Seit ein paar Tagen weiß ich nicht, was mit mir los ist. Ständig Suche ich Streit. Hauptsächlich mit meinen lehrern. Die verstehen einfach nicht, dass wenn etwas nicht geht, es auch nicht geht. Von Sport will ich erst gar nicht reden. Es kommt mir so vor, als ob diese blöde Lehrerin nur weiß, wie man Schwangerschaftsübungen macht, denn dass ist schon keine Gymnastik mehr.

Eine andere Lehrerin ist so unhygienisch, dass es schon ekelhaft ist, denn bei ihr muss man immer dreckige Schürzen tragen. Und sie erklärt uns Sachen, die man eigentlich 5-jährigen erklärt und so hört sich ihre Stimme auch an. Ständig will sie alles besser wissen und meint, sie hat immer recht. Ihr ist nie etwas gut genug.

Da ich kein einziges mal darüber nachgedacht habe, was ich später werden will, hab ich mich einfach für den Beruf entschieden, den meine Mutter immer machen wollte, aber es wegen einer Allergie nicht konnte.

Deswegen werde ich bald eine Ausbildung als Bäcker und Konditor anfangen, sobald ich eine Ausbildungsstelle gefunden habe.

Wenn ich so darüber nachdenke, hatte ich damals schon einen Berufswunsch. Ich wollte Tierpflegerin werden, aber es ist das beste, wenn ich das nicht mache.

So lange Oma glücklich ist, ist mir egal, was mit mir passiert. Im großen und ganzen dreht sich meine kleine Welt nur noch um sie.

Wegen mir soll sie nicht mehr traurig sein. Dafür hab ich mich ja geändert und bin nicht mehr so stur und so leicht reizbar, wie früher.

In letzter Zeit hab ich immer mehr träume, wo mich ein junge anstarrt, aber jedes mal, wenn ich aufwache, hab ich sein Gesicht wieder vergessen. Was ich aber weiß, ist dass es immer derselbe ist. Die Umgebung ist auch oft anders und ich bin an Orten, an denen ich noch nie war, geschweige denn gesehen hab.

Meine Träume waren schon immer seltsam, besonders wenn eine Plüschtierarmee eine Riesen-Schlange schlägt. Ein Klempner meine Mutter und meine Patentante umbringen will. Ich von einem jungen angestarrt werde, an fremden Orten bin und ich von riesigen Monstern träume.

Es ist echt nicht leicht, besonders wenn sie so real sind, dass mein meinen könnte, dass sie wirklich passiert sind. Einfach nur zum kotzen.

Ich freue mich zwar schon auf dir Sommerferien, muss aber daran denken, meinen Geburtstag wieder ohne sie zu feiern. Und genau 7 Tage nach mir, hätte sie Geburtstag gehabt.

Ob ich es dieses Jahr wohl endlich schaffe, an ihr Grab zu gehen? Ich schätze nicht.

Ich bin zwar schon lange über sie hinweg, aber will nicht zu ihr ans Grab, was irgendwie lächerlich ist. Aber so gehe ich mit der ganzen Sache um.

Eines Tages werde ich es vielleicht schaffen, aber bis dahin werde ich wohl noch sehr viele Jahre an diesem versuch scheitern.

Mit jedem Tag hab ich weniger Lust, zu leben. Ob wohl irgendwann jemand kommt, der mich dazu bringt, das Leben zu genießen? Der es schafft, dass ich einen Grund zum Leben habe? Das ist wohl sehr unwahrscheinlich.

In letzter Zeit kann ich mich einfach nicht konzentrieren, was wohl an diese komischen träume mit diesem fremden jungen liegt. Und wie immer bin ich im Unterricht müde, aber was kann ich denn dafür, wenn er so langweilig ist? Sollen die ihre lehrstunden halt etwas spannender gestalten. Haaaaaa.... Lehrer haben einfach keine Fantasie.

Die schaffen es echt, dass ich innerhalb von 10 Sekunden einschlafe. Im Gegensatz zur Grundschule, wo alles noch etwas Spaß gemacht hat. Naja, da lebte sie ja auch noch, aber selbst danach hatte ich noch 4 weitere Jahre Spaß und war immer sehr aufmerksam. Jetzt bin ich froh, wenn ich überhaupt wach sein kann.

Das einzig gute daran, älter als damals zu sein ist, dass ich nun auch öfters über Nacht allein sein darf. Bei ihr dürfte ich noch nicht mal allein zur schule, nur wenns nötig war. Zwar durfte ich bei meiner Mutter immer raus, aber nicht sehr weit weg.

Manchmal wünsche ich mir aber trotzdem, dass ich einfach alles vergesse und nochmal von vorne anfangen kann. Das leben ist aber nunmal nicht immer fair.

Das Leben wäre auf jeden Fall einfacher und vielleicht hätte ich ja mehr Freude am Leben. Alles vergessen und in einer anderen Stadt neu anfangen.

Sowas kann ich mir leider nur vorstellen, aber ich weiß, dass dies nie passieren wird, was mich mal wieder traurig macht.