Problem Mason
„Heb nicht ab!", sagt er. Ich schaue ihn in die Augen.
„Was wenn er das was heute passiert ist, erklären will und es wirklich einen Notfall gab?", frage ich unsicher.
Aiden beißt sich kurz am Überlegen auf seine untere Lippe und nimmt das Handy sanft aus meiner Hand. „Trotzdem hebst du nicht ab. Jetzt darf auch er fiebern", meint er und steckt mein Handy in seine dünne Jackentasche. Frustriert fahre ich mit der Hand durch meine Haare und nicke. Vielleicht hat Aiden recht. Wieso sollte ich abheben? Ich sollte stinksauer sein.
Abrupt erhebe ich mich von meinem Sessel und sage: „Gut, ich geh lieber schlafen und du gibst mir mein Handy morgen wieder zurück."
„Klar", grinst er. Diese Badboy mäßiges Grinsen die er oft an der Uni aufsetzt.
„Was soll jetzt dieses Grinsen bedeuten? Hast du was mit meinem Handy vor?", frage ich skeptisch und strecke ihm meine Hand hin damit er mir mein Handy doch wieder gibt. Er nimmt meine Hand in seine und beißt mir leicht in Innenseite, bevor ich auch reagieren kann.
„Auuaaaa?!", schreie ich. Er steht schnell auf und hält mir mein Mund mit seiner Hand zu.
„Shhhh, die anderen schlafen schon du Zwerg!", lächelt er. Schweigend mustert er dann mein Gesicht und lässt mich dann los.
„Du solltest dich öfters so schminken, steht dir", meint er. Was ist los mit ihm? Er hat mir schon zum zweiten Mal heute so ein nettes Kompliment gemacht.
„Danke und auch kein danke, weil du mich Zwerg genannt hast. Ich bin nur fast ein Kopf kleiner als du und ein Meter siebzig zählt keiner zu der Maße Zwerg!", mach ich ihm klar.
„Okay merke ich mir ab jetzt!", schmunzelt er und ich gehe an ihm vorbei.
„Gute Nacht, Orga!", gebe ich grinsend von mir ab, ohne zu ihm nach hinten zu blicken.
„Gute Nacht, Zwerg!", wirft er mir zurück.
„Letzte Warnung!", warne ich ihm.
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Ich höre den Wecker, was mir Mia gestern extra gestellt hatte und setze mich müde am Bett auf.
„Aurelia, bist du eh schon wach? Ich schalte den Wecker aus", lallt Mia verschlafen in ihren Kissen.
„Ja, du kannst ausschalten", murmle ich und blicke auf die Uhr, die verrät, dass es schon sechs Uhr morgens ist. Ich strecke mich kurz und stehe auf meine Beine. In der Eile ziehe ich meine Sachen an, mache das Bett und verschwinde durch die Tür. Obwohl Mia und Aiden mir erlauben hier zu duschen und auch hier für die Uni fertig zu machen, erlaube ich mir das nicht. Keine Ahnung, ich bin so ein Mensch die niemals wo anders als bei mir zuhause duschen könnte, weil dort all meine Pflegesachen sind und ich mich entspannter fühle. Natürlich zähle ich Aidens Familie wie die meine eigene, dennoch gibt es bestimmte Grenzen. Niemals dort zu duschen und niemals in Aidens Zimmer zu schlafen, auch wenn er mein aller bester Freund von klein auf ist. Als ich draußen stehe entdecke ich eins meiner Fahrräder, die ich letztens hiergelassen habe und fahre damit heim. Nach zwanzig Minuten bin ich auch schon zuhause angekommen und gehe meine Morgenroutine durch.
„Guten Morgen, Schatz!", begrüßt mich meine Mutter als erste als ich mit nassen Haaren in der Küche frühstücke.
„Guten Morgen, Mama!"
„Gehst du schon wieder mit nassen Haaren zur Uni?", fragt sie skeptisch und macht sich Kaffee.
„Ich habe keine Zeit sie zu föhnen und außerdem werden die eh immer auf dem Weg von selbst trocken."
„Hmm...erzähl mir doch wie dein Date gestern gelaufen ist?", fragt sie und gibt mir ihre Aufmerksamkeit. Ich lasse ein seufzender Laut von mir.
„Es war scheiße. Er wollte mir gar nicht einen Antrag machen. Alles ging so schnell, keine Ahnung, als ich nur kurz im Bad verschwunden bin ist er abgehauen, das war's", erkläre ich.
