vorsichtig.
„Ja! Wieso nicht, Mama. Ich würde ihn gerne kennen lernen. Echt ich freue mich für dich, dass du endlich glücklich sein wirst", antwortet Aurelia. Ihre Mutter lächelt sie warm an und pustet erleichtert die Luft aus.
„Und euch beiden gebe ich meinen Segen. Und Aiden, solltest du meiner Tochter jemals das Herz brechen, wirst du meine schlimmste Seite kennen lernen!", sagt sie drohend zu mir blickend.
Ich muss nur kurz schmunzeln. „Einverstanden!", antworte ich darauf.
Voller Freude drückt Aurelia ihre Mutter fest in die Umarmung. „Danke, danke!", sagt sie und lässt sie dann wieder los.
„So und jetzt lass mich duschen gehen!", meint sie und geht zufrieden durch das Wohnzimmer in Richtung Bad. Es sieht so aus, als hätte Aris Mutter nur etwas Liebe von einem Mann gebraucht, um sie ein wenig zu lockern und ihr Herz zu öffnen. Überraschend zu sehen, wie diese Frau ihre Entscheidung von einem Tag auf den anderen ändert. Vielleicht hat sie gemerkt, dass sie falsch gehandelt hat. Vielleicht ist sie gerade so blind vor Liebe. Was auch immer es ist, ich bin froh, dass sie uns erlaubt, ohne ihre ungewöhnlichen Drohungen zusammen zu sein.
Kreischend läuft Ari zu mir und umarmt mich auch ganz fest. Danach schaut sie mir in die Augen.
„Wieso glaub ich das alles nicht? Weck mich auf, wenn ich träume!", sagt sie kichernd.
„Siehst du ich hatte recht! Deine Mutter ist doch gar nicht so schlimm wie du dachtest."
„Ich weiß, das habe ich auch nie behauptet!" Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und gibt mir ein Kuss.
„Nein! Zu kurz!", flüstere ich und küsse sie richtig, woraufhin sie in den Kuss lächeln muss.
Ich werde alles tun, damit das was zwischen uns ist, für immer hält. Wenn ich mein Uni abschließe, werde ich ihr einen Antrag machen und für sie zu ihrem Geburtstag ein Auto kaufen, naja zuerst muss ich mir noch einen besseren Nebenjob suchen. Das ist mein Ziel.
Ende!
Danke, dass ihr die Story bis zu Ende gelesen habt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Meinung zu der Geschichte hinterlassen würdet. Ich bin offen für Kritik. Wie fandet ihr den Text oder die Geschichte generell? Wo war eure Lieblingsstelle? Habt ihr noch Vorschläge für mich, damit ich was daraus lerne? Ich freue mich für jedes einzelne Vote und Kommentar. Dankeeee!❤️😊
Lg Aset
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