„Irgendwie wundert mich das überhaupt nicht. Er ist doch damals nicht mal zu eurem Date aufgetaucht, deswegen ist das was er diesmal gemacht hat genau so schlimm. Keine Ahnung, wie du noch Interesse an so einem haben kannst."
„Ja, da hast du recht. Deswegen werde ich sowieso damit abschließen und nur auf meine Uni konzentrieren. Noch dazu bin ich zu jung, um zu heiraten", sage ich grinsend.
Sie nickt und schaut mich ernst an. „Gut, dass du wenigstens Aiden hast, der wie ein Beschützer auf dich aufpasst. Ich bin froh, dass ihr bis heute noch solche ehrlichen besten Freunde seid, denn wäre es liebe zwischen euch, dann glaub mir würde es nie so lange halten."
Ich lache. „Jedes Mal, wenn ich mit Mason streite, erzählst du mir sowas."
Und natürlich verstehe ich was sie mit Liebe meint, denn ich liebe Aiden wie ein großer Bruder und er mich genauso. Und ich bin der Überzeugung, dass Freundschaft wirklich länger hält als eine Beziehung. Das kommt auch davon, weil mein Vater, als er erfahren hat, dass meine Mutter von mir schwanger ist, einfach verschwunden ist und ich ihn nie kennenlernen konnte. Ist mir auch recht, denn was man nicht kennt, vermisst man auch nicht. Meine Mutter und Aidens Mutter sind auch beste Freundinnen, auch das ist der Grund wieso wir alle wie eine große Familie sind. Mein kleiner Bruder kommt wie aus dem nichts in die Küche und schnappt mir mein Cornflakes Kanne weg, denn er ist immer zu faul, um sich selbst eine zu füllen.
„Mann Ben", meckere ich.
„Mach dir doch neue, ist doch nicht so schwer", lacht er und frisst wie ein Schwein, als hätte er Tage lang kein Essen gesehen. Ben ist zehn Jahre alt und ihn haben wir adoptiert als er noch vier war. Ich bin froh, dass Mama damals diese Entscheidung getroffen hatte. Auch wenn er nervig ist, ich liebe ihn zu sehr.
„Na wie auch immer, ich muss los. Tschau euch beiden!", drücke ich Mutter und meinem kleinen Bruder einen Kuss auf die Wange und verschwinde mit meinem Rucksack um die Schulter geworfen aus dem Haus.
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Aiden
„Camilla, ich bin schon da und warte unten, beeile dich!", schreibe ich ihr eine Nachricht und schalte den Motor ab. Währenddessen lehne ich bei meinem Sitz zurück und nehme wieder das Handy von Ari in die Hand. Entweder hat sie vergessen ihr Handy wieder zunehmen oder sie will es tatsächlich nicht anrühren, damit sie nicht in die Versuchung kommt Mason zu antworten. Er hat ihr vor eine Stunde eine Nachricht hinterlassen und den will ich jetzt am besten lesen.
„Aurelia, es tut mir leid was ich getan habe, aber es war ein Notfall und ich musste weg. Ich wurde von der Arbeit gekündigt und habe viel Stress von meinem Vater bekommen und so musste ich los, weil er mich an dem Abend angerufen hatte. Wenn ich einen neuen Job finde, wird unsere Verlobung folgen, keine Sorge", hat er geschrieben. Verlobung... nein mit dir wird sie sich sicher nicht verloben, Idiot! Sie ist viel zu gut für dich, Alter.
Ich halte meine Finger zu der Handy Tastatur hin und will ihn unbedingt antworten. Ich bin wütend, aber wenn ich etwas Gemeines schreibe, wird Ari durchdrehen, also muss ich so nett klingen wie sie.
„Ohh mein Liebster..." Nein, bin ich blöd? Sie würde ihn nie so nennen. Nein zu nett darf sie auch nicht klingen, denn sie ist gerade böse auf ihn.
„Du verdammter Bastard, ich werde dir das Leben zur Hölle machen! Ich möchte dich nicht mal bei deiner Beerdigung sehen...", ich muss schmunzeln während ich das eintippe und lösche es dann schweren Herzens wieder auch. Denk nach Aiden! Hmmm...
„Wenn es dir wirklich leidtut, dann zeig es mir, denn nur ‚tut mir leid' ist für mich zu wenig. Ich habe mir schon seit Jahren eine Gucci Tasche gewünscht, Ohhh du würdest mich so glücklich machen, wenn du mir diese eine Tasche besorgen könntest. Ps: Es muss in schwarz und so groß sein, dass auch meine Bücher reinpassen!", schreibe ich und schicke ab. Sehr gut Aiden, lobe ich mich selbst.
Die Beifahrertür wird aufgemacht und Camilla setzt sich rein. „Guten Morgen Schatz!", grüßt sie mich, lehnt sich zu mir, um mir einen Kuss auf den Mund zu drücken.
„Guten Morgen!", grinse ich kurz und richte meinen Blick nach vorne, um den Motor zu starten.
„Ähmm können wir kurz reden?", fragt sie und legt ihre Hand auf meine. Ich blicke auf unsere Hände und schaue dann ihr in die Augen.
„Klar was gibt's?" Erst jetzt fällt mir auf, dass sie sich ihre langen Haare gefärbt hat, von blond auf dunkelblond oder hellbraun? Auch ihre blauen Linsen trägt sie wieder, weil es ihr nach darum geht, dass wir angeblich so besser zusammenpassen. Sie hat auch viel zu tiefsitzender Ausschnitt, was für jeden heute bestimmt einen Hingucker wird.
Sie lächelt. „Ich wusste, dass dir mein Kleid gefällt. Und ist dir meine Haarfarbe aufgefallen?", fragt sie.
„Aha, sehr schön!", grinse ich wieder.
„Nein, ich kenne dich, etwas passt nicht. Wieso bist du so zu mir? Kannst du jetzt Klartext reden und sagen was dir nicht passt?", fragt sie.
„Wieso ziehst du dich nicht an so wie immer?"
„Weil ich dir anscheinend langweilig bin? Ich habe das alles für dich getan, ist dir das überhaupt klar?"
„Für mich?", lache ich süffisant. „Wir gehen in die Öffentlichkeit, zur Uni! Wenn wir alleine im Haus sind, dann verstehe ich, dass du sowas wirklich für mich anziehst aber da draußen...", schüttle ich leicht meinen Kopf.
„Du bist unmöglich! Dann sag es mir doch anders! Wie zum Beispiel, dass du eifersüchtig wirst, wenn mich andere Jungs so ansehen oder, dass nur du mich so offen sehen darfst, dass mein Körper wertvoll ist und dass ich wirklich nur dir gehöre... das will ich hören. Ich will schöne Wörter von dir hören und nicht einfach gelogen ‚ja, sehr schön'", erklärt sie etwas freundlicher. Bringt mich hier um!
„Ahh so willst du das? Du hast mich um eine ehrliche Antwort gefragt und die habe ich dir gegeben. Keine Ahnung was du noch willst. Wir verschwenden fast eine halbe Stunde unnötig wegen so einem dämlichen Gespräch. Du ziehst an was dir gefällt!" Jetzt ist sie still und starrt mich mit großen Augen an.
„Sagst du das, weil ich dir vorwerfe, was zu dir besser passen würde? Ah komm bitte, du trägst doch sowieso die ganze Zeit diese alberne Lederjacke, aber nicht Jeansjacke, die ich dir empfohlen habe."
Ich höre ihr weiter nicht mehr zu und starte den Motor. Entweder spielen wieder mal ihre Mädchen Hormone verrückt oder sie wird langsam auf eine was weiß ich was weiße verrückt.
Als wir bei der Uni ankommen und ich den Motor abschalte, klingelt das Handy von Aurelia und vor Neugier schaue ich schnell nach.
„Aber so eine Tasche kostet doch über tausend Euro, wie soll ich dir den kaufen, wenn ich grad noch nichts verdiene?", schreibt Mason zurück. Ohh der armer, ziehe ich ein Schmollmund.
„Ist das Aurelias Handy? Was macht das bei dir?", fragt Camilla, nachdem es ihr aufgefallen ist..
„Erzähl ich dir später, du kannst schon vorgehen, ich muss kurz noch hier antworten", murmle ich und tippe währenddessen meine nächste Nachricht ein. Ich höre demnächst wie Camilla genervt aus dem Auto steigt und die Tür zuknallt.
„Das ist nicht mein Problem Schatz, wenn du mich willst, musst du mich auch verdienen. Dafür, dass ich so lange mit dir Geduld gehabt habe, muss ich einfach mit so einem Geschenk gelobt werden!" Und senden. Nachdem ich aus dem Auto gestiegen bin, bekomme ich die nächste Nachricht: „So warst du doch gar nicht. Solche Sachen wie Geld und teure Marken waren dir nie wichtig", antwortet er. Tja so ist meine Aurelia, einfach viel zu gutherzig und dankbar.
„Gut, dann kannst du mich vergessen! Es ist aus!" Senden.
„Ist ja gut, du bekommst die Tasche, solange du mir noch eine Chance gibst. Ich liebe dich und würde alles für dich tun."
Ah du scheiße, hat er eben das ‚Ich liebe dich' Wort geschrieben? Er hat ihr zum ersten Mal gestanden, dass er sie liebt? Ja bestimmt, denn Ari hätte mir schon längst vor Freude erzählt, dass er diesen einen Satz, den sie schon lange hören will, ausgesprochen hat. Keine Ahnung, wieso ich das tue, aber ich lösche einfach diese letzte Nachricht von ihm, weil ich nicht will, dass sie mal Aurelia liest. Ausschließlich werfe ich das Handy in meinen Rucksack und gehe vor zu dem Gebäude.
„Hey, hab grad Camilla gesehen. Wo war sie denn die letzten zwei Wochen?", fragt mich Josh mein Kumpel als ich grad den Unterrichtsraum betrete.
„Sie war bei ihrer Tante untergetaucht", gebe ich kurz von mir und bleibe bei meinem Tisch stehen.
„Das ist mein Platz!", sage ich zu Theo der anscheinend in diesem Semester den Kurs wiederholt.
Abwertend blickt er zu mir rauf und grinst arrogant. „Jetzt ist es mein Platz!"
Ich spanne meinen Kiefer an.
„Aiden, komm dort drüben ist doch auch ein Platz frei", meint Josh.
Ich bücke mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu Theo runter. „Du schwingst jetzt sofort deinen dreckigen Arsch von meinem Platz, oder ich zerre dich auf eine brutale Art von da weg!", warne ich ihn. Er greift zu seiner Jackentasche nimmt einen Zahnstocher raus, lehnt sich bei meinem Platz entspannt zurück und steckt den Zahnstocher in seine Mund. Für was hält sich dieser Idiot? Ich werfe achtlos seinen Rucksack vom Tisch, ziehe den Tisch auf die rechte Seite damit ich direkt vor ihm stehen kann und stoße den Sessel, in dem er drauf sitzt mit meinem Fuß nach hinten. Er landet brutal.
„Du verdammter Bastard!", schimpft er und hält sich seinen schmerzenden Schädel von hinten. Wutkochend erhebt er sich abrupt und kommt auf mich zu. Genau wo er seine Faust raus holt, wird die Klassenzimmertür fest zugeknallt.
„Sofort auf euren Plätzen, bevor ich euch zum Rektor schicke!", hören wir den Professor hinter uns sagen.
„Nach dem Unterricht!", flüstert Theo mir mit drohendem Ton zu und macht eine Abfuhr von meinem Platz. Erst jetzt merke ich all die Studenten, die in meine Richtung starren.
„Danke für eure Aufmerksamkeit!", sage ich mit einem kalten Lächeln und setze mich hin.
Der Professor geht wieder den letzten Unterrichtsstoff wieder durch und lässt uns ein paar Gruppenarbeiten erledigen. Mir entgeht auch nicht, wie ungeduldig Theo auf dem Klingeln wartet, um auf mich wieder los gehen zu können. Prügel hat es in dieser Uni schon lange nicht mehr gegeben, hat mir wirklich gefehlt. Schulzeit war die reinste Katastrophe, weil es viel zu oft diese Prügeleien gab. Genau nachdem Leuten, verlässt der Professor den Raum und schon in die nächste Sekunde erhebt sich Theo von seinem Platz genau wie ich. Genau wo er den ersten Schritt in meine Richtung macht, springt wie aus dem nichts Camilla zu mir und umarmt mich. Abrupt bleibe ich stehen. Was macht die plötzlich hier?
Sie legt ihre Arme um meinen Nacken und schaut mich verliebt an.
„Können wir kurz raus, Schatz?", fragt sie und wirft einen kurzen Blick zu Theo der seine Faust wieder sinken lässt. Hat sie das mit Absicht getan?
„Was willst du hier?", frage ich und löse ihre Arme von meinen Nacken. Ich sehe einige die sofort Fotos von uns machen. Echt, irgendwas stimmt mit diesen Leuten nicht. Alle in der Steinzeit zurückgeblieben.
„Mit dir reden, was sonst?", fragt sie und zieht mich von der Hand mit sich mit. Angekommen im Flur klebt sie wieder an mich und drückt ihre Lippen auf meine.
Ich schmunzle. „Du weißt schon das Küssen hier verboten ist?"
„Ja und prügeln ist hier auch strengstens verboten, also solltest du dich wirklich zusammenreißen! Vor einem Monat wurden drei Studenten rausgeworfen, willst du das wirklich riskieren?", fragt sie ernst und sie hat recht. Ich sollte mir nicht unnötig Probleme machen.
„Ich weiß", lalle ich und küsse sie. „Verbotenes zu tun, macht mehr Spaß", und küsse sie wieder. Kichernd schubst sie mich schließlich von sich.
„Wollen wir uns heute Abend treffen?", fragt sie und spielt mit ihren Haaren.
„Okay." Zuwinkend entfernt sie sich von mir und geht.
Ich lasse mich auf meinem Platz nieder und bemerke auf meinem Tisch meinen Rucksack, obwohl den hatte ich auf meinem linken Stuhl gelassen. Josh ist weit und breit nicht mehr zu sehen. Hälfte der Studenten sind aus dem Raum, weil ihr Unterricht wo anders stattfindet. Also muss wohl Theo an meinen Sachen rumgesucht haben. Ich öffne den Rucksack und merke sofort, dass meine Geldbörse und Aurelias Handy fehlen, denn mein Handy hatte ich bei mir mit in meiner Jackentasche. Ich lasse meinen Blick zu Theo schweifen. Er ist mit seinem Handy beschäftigt und tut so als wäre nichts. Wäre der Physik Professor schon nicht im Raum, dann würde ich sofort zu Theo rüber stürmen. Geduld...
Die Stunde verläuft wie eine lange Ewigkeit. Ungeduldig zähle ich jede Sekunde. „Theo Patel, kommen sie bitte nach vor und schreiben Sie bitte das Ergebnis was bei Ihnen rausgekommen ist auf", befiehlt der Professor. Zögernd erhebt sich Theo und geht langsam vor. Als er bei mir vorbei geht stelle ich ihm Fuß und er stolpert peinlich vor.
„Das tut mir leid, war nicht mit Absicht!", sage ich provokant. Ruckartig erhebt er sich und atmet schneller vor Wut.
„Aiden Evans, kommen Sie mit mir mit!", höre ich den Professor. Keine Sekunde später wird mir einen heftigen Schlag von Theo ins Gesicht verpasst. Doch bevor ich noch reagieren kann, wird Theo von dem starken Professor von seinem Oberarm geschnappt und grantig aus dem Raum gezogen. Nachdem er rausgeworfen wurde, blickt der Professor wieder rein und ruft: „Aiden Evans, kommen sie auch sofort mit!"
Ich schultere mir meinen Rucksack und werde mit Theo zum Rektor geschickt. Wie viel sich der Herr Professor aufgeregt hat, ist echt unglaublich, ich denke er war noch nie so wütend.
„Das ist deine schuld! Du hast nicht nur versucht heute mir meinen Platz weg zu nehmen, sondern hast auch gewagt meine Geldbörse und das Handy zu stehlen! Echt wie arm bist du?", rede ich wütend vor mich hin, ohne Theo einen einzigen Blick zu würdigen. Im Moment sind wir im Warteraum und warten bis wir aufgerufen werden.
„Glaub mir, ich würde dir am liebsten alles zurück zahlen was du mir früher angetan hast", meint er.
„Ein letztes Mal, es war nicht meine Schuld was damals passiert ist!"
„Klar, du bist nie schuld. Wegen dir muss ich viele Kurse nachholen. Wegen dir bin ich über drei Monate im Krankenhaus gelegen."
„Irgendwann wirst du es einsehen, dass es nicht meine Schuld war. Das Motorrad war vorher schon hin, nur du hast bei dem Rennen Pech gehabt. Ich habe weder die Bremse demoliert oder dir den Tod gewünscht!" wiederhole ich es schon zum zigsten Mal.
„Ich hoffe du fliegst aus der Uni", sagt er kalt.
„Theo Patel, Aiden Evans, Elisa Ward und Aurelia Mitchell bitte ins Büro!", hören wir durch den Lautsprecher im Warteraum rufen.
Warte was? Habe ich richtig gehört? Aurelia? Suchend blicke ich um mich und entdecke sie links vorne. Unsere Blicke treffen sich erstaunt. Wieso muss sie zum Rektor? Was hat sie angestellt?
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Ich würde mich für jedes einzelne Vote und Kommentar sehr freuen. Dankeeee!❤️
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